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Die Erfindung betrifft einen Blendenverschluß für eine kinematografische
Kamera.
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Bei bisher bekanntgewordenen Kinokameras wird als Verschluß ein sogenannter
Umlaufverschluß verwendet. Dieser besteht aus einem auf der Hauptwelle sitzenden
Sektor, der das Kamerabildfenster während der Transportphase des Films abdeckt.
Bei anderen Kameras wird ein von einem Getriebeteil gesteuerter Schieber zum Abdecken
des Bildfensters verwendet. Auch drehbar gelagerte Sektoren sind bekanntgeworden.
Allen diesen Konstruktionen ist gemeinsam, daß der Film während seiner gesamten
Stillstandsphase belichtet wird. Auf Grund dieser Tatsache ergibt sich bei einer
Laufgeschwindigkeit von beispielsweise 16 Bildern pro Sekunde eine Belichtungszeit
von etwa 1/4o Sekunde'.'
Eine solche verhältnismäßig lange Belichtungszeit
bedingt aber bei großen Objekthelligkeiten eine sehr kleine Blende. Je kleiner aber
die Blendenöffnung wird, desto größer wird der Einfluß der Beugungserscheinungen,
was sich störend auf die Bildschärfe bemerkbar macht. Die meisten Kinokameras haben
als kleinste Blende f/16. Werden beispielsweise bei sehr großen Helligkeiten Filmszenen
angefertigt, so sind zusätzlich Mittel vorzusehen, die das durch das Objektiv auf
den Film gelangende Licht schwächen. Zu diesem Zweck werden häufig Graufilter verwendet,
die vor das Objektiv und den lichtempfindlichen Empfänger gebracht werden.
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Es ist deshalb das Ziel der Erfindung, einen Verschluß für eine kinematografische
Kamera zu schaffen, bei dem ein sehr-großer Lichtwertbereich erfaßt werden kann
und die obenerwähnten Nachteile vermieden sind. ' ` Erfindungsgemäß wird dieses
Ziel dadurch erreicht, das zwei wenigstens eine Verschlußlamelle tragende, mittels
einer Antriebsvorrichtung in Rotation versetzbare Lagerringe vorgesehen sind, daß
die Antriebsvorrichtung den ersten Lagerring für die gesamte Aufnahmedauer antreibt,
während der zweite Lagerring unter der Wirkung eines Haltemagneten zur Belichtung
jedes Bildes für eine von den herrschenden Lichtverhältnissen abhängige Zeitspanne
festlegbar ist, wobei die Dauer des Festlegens des zweiten Lagerrings gegenüber
dem weiterrotierenden ersten Lagerring die die Blende und Belichtungszeit bestimmende
Öffnungsweite der Verschlußlamellen steuert.
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Zum Schließen der Lamellen kann zwischen den beiden Lagerringen eine
Schließfeder vorgesehen sein, die während des Festlegens des zweiten Lagerrings
spannbar ist, wobei nach Beendigung der Einwirkung des Haltemagneten die Schließfeder
den zweiten Lagerring zum Schließen, der Lamellen in seine Ursprungslage zum eisten-
Lgerring überführt.
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Um das Schließen prellfrei zu ermöglichen, ist zweckmäßig zwischen
den beiden Lagerringen eine Bremsfeder vorgesehen, wobei die Bremsfeder kurz vor
Beendigung des Schließvorgangs die Rückführgeschwindigkeit des ersten Lagerrings
vermindert. Zweckmäßig ist die Schließfeder stärker dimensioniert als die Bremsfeder.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Erfindungsgegenstands
ist zur Bestromung des Haltemagneten ein mittels eines aus einem variablen Widerstand
und einem Kondensator gebildeten RC-Glieds angesteuerter Zeitkreis vorgesehen. Vorteilhaft
ist der variable Widerstand als lichtempfindlicher Empfänger ausgestaltet. Zur Synchronisation
des Zeitkreises mit dem Filmlauf kann der Zeitkreis mittels eines von einem Kameragetriebeteil,
beispielsweise dem Greifer, betätigten Schalters einschaltbar sein.
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Vorteilhaft findet als Antriebsvorrichtung der Filmtransportmotor
der Kamera Verwendung.
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An Hand von Zeichnungen wird die Erfindung näher erläutert. Hierbei
zeigt F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel in einer Draufsicht, F i g. 2 die Anordnung
gemäß F i g. 1 in einem Schnitt und F i g. 3 ein Schaltbeispiel zum Betrieb der
Anordnung gemäß F i g. 1.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 und 2 zeigt einen Lagertubus
1 mit einer Freidrehung 2, in der ein Lagerring 3 mittels eines zylinderförmigen
Ansatzes 3 a gelagert ist. An der Außenseite des Ansatzes 3 a ist ein weiterer Lagerring
4 gelagert. Der Lagerring 3 weist eine Verzahnung 5 auf, welche mit einem Antriebsritzel
6 zusammenwirkt.
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Der Verschluß besteht weiter aus drei Verschlußlamellen 7, 8 und 9.
Die Verschlußlamellen 7, 8 und 9 sind in Lagerzapfen 10, 11 und 12 des Lagerrings
3 und in Lagerzapfen 13, 14 und 15 des Lagerrings 4 gelagert. Zur Durchführung der
Lagerzapfen 13, 14 und 15 des Lagerrings 4 weist der Lagerring 3 Schlitze 16 a,16
b und 16 c auf.
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Der Lagerring 3 trägt weiter einen Zapfen 17, der mit einer als Schenkelfeder
ausgeführten Schließfeder 18 zusammenwirkt. Die Schließfeder 18 stützt sich mit
ihrem zweiten Schenkel am Lamellenlagerstift 13 des Lagerrings 4 ab. Zwischen den
beiden Lagerringen 3 und 4 ist eine Bremsfeder 19 vorgesehen. Diese stützt sich
einmal an einem auf dem Lagerring 3 befestigten Stift 20 und zum anderen an dem
Lamellenlagerstift 14 des Lagerrings 4 ab.
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Ein aus einem Kern 22 und einer Spule 23 gebildeter Haltemagnet 24
wirkt mit dem Lagerring 4 zusammen.
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Bei der Belichtung von Filmszenen wird das Antriebsritzel 6 durch
eine in den F i g. 1 und 2 nicht näher dargestellte Antriebsvorrichtung in eine
Drehbewegung versetzt. Diese bringt die gesamte Anordnung in eine Rotationsbewegung
in Richtung des Pfeils A. Wird der Haltemagnet 24 bestromt, so steht der Lagerring
4 augenblicklich still, während der Lagerring 3 unter der Wirkung des Antriebsritzels
6 weiter rotiert. Die auf dem Lagerring 4 befestigten Lamellenlagerzapfen 13, 14
und 15 bleiben nunmehr gegenüber den sich weiterbewegenden Lamellenlagerzapfen 10,
11 und 12 des Lagerrings 3 stehen, so daß sich die Verschlußlamellen 7, 8.-und 9
öffnen. Diese Öffnungsbewegung geschieht unter Spannen der Schließfeder 18, die
sich zwischen dem Stützstift 17 des Lagerrings 3 und dem Lamellenzapfen 13 des Lagerrings
4 abstützt. Die Öffnungsweite der Verschlußlamellen 7, 8 und 9 wird bestimmt durch
die Dauer der Bestromung des Haltemagneten 24.
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Wird der Haltemagnet 24 wieder entstromt, so führt die vorgenannte
Schließfeder 18 den Lagerring 4 nach, bis dieser wieder in seine Ursprungslage zum
Lagerring 3 zurückgekehrt ist. Kurz vor Beendigung dieser Rückführbewegung berührt
jedoch der Lamellenlagerzapfen 14 einen Schenkel der Bremsfeder 19, um die Rückführgeschwindigkeit
zu mindern. Hierdurch wird ein prellfreies Schließen der Lamellen garantiert. Die
Belichtungszeit bei der geschilderten
Anordnung ist eine Funktion
der öffnungsweite der Verschlußlamellen 7, 8 und 9.
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In der Darstellung gemäß F i g. 3 treibt ein Elektromotor 28
ein Ritzel 29 an, das auf ein um einen Lagerzapfen 30 drehbar gelagertes
Schneckenrad 31 einwirkt. Das Schneckenrad 31 befindet sich in Eingriff mit
einer Schnecke 32, die auf einer in gehäusefesten Lagerstützen 33, 34 gelagerten
Welle 35 befestigt ist. Am oberen Ende der Welle 35 befindet sich das Antriebsritzel
6, das in der Darstellung gemäß F i g. 1 und F i g. 2 auf den Lagerring 3 einwirkt.
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Weiter weist die Welle 35 einen Exzenter 36 auf, der in an sich bekannter
Weise einen Filmtransportgreifer 37 betätigt. Zur Aufnahme des Exzenters
36
besitzt der Greifer zwei Lappen 38 und 39. Der Greifer
37 ist in an sich bekannter Weise als Schleppgreifer ausgebildet und greift
mit einem Transportzahn 37 a in die Filmperforationen ein.
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Das obere Ende des Greifers 37 wirkt auf einen Umschalter
40 mit den Kontakten 40 a, 40 b, 40 c und
40 d ein. Der Kontakt 40 c weist eine Verlängerung 40 f auf,
die vom oberen Ende des Greifers 37 betätigt werden kann. Zur Betätigung
der Schaltkontakte 40 a und 40 bist ein Stößel 40 g vorgesehen.
Der Umschalter 40 ist Teil des die Spule 23 des Haltemagneten
24 gemäß F i g. 1 und F i g. 2 aufnehmenden Zeitkreises. Am Schaltkontakt
40 c ist der Minuspol einer Batterie 41 angeschlossen, der mit einem
Kondensator 42, einem gemeinsamen Emitterwiderstand 43
zweier Transistoren
44 und 45 sowie einem Basiswiderstand für den Transistor 45 verbunden
ist. Der Pluspol der Batterie 41 ist am Schaltkontakt 40 b angeschlossen.
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Über das Kontaktpaar 40 a und 40 b kann ein lichtempfindlicher
Empfänger 47, ein Kollektorwiderstand 48 des Transistors
44 und die Spule 23 des Haltemagneten 24 gemäß der Darstellung in
F i g. 1 und F i g. 2 angeschaltet werden. Ein weiterer Widerstand 49 führt
vom Kollektor des Transistors 44 zur Basis des Transistors 45.
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Durch Betätigung eines in F i g. 3 nicht näher dargestellten Kameraauslösers
wird der Motor 28 angeschaltet, so daß die Welle 35 über das Ritzel
29, das Schneckenrad 31 und die Schnecke 32 angetrieben wird.
Mittels des auf der Welle 35 sitzenden Ritzels 6 wird die Verschlußanordnung gemäß
F i g. 1 und 2 in Rotation versetzt. Gleichzeitig transportiert der Greifer 37 in
an sich bekannter Weise den in F i g. 3 nicht dargestellten Film. Da der Greifer
37 in Richtung des Pfeils B bzw. C bewegt wird, betätigt er mit seinem oberen Ende
über den Ansatz 40 f den Umschalter 40 dergestalt, daß bei einer Bewegung
des Greifers 37 in Richtung des Pfeils B über das Stößel 40 g der
Kontaktsatz 40 a und 40 b geschlossen wird, die Steuerschaltung damit
bestromt ist. Da bei dieser Greiferbewegung der den Kondensator 42 überbrükkende
Schalter 40 c und 40 d öffnet, beginnt in diesem Moment die Ansteuerung
des aus den Transistoren 44 und 45 gebildeten Zeitkreises mittels
des aus dem lichtempfindlichen Empfänger 47 und dem i Kondensator
42 bestehenden RC-Glieds.
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In diesem Stadium ist der Transistor 45 leitend, während der Transistor
44 gesperrt ist. Es kann somit durch die Spule 23 des Haltemagneten
24 Strom fließen, so daß der Lagerring 4 festgehalten wird. Ist der
Kondensator 42 nach einer bestimmten, von den herrschenden Lichtverhältnissen abhängigen
Zeitspanne auf eine vorbestimmte Spannung aufgeladen, so schaltet der Transistor
44 durch, während der Transistor 45 gesperrt wird. Wie oben beschrieben,
beginnt in diesem Moment der Schließvorgang der Verschlußlamellen 7, 8 und 9 gemäß
den F i g. 1 und 2.
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Während sich nun der Greifer 37 im Verlauf der weiteren Umdrehung
des Exzenters 36 wieder in Richtung C bewegt und den Film um ein Bild weiter transportiert,
wird der Kontakt 40 c und 40 d wieder geschlossen, während das Kontaktpaar
40 a und 40 6 öffnet. Die Steuerschaltung wird von der Batterie
41
getrennt und das Kontaktpaar 40 c und 40 d überbrückt den
Kondensator 42, so daß eine im Kondensator 42 vorhandene Restladung
abfließen kann. Hierdurch geht der Zeitkreis in seinen Ausgangszustand über und
der vorbeschriebene Funktionsablauf kann erneut stattfinden.
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Mit der Anordnung gemäß F i g. 3 ist somit eine exakte Synchronisation
zwischen der Verschlußanordnung nach F i g. 1 und F i g. 2 und dem Filmlauf gegeben.
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An Stelle der Verschlußanordnung mit drei Lamellen kann eine solche
mit einer anderen Lamellenzahl angewendet werden.