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Die Erfindung betrifft eine Schleppkupplung für Flugzeuge, bei der
das Schleppseil selbsttätig oder von Hand auslösbar ist und bei der die Fesselung
über ein am Schleppseil angeordnetes Anschlußringpaar mittels eines auslösbaren
Hakens erfolgt, wobei das Anschlußringpaar selbst in einen an der Kupplung befindlichen
Maulring hineinragt.
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Nach dem Patent 1237 908 ist die Einhakfläche des schwenkbaren
Ausklinkhakens in bezug auf die Rumpflängsachse des Flugzeuges zusammen mit dem
Kupplungsgehäuse einstellbar, wobei die Auslösekraft für den Schleppseilring durch
einen schwenkbaren Ausklinkhaken, der in einen an der Kupplung befindlichen Maulring
hineinragt, über ein Segment verändert werden kann.
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Mit der Erfindung wird eine ausgereifte Form für eine Schleppkupplung
vorgeschlagen, wobei die Austauschbarkeit von Verschleißteilen unter verschiedenen
Einbaubedingungen bei den einzelnen Flugzeugtypen sowie die Einstellbarkeit der
Auslösekraft selbst auch im eingebauten Zustand der Kupplung berücksichtigt werden.
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Bei Kupplungen mit Maulringen bereitete es bisher Schwierigkeiten,
einen beschädigten oder abgenutzten Maulring gegen einen anderen auszutauschen,
ohne dabei die gesamte Kupplung ausbauen zu müssen. Außerdem ragten bewegliche Teile
der Kupplung aus dem Kupplungsgehäuse heraus, die z. B. bei einer Bauchlandung mit
eingefahrenem Fahrwerk zu Funktionsstörungen der Kupplung führen konnten. Auch konnte
bei einer Beschädigung der Kupplung oder der Anschlußbeschläge im Rumpf, z. B. infolge
einer harten Landung od. dgl., die Kupplung bisher immer
nur nach einer einzigen
Richtung ausgebaut werden, da der Maulring, der starr oder gelenkig am Kupplungsgehäuse
befestigt ist, durch seine Breitenabmessungen ein Herausziehen der Kupplung nach
Lösen der Befestigungsschrauben, beispielsweise nach oben, verhinderte.
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Zur weiteren Verbesserung von Schleppkupplungen für Flugzeuge sieht
die Erfindung einen Maulring vor, der in einer konzentrisch zur Drehachse des Ausklinkhakens
verlaufenden Zylindermantelebene angeordnet und starr am Kupplungsgehäuse befestigt
ist. Um auch bei auswechselbaren und starr am Kupplungsgehäuse befestigten, also
nicht schwenkbaren Maulringen ein sicheres Ausklinken innerhalb der vorgeschriebenen
Betriebsgrenzen bei Seilwinkeln #on -60 bis +851 zu gewährleisten, ist der
Maulring als längliches kettenartiges Bauteil ausgebildet, wobei die das ganze längliche
Glied überall in der Mitte schneidende ' gedachte Ebene gebogen verläuft
und diese Ebene mindestens teilweise eine Zylindermantelfläche darstellt und dieMittelpunkte
der Radien dieser Zylindermantelfläche in oder nahezu in der Schwenkachse des Ausklinkhakens
liegen. Hierdurch wird erreicht, daß das in den Ausklinkhaken eingreifende Ringglied
des Anschlußringpaares für das Schleppseil immer eine in der x-z-Ebene liegende
Zugkraft auf den Ausklinkhaken ausübt, gleichgültig, ob die Sellkraft von oben,
unten oder von der Seite in den vorerwähnten Seilwinkelbereichen angreift.
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Diese Maulringform ermöglicht in jeder Lage die seitlichen Seilzüge
umzulenken und dient gleichzeitig als Schutzbügel für die aus dem Kupplungsgehäuse
herausragenden beweglichen Teile. Trotz einer seitlichen im Winkel bis zu
850 angreifenden Seilkraft erfährt der Ausklinkhaken keinerlei nennenswerte
seitliche Kräfte und daraus etwa entstehende Biegebeanspruchungen. Ein selbsttätiges
Auslösen in den Grenzlagen ist daher jederzeit gewährleistet.
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Auch ein, manuelles Auslösen ist jederzeit möglich, und zwar ebenfalls
unabhängig von der Richtung der Seilkraft selbst.
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Bei dieser Maulringforin und starren Anordnung des Maulringes am Kupplungsgehäuse
übemimmt eine gabelförmige Gegenklinke, die entgegen einer Federkraft schwenkbar
um die gleiche Drehachse gelagert ist, wie der Ausklinkhaken, die Aufgabe, den Schleppseilring
auch bei unbelastetein Schleppseil in die richtige Stellung in die dafür vorgesehene
Hakenaussparung zu drücken.
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Diese Gegenklinke weicht bei Erreichen des zur Selbstauslösung (Abgleiten)
vorgesehenen Seilerhebungswinkels selbsttätig aus und gibt das Anschlußringpaar
des belasteten Schleppseiles frei. Die Rückstellkraft für die Gegenklinke wird durch
eine Feder, vorzugsweise Doppelschenkelfeder, erzeugt und ist so bemessen, daß Seilkräfte
von weniger als 3 kp, also z. B. ein durchhängendes Seil, auch bei Erreichung
eines größeren Erhebungswinkels nicht zu unerwünschtem vorzeitigen selbsttätigen
Auslösen durch Drehen der Gegenklinke entgegen der Rückstellfeder führen kann.
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Eine schwenkbar gelagerte Exzenterfalle kann durch einen Seilzug so
eingestellt werden, daß die Gegenklinke festgehalten und an Drehbewegungen gehindert
wird. Hierdurch wird ein selbsttätiges Ausklinken verhindert, so daß das Schleppseil
in einer solchen »Fest«-stellung der Gegenklinke nur noch manuell ausgeklinkt werden
kann.
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Die Gegenklinke kann auch mittels eines Abscherstiftes arretiert werden.
Ein Feststellen der Gegenklinke hat sich in der Praxis, z. B. beim Schlepp hinter.
einem Motorflugzeug, aus Sicherheitsgründen als vorteilhaft erwiesen. Wenn es bisher
bei allen bekannten Schleppkupplungen notwendig war, zwischen dem Anschlußringpaar
und dem Schleppseil eine Solltrennstelle einzubauen, um überbelastungen der Kupplung
und des Flugzeuges bei erhöhter Seilkraft vorzubeugen, so ergibt sich bei der erfindungsgemäßen
Kupplung die Möglichkeit, auf besondere Solltrennstellen zu verzichten, da der Auslösehaken
bei einer überbelastung das Schleppseil durch Ausschwenken freigibt. Dies wird dadurch
erreicht daß der Anschlag der Verknieung nicht wie bisher allein durch eine einstellbare
Schraube verändert werden kann, sondern als in beiden Richtungen federnder Anschlag
die Auslösekraft verändert. Bei überschreitung einer vorbestimmten Zugkraft des
Schleppseiles wird demnach der Auslösehaken infolge der federnden Verknieung das
Schleppseil freigegeben.
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Wird eine einstellbare Schraube zur Veränderung des Verknieungsgrades
verwendet, bildet man zur Regulierung der Kraft für die Handauslösung auch im eingebauten
Zustand der Kupplung die Einstellschraube als Innensechskantschraube aus, die mittels
eines Steckschlüssels beliebig eingestellt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Schleppkupplung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht schräg von vom,
F i
g. 2 eine andere Ausführungsforin in perspektivischer Ansicht schräg von
vorn, teilweise im Schnitt, F i g. 3 einen auswechselbaren Maulring für eine
Schleppkupplung
in perspektivischer Ansicht schräg von vorn.
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Die Schleppkupplung 10 besitzt ein Gehäuse 11,
dessen
Seitenwände 12, 13 durch Stege 14, 15 verbunden sind. Um eine hohle
Drehachse 46 ist ein Ausklinkhaken 40 sowie eine Gegenklinke 220 schwenkbar gelagert.
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Mit einem Hebel 50 kann ein um eine Achsel
drehbares
Segment 51 entgegen einer Federkraft 53
gedreht werden, so daß der
Auslösehaken 40 über einen Lenker 52 betätigt werden kann.
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Der Grad der vom Segment 50 und dem Lenker 52
gebildeten
Verknieung kann durch eine Stellschraube 90 mit Innensechskant nach Lösen
einer Kontermutter 91 verändert bzw. eingestellt werden.
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Die bei 227 und 228 gegabelte Gegenklinke 220 wird mittels
einer Rückstellfeder 221 gegen je einen an den Seitenwänden 12 und
13 befindlichen Anschlag 226 gedrückt.
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Als Rückstellfeder 221 dient eine um eine als Achse ausgebildete Stütze
222 gewickelte Doppelschenkelfeder.
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Um diese Achse 222 kann auch eine Exzenterfalle 223 drehbar
gelagert sein, die es gestattet, die Gegenklinke 220 an einer Drehung um die Achse
46 zu verhindern.
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In der gesperrten oder »Fest«-Stellung der Gegenklinke 220, durch
ein Warnsignal angezeigt, kann das Schleppseil nur noch manuell ausgeklinkt werden.
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Eine weitere Möglichkeit, die Gegenklinke 220 festzustellen oder zu
sperren, besteht darin, daß ein Scheerstift 224 die Gegenklinke durchdringt und
in den beiden Seitenwänden 12 und 13 des Kupplungsgehäuses 11 so abgestützt
ist, daß bei einer überbeanspruchung das Schleppseil nicht von Hand, sondern automatisch
durch Abscheeren des Scheerstiftes 224 ausgeklinkt wird.
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Der Scherstift 224, der aus Kunststoff besteht, ist so bemessen, daß
er bei überschreitung einer bestimmten Seilkraft abschert. An Stelle der Einstellschraube
90, 91, die den Grad der Verknieung zwischen Segment 50 und Lenker
52 und damit die Größe der Handkraft H zum Auslösen des Ausklinkhakens 40
bestimmt, kann eine Federanordnung 225
treten, die die Handkraft H verändert
und als federnder Anschlag für das Segment 50 dient.
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Das Auslösen des Schleppseiles bei allen Seilwinkeln ist dadurch gewährleistet,
daß ein Maulring 200 in einer konzentrisch zur Drehachse 46 des Ausklinkhakens 40
verlaufenden Zylindermantelebene starr am Kupplungsgehäuse 11. befestigt
ist und als längliches kettengliedartiges Bauteil ausgebildet ist, beispielsweise
in Ellipsenform. Die Radien R dieser Zylindermantelebene haben ihre Mittelpunkte
in der Drehachse 46 oder in der Nähe der Drehachse des Ausklinkhakens 40.
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Der Maulring 200 besitzt zwei Flansche 212 und 213, mit denen
der Maulring am Kupplungsgehäuse z. B. durch Verschweißen bei 230 verbunden
ist. Die beiden Flansche 212 und 213 können auch mit den Seitenwänden 12
und 13 des Kupplungsgehäuses 11
aus einem Stück bestehen.
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Um den Maulring 200 austauschbar gestalten zu können, sind die Flansche
212, 213 so weit verlängert, daß eine Bohrung 47 mit einer Befestigungsschraube
216 angebracht werden kann, die durch die hohle Drehachse 46 des Ausklinkhakens
40 bzw. der Gegenklinke 220 hindurchgeführt wird. Der Maulring 200 besteht aus vergütetem
Werkstoff, der zusätzlich aus verschleißgründen noch einer Oberflächenvergütung
oder -härtung unterzogen ist.
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An Stelle einer Befestigung des auswechselbaren Maulrings am Kupplungsgehäuse
11 mit einer durch die hohle Drehachse 46 hindurchgeführten Befestigungsschraube
216 kann der auswechselbare Maulring auch unmittelbar am Rumpf des Flugzeuges
über entsprechend ausgebildete Flansche 212, 213 als Winkelstücke befestigt
werden, wodurch sich an der starren Verbindung zwischen Maulring und Kupplungsgehäuse
nichts ändert, denn das Kupplungsgehäuse ist ebenfalls starr am Rumpf befestigt.
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Voraussetzung für jede starre Befestigung des Maulrings ist aber die
Maulringform, die auch bei seitlichen Seilzügen eine solche Umlenkung der Seilkräfte
ermöglicht, daß jederzeit ein sicheres Ausklinken des Schleppseiles gewährleistet
ist und sich zusätzliche Solltrennstellen erübrigen.