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Die Erfindung geht aus von einem Impuls-Doppler-Radargerät mit Anzeigeunterdrückung
von Festzielen mit einem vom Sendeimpuls synchronisierten Kohärenzoszillator in
der Empfangseinrichtung, dessen immer über eine Impulsperiode phasenstarre Schwingung
als Bezugssignal für eine Phasenbestimmung zwischen diesem und den Echosignalen
dient, bei dem der auszuwertende Bereich zwischen jeweils zwei Sendeimpulsen (Impulsperiode)
in gleich große, der Entfernungsauflösung entsprechende Teilbereiche aufgeteilt
ist und bei dem aus der Amplitudenmodulation der Videosignale mit der Dopplerfrequenz
in den entsprechenden Teilbereichen aufeinanderfolgender Impulsperioden durch Speicher
mit je mZeilen (m = Anzahl der Impulsperioden) und nSpalten (n = Anzahl der Entfernungsteilbereiche
innerhalb der Impulsperiode) zum aufeinanderfolgenden Einschreiben der Impulsperioden
in je eine Zeile und zum spaltenweisen Ablesen der gespeicherten Signale die den
bewegten Zielen entsprechenden Signale aufbereitet, die Dopplersignale ausgefiltert
und mittels einer Oszillographenröhre angezeigt werden, bei dem gemäß dem Anspruch
1 der Patentanmeldung P 1285578.6-35 die Amplituden der Videosignale für die einzelnen
Entfernungsteilbereiche (Teilsignale) in einem Binärcoder in einen p-stelligen Binärcode
umgewandelt werden, bei dem in an sich bekannter Weise zwei gleiche Speicher vorgesehen
sind, die wechselweise betrieben werden, indem während des Einspeicherns einer vollständigen
Anzahl von Impulsperioden in den einen Speicher der jeweils andere abgelesen wird,
bei dem als Speicher bitorganisierte dreidimensionale Magnetkernspeicher mit p Ebenen
für die p Stellen der Codezeichen der Teilsignale vorgesehen sind und bei dem die
gelesenen Signale einem Decoder und alsdann dem Dopplerfilter zugeführt werden.
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Bei den sogenannten kohärenten Impuls-Doppler-Radargeräten sind die
am Ausgang der Empfangsschaltung anstehenden, als Echos auf die ausgesendeten Impulse
empfangenen Signale Impulse konstanter Amplitude von einer Impulsperiode zur folgenden,
wenn das Ziel, von dem die Impulse reflektiert werden, ein Festziel ist. Wenn es
sich bei dem reflektierten Ziel um ein bewegtes Ziel handelt, dann sind die Echoimpulse
von einer Impulsperiode zur nächsten mit der Dopplerfrequenz amplitudenmoduliert.
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Derartige Radaranlagen sind bekannt (M.I.Skoln i k, »Introduction
to Radar Systems«, McGraw-Hill, 1962, Kapitel 4). Die Dopplerfrequenzfd entspricht
der Radialkomponente v der Geschwindigkeit des bewegten Zieles in bezug auf den
Standort des Radargerätes und ist mit der beim Radargerät verwendeten Wellenlänge
i verknüpft durch die Formel fd= 2v Die am des auftreten-Ausgang Empfängers den
Echosignale können bekanntermaßen auf dreierlei verschiedene Weise weiterverarbeitet
werden: 1. Bei manchen Radargeräten wird einfach die Differenz der entfernungsmäßig
einander entsprechenden Echoimpulse in zwei aufeinanderfolgenden Impulsperioden
gebildet. Durch die Differenzbildung verschwinden die Echos von Festzielen, weil
die Amplituden der Echoimpulse von Festzielen in aufeinanderfolgenden Impulsperioden
gleich groß sind, und es bleiben die Echos von beweglichen Zielen wahrnehmbar.
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2. Bei anderen Radargeräten wird am Ausgang der
Detektorstufe des
Radarempfängers nach jedem ausgesendeten Impuls, also zwischen den Impulsperioden,
für eine definierte Entfernung das Signal abgenommen, beispielsweise mittels einer
von einem Abtastimpuls gesteuerten, an die Detektorstufe des Radarempfängers angeschlossenen
Torschaltung. Das derart aus der Mehrzahl von Echos herausgeschnittene Signal durchläuft
daraufhin ein Bandfilter, das die durch das Herausschneiden etwa auftretenden Störsignale
und die Echos von Festzielen eliminiert.
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Die von beweglichen Zielen herrührenden Signale innerhalb der Dopplerfrequenz
passieren das Bandfilter. Der Erfassungsbereich eines derartigen Radargerätes beschränkt
sich auf einen dem zeitlichen Auftreten des Steuerimpulses für die Torschaltung
und dessen Breite (bzw. Länge) entsprechenden Entfernungsbereich (1 Mikrosekunde
Länge des Impulses entspricht z. B. einem Entfernungsbereich von 150 m). Um den
Entfernungsbereich zu erweitern, verwendet man mehrere parallelgeschaltete gleiche
Anordnungen, z. B. fünf, die zeitlich gestaffelt arbeiten. Dadurch kann der gesamte
Erfassungsbereich des Radargerätes nacheinander nach den Echos von beweglichen Zielen
abgesucht werden (französische Patentschrift 1 379 601).
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3. Bei anderen Radargeräten schließlich werden die am Ausgang eines
dem Radarempfänger nachgeschalteten Phasendetektors auftretenden Echosignale während
mehrerer Impulsperioden der steigenden Entfernung gemäß in eine Analog-Speicheranordnung
eingegeben und dann wieder, aber entsprechend den gleichen Entfernungen in den verschiedenen
Impulsperioden gelesen. Die Auswertung der jeweils einem Ziel entsprechenden, am
Ausgang der einzelnen Bandfilter auftretenden Signale ergibt die einzelnen beweglichen
Ziele, die jeweils eine Dopplerfrequenz erzeugen, die die Bandfilter passieren kann.
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Man kann auch zwei Speicher vorsehen, in die abwechslungsweise geschrieben
bzw. aus denen gelesen wird (Journal of the Brit. IRE, 26 [1963], 4 [Oktober], S.
317 bis 326). Auch die Verwendung eines Kernspeichers, der nach Art eines Schieberegisters
betrieben wird, ist bekannt (deutsche Auslegeschrift 1085930).
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Nach der Hauptpatentanmeldung sind zwei gleiche dreidimensionale
bitorganisierte Kernspeicher vorgesehen, wobei die Amplitude jedes Abtastwertes
beispielsweise in einem p-stelligen Binärcode ausgedrückt wird, dessen einzelne
Bits parallel auf p Leitungen auftreten, von denen je eine mit einer Speicherebene
verbunden ist. Die p Bits eines Musters werden in p Speicherelemente eingeschrieben,
die in jeder Ebene dieselben Koordinaten haben, und die verschiedenen Abtastwerte
werden in den einzelnen Zeilen des Speichers eingespeichert, wobei jede Zeile den
Abtastwerten während einer Impulsperiode des Radargerätes entspricht. Danach wird
der Speicher spaltenweise gelesen, wobei jede Spalte die zum gleichen Entfernungsbereich
gehörenden Informationen enthält. Auf diese Weise erhält man die Vorgeschichte eines
Entfernungsbereichs. Die von einer Spalte entnommenen Signale werden decodiert,
ihre Amplitude wird mit einer Gauß-Funktion moduliert und dann auf einen Satz von
Dopplerfiltern gegeben, deren Ausgangssignale beispielsweise auf eine Anzeigeröhre
gegeben werden.
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Mit der vorliegenden Erfindung soll der Speicheraufwand
der
Anordnung nach der Hauptpatentanmeldung verringert werden. Statt zwei Speichern,
in die abwechselnd geschrieben bzw. aus denen abwechselnd gelesen wird, ist nur
ein einziger Speicher vorgesehen, so daß insgesamt weniger Ansteuermittel erforderlich
sind. Außerdem erfolgt unmittelbar nach dem Einschreiben einer Zeile das Lesen einer
Spalte.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Speicher
zu einem einzigen Speicher mit m = 2n Zeilen zusammengefaßt und die Zeilen in zwei
Gruppen für alle geradzahligen bzw. alle ungeradzahligen Zeilen unterteilt sind
und daß je Speicherteil für die Zeilen getrennte Ansteuermittel und für die Spalten
ein gemeinsames Ansteuermittel vorgesehen sind und daß nach dem Schreiben einer
Zeile unmittelbar das Lesen einer Spalte folgt, wobei auf die Zeile (2n-1; 2n...)
das Lesen der Spalte (2. -1; 2....) (mod n) folgt, und daß die ersten m Zeilen zerstörend
ohne Wiedereinschreiben und 2 m die zweiten 2 Zeilen zerstörend mit Wiedereinschreiben
gelesen werden.
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Die Erfindung wird nun beispielsweise an Hand der Figuren näher erläutert.
Es zeigt F i g. 1 ein Blockschaltbild des gesamten Speichers, Fig. 2 die Auswahleinrichtung
für die ungeradzahligen Zeilen, F i g. 2 A einen Stromimpulsgenerator, F i g. 3
ein Blockschaltbild der Programmsteuerung, Fig. 4 eine Schaltungsanordnung zur Steuerung
der Stromrichtungen in den Zeilen und Spalten des Speichers, Fig. 5 ein Impulsdiagramm
der Signale, die zur Fortschaltung der beiden Zeilenzähler dienen, Fig. 6 eine Tabelle,
aus der die verschiedenen Zustände der Schaltkreise während eines Zyklus entnehmbar
sind.
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In der Fig. 1 ist der Speicher 10 ein Ferritkernspeicher und enthält
beispielsweise neun Ebenen mit je 128 Zeilen oder Spalten, die von 1 bis 128 numeriert
sind, und 64 Spalten, die von 1 bis 64 numeriert sind. Dieser Speicher 10 ist in
zwei Teile aufgespalten, von denen jeder neun Ebenen mit 64 Zeilen und 64 Spalten
aufweist. Der eine Teil, der mit Q bezeichnet ist, ist für die ungeradzahligen Zeilen
und der andere Teil, der mit P bezeichnet ist, für die geradzahligen Zeilen vorgesehen.
Die Numerierung der Spalten ist in beiden Teilen gleich. Die Spalten des einen Teils
sind so mit den Spalten des anderen Teils verbunden, daß ein Ansteuerstrom in einer
bestimmten Spalte das Schreiben im Teil Q und das Lesen im Teil P bewirkt bzw. umgekehrt
bei umgekehrter Stromrichtung.
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In der Fig. 1 ist nur eine Ebene des Speichers gezeigt. Die Auswahl
stromkreise sind für alle Ebenen gemeinsam, da das Lesen oder Schreiben gleichzeitig
in neun Kernen des Speichers erfolgt, wobei jeder dieser Kerne die gleichen Koordinaten
in jeder Ebene aufweist. Diese Organisation eines Speichers ist aus dem Stand der
Technik bekannt (C. J. Quartly, »Square Loop Ferrite Circuitry«, ILIFFE Books, London,
1962, Kapitel 3).
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Wenn im Laufe der nachfolgenden Beschreibung darauf hingewiesen wird,
daß in einen Kern geschrieben bzw. aus einem Kern gelesen wird, der sich an einem
bestimmten Kreuzungspunkt der Matrix befin-
det, dann ist das so zu verstehen, daß
der jeweilige Vorgang gleichzeitig an neun entsprechenden Kernen in den neun Ebenen
des Speichers erfolgt, wobei die Vorgänge parallel verlaufen.
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Es wird für die Beschreibung weiterhin angenommen, daß zum Schreiben
bzw. Lesen eines Kernes 1 Mikrosekunde benötigt wird, so daß das Schreiben einer
Zeile 64 Mikrosekunden dauert, während die Impulsperiode des Doppler-Radar-Systems,
mit dem der Speicher arbeitet, 267 Mikrosekunden ist (d. h. f = 3750 Hz.) Die Information,
die in den neun Kernen gleicher Koordinate gespeichert ist, entspricht einem 1 Mikrosekunde
dauernden Ausgangssignal des Radarempfängers, d. h. einer Entfernung von 150 m.
Die Information, die in einer Zeile (64 Spalten) gespeichert ist, entspricht damit
einer Entfernung von etwa 10 km, während der Maximalbereich des Radars 40 km beträgt.
Der Entfernungsbereich von 10 km kann innerhalb der 40 km verschoben werden. Er
kann durch die Lage eines Impulses von 64 Mikrosekunden Dauer innerhalb der Impulsperiode
des Radars definiert sein. Dieser Impuls kann beispielsweise zum Auslösen des Abtastvorganges
der Ausgangssignale des Empfängers benutzt werden. Ein Impuls T, der mit dem Anfang
des 64-Mikrosekunden-Impulses zusammenfällt, dient zur Steuerung des Beginns des
Arbeitszyklus des Speichers. Die mit 1 und 2 bezeichneten Stufen sind den Speicherteilen
Q und P zugeordnete Steuerungen, die in der Literatur im allgemeinen als Inhibittreiber
bezeichnet werden. Bei den bekannten Speichern wird die gleichzeitige Auswahl eines
Kernes (u, v) in allen Ebenen, der sich am Kreuzungspunkt der Zeile v der Spalte
u befindet, dadurch bewirkt, daß ein Aufrufstrom +-2 auf jede Zeile v und auf jede
Spalte u jeder Ebene gegeben wird, wenn in alle die Kerne (u, v) eine »1« geschrieben
werden soll. Es ist außerdem ein Inhibitions-(Z)-Draht vorgesehen, der alle Kerne
derselben Ebene miteinander verbindet und der mit einem Inhibitionstreiber verbunden
ist, der einen Strom mit der Amplitude 2 liefert, wenn eine »0« geschrieben werden
soll. Es wird weiter angenommen, daß jeder Inhibitionstreiber 1 oder 2 im Ruhezustand
gesperrt ist und durch ein Signal Qi bzw. Pi entsperrt werden kann. Im entsperrten
Zustand liefert der Inhibitionstreiber an den Speicher ein geeignetes Signal, so
daß die am Eingang des Inhibitonstreibers anstehende Information in den Speicher
eingeschrieben wird. Die Information am Eingang des Inhibitionstreibers kann entweder
vom Radarempfänger RR über die Leitung le während der Schreibphase eines Arbeitszyklus
herrühren, oder aber es können die Ausgangssignale der Leseverstärker der Speicherteile
P bzw. Q sein, die während des Wiedereinschreibetaktes, der beim zerstörungsfreien
Lesen erforderlich ist, vorhanden sind.
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Die Stufen 3 und 4 sind Leseverstärker für die Speicherteile Q und
P. Diese Verstärker sind normalerweise gesperrt und werden durch ein Signal QL bzw.
PL wirksam gemacht. Die Ausgangsinformation der Stufen 3 bzw. 4 wird auf Pufferregister
Rq oder Rp gegeben und dort bis zum Eintreffen der nächsten Information gespeichert.
Das Lesen erfolgt beispielsweise im Speicherteil Q während des Vorhandenseins des
Impulses Ql und während des unmittelbar
auf diesen Impuls folgenden
Zeitintervalls. Auf diese Weise ist die Information vom Anfang des folgenden Impulses
an verfügbar. Die Torschaltung 41, die am Ausgang des Pufferregisters Rq vorgesehen
ist, wird durch das Signal PL durchlässig gesteuert, wodurch die Information entweder
am Ausgang SA über die Torschaltung 42 oder zum Wiedereinschreiben verfügbar ist.
Für den Speicherteil P sind für diese Aufgaben die Stufen 4, Rp, 40 und entsprechend
für den Speicherteil Q die Stufen 3, Rq und 41 vorgesehen.
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Zur Spaltenansteuerung bzw. -auswahl dient die Stufe 7. Die Zeilenauswahlstufen
5 und 6 gehören zum Speicherteil für die ungeradzahligen Zeilen P.
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Diese Stufen 5, 6 und 7 enthalten hauptsächlich einen Zähler für die
Zählstufen 1 bis 64. Sie werden im Zusammenhang mit F i g. 2 näher erläutert. Es
wird jedoch hier schon erwähnt, daß die Fortschaltsignale für die Zähler die Taktimpulse
H sind, die an der Ausgangsleitung A 0 des Radargerätes RR auftreten und die durch
die Stufe 8 zu den geeigneten Zeitpunkten zu den Leitungen A 11, A 12, A 13, je
nach durchzuführender Operation, zum Speicher 10 durchgeschaltet werden.
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Die Stufe 8 enthält die Programmsteuerung für den Speicher für einen
Arbeitszyklus des Radargerätes, dessen Dauer ein Bruchteil der Impulsperiode ist.
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Das Signal zu Beginn eines Zyklus T wird von der Ausgangsleitung A
1 des Radargerätes RR geliefert.
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Auf die Stufe 8 gelangt außerdem das Signal »Schreibende« Fi, das
der Zähler der Stufe 7 auf der Leitung A 14 abgibt, wenn sich der Zähler in der
Stellung 64 befindet. Ist dieses Signal gespeichert, dann steuert es den Beginn
der Lesephase. Zu Beginn der Lesephase wird der Zähler derStufe7 mit derjenigen
Spaltennummer markiert, die derjenigen folgt, die in der vorhergehenden Impulsperiode
gelesen wurde. Wie weiter unten deutlich wird, erhält man diese Nummer von der Stellung
des Zählers der Stufen 5 oder 6 und indem man berücksichtigt, in welchem der Speicherteile
P und Q geschrieben wurde. Das Schreiben wird von der Stufe 8 geliefert, die dazu
ein Signal a abgibt, wenn ein »Schreibendesignal« Fi auftritt (s. Beschreibung der
Stufe 8 in Verbindung mit Fig. 3).
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Während eines Zyklus des Radargerätes laufen damit im Speicher 10
folgende Vorgänge ab: 1. Einschreiben der Radarinformation entsprechend der abgetasteten
Zone in einer Zeile des Speichers 10, beispielsweise in einer ungeradzahligen Zeile;
ist N=2n-1 (n=1...64) die Nummer dieser Zeile, dann werden die Radarsignale in den
Speicherteilen Q in die 64 Kerne dieser Zeile eingeschrieben. Die dazu erforderliche
Zeit beträgt 64 Takte des Taktsignals H; danach, wenn das Schreiben beendet ist:
2. Das Lesen der Spalte N (modulo 64) beginnt mit dem Kern im Kreuzungspunkt dieser
Spalte und der Zeile 2 n, wobei diese geradzahlige Zeile zum Speicherteil P gehört,
von dem gelesen wird.
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Auf diese Weise werden nacheinander die 128 Kerne der Spalte abwechselnd
in den Speicherteilen P und Q gelesen.
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Beim oben beschriebenen Leseverfahren wird die Information zerstörend
gelesen. In einem Radarzyklus treten jedoch 64 Bits auf, die in einer Zeile eingeschrieben
werden, während andererseits die
Informationen in den 128 Kernen einer Spalte abgelesen
werden. Da man jedoch nicht mehr Informationen aus dem Speicher ablesen kann, als
in diesem enthalten sind, müssen Vorkehrungen getroffen werden, um einen Teil der
abgelesenen Bits wieder einzuspeichern, d. h. diejenigen Informationsbits, die sich
in den zuletzt gelesenen 64 Kernen befinden.
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Diese Art des Lesens nach einem Wiedereinschreiben eines Teils der
Information hat Vorteile bei der Behandlung von bestimmten Informationen, die eine
kohärente Doppler-Radar-Anlage liefert, insbesondere dann, wenn die Informationsbits,
die gelesen werden, derart gewichtet sind, daß sie das Ergebnis um so weniger beeinflussen,
je näher ihr Lesezeitpunkt beim Anfang oder Ende des Lesezyklus liegt. Das zweimalige
Wiedereinschreiben jeder Gruppe von 64 Bits, und zwar das erste Mal am Ende des
Lesezyklus und das zweite Mal am Anfang des folgenden Lesezyklus, ermöglicht es,
die Einflüsse der Gewichte auf den Informationszyklus wesentlich herabzusetzen.
Der Lesevorgang verläuft also in zwei Schritten: a) Zerstörendes Lesen der 64 ersten
Kerne der Spalte N (modulo 64), beginnend mit der Zeile 2n, d. h. von der Zeile
2n bis zur Zeile 2n+63 (modulo 128), entsprechend den zuerst empfangenen Eingangsimpulsen;
b) Lesen mit Wiedereinschreiben der zweiten 64 Kerne, d. h. von der Zeile 2n+64
(modulo 128) bis zur Zeile 2 n -1 entsprechend den jüngeren Eingangssignalen.
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Dieses Wiedereinschreiben erfolgt so, daß das Bit, das während eines
bestimmten Zeittaktes aus dem Kern der Zeile mit geradzahliger Ordnungszahl 2so+64
(modulo : 128) gelesen wird, in den gleichen Kern im folgenden Takt wieder eingeschrieben
wird, wobei während dieser Taktzeit die Zeile 2nu65 (modulo 128) gelesen wird. Die
Zeilenzähler der Stufen 5 und 6 müssen aus diesem Grund auf der gleichen Zeilennummer
während zwei aufeinanderfolgender Taktzeiten stehenbleiben.
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Es wird also, während der Kern der ungeradzahligen Zeile 2. - 1 gelesen
wird, das Bit, das im vorhergehenden Takt gelesen wurde, in den Kern der Zeile 2
n - 2 wieder eingeschrieben, und das Bit, das aus dem Kern 211 1 gelesen wurde,
wird in diesen Kern während der folgenden Taktzeit wieder eingeschrieben. Während
dieses Zeittaktes enthält der abgelesene Kern 2 n überhaupt keine Information, da
er ohne Wiedereinschreiben gelesen wurde. Der Zähler der Stufe 6 wird danach so
eingestellt, daß die Zeile 211 ausgewählt wird, in die die nächsten ankommenden
Informationen eingeschrieben werden.
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Der Zähler der Stufe 5 wird so eingestellt, daß die Zeile 2 n -1 ausgewählt
wird, in der ein Wiedereinschreiben gerade erfolgt ist. Wie weiter unten ersichtlich,
kann der Haltebefehl für die Lesefolge nur in der folgenden Taktzeit erfolgen, wodurch
es möglich ist, daß der Zähler der Stufe 5 um einen Schritt weiterschaltet und deshalb
die Zeile 2 n -1 auswählt, deren Kern am Kreuzungspunkt mit der Spalten+1 während
des folgenden Taktes zuerst gelesen wird.
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Während des zuletzt erwähnten Lesetaktes erfolgt der Haltebefehl
für Lesen, und dadurch gelangt das ganze System in einen Zustand, in dem es möglich
ist, daß ein Signal T des folgenden Zyklus den Schreibvorgang für die folgenden
Informationen vom Radargerät
auslöst, und zwar für den Kern am
Kreuzungspunkt der Spalte 1 und der Zeile 2n. Es wird darauf hingewiesen, daß der
Kern dieser Zeile während des vorhergehenden Lesevorganges gelesen wurde und deshalb
keinerlei Information mehr enthält.
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Beim Einschalten der Anlage bzw. des Radargerätes gibt es eine Übergangsperiode,
während deren die abgelesenen Signale nicht den vom Radarempfänger aufgenommenen
entsprechen. Diese Übergangsperiode dauert 120 Impulsperioden des Radargerätes.
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Sie tritt auch dann auf, wenn das Signal T, das den Arbeitszyklus
des Speichers auslöst, sich in eine Impulsperiode des Radars hineinschiebt. Da diese
Ubergangsperiode im betrachteten Beispiel etwa 35 Millisekunden dauert, wenn die
Impulsperiode des Doppler-Radar-Gerätes 267 Mikrosekunden ist, wird die Übergangsperiode
dem Betrachter der Kathodenstrahlröhre, auf der die Informationen dargestellt werden,
nicht erkennbar, vorausgesetzt, daß die Nachleuchtdauer des Bildschirmes ausreichend
ist.
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Die Signale A, B, Qi, QL, Pi und PL, die auf den Leitungen A 15,
A 17, A 20, A 16, A 19 und A 18 auftreten, bestimmen die Stromrichtungen in der
ausgewählten Zeile und Spalte zum Schreiben oder Lesen in den Speicherteilen Q und
P, und sie wirken deshalb auf Stromimpulsgeneratoren, die den Stufen 7, 5 und 6
zugeordnet sind. Die Signale Qi, Pi, QL und PL wurden bereits im Zusammenhang mit
der Beschreibung der Stufen 1, 2, 3 und 4 erläutert.
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Die Signale A, B, Qi, QL und PL haben folgende Aufgaben: A ist der
Befehl für die aufgerufene Spalte, der bewirkt, daß im Speicherteil Q geschrieben
und im Speicherteil P gelesen wird; B ist der Befehl für die ausgewählte Spalte,
der bewirkt, daß im Speicherteil P geschrieben und im Speicherteil Q gelesen wird;
Qi ist der Befehl zum Schreiben oder Wiedereinschreiben in den Speicherteil Q; er
entspricht einer gegebenen Stromrichtung in einer Zeile des Speicherteils Q ; Pi
ist der Befehl zum Schreiben oder Wiedereinschreiben im Speicherteil P; er entspricht
einer gegebenen Stromrichtung in einer Zeile des Speicherteils P; QL ist der Befehl
zum Lesen im Speicherteil Q, und er entspricht einer Stromrichtung auf der Zeile,
die umgekehrt ist zu derjenigen, die beim Befehl Qi auftritt; PL ist der Befehl
zum Lesen im Speicherteil P, und er entspricht einer Stromrichtung auf der Zeile,
die umgekehrt ist zu derjenigen beim Befehl Pi.
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Diese Befehle werden in der Stufe 9 aus den Signalen auf den Leitungen
A 2, A 3, A 4, A 5, A 6 und A 7 abgeleitet. Die Wirkungsweise der Stufen 5, 6 und
7 wird nun am Beispiel der Stufen 5 in Verbindung mit Fig. 2 erläutert.
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In dieser Figur sind 52 und 53 zwei Zähler mit den Zählstufen von
1 bis 8, die z. B. aus drei bistabilen Stufen bestehen. Mit 50 und 51 sind die zugehörigen
Decodierstufen bezeichnet, die bei einer gegebenen Zählerstellung ein und nur ein
Ausgangssignal abgeben. Die acht Ausgangsleitungen der Decodierstufe 50 sind mit
den acht Torschaltungen x 1 bis x 8, die an den acht Zeilen der Matrix 55 liegen,
verbun-
den. Entsprechend sind die acht Ausgangsleitungen der Stufen 51 über die
Torschaltungen yl bis y8 mit den acht Spalten der gleichen Matrix verbunden.
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Diese Matrix enthält deshalb 64 Kreuzungspunkte, von denen je einer
einer Zeile des Speicherteils Q (F i g. 1) entspricht. Eine Zeile dieses Speicherteils
kann auf diese Weise leicht markiert werden, wenn die Zeile x und die Spalte y,
die ausgewählt sind, bekannt sind. Der Drahtm, der durch die Kerne dieser Zeile
gefädelt ist, ist zwischen der Zeile x und der Spalte y der Matrix 55 angeschlossen.
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Die über die Leitung A 11 zum Zähler 52 gelangenden Befehle QL schalten
den Zähler jeweils um eine Stufe weiter, wobei jeweils einer der Ausgänge x markiert
wird. Während der Zähler 52 einmal durchläuft, ist der Zähler 53 auf 1 gestellt,
so daß die Spaltey = 1 erregt wird, deren Kreuzungspunkte nacheinander ausgewählt
werden. Wenn der Zähler 52 die Stellung 8 erreicht hat, liefert er einen Impuls
an den Zähler 53 weiter, so daß dieser um einen Schritt weiterschaltet, so daß die
Spalte y = 2 markiert wird.
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Der zur Ansteuerung der Kerne einer Zeile des Speicherteils Q erforderliche
Strom wird von einem der beiden Stromimpulsgeneratoren, die den Zeilen der Matrix
55 zugeordnet sind, geliefert.
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Jeder Stromimpulsgenerator ist als Spannungsquelle in Reihe mit einem
Widerstand dargestellt, wobei der Widerstand der Stromquelle hoch gegenüber dem
Widerstand der Belastung ist. Der Stromimpulsgenerator +V, Ri, der zum Schreiben
einer Kernzeile dient, wird wirksam gemacht durch ein Signal Qi an der Torschaltung
Di. Der Lesestromimpulsgenerator, bestehend aus den Teilen - V, RL, DL, arbeitet
entsprechend mit der Torschaltung DL und dem Steuerimpuls QL zusammen. Die Torschaltungenxl
bis x 8 und yl bis y8 müssen den Stromimpuls in beiden Richtungen ermöglichen, je
nachdem, welcher Vorgang im Kernspeicher 10 abläuft.
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In der Fig. 2 A ist ein Beispiel einer Torschaltung für beide Stromrichtungen
dargestellt. Sie besteht aus zwei Transistoren Ti und TL, die von zwei Torschaltungen
Ci und CL gesteuert werden. Die Signale Qi und QL werden zusätzlich zum Signal verwendet,
das von einem der Ausgänge der Stufen 50 oder 51 herrührt. Die beiden Dioden 56
und 57 verhindern die Kopplung zwischen den beiden Transistoren Ti und TL.
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Die Schaltung nach F i g. 2 kann für die Stufen 5 und 6 verwendet
werden. Bei der Stufe 7 sind die Spaltenleitungen derart durch die Speicherteile
P und Q geführt, daß im einen Speicherteil zu einem bestimmten Zeitpunkt gelesen
wird und zum selben Zeitpunkt im anderen Speicherteil geschrieben wird.
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Die Stromimpulsgeneratoren (+ V, Ri bzw. - v, RL) müssen deshalb gemäß
der Verdrahtung und den auszuführenden Vorgängen gesteuert werden.
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Die Auswahl einer Zeilem zum Lesen kann in zwei Stufen erfolgen,
und zwar zuerst die Auswahl der Zeile, dann die Wahl der Stromrichtung, die zum
Lesen erforderlich ist, was durch den Befehl QL bewirkt wird, der in diesem Fall
verzögert sein muß.
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Die in F i g. 2 bei der ausgewählten Zeile und der ausgewählten Spalte
gezeichneten Pfeile deuten beispielsweise beim Schreiben die Stromrichtung in der
Zeile des Speicherteils Q an.
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Fig. 3 ist ein Schaltbild der Programmsteuerung für die verschiedenen
Folgen eines Zyklus. In dieser
Figur sind die Elemente G, S, N und
X bistabile Stufen. Sie sind so ausgelegt, daß ein positives Signal am Eingang 0
die bistabile Stufe in den Nullzustand bringt, wobei in diesem Fall ein positives
Ausgangssignal an der Ausgangsklemme 0 vorhanden ist. Ein positives Signal an der
Eingangsklemme 1 bringt die bistabile Stufe in den 1-Zustand, wobei ein positives
Signal am 1-Ausgang der bistabilen Stufe vorhanden ist. Ist die bistabile Stufe
mit G bezeichnet, dann ist die logische Schreibweise dafür, daß sie sich im 1-Zustand
befindet, G, während der 0-Zustand durch die Schreibweise Z dargestellt wird.
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Die mit 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 und 21 bezeichneten Elemente
sind UND-Schaltungen.
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Durch die verschiedenen Zustände der vier bistabilen Stufen G, S,
N und X sind die Taktimpulsfolgen für die verschiedenen Betriebsmöglichkeiten des
Speichers 10 definiert. Die Betriebsmöglichkeiten sind: Schreiben einer Eingangsimpulsfolge
in eine Zeile des Speicherteils P oder des Speicherteils Q; Lesen eines Kernes entweder
im Speicherteil P oder im Speicherteil Q in der gewählten Spalte mit oder ohne Wiedereinschreiben.
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Vor Beginn des Zyklus sind die Zustände von G, S, N und X wie folgt:
G im 0-Zustand, S im 1-Zustand, N im 0-Zustand, X z. B. im 1-Zustand.
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Befindet sich X im 1-Zustand, dann bedeutet dies, daß der vorhergehende
Impuls zum Zähler der Stufe 6 weitergeschaltet wurde, der die Auswahl im Speicherteil
P steuert, oder daß der nächste Taktimpuls den Zähler der Stufe 5, der zum Speicherteil
Q gehört, weiterschalten wird. Die Stufe X ist tatsächlich eine binäre Teilstufe,
die abwechselnd die Torschaltungen 14 und 15 durchschaltet, wodurch die Taktsignale
H zur Stufe 5 gelangen, wenn sich X im 1-Zustand befindet, oder zur Stufe6, wenn
sich X im 0-Zustand befindet. Diese Taktweiterschaltung ist in F i g. 5 dargestellt.
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Diese Figur bedarf keiner näheren Erläuterung, da ihr der oben geschilderte
Sachverhalt ohne weiteres entnehmbar ist.
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Durch das Zusammenwirken der Stufen 5 und 6 werden die Zeilen in
ihrer zahlenmäßigen Reihenfolge ausgewählt, und da es erforderlich ist, das Lesen
bei derjenigen Zeile zu beginnen, die die älteste Information enthält, beginnt der
Zyklus mit dem Schreiben derjenigen der beiden von den Stufen 5 und 6 markierten
Zeilen, die die niedrigere Nummer hat. Dies erfolgt so, daß während des ersten Lesens
die Information, die sich im Kern der anderen markierten Zeile befindet, gelesen
wird, wobei diese Zeile diejenige ist, die in der Zahlenfolge derjenigen, in der
geschrieben wurde, unmittelbar nachfolgt. Dazu bestimmt man aus dem Zustand des
Flip-Flops X den Speicherteil P oder Q, in den geschrieben wird. Hierzu werden,
während der Stromkreis erregt ist, die Zähler der Stufen 5 und 6 in den 1-Zustand
gebracht, so daß sie die Zeilen 1 (Speicherteil Q) bzw. 2 (Speicherteil P) auswählen,
und der Flip-Flop X wird in den 1Zustand gebracht. In diesem Fall bedeutet die Tatsache,
daß sich der Flip-Flop X im 1-Zustand
befindet, einen Schreibbefehl im Speicherteil
Q während des Schreibvorganges und einen Lesebefehl im Speicherteil P und eventuell
einen Wiedereinschreibebefehl im Speicherteil Q während des Lesens mit Wiedereinschreiben.
Die Lese- und Schreibbefehle sind umgekehrt, wenn sich der Flip-Flop X im 0-Zustand
befindet. Der erste Kern, der während des ersten Zyklus gelesen wird, der durch
das erste Signal T ausgelöst wurde, ist dann, wie weiter unten deutlich wird, der
Kern am Kreuzungspunkt der Zeile 2 und der Spalte 1. Es muß darauf hingewiesen werden,
daß dann, wenn sich der Flip-Flop X im Zustand befindet, der Zähler der Stufe 5
den gleichen Wert aufweist wie der Zähler der Stufe 6, wogegen, wenn sich der Flip-F4op
im 0-Zustand befindet, der Zähler der Stufe 5 einen Wert, der um 1 größer ist als
der Wert des Zählers 6, aufweist.
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Ein kompletter Zyklus wird nun in Verbindung mit den Fig. 1, 3, 4
und 6 beschrieben. Die verschiedenen Zustände der Stufen während eines Zyklus wurden
in der Tabelle gemäß F i g. 6 zusammengefaßt. Diese enthält: in der ersten Spalte,
die mit NO bezeichnet ist, die mit laufenden Nummern innerhalb eines Zyklus versehenen
Taktimpulse; in der zweiten Spalte (5) den Stand des Zählers der Stufe 5; in der
dritten Spalte (Q) die von der Stufe 5 gewählte Zeile; in der vierten Spalte (6)
den Stand des Zählers der Stufe 6; in der fünften Spalte (P) die von der Stufe 6
gewählte Zeile; in der sechsten Spalte (X) den Stand des Flip-Flops X; in der siebenten
Spalte (20) den Stand des Zählers 20; in der achten Spalte (7) den Stand des Zählers
7; die zehnte Spalte enthält Angaben über die Zustände verschiedener Baustufen und
über die Dauer verschiedener Signale.
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Die in einer Zeile dargestellten Zustände sind diejenigen, die während
eines Impulses der Länger = 0,5 Mikrosekunden und während der diesem Impuls vorangegangenen
Zeitz vorhanden sind (vgl. dazu das Taktdiagramm links von der Tabelle). In der
dritten und fünften Spalte, die die in den Speicherteilen und P ausgewählten Zeilen
enthalten, bezeichnen die dick umrahmten Rechtecke die Zeilen, in denen gelesen
wird, wenn das entsprechende Taktsignal vorhanden ist. Jedes Rechteck in der achten
Spalte ist diagonal unterteilt, und links ist der Stand des Zählers der Stufe 7
eingetragen. Die Bedeutung der Zahl rechts in dem Rechteck wird weiter unten erläutert.
Einige Impulse sind in der zehnten Spalte dargestellt. Im allgemeinen steuern alle
Impulse einen Flip-Flop oder einen Zähler mit ihrer Vorderflanke um. Die UND-Schaltungen
liefern jedoch in bekannter Weise ein Ausgangssignal dann, wenn die Eingangssignale
gleichzeitig vorhanden sind, und es wird angenommen, daß die Lesestufen 3 oder 4
(Fig. 1) und die Schreibstufen 1 oder 2 wirksam sind, während sie entsperrt werden.
Man kann jedoch aus schaltungstechnischen Gründen die Lese- oder Schreibstufe auch
in dem Intervall wirksam halten, das unmittelbar dem Steuerimpuls der Länge z folgt,
wobei sich die Wirkungsart der Stufe nicht ändert.
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In den Figuren ist eine UND-Schaltung dargestellt
durch
einen Kreis, auf den Pfeile, die Eingangsleitungen, zulaufen. Ist ein Eingangssignal
überstrichen, z. B. F, dann bedeutet dies in bekannter Weise ein inverses Eingangssignal.
Eine ODER-Schaltung ist wie eine UND-Schaltung dargestellt, mit dem Unterschied,
daß sich im Innern des Kreises eine 1 befindet.
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Ein Flip-Flop ist durch ein unterteiltes Rechteck dargestellt. Die
beiden Teile sind mit 1 und 0 bezeichnet. Ist der Eingangspfeil so gezeichnet, daß
er auf die Mitte der linken Seite des Rechtecks trifft, wie z. B. beim Flip-Flop
X (F i g. 3), dann bedeutet dies, daß die Stufe als Zähler arbeitet. Wird ein Ausgangssignal
auf den Abschnitt 0 gegeben, dann schaltet dieses Signal zum Flip-Flop vom 1-Zustand
in den 0-Zustand um, bzw. es hat keine Wirkung, wenn sich der Flip-Flop schon im
0-Zustand befand.
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Es wird für die folgende Beschreibung angenommen, daß am Beginn des
betrachteten Zyklus, d. h. ehe das Signal T auftritt, die Zähler der Stufen 5 und
6 den Stand n haben, so daß die Zeilen 2n-1 und 2 n der Speicherteile P und Q ausgewählt
werden, und daß die Flip-Flop-Stufen X und S im 1-Zustand sind. Am Ende des Signals
T gelangt der Flip-Flop G in den 1-Zustand, und die Taktimpulse werden über die
Torschaltungen 11 und 12 und die Leitung A 13 zum Zähler der Stufe 7 durchgeschaltet,
der in den 1-Zustand zurückgestellt wurde am Ende des vorhergehenden Zyklus.
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Es wird angenommen, daß die Informationsbits, die eingeschrieben
werden sollen, von der Stufe RR (F i g. 1) jede Mikrosekunde geliefert werden und
daß sie von einem Speicher Me der Stufe RR während einer Mikrosekunde abgerufen
werden können. Das Abrufen beginnt mit dem Taktimpuls, der das Schreiben steuert.
Die Torschaltung 45 wird durch Signale entsprechend der logischen Bedingung GS während
des Schreibteils des Zyklus geöffnet, wodurch die Informationsbits auf die Stufen
1 und 2 gelangen. Die Schreibsteuersignale Pi und Qi, die in Koinzidenz mit den
Taktimpulsen H auftreten, werden von der Schaltung gemäß F i g. 4 geliefert, und
es ist leicht aus dieser Figur zu erkennen, daß sie dann auftreten, wenn die nachstehenden
logischen Gleichungen erfüllt sind: Pi=HGXS, Qi-- HGXS.
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Mit anderen Worten, während der Schreibperiode (G und S im l-Zustand)
wird im Speicherteil Q geschrieben, wenn sich X im 1-Zustand befindet, und im Speicherteil
P, wenn sich X im 0-Zustand befindet.
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Der Zähler 7 wählt deshalb nacheinander die 64 Spalten, um nacheinander
die 64 Informationsbits in die Kerne der Zeile 2 n -1 (Speicherteil Q) zu schreiben.
Die Richtung der Schreibströme, die von der Stufe 7 an die Spaltenleitungen gegeben
wird, hängt außerdem davon ab, in welchen Speicherteil geschrieben werden soll,
d. h. vom Zustand des Flip-Flops. Die SignaleA und B genügen nachstehender logischer
Gleichung: A =HGX, B=HGX.
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Wie man aus F i g. 3 ersieht, liefert der Zähler der Stufe 7 dann,
wenn er die Stellung 64 erreicht hat, das Signal Fi, das die Torschaltung 16 öffnet,
so daß der folgende Taktimpuls ein Signal a ermöglicht, das den Flip-Flop S in den
0-Zustand bringt. Wegen der
Torschaltung 19, die von dem Signal Fi gesperrt ist,
gelangt dieser letzte Impuls, der 64., der seit Beginn des Zyklus über die Torschaltung
11 weitergegeben wird, nicht auf die Leitung A 13. Während dieser Zeit steuert der
Impuls a das Schreiben der Spaltennummer in den Zähler der Stufe 7 für die Spalte,
in der während des zweiten Teils des Zyklus gelesen wird. Dies ist die Spalte 2.
1 (modulo 64) im betrachteten Fall. Die Zahl2n-l (modulo 64) erhält man, wie weiter
unten ersichtlich, aus der Zahl, die sich im Zähler der Stufe 6 befindet, und aus
dem Zustand des Flip-Flops X.
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Der 65. Impuls ist der erste Lesesteuerimpuls, und er gelangt einerseits
auf den Zähler 20, der 128 Stellungen hat und der am Ende des vorhergehenden Zyklus
in den 1-Zustand gebracht wurde und andererseits auf den Zähler der Stufe 5, der
in die n+1-Stellung gelangt, und auf den Flip-Flop X, der in den Zustand am Ende
dieses 65. Impulses zurückgesetzt wird. Dieser Impuls dient außerdem dazu, gemäß
den Zuständen der Flip-Flops X, S, G das Signal PL zum Tasten des Leseverstärkers
4 des Speicherteils P zu liefern. Außerdem steht er im Zusammenhang mit der Lesesteuerung
(Zeilenseite) des Speicherteils P und mit dem Signal A für die Lesesteuerung (Spaltenseite)
des Speicherteils P. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, genügen diese Signale der nachstehenden
logischen Gleichung: A =HGX, PL=HGXS.
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Während dieses 65. Impulses werden die Informationsbits in den neun
Kernen am Kreuzungspunkt der Zeile 2n mit der Spalte 2 n -1 (modulo 64) gelesen.
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Der folgende Impuls bewirkt auf die gleiche Weise das Lesen der Kerne
am Kreuzungspunkt der Zeile 2n+1 und der Spalte 2n-1 (modulo 64) des Speicherteils
Q. Wie weiterhin aus F i g. 4 ersichtlich, genügen die Signale QL und B, die das
Lesen steuern, der nachstehenden logischen Gleichung: QL=HGZS, B=HGX.
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Die Bits in den Kernen von 64 aufeinanderfolgenden Zeilen, d. h.
bis und einschließlich des Kerns der Zeile 2n + 63 (modulo 128), werden auf diese
Weise nacheinander (und abwechslungsweise in den Speicherteilen P und Q) gelesen.
Bei jedem Taktimpuls, der einen Lesevorgang steuert, schaltet der Zähler 20 um einen
Schritt weiter; da er sich im 1-Zustand am Anfang des Lesens befindet, gelangt er
in die Stellung 65 am Ende des Impulses, der das 64. Lesen steuert (der 128. Impuls
seit Beginn des Zyklus). Dem Zähler 20 ist eine nicht gezeigte Decodierstufe nachgeschaltet,
die ein Signal b liefert, wenn sich der Zähler in der Stellung 65 befindet, und
ein Signal über die Leitung A 129, wenn sich der Zähler im 1-Zustand befindet. Das
Signal b entsperrt die Torschaltung 18, so daß der nachfolgende Taktimpuls sie passieren
kann. Dieser Impuls (der 129. Impuls des Zyklus) bewirkt einerseits das Lesen der
Kerne am Kreuzungspunkt der Spalte 2 n -1 mit der Zeile 2n + 64 des Speicherteils
P und andererseits in Koinzidenz mit seiner Vorderflanke das Setzen des Flip-Flops
N in den 1-Zustand und das Zurücksetzen des Flip-Flops X in den 0-Zustand. In diesem
1-Zustand liefert der Flip-Flop N ein Signal N, das den Teil des Zyklus kennzeichnet,
während dessen die 64 restlichen
Kerne der Spalte 2n-1 zerstörungsfrei
gelesen werden. Wie man aus F i g. 4 ersieht, steuert der folgende Impuls das Lesen
der Zeile 2. + 65 des Speicherteils Q (Signal QL = HGXS), während wegen des vorhandenen
Signals N das Signal Pi = H GXS N das Schreiben in die Zeile2n+ 64 des Speicherteils
P steuert. Man sieht auch aus F i g. 6, daß der Zähler der Stufe 6 sich in der Stellung.
+ 32 (modulo 64) befindet, während sich der Zähler der Stufe 5 in der Stellung.
+ 33 (modulo 64) befindet. Bezüglich des Wiedereinschreibens wird angenommen, daß
die Bits, die man am Ausgang 3 (oder 4) erhält, normalerweise in einem Register
Rq (oder Rp) gespeichert werden, so daß sie zum Wiedereinschreiben verfügbar sind,
wenn ein Befehl PL (oder QL) auftritt. Es wird außerdem angenommen, daß das Schreiben
in ein solches Register die dort befindliche Information löscht. Solche Anordnungen,
bei denen zerstörungsfrei gelesen wird, durch Wiedereinschreiben der Information
nach dem Lesen, sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Die 64 Kerne, beginnend mit der Zeile2n+ 64 (modulo 128) einschließlich,
werden auf diese Weise nacheinander gelesen, und das jeweilige Bit wird während
des folgenden Taktes in den gleichen Kern zurückgeschrieben. Wenn die Information
des Kerns der Zeile 2. 127 (modulo 128) gelesen wird, befindet sich der Zähler 20
in der Stellung 128, und das Bit wird in den Kern der Zeile 2n e 126 (modulo 128)
wieder eingeschrieben.
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Der folgende Impuls bewirkt das Lesen des Kerns der Zeile 2 n, der
keine Information enthält, da er zuvor ohne Wiedereinschreiben gelesen wurde. Dieses
Mal wird er jedoch dazu verwendet, das Bit wieder einzuschreiben, das in der vorhergehenden
Taktzeit aus dem Kern der Zeile 2n + 127 (modulo 128) gelesen wurde, d. h. in der
Zeile 2n-1. Es wird darauf hingewiesen, daß am Ende dieses Vorganges der Zähler
der Stufe S in die n + Stellung gelangt und der Zähler der Stufe 6 in der Stellung.
verbleibt, während der Flip-Flop X in den 0-Zustand zurückgelangt. Im 1-Zustand
liefert der Zähler 20 ein Signal auf der Leitung A 129, so daß im folgenden Taktimpuls
die Torschaltung 17 entsperrt ist und ein Signal c (c HA 129 N) abgibt. Dieses Signal
c bedeutet das Ende des Zyklus, und es steuert mit seiner Vorderflanke das Zurücksetzen
der Flip-Flops G, S und N in den 0-Zustand. Die Torschaltung 21 liefert ein Signal,
wenn sich der Zähler 20 im 1-Zustand befindet, während sich der Flip-Flop N im Zustand
befindet. Dieses Signal wird zum Sperren der Torschaltung 22 verwendet, so daß sich
der Zähler am Ende des Zyklus im 1-Zustand befindet.
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Die Schaltung ist damit für den folgenden Zyklus vorbereitet, der
beginnt, wenn das Signal T auftritt, wie oben erläutert wurde. Der Flip-Flop X befindet
sich dann im 0-Zustand, und die Zähler der Stufen 5 und 6, die sich in den Stellungen
n + 1 bzw. n befinden, markieren die Zeilen 2n + 1 und 2n. Im Laufe des folgenden
Zyklus wird in die Zeile 2n des Speicherteils P geschrieben, und die Zeilen 2. +
1 des Speicherteils Q werden gelesen.
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Es wurde oben erläutert, daß das Signal a bewirkt, daß der Zähler
der Stufe 7 auf die Nummer der Spalte eingestellt wird, die in den Speicherteilen
P und Q gelesen werden muß. Diese Nummer ist dieselbe wie die Nummer (modulo 64)
der Zeile, in der die Bits soeben geschrieben wurden; d. h., befindet
sich der Flip-Flop
X im 1-Zustand und die Zähler der Stufen 5 und 6 in der n-ten Stellung, dann muß
die Zahl 2.1 (modulo 64) in den Zähler der Stufe 7 eingeschrieben werden, und wenn
sich der Flip-Flop X im 0-Zustand befindet und wenn die Zähler der Stufen 5 und
6 in den Stellungen n + 1 bzw. n sind, dann muß die Zahl 2. (modulo 64) in den Zähler
der Stufe 7 eingeschrieben werden. Diese Zahlen sind an den Ausgängen der Zähler
der Stufen 5 und 6 als sechsstellige Binärzahlen verfügbar.
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Es wird vereinbart, daß bei einem Signal a in die fünf höchstwertigen
Stellen des Zählers der Stufe7, der dann als Register arbeitet, die fünf niederwertigen
Stellen der Zahl vom Zähler der Stufe 6 und in die niederste Stelle des Zählers
der Stufe 7 eine 1, wenn der Flip-Flop im 0-Zustand ist, und eine 0, wenn der Flip-Flop
X im 1-Zustand ist, übertragen wird.
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Es wird deshalb nach dem Schreiben der Kerne der Zeile 2 . -1 die
Nummer 2. in den Zähler 7 eingespeichert, während nach dem Schreiben der Kerne der
Zeile 2. die Nummern2n+1 (modulo 64) in den Zähler der Stufe 7 eingeschrieben wird.
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Die Decodierstufe muß deshalb um eine Stelle derart verschoben werden,
daß die Spalte p markiert ist, wenn sich im Zähler der Stufe 7 die Nummer p + 1
befindet. Dies zu realisieren bereitet an sich keine Schwierigkeit. Die Stufe muß
jedoch in diesem Fall so ausgelegt sein, daß einerseits der Zähler der Stufe 7 in
der Stellung 2 sein muß, ehe das Signal T auftritt, und andererseits so, daß das
Signal Fi auftritt, wenn der Zähler die Nummer 1 zeigt.
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In der F i g. 6 ist, wie oben bereits erwähnt, in der achten Spalte
jedes Rechteck diagonal unterteilt, und die Nummer, die im Zähler der Stufe 7 gespeichert
ist, befindet sich im oben betrachteten Fall rechts von dem Schrägstrich. Wie man
aus der Spalte 9 der Fig. 6 erkennt, die die Nummer der ausgewählten Spalte des
Speichers 10 enthält, bedarf die Spaltennummer keiner Modifikation.