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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bearbeitung von Materialien
mittels eines Strahles geladener Partikeln, die in einem Bereich relativ niedrigen
Druckes erzeugt und gegen das zu bearbeitende Material gerichtet werden, das in
einem Bereich anderen Druckes, im allgemeinen relativ hohen Druckes, liegt, bei
dem zwischen den beiden Bereichen unterschiedlichen Druckes durch einen Fluß von
unter Druck stehendem Abdichtungsgas ein Druckgefälle erzeugt wird, das kontinuierlich
in Richtung von dem Bereich niedrigen Druckes zu dem Bereich höheren Druckes ansteigt.
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Zu den Vorteilen der Verwendung eines Elektronenstrahles od. dgl.
gehören die trägheitslose Steuerung und die große Energiekonzentration. Zu den Nachteilen
gehören die Neigung eines Elektronenstrahles, bei Kontakt mit Luft oder anderem
Material gestreut und gedämpft zu werden.
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Ein bekanntes Mittel, um solche Dämpfung und Streuung zu vermeiden,
besteht darin, den Elektronenstrahlgenerator und das zu bearbeitende Material unter
Vakuum zu halten. Hieraus ergeben sich jedoch verschiedene offensichtliche Nachteile.
Zunächst wird durch die Abmessungen einer evakuierten Bearbeitungskammer die Größe
der zu behandelnden Werkstücke begrenzt. Ferner tritt häufig eine rasche Verdampfung
des bearbeiteten Materials auf, und das dabei entstehende verdampfte Material schlägt
sich auf der Innenseite der Vorrichtung nieder, wobei eine Wolke des verdampften
Materials überdies noch den Strahl dämpft.
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Um diese letztgenannte Schwierigkeit zu vermeiden, kann das Werkstück
unter einer inerten Atmosphäre gehalten werden, die zur Folge hat, daß sich die
Verdampfung des zu bearbeitenden Materials verringert. Es ist jedoch einzusehen,
daß jedes Umgebungsgas den Elektronenstrahl nach Maßgabe seines Druckes dämpft.
Um eine solche Dämpfung zu verringern, sind bisher zwei Maßnahmen angewandt worden.
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Die erste Maßnahme bestand darin, die Arbeitskammer gegenüber dem
evakuierten Gefäß, das den Elektronenstrahl enthielt, abzudichten. Hierdurch würde
ein Fenster in der Bahn des Strahles erforderlich, das gegenüber dem unter Atmosphärendruck
stehenden Umgebungsgas nicht durchlässig ist, das aber den Elektronenstrahl durchläßt.
Es wurde gefunden, daß ein diesen Anforderungen genügendes Fenstermaterial den Strahl
so dämpft, daß eine wirtschaftlich nicht tragbare Eingangsleistung erforderlich
ist, um den Strahlgenerator zu betreiben. Überdies verdampfte das Fenstermaterial
bei den zur Bearbeitung von Materialien erforderlichen Leistungspegeln bei Kontakt
mit dem Strahl selbst.
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Die zweite Maßnahme, mit der versucht wurde, die Strahldämpfung zu
verringern, bestand in der sogenannten dynamischen Druckstufenabdichtung (USA.-Patentschrift
2 987 610). Eine Bohrung geringen Durchmessers wird zwischen einer evakuierten Strahlkammer
und einer Arbeitskammer vorgesehen. Die Druckstufenabdichtung verringert die Dämpfung
des Strahles, der die Bohrung durchsetzt. Die Druckstufenabdichtung enthält ein
System von Druckkaskadenkammern zunehmenden Gasdruckes, die in Reihe in Richtung
des Strahles angeordnet sind und feine, untereinander in Flucht liegende 5ffnungen
aufweisen, so daß nur ein Bruchteil der ;esamten Druckdifferenz wirksam wird, um
das Arbeitskammergas in jede der aufeinanderfolgenden Kammern eintreten zu lassen.
Der Elektronenstrahl kann durch diese Öffnungen, und daher Stufe um Stufe, von demjenigen
Teil der evakuierten Kammer, die den Strahlgenerator enthält, in die Kammern zunehmenden
höheren Gasdruckes und schließlich in die Arbeitskammer geleitet werden. Diese Maßnahme
wurde im Bereich der Elektronenmikroskopie angewandt, aber, wie auch die Anwendung
des Elektronenstrahlfensters, bewirkt sie eine übermäßige Dämpfung des Strahles
bei den relativ hohen Energiekonzentrationen, die zur Bearbeitung von Materialien
erforderlich sind. Weiterhin waren ausgedehnte Pumpanlagen erforderlich, um die
niedrigen Drücke in den verschiedenen Druckkammern aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus
ist es bekannt (deutsches Gebrauchsmuster 1849 774), um die Austrittsstelle des
Elektronenstrahles aus der letzten Druckkammer herum ein Inertgas auszublasen. Dieses
Inertgas beeinflußt jedoch die Druckverhältnisse um den Elektronenstrahl herum nicht
wesentlich. Das Inertgas soll lediglich als Schutzgas zur Verdrängung der Luft dienen.
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Es ist weiterhin bekannt (schweizerische Patentschrift 344142), zum
Abdichten eines Unterdruckraumes gegenüber der Umgebung des Werkstückes bei einer
Elektronenstrahl-Schweißvorrichtung ein Abdichtgas zu verwenden. Dieses Abdichtgas
wird seitlich an den Kanal herangeführt, durch den der Elektronenstrahl aus der
Unterdruckkammer auf das Werkzeug tritt. Kurz bevor das Abdichtgas auf den Kanal
trifft, wird es in Richtung der Elektronenbewegung des Strahles abgelenkt. Infolge
seiner Strömungsgeschwindigkeit erzeugt das Abdichtgas in bezug auf die Unterdruckkammer
einen Saugeffekt. Das Abdichtgas strömt jedoch mit Unterschallgeschwindigkeit, so
daß bei dieser Anordnung lediglich der normale Strahlpumpeneffekt ausgenutzt ist.
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Es ist ferner eine Vorrichtung bekannt (USA.-Patentschrift 2 811828),
die bei einem Strahltriebwerk verwendet werden soll. Diese Vorrichtung weist öffnungen
zwischen einer Kammer und einem Mantelraum auf. In dem Mantelraum fließt ein Gasstrom
mit überschallgeschwindigkeit, der eine im Mantelraum quer verlaufende raumfeste
Stoßwelle ausbildet. Diese bekannte Vorrichtung gibt jedoch keine Anregung, wie
man mittels einer solchen Stoßwelle einen Bereich relativ niedrigen Druckes von
einem Bereich relativ hohen Druckes trennen könnte.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bearbeitung von Materialien
mittels eines Strahles geladener Partikeln anzugeben; bei dem eine gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Abdichtung zwischen einem Bereich relativ niedrigen
Druckes, in dem der Elektronenstrahl erzeugt wird, und einem Bereich relativ hohen
Druckes, in dem sich das zu bearbeitende Material befindet, erreicht wird.
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Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß das Druckgefälle durch eine
raumfeste, die beiden Bereiche voneinander trennende Stoßwelle in einem mit überschallgeschwindigkeit
fließenden Abdichtungsgas erzeugt wird.
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Die erfindungsgemäße Maßnahme gestattet es, den Bereich relativ niedrigen
Druckes von dem Bereich relativ hohen Druckes auf wirksamere Weise zu trennen, als
es mit einem Abdichtgas möglich wäre, das mit Unterschallgeschwindigkeit strömt
und ledigich einen Strahlpumpeneffekt zeigt.
Eine Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen, daß das Gas im wesentlichen
quer zum Strahl gerichtet wird.
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Eine andere Weiterbildung kann darin bestehen, daß das Gas im wesentlichen
schräg zum Strahl gerichtet wird.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einer den Bereich neidrigen Druckes definierenden Vakuumkammer, mit einer den
Bereich hohen Druckes difinierenden Bearbeitungskammer, mit einer Öffnung zwischen
der Vakuumkammer und der Bearbeitungskammer, durch die der Elektronenstrahl tritt,
und mit einem zu der Öffnung führenden Gaszuführungskanal kann dadurch gekennzeichnet
sein, daß der Gaszuführungskanal unter einem spitzen Winkel gegen die Elektronenstrahlrichtung
auf die Öffnung zugeführt und vor der Öffnung zu dem Elektronenstrahl hin gekrümmt
ist.
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Die erwähnte Krümmung bildet für das mit Überschallgeschwindigkeit
strömende Abdichtgas Störstellen, so daß raumfeste Stoßwellen entstehen, die die
Bearbeitungskammer von der Vakuumkammer trennen und ein Eindringen von Gas in die
Vakuumkammer verhindern.
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Eine andere Möglichkeit zur Ausbildung einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen, daß der Gaszuführungskanal
mit seinem Auslaßende die Öffnung der Vakuumkammer nächst dem Werkstück rings umschließt,
in bezug zum Strahl im wesentlichen radial nach außen weist und gegen das Werkstück
hin gekrümmt ist.
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Auch durch diese Maßnahme werden raumfeste Druckwellen erzeugt, die
eine Isolierung der Vakuumkammer von der Bearbeitungskammer bewirken.
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Vier Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung werden nachfolgend unter
Hinweis auf die Figuren beschrieben.
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F i g. 1 zeigt eine Vorrichtung im Querschnitt, bei der ein zweidimensionaler,
rechtwinkliger Durchlaß einen Überschallstrom von Dichtungsgas in eine Strahlkammer
richtet, wobei der Durchlaß für das Dichtungsgas im wesentlichen quer zur Strahlrichtung
verläuft und wobei der Strom des Dichtungsgases in einem überschalldiffusor wieder
eingefangen wird; F i g. 2 zeigt im Querschnitt eine zweite Ausführungsform, bei
der durch einen ringförmigen Durchlaß Dichtungsgas in eine Strahlkammer gerichtet
wird, und zwar im wesentlichen schräg zur Strahlrichtung; das Dichtungsgas fließt
in das Umgebungsgas des Werkstückes ab; F i g. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform
im Querschnitt, bei der ein ringförmiger Durchlaß einen Überschallstrom aus Dichtungsgas
im wesentlichen radial auswärts in bezug zur Strahlrichtung direkt in das Umgebungsgas
richtet; F i g. 4 zeigt eine vierte Ausführungsform, die ähnlich der in F i g. 3
dargestellten ist, bei der jedoch überdies eine mechanische Dichtung rund um den
Strahl vorgesehen ist.
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Vorrichtung nach F i g. 1; Dichtungsgasstrom quer zum Strahl; geschlossenes
Leitungssystem für das Dichtungsgas Bei der Vorrichtung nach F i g. 1 ist ein Strahlgenerator
10 vorgesehen, der einen Strahl längs einer Achse 12 aussendet. Dieser Strahl
wird mit einer Fokussierungsanordnung 14 fokussiert und gelangt durch eine
kleine Gefäßöffnung 16 in eine Strahlkammer 18 und dann durch eine zweite Öffnung
20, die in Flucht mit der Gefäßöffnung 16 liegt, zu einem Werkstück 50, auf das
er trifft. Das Werkstück 50 liegt auf einem Tisch 51 oder ist in anderer Weise abgestützt
oder gehaltert.
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Obwohl in F i g. 1 als Fokussierungsmittel eine Magnetlinse dargestellt
ist, so können doch auch andere Fokussierungsmittel angewandt werden, beispielsweise
kann auch eine Reihe elektrischer Linsen mit einem elektrostatischen System angewandt
werden.
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Der Teil des Strahlgenerators 10, aus dem der Strahl austritt,
ist in einem evakuierten Gefäß 22 enthalten, das über eine Rohrleitung 24 mit einer
Hochvakuumpumpe 26 verbunden ist. Die Pumpe kann in dem evakuierten Gefäß 22 einen
Druck in der Größenordnung 10-5 Torr aufrechterhalten.
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Obwohl sich die Gefäßöffnung 16 in dem evakuierten Gefäß 22 befindet,
so kann sie doch auch in der letzten Kammer einer Druckstufenabdichtung angeordnet
sein, wenn eine solche Druckstufenanordnung verwendet wird.
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Zwischen dem Werkstück 50 und dem evakuierten Gefäß 22 befindet sich
ein Gehäuse 30 mit zwei inneren, einander gegenüberstehenden Wandflächen
32 und 34, die an die Gefäßöffnung 16 angrenzen, aber von dieser
abgewandt sind und die wenigstens teilweise einen Gaszuführungskanal33 begrenzen.
Das Einlaßende des Kanals 33 ist über eine Rohrleitung 15 mit einer Vorrichtung
28 verbunden, die unter Druck stehendes Dichtungsgas liefert. Das Auslaßende 17
des Kanals ist mit der Strahlkammer 18 verbunden.
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Das Gehäuse 30 weist ferner einander gegenüberstehende Innenwandflächen
42 und 44 auf, die wiederum an die Gefäßöffnung 16 angrenzen, aber dieser abgewandt
sind. Die Oberflächen 42 und 44 begrenzen wenigstens teilweise einen Gasrückführungskanal
43 für das Dichtungsgas. Das Einlaßende 19 dieses Gasrückführungskanals kommuniziert
mit der Seite der Strahlkammer 18, die dem Auslaßende 17 des Gaszuführkanals 33
gegenübersteht.
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Das Auslaßende des Gasrückführungskanals 43 kann mit der Druckgasquelle
28 über eine Rohrleitung 46 verbunden sein.
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Der Gaszuführungskanal 33 kann in verschiedenster Weise ausgebildet
werden. Nach dem Ausführungsbeispiel der F i g. 1 hat er im wesentlichen rechtwinkeligen
Querschnitt. Dies ist für die folgende Darstellung zweckmäßig, um zweidimensional
den Fluß des Dichtungsgases im Gaszuführungskanal 33 zu erläutern. Wie aus F i g.
1 ersichtlich, richtet der Kanal 33 mit seiner im wesentlichen konkaven Wandfläche
34 den Strom des Dichtungsgases im wesentlichen zur Gefäßöffnung 16. Bei der dabei
erfolgenden Ablenkung des Stromes entsteht ein Druckgradient über ihm; der niedrige
Druck dieses Gradienten befindet sich in dem Bereich des aus dem Kanal austretenden
Stromes, der nächst der Gefäßöffnung 16 liegt.
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Um den Druck des Dichtungsgases im Bereich der Gefäßöffnung 16 noch
weiter zu verringern, ist vorzugsweise aus den Wandflächen 32 und 34 eine Überschalldüsenanordnung
zur Erhöhung der Geschwindigkeit des Gasstromes gebildet. Die Wandflächen 32 und
34 begrenzen einen konvergenten und einen sich
daran über eine Kehle
40 anschließenden, divergenten Abschnitt. Die Druckquelle 28 für das Dichtungsgas
erzeugt einen überschallfluß wenigstens in dem divergenten Abschnitt - in Gasflußrichtung
gesehen - nach der Kehle 40 und quer zur Strahlkammer 18. Wie aus F i g. 1 ersichtlich,
fließt der aus dem Gaszuführungskanal 33 austretende Gasstrom im wesentlichen quer
zum Strahl und erzeugt eine Gasdichtung der Gefäßöffnung 16. Dadurch wird der Leckfluß
des Umgebungsgases in das Gefäß verhütet.
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Der auf gekrümmter Bahn verlaufende überschallstrom des Dichtungsgases
gestattet, sehr niedrige Drücke im Bereich nächst der Gefäßöffnung 16 zu erzielen.
Bei einem solchen überschallstrom treten jedoch notwendigerweise Kompressions- und
Expansionswellen auf. Diese Wellen oder Druckstörungen pflanzen sich quer zum Strom
fort. Einige der günstigen Wirkungen des Niederdruck-überschallftusses würden verlorengehen,
wenn Druckwellen den Strom vor Erreichen der Gefäßöffnung 16 überqueren würden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 werden die Druckwellen nur - in Gasstromrichtung
gesehen - hinter einer übergangssteile 35 auf der Außenwandfläche 34 gebildet.
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Die notwendigerweise an der im wesentlichen konkaven Wandfläche 34
gebildeten Kompressionswellen werden mittels eines Abschnittes dieser Wandfläche,
die im wesentlichen geradlinig verläuft und zwischen der Kehle 40 und der übergangsstelle
35 liegt, verschoben. Ist die Nenn-Machzahl bekannt, so geht die erste Druckwelle
von der übergangssteile 35 aus und verläuft unter einem bekannten Winkel in bezug
auf die Wandfläche 34. Die Übergangsstelle 35 kann also so angeordnet werden, daß
die Anfangskompressionswelle die Gefäßöffnung 16 in Richtung des Stromes passiert.
Die Anfangsdruckwelle ist in F i g.1 durch die gebrochene Linie 37 angedeutet, die
von der übergangssteile 35 ausgeht und sich schräg von ihr aus in Richtung des Stromes
erstreckt.
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Im Bereich der konkaven Krümmung der Wandfläche 34 - in Gasflußrichtung
gesehen - nach der Übergangsstelle 35 werden weitere aufeinanderfolgende Kompressionswellen
gebildet. Diese Kompressionswellen definieren Bereiche zunehmend höheren Drucks,
wodurch der Druckgradient über dem Dichtungsgasstrom, der in die Strahlkammer 18
eintritt, noch weiterhin erhöht wird.
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Wegen der konvexen Krümmung der Innenoberfläche 32 nach der Kehle
40 treten dort Expansionswellen auf. Die Wirkung dieser Wellen auf den Druck
an der gegenüberliegenden Seite des Gaszuführungskanals ist nicht so schädlich wie
die Wirkung von Kompressionswellen sein würde, die den Gaszuführungskanal überqueren.
Die innere Wandoberfläche 32 ist daher zwischen der Kehle 40 und dem Auslaßende
17 des Kanals 33 vorzugsweise konvex. An der Kante 38 der Innenwandfläche 32 entstehen
mehrere Expansionswellen, die Bereiche laufend abnehmenden Drucks definieren. Die
Gesamtwirkung aller genannten Expansionswellen ist, den Druckgradienten über dem
Dichtungsgas in der Strahlkammer 18 weiter zu erhöhen.
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Das Einlaßende 19 des Gasrückführungskanals 43 hat vorzugsweise einen
etwas größeren Querschnitt als das Auslaßende 17 des Gaszuführungskanals 33. Vorzugsweise
ist das Einlaßende 19 in bezug auf das Auslaßende 17 nach innen stufenförmig abgesetzt,
wie dies F i g. 1 zeigt. Auf diese Weise wird von den zusätzlichen Expansionswellen,
die von der Kante 38 ausgehen, Gebrauch gemacht, und der Druck des Dichtungsgases
nächst der Gefäßöffnung 16 wird noch mehr verringert.
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Durch geeignete Wahl einer Druckquelle für das Dichtungsgas kann der
Druck im Bereich der zweiten Öffnung 20 etwa gleich dem Druck des das Werkstück
umgebenden Gases gemacht werden. Dadurch wird eine Mischung des Umgebungsgases mit
dem Dichtungsgas weitgehend unterbunden. Der überschallstrom des Dicbtungsgases
sperrt also jeden Fluß des Umgebungsgases in das evakuierte Gefäß, während der Druckgradient
über dem Dichtungsgasstrom ein Einlecken des Dichtungsgases in das evakuierte Gefäß
hochgradig verringert, so daß die Kapazitäten der Hochvakuumpumpe 26 relativ klein
gehalten werden können.
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Die Expansionswellen, die von der Wandfläche 32 ausgehen, insbesondere
von der Kante 38 der Öffnung 16, erzeugen einen kontinuierlich abnehmenden Druck
in Gasflußrichtung (von rechts nach links in F i g. 1). Der Strahl 12 tritt daher
in den querfließenden Dichtungsgasstrom zunächst in einem Bereich ein, in dem der
Druck nicht wesentlich höher ist als im Bereich der Öffnung 16. Der Druck im Bereich
der Öffnung 16 ist, wie oben angeführt, relativ niedrig. Aus den genannten Gründen
und weil bekanntlich ein mit überschallgeschwindigkeit fließendes Medium schwierig
scharfen Expansionsflächen oder Ecken folgen kann, etwa der Ecke, die durch die
Kante 38 der Öffnung 16 gebildet wird, entsteht nur ein sehr geringer Fluß nach
oben in den Bereich der Öffnung 16. Dieses Phänomen ist bekannt. Der Druck nimmt
längs der Strahlachse 12 von der Kante 38 nach unten bis zu dem Bereich um die Öffnung
20 im Mittel progressiv zu. Ein relativ hoher Druck im Bereich der Öffnung 20 resultiert
aus dieser kontinuierlichen Zunahme des Druckes in dem querfließenden Dichtungsgasstrom
auf Grund der Stoßwellen, die von der übergangssteile 35 an der Wand 34 ausgehen
und sich von dort aus von links nach rechts über die Öffnung 20 längs der Wandung
44 bewegen. Der relativ hohe Druck im Bereich um die Öffnung 20 verhindert, daß
Gas nach oben durch die Öffnung 20 in das Gehäuse fließt.
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Der beschriebene Druckgradient längs der Strahlachse von der Kante
38 zu der Öffnung 20, der von den Expansions- und Kompressionswellen in dem überschallfluß
verursacht ist, erzeugt in der beschriebenen Weise einen relativ hohen Druck im
Bereich der Öffnung 20. Auf Grund dieses hohen Druckes wird ein Teil des Gases,
das durch den Gaszuführungskanal und den Gasrückführungskanal gepumpt wird, nach
unten durch die Öffnung 20 gedrängt. Die Gasmenge, die aus der Öffnung 20 austritt,
ist durch den Druck in dem Dichtungsgasstrom bestimmt. Dieser Druck ist seinerseits
abhängig von dem Druck, den die Druckgasquelle 28 liefert. Der Gasverlust durch
die Öffnung 20 ist nicht schädlich; er hat vielmehr die äußerst günstige Wirkung,
daß er die öffnung 20 reinigt. Bisher hatte man Schwierigkeiten, einen Bearbeitungsstrahl
aus einer evakuierten Kammer herauszubringen. Häufig wurde das Austrittsloch des
Strahles von dem Material, das von dem zu bearbeitenden Werkstück mittels des Strahles
entfernt wurde, verstopft. Bei der Vorrichtung nach F i g. 1 reißt jedoch das durch
die Öffnung 20 abfließende Gas Schmutz und Niederschläge mit, die von dem
Strahlauftreffpunkt
auf dem Werkstück 50 herrühren. Das durch die Öffnung 20 abfließende Gas verhütet
auch chemische Reaktionen an der Werkstückoberfläche, wenn dieses Gas ein inertes
Gas ist. Ein solches inertes Gas wird beispielsweise beim Schweißen von Wolfram
verwendet.
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Der Gasrückführungskanal 43 enthält vorzugsweise einen überschalldiffusor,
mit dem sich die Geschwindigkeit des Dichtungsgases vermindern läßt und sich damit
Druckverluste des Gases bei der Rückführung zur Druckquelle 28 durch die Rohrleitung
46 vermindern lassen. Dies ermöglicht vrieder um, die Pumpe 28 relativ schwach auszulegen
oder schwach zu belasten, so daß vergleichsweise kleine Pumpen oder andere Druckmittelquellen
verwendet werden können. Bei dem Ausführungsbeispiel nach F ig. 1 wird der Diffusor
durch die einander gegenüberstehenden Wandflächen 42 und 44 des Gehäuses 30 gebildet.
Vorzugsweise weist der Diffusor einen konvergenten Abschnitt und einen divergenten
Abschnitt auf, zwischen denen sich eine Kehle 45 befindet. Die Einlaßöffnung 19
des Gasrückführungskanals 43 bildet den Einlaß des konvergenten Abschnittes. Eine
Innenkante 39 des Einlasses 19 ist, wie schon oben erläutert, stufenförmig nach
innen abgesetzt. Durch eine Reihe von schräg verlaufenden Kompressionswellen wird
in dem konvergenten Abschnitt die Geschwindigkeit des Dichtungsgases vermindert.
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Obwohl die Ausführungsform nach F i g. 1 ein System mit geschlossenem
Dichtungsgaskreislauf ist, so kann doch auch, wie aus den Ausführungsbeispielen
nach den F i g. 2 bis 4,-, die im folgenden beschrieben werden, ersichtlich, das
Dichtungsgas bei dem Querflußsystem nach F i g. 1 in die Atmosphäre entlang der
Strahlachse angestoßen werden. In manchen Fällen kann es also zweckmäßig sein, den
Überschalldiffusor fortzulassen und das Dichtungsgas in die Atmosphäre an iaendeiner
Stelle jenseits der Hinterkante der Öffnung 20 auszustoßen. Dies ist beispielsweise
gelegentlich zweckmäßig, wenn ein billiges Dichtungsgas verwendet wird.
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Vorrichtung nach F i g. 2; Dichtungsgasstrom quer zum Strahl; offenes
Leitungssystem für das Dichtungsgas Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 ist ein
Strahlgenerator 110 vorgesehen, der einen Strahl geladener Partikeln od. dgl. in
Richtung der Achse 112
aussendet. Derjenige Teil des Strahlgenerators, aus
dem der Strahl austritt, befindet sich in einem evakuierten Gefäß 122. Dieses Gefäß
ist über ein Rohr 124 an einer Hochvakuumpumpe 126 angeschlossen, die einen Druck
in der Größenordnung von 10-5 Torr in dem Gefäß 122 aufrechterhalten kann. Der Strahl
wird mit einer Fokussierungsvorrichtung 114 gebündelt und durchsetzt zunächst
eine kleine Öffnung 116 des Gefäßes, dann eine Strahlkammer 118 und dann eine zweite
Öffnung 120, worauf er auf ein Werkstück 150 auftrifft. Die Strahlkammer 118 befindet
sich in einem Gehäuse 130, das an der Außenseite des Gefäßes 122 nächst der Gefäßöffnung
116 angebracht ist. Die Strahlkammer 118 kommuniziert an ihrem inneren Ende mit
der Gefäßöffnung 116, und mit der zweiten Öffnung 120 an ihrem unteren Ende.
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Das Gehäuse 130 kann auf der Außenseite des Gefäßes 122, wie dies
dargestellt ist, angebracht werden, liegt dann also zwischen der Gefäßöffnung 116
und dem Werkstück 150. In bezug auf die Gefäßöffnung 116 entstehen so, an die Öffnung
angrenzend und von ihr abgewandt, einander gegenüberstehende Wandflächen 132 und
134; die wenigstens zum Teil einen Kanal 133 begrenzen. Bei der Ausführungsform
nach F i g. 2 hat der Kanal 133 einen ringförmigen Querschnitt. Er kann jedoch auch
anders geformt sein, wenn sich nur sein Auslaß wenigstens um einen Teil der Strahlkammer
118 herum erstreckt.
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Ein Ende des ringförmigen Kanals 133 ist mittels eines ringförmigen
Anschlußstutzens 113 und eines Rohres 115 mit einer Druckquelle 128 für das Abdichtungsgas
verbunden. Das andere Ende des Kanals 133 bildet einen ringförmigen Auslaß 117,
der mit der zylindrischen Strahlkammer 118 verbunden ist und um sie herum mit ihr
kommuniziert.
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Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß der Kanal 133 mittels eines im wesentlichen
konkaven Abschnitts der äußeren Wandfläche 134 einen Strom des Dichtungsgases im
wesentlichen zur Öffnung 116 des Gefäßes hin lenkt. Durch die Umlenkung des Stromes
entsteht ein Druckgradient, wie er bei F i g. 1 erläutert wurde. Der niedrige Druck
liegt in dem nächst der Gefäßöffnung 116 befindlichen Bereich des austretenden
Stromes.
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Um den Druck des Dichtungsgases im Bereich der Gefäßöffnung 116 noch
stärker zu vermindern, ist vorzugsweise eine Überschalldüse zur Erhöhung der Gasgeschwindigkeit
vorgesehen. Wie aus F i g. 2 ersichtlich, bilden die ringförmigen Wandflächen 132
und 134 zusammen konvergente und divergente Abschnitte in Richtung des Gasflusses,
zwischen denen eine ringförmige Kehle 140 liegt. Wird eine solche Düse verwendet,
kann mit der Druckquelle für das Dichtungsgas 128 bei mäßig hohem Druck ein überschallfluß
wenigstens in dem divergenten Abschnitt des Kanals und in der Strahlkammer erzeugt
werden.
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Bei dieser Ausführungsform wird der austretende Strom des Dichtungsgases
im wesentlichen schräg im Bezug zur Strahlachse so gerichtet, daß er eine Geschwindigkeitskomponente
hat, die im wesentlichen quer zum Strahl liegt, und eine Geschwindigkeitskomponente,
die nach außen durch die zweite Öffnung 120 weist. Anders als bei der Ausführungsform
nach F i g. 1, bei der das Dichtungsgas auf der gegenüberliegenden Seite der Strahlkammer
wieder eingefangen wird, ist bei der Ausführungsform nach F i g. 2 eine kontinuierlich
Dichtungsgas liefernde Quelle vorgesehen. Das Dichtungsgas wird schließlich aus
der Strahlkammer 118 durch die zweite Öffnung 120 in das Umgebungsgas des Werkstückes
ausgestoßen. Der Druckanstieg auf Grund der Drosselung des Flusses des Dichtungsgases,
der durch das Umgebungsgas bewirkt wird, wird verwertet, um ein Einlecken des Umgebungsgases
in das evakuierte Gefäß zu verhüten.
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Der gekrümmte Überschallstrom des Dichtungsgases gestattet, sehr niedrige
Drücke in dem Fluß nächst der Gefäßöffnung 116 zu erreichen. In einem solchen Überschallstrom
treten jedoch notwendigerweise Kompressions- und Expansionswellen auf. Wie vordem
erörtert, pflanzen sich diese Wellen oder Druckstörungen über den Strom hin fort,
und einige der günstigen Wirkungen des mit hoher Geschwindigkeit und niedrigem Druck
fließenden überschallstromes würden verlorengehen, wenn irgendwelche Kompressionswellen
den Strom oberhalb der Gefäßöffnung 116 durchqueren würden. Daher werden
auch
bei dieser Ausführungsform- wie bei der Ausführungsform nach F i g. 1 die Kompressionswellen
vorzugsweise nur - in Flußrichtung gesehen - hinter einer Übergangsstelle 135 an
der Wandfläche 134 gebildet. Die Kompressionswellen, die von der im wesentlichen
konkaven Wandfläche 134 ihren Ausgang nehmen, werden mittels eines im wesentlichen
geradlinigen Teiles der Wandfläche zwischen der Kehle 140 und der Übergangsstelle
135 verzögert. In Flußrichtung gesehen, hinter der Übergangsstelle ist die
Wandfläche 134 derart gebogen, daß die Bildung von Kompressionswellen durch sie
erleichtert wird. Bei bekannter Nenn-Machzahl verläßt die erste Kompressionswelle
die Oberfläche 134 unter einem bekannten Winkel. Die Übergangsstelle 135 liegt derart,
daß die erste Kompressionswelle unterhalb der Gefäßöffnung 116 verläuft. Diese Welle
ist in F i g. 2 durch die gebrochene Linie 137 angedeutet, die von der Übergangsstelle
135 ihren Ausgang nimmt.
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Aufeinanderfolgende Kompressionswellen, die von dem gekrümmten Teil
der Wandfläche 134 ausgehen, begrenzen Bereiche zunehmenden Druckes. Dadurch wird
der Druckgradient über dem Dichtungsgas, das in die Strahlkammer 118 austritt, noch
weiter vergrößert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Innenfläche 132 in dem
divergenten Abschnitt des Kanals 133 zwischen der Kehle 140 und dem Auslaß 117 konvex
gekrümmt, so daß an ihr Expansionswellen gebildet werden. Von der Kante 138 dieser
Wandfläche 132 gehen mehrere Expansionswellen aus, von denen jede einen Bereich
abnehmenden Druckes begrenzt. Die Gesamtwirkung aller Expansionswellen ist, den
Druckgradienten über dem Dichtungsgas, das in die Strahlkommer 118 abfließt, noch
weiter zu erhöhen.
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Vorrichtung nach F i g. 3; Dichtungsgasstrom um den Strahl herum;
offenes Leitungssystem für den Dichtungsgasstrom Bei der Ausführungsform nach F
i g. 3 emittiert ein Strahlgenerator 210 einen Strahl geladener Partikeln od. dgl.
längs einer Achse 212. Der Teil des Strahlgenerators, aus dem der Strahl austritt,
befindet sich in einem evakuierten Gefäß 222. Dieses Gefäß ist mittels eines Rohres
224 mit einer Hochvakuumpumpe 226 verbunden, die einen Druck in der Größenordnung
von 10-5 Torr in dem Gefäß aufrechterhalten kann. Der Strahl wird mit einer Fokussierungsvorrichtung
214 gebündelt, durchsetzt eine kleine Öffnung 216 in dem Gefäß und trifft auf ein
Werkstück 250, das dicht unterhalb der Gefäßöffnung 216 auf einem Tisch 251 od.
dgl. liegt.
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An dem Gefäß 222 ist, einem Teil des Gefäßes 222 bildend und die Gefäßöffnung
216 begrenzend, ein innerer ringförmiger Gehäuseteil 218 angebracht. In diesem
Gehäuseteil befindet sich eine zylindrische Bohrung, die die genannte Öffnung 216
bildet. Ferner bildet die Außenfläche des inneren Gehäuseteils 218 die innere Wandfläche
232 eines Gaszuführungskanals 233. Die Innenwand eines äußeren Gehäuseteils 220
bildet eine äußere Wandfläche 234 des Kanals 233.
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Ein Ende des ringförmigen Kanals 233 ist mit einer Druckquelle 228
für das Dichtungsgas über ein Rohr 215 verbunden. Das andere Ende des Kanals bildet
einen Auslaß 217, der durch eine Kante 236 der äußeren Wandfläche 234 und eine Kante
238 der inneren Wandfläche 232 begrenzt ist. Durch diesen Auslaß 217 tritt das Dichtungsgas
rund um den Strahl herum radial nach außen nächst dem Werkstück 250 aus. Anders
als bei den Ausführungsformen nach den F i g. 1 und 2, bei denen das Gas in den
Weg des Strahles gerichtet wird, arbeitet die Vorrichtung nach F i g. 3 einem Ejektor
ähnlich, da nämlich das ausströmende Gas einen Bereich niedrigen Druckes um den
Umfang der Öffnung 216 herum und in dem Raum zwischen der Öffnung und dem Werkstück
erzeugt, ohne den Strahl selbst zu kreuzen. Bei dieser Ausführungsform ist, wie
auch bei der nach F i g. 2, eine Druckquelle erforderlich, die kontinuierlich arbeitet.
Es ist also nicht Vorkehrung getroffen, das Gas wieder zu verwerten, nachdem es
einmal ausgeströmt ist.
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Der Gaszuführungskanal 233 weist eine äußere Wandfläche 234 auf, die
in einem Bereich nahe dem Auslaß 217 vorzugsweise konkav verläuft, um den Strom
des Dichtungsgases im wesentlichen auf die Gefäßöffnung 216 hin umzulenken und dabei
einen Druckgradienten über dem austretenden Gasstrom im Bereich des Auslasses 217
zu erzeugen. Bei der Umlenkung des Stromes zur Gefäßöffnung entsteht der niedrige
Druck in demjenigen Teil des Stromes, der der Gefäßöffnung 216 am nächsten kommt.
Der Raum zwischen der Gefäßöffnung und dem Werkstück 250 stellt eine Kommunikation
zwischen dem Strom und der Öffnung her.
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Um den Druck des Dichtungsgases in dem Flußbereich noch weiter zu
verringern, der in Kommunikation mit der Gefäßöffnung steht, ist vorzugsweise eine
Düse zur Erhöhung der Gasgeschwindigkeit vorgesehen. Besonders bevorzugt ist eine
überschalldüse, deren Wandflächen 232 und 234 konvergente und divergente Abschnitte
begrenzen, zwischen denen eine Kehle 240 liegt. Der Druck des aus der Druckquelle
austretenden Dichtungsgases ist hoch genug, um einen überschallfluß hinter der Kehle
240 in dem divergenten Abschnitt und außerhalb des Auslasses 217 im Raum zwischen
dem Werkstück 250 und dem unteren Ende des äußeren Ringstückes 220 zu erzeugen.
Das Werkstück 250 und das äußere Ringstück 220 begrenzen eine Fortsetzung des Gaszuführungskanals
233. Dieser Raum oder diese Fortsetzung des Kanals ist der Strahlkammer 218 bei
der Ausführungsform nach F i g. 2 vergleichbar. Der Strom des ausströmenden Gases
wird im wesentlichen schräg in den Raum hineingeschickt und dann beim Verlassen
des Raumes nach außen in das Umgebungsgas abgeleitet. Die Vorrichtung ist ähnlich
der oben beschriebenen insoweit, als ein Druckanstieg durch Drosselung des Flusses
des Dichtungsgases durch das das Werkstück umgebende Gas erreicht wird. Anders als
bei der oben beschriebenen Vorrichtung ist bei der Vorrichtung nach F i g. 3 jedoch
nicht erforderlich, daß der Gasstrom den Strahl kreuzt. Dadurch wird jede Strahldämpfung
oder Strahlschwächung durch den Dichtungsgasstrom vermieden.
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Der gekrümmt verlaufende Überschallstrom des Dichtungsgases gestattet,
sehr niedrige Drücke in dem Bereich des Gasflusses zu erzielen, der in Kommunikation
mit der Gefäßöffnung steht. In einem solchen mit Überschallgeschwindigkeit fließenden
Strom entstehen jedoch notwendigerweise Kompressions- und Expansionswellen. Diese
Wellen oder
Druckstörungen pflanzen sich über den Strom hinweg fort,
und einige der günstigen Wirkungen des mit hoher Geschwindigkeit fließenden Niederdruck-Überschallflusses
würden verlorengehen, wenn irgendwelche Kompressionswellen den Strom oberhalb desjenigen
Bereiches des Flusses überqueren würden, der in Kommunikation mit der Gefäßöffnung
216 steht. Daher werden auch bei der Ausführungsform nach F i g. 3, wie bei den
vorangehend beschriebenen Ausführungsformen, die Kompressionswellen vorzugsweise
nur - in Flußrichtung gesehen - hinter einer Übergangsstelle 235 an der äußeren
Wandfläche 234 gebildet. Die Kompressionswellen, die auf der im wesentlichen konkaven
Wandfläche 234
gebildet werden, werden mittels eines Teiles der Wandfläche
verzögert, die im wesentlichen geradlinig verläuft und sich zwischen der Kehle 240
und der Übergangsstelle 235 erstreckt. Hinter dieser Übergangsstelle ist die äußere
Wandfläche 234 derart gebogen, daß die Bildung von Kompressionswellen auf ihr erleichtert
wird. Bei bekannter Nenn-Machzahl verläßt die erste Kompressionswelle die Wandfläche
234 unter einem bekannten Winkel. Die übergangsstelle liegt derart, daß diese Welle
unterhalb des Bereiches des Dichtungsgasstromes, der in Kommunikation mit der Gefäßöffnung
216 steht, vorbeiströmt. Die gebrochene Linie 237, die von der Übergangsstelle 235
ausgeht und sich über den Strom zu dem Werkstück 250 hin erstreckt, repräsentiert
eine solche erste Stoßwelle.
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Aufeinanderfolgende Druckwellen, die von dem gekrümmten Teil der Wandfläche
234 ausgehen, begrenzen Bereiche zunehmenden Druckes, wie sie schon erörtert wurden,
wodurch der Druckgradient über dem Dichtungsgas, das in den Raum zwischen dem Werkstück
250 und dem Ringstück 220 austritt, erhöht wird.
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Bevorzugt hat die innere Wandfläche 232 in dem divergenten Abschnitt
des Kanals 233 eine konvexe Krümmung, so daß Expansionswellen auf ihr gebildet werden.
Von der Kante 238 dieser Fläche gehen mehrere Expansionswellen aus, von denen jede
einen Bereich abnehmenden Druckes begrenzt. Die Gesamtwirkung dieser Wellenverteilung
ist, daß der Druckgradient über dem Dichtungsgas, das in dem Raum zwischen dem Werkstück
und dem ringförmigen Gehäuseteil 220 fließt, erhöht wird. Vorrichtung nach F i g.
4; Gasdichtung und mechanische Dichtung rund um den Strahl In F i g. 4 ist eine
Vorrichtung dargestellt, die in vielen Einzelheiten der Vorrichtung nach F i g.
3 ähnlich ist. Rund um den Strahl 212 wird eine Gasdichtung erzeugt. Zusätzlich
zu der Gasdichtung ist jedoch eine mechanische Dichtung 252 vorgesehen, die rund
um den Strahl und zwischen der Gasdichtung und dem Strahl liegt.
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Die mechanische Dichtung 252 besteht vorzugsweise aus elastischem
Material. Sie ist ringförmig und weist ein Mittelloch 254 auf, das etwas größer
ist als die Gefäßöffnung 216. Der Außenumfang 256 der Dichtung hat etwa den gleichen
Durchmesser wie die kreisförmige Kante 238 der inneren Wandfläche 232. Die Dichtung
252 ist fest am unteren Ende des inneren Ringstückes 218 nächst dem Mittelloch angebracht.
Der Außenumfang 256 der Dichtung ruht auf der Oberfläche des Werkstückes 250 und
kann sich auf Grund seiner Nachgiebigkeit Ungleichmäßigkeiten in der Oberfläche
des Werkstücks anpassen. Die Dichtung wird, wenigstens teilweise, auf Grund der
Druckdifferenz über ihr in Kontakt mit dem Werkstück gehalten. Der statische Druck
des Dichtungsgasstromes im Bereich der mechanischen Dichtung ist nämlich größer
als der sehr niedrige Druck in dem evakuierten Gefäß 222.
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Diejenigen Teile der Vorrichtung nach F i g. 4, die den Teilen der
Vorrichtung der F i g. 3 entsprechen, sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen
und werden daher nicht näher beschrieben. Von den einander entsprechenden Teilen
der Ausführungsform der F i g. 3 und 4 sind allein die inneren und äußeren Ringstücke
218 und 220 gegenüber den entsprechenden Teilen in F i g. 3 wesentlich verschieden.
Das innere Ringstück 218 ist nicht direkt an dem Gefäß 222 angebracht, das äußere
Ringstück 220 liegt verschiebbar am Gefäß 222.
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Mit einer flexiblen mechanischen Dichtung, wie der Dichtung 252, kann
eine optimale Dichtungswirkung nur innerhalb eines schmalen Bereiches von Winkellagen
der Dichtung in Bezug zur Oberfläche des Werkstückes erreicht werden. Daher wird
der Abstand zwischen der Oberfläche des Werkstückes und dem unteren Ende des Ringstückes
218 kritisch. Nicht nur muß das Werkstück 250 nahe an den Gehäuseteilen 218 und
220 liegen, sondern es muß auch einen hinreichend großen Abstand von diesen Gehäuseteilen
haben, damit die Wirksamkeit der Dichtung nicht beeinträchtigt wird.
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Dementsprechend ist ein Spannorgan vorgesehen, das den inneren Gehäuseteil
218 und den äußeren Gehäuseteil 220 in relativ fixierter Beziehung
zueinander und zu dem Werkstück 250 hält. Als Vorspannorgan ist in diesem Fall eine
Feder 258 vorgesehen, die zwischen der Außenwand des Gefäßes 222 und einer oberen
Fläche 221 des äußeren Gehäuseteils 220 eingefügt ist. Der äußere Gehäuseteil
220 ist in diesem Fall fest an dem inneren Gehäuseteil 218 angebracht. Die
Verwendung der Feder 258 macht die Einstellung des Werkstückes 250 in bezug auf
den Strahlgenerator 200 weniger kritisch. Die Bedienungsperson bringt das
Werkstück allein nahe an die Vorrichtung heran; die Feder 258 bringt dann den inneren
Gehäuseteil 218 und den äußeren Gehäuseteil 220 in die zur wirksamen Abdichtung
der Öffnung 216 gegenüber dem Abdichtungsgas und dem Umgebungsgas optimale Lage.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 ist noch eine zweite mechanische
Dichtung 260 wegen der bewegbaren Verbindung zwischen dem Gefäß 222 und dem äußeren
Ringteil 220 erforderlich. Der innere Ringteil 218 begrenzt zusammen mit dem Gefäß
222 die Strahlöffnung 216. In dieser Öffnung herrscht ein sehr niedriger
Druck, und daher ist überall dort eine Dichtung erforderlich, wo das Einlecken von
Gas auftreten kann. Die Schiebeverbindung zwischen dem Gefäß 222 und dem Ringteil
220 ist daher mit einer Harmonikadichtung 260 umkleidet, wie sie F i g. 4 zeigt.
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Die relative Bewegung zwischen der Vorrichtung 200, an der die Druckquelle
228 angebracht ist, und den ringförmigen Gehäuseteilen 218 und 220 erfordert einen
flexiblen Schlauch 262 od. dgl. zur Verbindung der Quelle 228 für das Abdichtungsgas
mit der Rohrleitung 215 und dem Gaszuführungskanal 233.