DE3430769C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf
einen Niederdruckzylinder
einer Dampfturbine der im Oberbegriff des Patentanspruchs beschriebenen, aus der US-PS 40 13 378 bekannten Art.
Am vorteilhaftesten kann die vorliegende Erfindung in
Dampfkraftanlagen hoher Einheitsleistung sowie in Transportanlagen
verwendet werden, nämlich in den Fällen, wo
zur Verringerung der Abmessungen der letzten Turbinenstufe
und des Abdampfstutzens hohe (schallnahe) Geschwindigkeiten
am Austritt aus dem Laufrad der letzten Turbinenstufe
in Kauf genommen werden müssen.
Gegenwärtig stellt in der weltweiten Praxis des Energiemaschinenbaus
die Aufgabe der Erzielung einer höchstmöglichen
Leistung bei einem Strom im Niederdruckzylinder das
zentrale Problem bei der Herstellung von Höchstleistungsdampfturbinen
dar, da die Leistung die Zahl der
Niederdruckzylinder bedingt. Der letztere Umstand beeinflußt
die Kapitalanlagen für die Schaffung von leistungsfähigen
Turboanlagen in maßgeblicher Weise.
Die Beseitigung des genannten Problems ist meist mit der
Entwicklung von Schaufeln größtmöglicher Länge für die jeweiligen
Festigkeitsbedingungen des Laufrads in der letzten
Turbinenstufe verbunden. Die Tendenz zur Erhöhung der Länge
der Laufradschaufeln in der letzten Turbinenstufe führte
zur Herstellung von Dampfturbinen mit Schaufeln von
1200 mm Länge.
Hierbei sind allerdings die Schwierigkeiten bei der
aerodynamischen Profilierung dieser Schaufeln stark gewachsen,
und die Wirtschaftlichkeit der letzten Stufe hat sowohl
wegen größer gewordener Verluste in den Laufschaufeln als
auch aufgrund einer merklichen Zunahme der Verluste an
kinetischer Energie mit dem austretenden Strom abgenommen.
Diese Verluste erreichten bei manchen Turbinen 40-45 kj/kg.
Der tatsächlicche Betrag der verlorengegangenen Energie,
der durch das Enthalpiegefälle, und zwar durch die Differenz
zwischen der Enthalpie der Vollbremsung des Stroms
hinter der letzten Stufe und der Enthalpie des Stroms am
Eintritt in den Abdampfstutzen bedingt ist, erweist sich
aber als erheblich größer, weil die Typenkonstruktionen
der Abdampfstutzen der Dampfturbinen einen großen
Widerstand aufweisen, für dessen Überwindung ein zusätzliches
Enthalpiegefälle von 30-40% erforderlich ist,
das die vorerwähnten Verluste bei gemäßigten Geschwindigkeiten
hinter der letzten Stufe übersteigt.
Somit sind bei der Schätzung der Höchstleistung eines
Stroms im Niederdruckzylinder aerodynamische Eigenschaften
des Abdampfstutzens zu berücksichtigen. Diese Eigenschaften
sind bei den Konstruktionstypen der Abdampfstutzen
sehr unvollkommen.
Bekannt ist ein Niederdruckzylinder für eine Dampfturbine
der Firma "Parson", in dessen Gehäuse auf Lagerungen
eine Welle mit Turbinenstufen angeordnet ist. Hinter der
letzten Stufe ist, in Dampfbewegungsrichtung gesehen, ein
diffusorloser Abdampfstutzen angeordnet, der einen natürlichen
Fortsatz des Gehäuses des Niederdruckzylinders darstellt.
Der Abdampfstutzen ist in bezug auf die Längsachse
des Gehäuses unsymmetrisch. Der aus der letzten Stufe austretende
Dampfstrom wird um 90° umgelenkt. Zur leichteren
Ausführung dieser Umlenkung ist die hintere Wand der oberen
Hälfte des Stutzengehäuses krummlinig ausgebildet. In
derselben oberen Gehäusehälfte ist in der gesamten Wandhöhe
eine lokale Vertiefung ausgeführt, die den Zutritt zu den
Lagern des Niederdruckzylinders ermöglicht. Dadurch liegt
die in der Lageranordnungszone vorhandene hintere Gehäusewand
sehr nahe an der Ebene des Dampfaustritts aus der letzten
Stufe, was die Stromsymmetrie in der Umfangsrichtung
stört und zu einer Zunahme des Widerstands am Turbinenaustritt führt.
In ähnlicher Weise sind die Niederdruckzylinder der
meisten Großturbinen ausgeführt.
Zur Beurteilung der konstruktiven
Ausführung des Abdampfstutzens wird nachstehend
ein Gesamtverlustfaktor ξ z benutzt, der das Verhältnis des
auf die Isentrope bezogenen Enthalpiengefälles zwischen den
Vollbremsungsparametern P 0₁, T 0₁ des Stroms hinter der Stufe
und dem statischen Druck P₂ im Austrittsquerschnitt des Abdampfstutzens
zum Enthalpiengefälle darstellt, das der kinetischen
Energie des die Stufe verlassenden Stroms äquivalent
ist.
Bezeichnet man den Vollbremsungsdruck des Dampfstroms
vor dem Eintritt in den Abdampfstutzen mit P 0₁, den statischen
Druck aber mit P₁, so läßt sich der erwähnte Gesamtverlustfaktor
wie folgt darstellen:
es bedeutet:
P₁- statischer Druck vor dem Eintritt in den Abdampfstutzen;
P₂- statischer Druck im Austrittsquerschnitt des Abdampfstutzens;
P 0₁- Vollbremsungsdruck des Stroms vor dem Eintritt
in den Abdampfstutzen;
k- Isoentropenexponent.
Wenn man in die weitere Betrachtung eine dimensionslose
Geschwindigkeit λ₁ vor dem Eintritt in den Abdampfstutzen
(hinter der letzten Stufe) einführt, die dem Nennerbetrag
in Abhängigkeit von (I) proportional und dem Verhältnis
der absoluten Stromgeschwindigkeit C I vor dem Eintritt
in den Abdampfstutzen zur kritischen Geschwindigkeit
a gleich ist, so erhält man anstatt der Beziehung (I) den
folgenden Ausdruck:
Der Gesamtverlustfaktor ξ z ist größer als Eins,
falls der statische Druck P₂ im Austrittsquerschnitt
des Stutzens kleiner als der statische Druck P₁ vor
dem Eintritt in den Abdampfstutzen ist. Mit anderen Worten
muß bei ξ z <1 für die Überwindung des im Stutzen bestehenden
Widerstandes eine Energie aufgewendet werden, die die Energie
des die letzte Turbinenstufe verlassenden Stroms übersteigt.
Für die Konstruktionstypen der diffusorlosen Abdampfstutzen
schwankt der Betrag des Gesamtverlustfaktors ξ z im Bereich
ξ z =1,2-1,5, d. h. im Abdampfstutzen der diffusorlosen
Konstruktion wird eine Energie verbraucht, die keinerlei
Arbeit verrichtet, was zur Abnahme des Wirkungsgrades
der Turbine führt. Auf diese Weise kommt es bei der Bewegung
des Dampfstroms im Abdampfstutzen ähnlich wie beim
Strömen einer Flüssigkeit in sich verjüngenden Düsen bzw.
Rohren zu einem Druckabfall in Richtung des Austrittsquerschnitts.
In diesem Fall kann die Geschwindigkeit λ₁ vor
dem Eintritt in den Abdampfstutzen nicht irgendeinen beliebigen
Wert aufweisen, und demnach kann auch der Dampfdurchsatz
bei den vorgeschriebenen Anfangsparametern P 0₁ und T 0₁
ebenfalls nicht ein beliebiger sein. Hat die Geschwindigkeit
am Eintritt in den Abdampfstutzen den maximal zulässigen
Wert erreicht, so wird die Durchsatzfähigkeit des Abdampfstutzens
nur durch die Eingangsgrößen bestimmt. Mit zunehmendem
Durchsatz durch den Niederdruckzylinder nehmen
auch der statische Druck P₁ und der Vollbremsungsdruck P 0₁
des Dampfes vor dem Eintritt in den Abdampfstutzen bei
unverändertem Druck P₂ im Austrittsquerschnitt des Stutzens
im gleichen Verhältnis zu, der durch den im Kondensator bestehenden
Druck bestimmt ist.
Hat die dimensionslose Geschwindigkeit λ₁ ihren maximalen
Wert erreicht, so bleibt sie konstant, während das
Verhältnis P₂/P 0₁ abnimmt, und dann wächst gemäß der Beziehung
(II) der Gesamtverlustfaktor ξ z stark an.
Der Gesamtverlustfaktor ξ z stellt eine Summe von
Innenverlustfaktoren ξ im Stutzen und von Austrittsgeschwindigkeitsverlusten
ξ c₂ dar. Demnach nimmt, sofern man den
Betrag des Innenverlustfaktors ξ im Stutzen, nämlich Reibungsverluste
und durch Stromablösung bedingte Verluste
verringert, auch der Gesamtverlustfaktor ab und der maximal
zulässige Wert der Stromgeschwindigkeit λ₁ max am Austritt
aus der letzten Stufe zu, d. h. der Dampfdurchsatz durch den
Abdampfstutzen nimmt zu.
Es ist nochmals zu betonen, daß die letzte Turbinenstufe
ohne Berücksichtigung der aerodynamischen Eigenschaften
des Abdampfstutzens nicht entworfen werden darf.
Insbesondere wäre es sinnlos, die letzte Turbinenstufe
mit einer Austrittsgeschwindigkeit g₁ des Dampfstroms
zu projektieren, die größer als die maximale Geschwindigkeit
λ₁ max des Stroms am Eintritt in den Abdampfstutzen
ist, die gemäß der Bedingung des entsprechenden Widerstandes
des Abdampfstutzens zulässig ist. Im anderen Fall
findet in der letzten Stufe eine unzureichende Dampfstromexpansion
statt, wodurch sich dann ein Wirkungsgrad
kleiner als rechnerisch vorgesehen ergibt und eine geringere
Leistung erzeugt wird.
Also ist das Problem der Steigerung der Grenzleistung
des Niederdruckzylinders bei vorgegebener Höhe der Laufradschaufel
in der letzten Turbinenstufe mit dem Problem
einer Erhöhung des Durchsatzvolumens des Dampfes durch den
Abdampfstutzen aufs engste verbunden.
Die zur Beseitigung des erwähnten Problems unternommenen
Versuche führten zu einem Niederdruckzylinder
von Dampfturbinen (siehe den SU-Urheberschein Nr. 385061),
in dem unmittelbar hinter der Stufe ein Diffusorkanal
angeordnet ist, der die Stromgeschwindigkeit beim
Eintritt in das Gehäuse des Abdampfstutzens herabsetzen
und die kinetische Energie des Dampfstroms in potentielle
Energie umformen soll.
Im Gehäuse des Niederdruckzylinders einer Dampfturbine
ist auf Lagerungen eine Welle mit Turbinenstufen angeordnet.
Hinter der letzten Turbinenstufe ist, in Dampfbewegungsrichtung
gesehen, gleichachsig mit der Welle ein
Abdampfstutzen mit einem Axial-Radialdiffusor angebracht.
Der letztere ist von konzentrisch liegenden, kegelförmigen
Oberflächen, und zwar einer äußeren und einer inneren Oberfläche,
gebildet. Die äußere kegelförmige Oberfläche ist
mit Hilfe von Versteifungsrippen und profilierten Rippen
befestigt, die sich auf der halben Länge des Abdampfstutzens
am Gehäuse des Niederdruckzylinders befinden.
Im Axial-Radialdiffusor ist in dessen oberem Teil ein
Ausschnitt vorgesehen, was den Einbau desselben in einem
unsymmetrischen Gehäuse ermöglicht, das eine Öffnung zur
Sicherung des Zutritts zu den Wellenlagern aufweist.
Im unteren Teil des Abdampfstutzens ist eine vertikale
Trennwand vorgesehen, die zur Turbinenachse senkrecht
liegt und an die profilierten Rippen auf der gesamten
Stutzenbreite sowie an die Austrittskante der äußeren kegelförmigen
Oberfläche in der unteren Stutzenhälfte angeschweißt
ist.
Der aus dem Diffusor austretende Strom wird von der
vertikalen Trennwand und den profilierten Rippen in zwei
unabhängige Ströme, nämlich einen aus der oberen und
einen aus der unteren Diffusorhälfte, geteilt. Weitere
profilierte Rippen, die am Gehäuse des Niederdruckzylinders
befestigt sind, gewährleisten die gleichmäßige
Ableitung des Dampfstroms aus der unteren Diffusorhälfte
und eine gleichmäßige Verteilung desselben über den Austrittsquerschnitt
des Abdampfstutzens. Der aus der oberen
Diffusorhälfte austretende Dampf wird von den Leitrippen
zur Teilebene hin abgelenkt und von den profilierten Rippen
in den linken Abschnitt der unteren Stützenhälfte geleitet.
Im beschriebenen Niederdruckzylinder gewährleistet die
konstruktive Ausführung des Abdampfstutzens dessen hohe
aerodynamische Charakteristiken bei Dampfstromgeschwindigkeiten
λ₁ vor dem Eintritt in den Abdampfstutzen von λ₁
<0,6 infolge eines rationellen Flusses des Dampfstromes. In
diesem Stutzen gelingt es, den Gesamtverlustfaktor ξ z auf
einen Betrag von ξ z ≈0,7 zu verringern. Jedoch tritt bei
der Zunahme der Dampfstromgeschwindigkeit λ₁ vor dem Eintritt
in den Abdampfstutzen bis auf λ₁<0,8 der
"Sperrzustand" des Abdampfstutzens ein. Das Wesen dieser
"Sperrerscheinung" besteht darin, daß, angefangen von einer
bestimmten maximalen Geschwindigkeit λ₁ max , der Druck
hinter der letzten Stufe beginnt, sich proportional dem
Durchsatz zu ändern, während die maximale Geschwindigkeit
λ₁ max unverändert bleibt. Der Abdampfstutzen stellt demnach
bei den vorgegebenen Anfangsparametern des Dampfes jenes
Element dar, das die Grenzleistung des Turbinenaggregats
bestimmt.
Aus der eingangs erwähnten US-PS 40 13 378 ist ferner ein
Niederdruckzylinder einer Dampfturbine bekannt, der dem vorstehend
beschriebenen weitgehend ähnlich ist und bei dem sich
gleichfalls bei einer hohen Dampfstromgeschwindigkeit vor dem
Eintritt in den Abdampfstutzen ein Sperrzustand im Abdampfstutzen
ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Niederdruckzylinder
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
daß der Betriebsbereich des Niederdruckzylinders auf Dampfstromgeschwindigkeiten
nahe der Schallgrenze erweitert werden
kann, indem der "Sperrzustand" im Abdampfstutzen bei
diesen Geschwindigkeiten ausgeschlossen werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs gelöst.
Hierbei ist aus der EP-OS 00 35 838 ein Stufendiffusor zur
schlagartigen Expansion bekannt, der jedoch bei einer Begrenzung der Länge des Diffusors und falls kein Absaugen
stattfindet, keinen positiven Wirkungsgrad aufweist.
Mit Hilfe der Erfindung wird ein Abdampfstutzen mit
schlagartiger Expansion des Dampfstroms in dessen Eintrittsquerschnitt
geschaffen, was eine Senkung der Stromeintrittsgeschwindigkeit
gewährleistet. Im Ergebnis wird ein eventuelles Erreichen
von lokalen Schall- und Ultraschallgeschwindigkeiten des
Dampfstroms im Diffusor ausgeschlossen. Ferner nimmt der maximal
zulässige Geschwindigkeitswert λ₁ max des Dampfstroms
am Austritt aus der letzten Stufe zu, d. h. der Dampfdurchsatz
durch den Abdampfstutzen nimmt zu, was zur Erhöhung
der Grenzleistung des Niederdruckzylinders führt. Dabei ist
bei einem Außendurchmesser des Eingangsquerschnitts
des Axial-Radialdiffusors, der kleiner als 102%
des Außendurchmessers des Laufrads der letzten Turbinenstufe
ist, die Abnahme der Dampfstromgeschwindigkeit λ₁ am
Eintritt vor dem Stutzen und folglich die Abnahme der lokalen
Geschwindigkeiten im Diffusor zur wesentlichen Verminderung
des Stutzenwiderstandes unzureichend. Wie
Versuche ergeben haben, ist der Gesamtverlustfaktor
ξ z des Abdampfstutzens für einen Bereich von Außendurchmessern
des Eingangsquerschnitts des Axial-Radialdiffusors,
der die Spanne von 103% bis 115% des Außendurchmessers des
Laufrads der letzten Turbinenstufe umfaßt, minimal.
Bei einer Veränderung des Durchmessers vom Wert 103%
bis zum Wert 102% wächst der Gesamtverlustfaktor ξ z unbedeutend
an, bei weiterer Abnahme des Außendurchmessers
des Eingangsquerschnitts des Axial-Radialdiffusors
wachsen die Verluste im Diffusor wegen großer Werte lokaler
Geschwindigkeiten im Diffusor stark an und erreichen ihren
Maximalwert bei einem Außendurchmesser des Eingangsquerschnitts
des Diffusors, der 100% des Außendurchmessers des Laufrads
der letzten Turbinenstufe beträgt.
Bei einer Veränderung des Außendurchmessers des
Eingangsquerschnitts des Axial-Radialdiffusors von 115%
auf 118% des Außendurchmessers des Laufrads der letzten
Turbinenstufe wächst der Gesamtverlustfaktor ξ z des Abdampfstutzens
infolge einer unerheblichen Erhöhung der
hydraulischen Verluste, die durch die schlagartige Stromexpansion
bedingt sind, um ein geringes an. Bei weiterer
Zunahme des Außendurchmessers des Diffusoreintrittsquerschnitts
steigen die durch die schlagartige
Stromexpansion bedingten hydraulischen Verluste noch intensiver
an, obwohl diese Verlusterhöhung keinen stark zunehmenden
Charakter hat.
Jedoch erscheint es unrationell, den Außendurchmesser
des Eingangsquerschnitts des Diffusors über 118% hinaus zu vergrößern, weil infolge
der am Stutzen erfolgenden Erhöhung der hydraulischen
Verluste die aerodynamischen Charakteristiken schlechter
werden und der vorerwähnte "Sperrzustand" eintreten
kann.
Der erfindungsgemäß ausgeführte Niederdruckzylinder gewährleistet
eine Senkung der Dampfstromgeschwindigkeit beim
Stromdurchgang durch den Diffusor und eine Erhöhung des
statischen Drucks im Diffusor praktisch im gesamten Unterschallbereich
der Eintrittsgeschwindigkeiten bis g₁≈0,92,
einen Gesamtverlustfaktor ξ z bis etwa 1,0 sowie eine Erhöhung
der Grenzleistung des Niederdruckzylinders um 10-15%
unter Beibehaltung der Abmessungen der letzten Stufe.
Nachstehend wird die Erfindung an einem
konkreten Ausführungsbeispiel anhand von
Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des
Niederdruckzylinders, im Vertikalschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1.
Der Niederdruckzylinder einer Dampfturbine
weist ein Gehäuse 1 (Fig. 1) mit horizontaler
Teilebene auf, in dem auf Lagern 2 eine Welle 3 mit
Turbinenstufen 4 angeordnet ist. Jede der Turbinenstufen 4 ist von einem
Leitapparat 5 und einem Laufrad 6 der Turbine gebildet.
Hinter der letzten Turbinenstufe 4 ist, in der Dampfbewegungsrichtung
gesehen, gleichachsig mit der Welle 3 ein Abdampfstutzen
7 mit einem Axial-Radialdiffusor 8 angebracht.
Der letztere besteht aus konzentrisch liegenden, kegelförmigen
Oberflächen 9 und 10, und zwar einer äußeren und einer inneren
Oberfläche. Die äußere kegelförmige Oberfläche
10 ist mittels Versteifungsrippen 11 (Fig. 2),
die über die gesamte Länge des Abdampfstutzens 7 von dessen
Vorderwand 12 bis zu dessen hinterer Wand 13 angeordnet
sind, sowie mittels profilierten Versteifungsrippen 14, 15 und 16
(Fig. 3) befestigt, die sich in der unteren Stutzenhälfte
befinden. In der unteren Hälfte des Abdampfstutzens 7 ist eine vertikale
Trennwand 17 vorgesehen, die zur Achse der Turbine 6
senkrecht steht und an die profilierten Versteifungsrippen 14 auf der
gesamten Breite des Abdampfstutzens 7 sowie an die Austrittskante
der äußeren kegelförmigen Oberfläche 10 des Diffusors angeschweißt
ist. Die profilierten Versteifungsrippen 14 weisen eine
Länge auf, die etwa der halben Länge des Stutzens 7 entspricht,
und sind an der hinteren Wand 13 des Stutzens befestigt.
Die vertikale Trennwand 17 und die profilierten Versteifungsrippen
14 teilen den aus dem Diffusor 8 austretenden Dampfstrom
in zwei unabhängige Ströme, und zwar den einen aus
der oberen und den anderen aus der unteren Diffusorhälfte.
Die profilierten Versteifungsrippen 15 sind an der hinteren Wand 13
des Stutzens sowie an der vertikalen Trennwand 17 befestigt
und gewährleisten eine gleichmäßige Ableitung des Dampfstroms
aus der unteren Hälfte des Diffusors 8 sowie eine
gleichmäßige Verteilung desselben über den Ausgangsquerschnitt
des Abdampfstutzens 7. Die profilierten Versteifungsrippen 16
(Fig. 3) sind an der vorderen Wand 12 des Stutzens sowie
an der vertikalen Trennwand 17 befestigt. Der aus der oberen
Hälfte des Axial-Radialdiffusors 8 austretende Dampfstrom wird von den
Versteifungsrippen 11 zur Teilebene hin verschwenkt und von den
profilierten Versteifungsrippen 16 zum Austrittsquerschnitt des Abdampfstutzens
7 geleitet.
Der Außendurchmesser D₂ des Eingangsquerschnitts
des Axial-Radialdiffusors 8 beträgt etwa 102%
bis etwa 118% vom Außendurchmesser D₁ des Laufrads 6 der
letzten Turbinenstufe 4.
Der Niederdruckzylinder einer Dampfturbine arbeitet
folgenderweise.
Beim Eintritt des Dampfstroms aus der letzten Turbinenstufe
4 (Fig. 1) in den Eintrittsquerschnitt des Diffusors 8
des Abdampfstutzens 7 findet eine schlagartige Expansion
des Dampfstroms dadurch statt, daß der Außendurchmesser D₂
des Eingangsquerschnitts des Diffusors 102-118% vom
Außendurchmesser D₁ des Laufrads 6 der Turbine beträgt.
Die weitere Stromexpansion im Diffusor 8 findet
dank der am Eintritt in den Abdampfstutzen erfolgenden
Abnahme der Geschwindigkeit λ₁ ohne Ablösungen statt. Dadurch wird
ein Gesamtverlustfaktor bis etwa 1,0 sowie eine zuverlässige
Funktion des Abdampfstutzens bei hohen schallnahen Geschwindigkeiten
bis g₁≈0,92 gewährleistet, die das Auftreten
eines "Sperrzustands" ausschließt.
Claims (1)
- Niederdruckzylinder einer Dampfturbine, in dessen Gehäuse (1) auf Lagern (2) eine Welle (3) mit Turbinenstufen (4) angeordnet ist, wobei hinter der in Strömungsrichtung des Dampfstromes letzten Turbinenstufe (4) gleichachsig mit der Welle (3) ein Abdampfstutzen (7) mit einem Axial-Radialdiffusor (8) angeordnet ist, der aus konzentrischen kegelförmigen Oberflächen (9 und 10) gebildet ist, die mittels profilierten Versteifungsrippen (11, 14, 15 und 16) am Abdampfstutzen (7) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser (D₂) des Eingangsquerschnitts des Axial-Radialdiffusors (8) im Anschluß an den Ausgang der letzten Turbinenstufe (4) 102-118% des Außendurchmessers (D₁) des Laufrades (6) der letzten Turbinenstufe (4) beträgt, derart daß der Dampfstrom schlagartig expandiert.
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