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Die Erfindung betrifft einen Falzziegel aus keramischem Werkstoff,
der mit einer durchgehenden Kopf-und Seitenverfalzung und einem Deckfalzteil, dessen
Oberseite am fußseitigen Ziegelrand eine Abschrägung aufweist, sowie mit auf seiner
Oberseite angeordneten Stapelhöckern versehen ist.
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Das Brennen von Falzziegeln, welche üblicherweise in horizontaler
oder vertikaler Lage in den Feuerraum des Brennofens eingesetzt werden, bietet insofern
gewisse Schwierigkeiten, als man auf der einen Seite bemüht ist, möglichst viele
Falzziegel in den Feuerraum einzusetzen, auf der anderen Seite aber gewisse Durchlässe,
sogenannte Feuerdurchgänge, offenhalten muß, die gewährleisten, daß die durch den
Innenraum des Brennofens hindurchstreichenden heißen Gase die Oberflächen der Ziegel
gleichmäßig überstreichen, um einen guten und gleichmäßigen Brand der Ziegel zu
gewährleisten. Entsprechendes gilt auch für die Kühlluft.
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Bei ungenügendem Feuerdurchgang tritt zumeist eine ungenügende oder
ungleichmäßige Erwärmung auf, was einen schlechteren Brand der Ziegel und erhöhten
Ausschuß zur Folge hat. Ferner treten infolge des dadurch gleichfalls bedingten
ungleichmäßigen Abkühlens der Ziegel unerwünschte Verziehungen oder Kühlrisse auf.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man die Falzziegel häufig in
sogenannter verschränkter Lage zueinander in den Feuerraum des Brennofens eingesetzt,
so daß zwangläufig zwischen den einzelnen Falzziegeln relativ große Zwischenräume
entstehen. Auch hat man zwischen die Falzziegel spezielle Zwischenlagen eingesetzt,
um dadurch Feuerkanäle zu schaffen. Bei beiden Verfahren, die im übrigen sehr zeitraubend
sind, wird relativ viel Platz für die einen besseren Feuerdurchgang ermöglichenden
Zwischenräume benötigt. der naturgemäß für die Falzziegel verlorengeht.
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Insbesondere bei den nicht ganz einfach ausgebildeten Flachdachpfannen
kommt es auf eine sehr gleichmäßige Erwärmung und Abkühlung des Ziegelscherbens
an, damit die zuvor aufgezeigten Nachteile nicht auftreten. Beispielsweise müssen
Verkrümmungen der Ziegel vermieden werden, die einem ordnungsgemäßen Verlegen der
Ziegel auf dem Dach entgegenstehen.
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Es ist zwar schon bekanntgeworden, Falzziegel der eingangs angegebenen
Art zur Vergrößerung des Ab-
standes von den im Brennofen benachbarten Ziegeln
mit sogenannten Stapelhöckern zu versehen; doch haben sich diese Stapelhöcker bisher
nicht durchsetzen können. Die Oberseiten dieser Stapelhöcker erhalten nämlich durch
das Anliegen des benachbarten Ziegels Druckstellen oder Engobeschäden, die sich
nachteilig auf die Qualität der Ziegel auswirken, da diese Stapelhöcker auch nach
dem Verlegen der Falzziegel noch sichtbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Falzziegel der eingangs
angegebenen Art so auszubilden, daß bei möglichst raumsparender Stapelung im Brennofen
ein ausreichender, möglichst gleichmäßiger Feuerdurchgang gewährleistet ist und
eine Beschädigung der Ziegelsichtfläche durch die gegenseitige Berührung der Ziegel
weitgehend verhindert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, den
Falzziegel in der Weise auszubilden, daß die Oberseite seines Deckfalzteiles zur
Bildung einer Erhöhung eine von der Kopfverfalzung bis etwa zum Beginn der Abschrägung
sich erstreckende Längsmulde aufweist und daß die übrigen Stapelhöcker im Bereich
der Kopfverfalzung und der Seitenverfalzung liegen.
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Werden in dieser Weise ausgebildete Falzziegel im Brennofen in horizontaler
Lage aufeinander- oder in vertikaler Lage nebeneinandergelegt, so entstehen infolge
der Längsmulde in der Oberseite jedes Deckfalzteiles sowie infolge der Anordnung
der Stapelhöcker ausreichend breite Zwischenräume zwischen den Ziegeln, welche einerseits
einen sicheren Feuerdurchgang ermöglichen und andererseits einen verhältnismäßig
geringen Platzbedarf der Ziegel im Brennofen bedingen. Da die Erhöhung auf der Oberseite
des Deckfalzteiles des Falzziegels relativ großflächig sein kann, entstehen dort
beim Brennen keine nennenswerten sichtbaren Eindrücke. Da sich ferner die Stapelhöcker
im Bereich der Seiten- und Kopfverfalzung befinden, werden sie im Ziegelverband
überdeckt, so daß eventuelle Beschädigungen ihrer Oberseiten nicht in störender
Weise sichtbar werden.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn einer der Stapelhöcker
im Fuß-Seitenfalzwerk des Falzziegels liegt und Bestandteil einer Seitenfalzrippe
ist, da er hier die Funktion eines Verriegelungszapfens im Zusammenhang mit weiteren
Verriegelungszapfen in besonders geeigneter Form zusätzlich erfüllen kann.
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Zweckmäßigerweise sind ferner am kopfseitigen Ziegelrand Stapelhöcker
angeordnet, auf denen beim Stapeln eine durchgehende Aufhängenase des benachbarten
Falzziegels aufliegt.
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Um weiterhin zu vermeiden, daß beim Brennen und Abkühlen der Ziegel
in diesen unerwünschte Spannungen und Risse entstehen, weist der Deckfalzteil des
Ziegels über die ganze Länge eine gleichbleibende Stärke auf.
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In der Zeichnung ist ein Falzziegel gemäß der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 den Falzziegel in der Draufsicht, F i g. 2 den Falzzieget
in der Untersicht und F i g. 3 zwei übereinander gestapelte Falzziegel in
einer Seitenansicht.
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Der in F i g. 1 der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäß
ausgebildete Falzziegel hat in bekannter Weise eine Seitenverfalzung 11,
eine Kopfverfalzung 12 und einen seitlichen Deckfalzteil 13, dessen Oberseite
am fußseitigen Ziegelrand eine Abschrägung 32
aufweist. Aus der Untersicht
des Falzziegels gemäß F i g. 2 ist die nach unten offene Verfalzung 14 des
Deckfalzteiles 13 sowie die Fußverfalzung 15 zu erkennen. Am fußseitigen
Ende der Verfalzung 14 des Deckfalzteiles 13 ist eine Nut 29 vorgesehen,
in welche die die Kopfverfalzung 12 vom Deckfalzteil 13 trennende Rippe
26 des darunterliegenden Ziegels eingreift. Am kopfseitigen Ziegelrand ist
auf der Ziegelunterseite eine durchgehende, breite Aufhängenase 30
angeordnet,
an deren Enden sich die zur besseren Wasserableitung während des Preßvorgangs seitlich
nach außen gebogenen Stützrippenpaare 31 anschließen.
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Wie sich insbesondere aus F i g. 3 ergibt, weist die Oberseite
16 des Deckfalzteiles 13 zur Bildung einer Erhöhung 20 eine von der
Kopfverfalzung 12 bis etwa zum Beginn der am fußseitigen Ziegelrand liegenden Abschrägung
32 sich erstreckende Längsmulde 25
auf. Auf dieser im Bereich des Ziegelfußes
19 befindliehen Erhöhung 20 liegen die Unterseiten 17 der Deckfalzrippen
18 eines darüberliegenden Falzziegels
längs der begrenzten
Strecke x auf, so daß zwischen den Deckfalzrippen 18 des oberen Ziegels und
der Oberseite des Deckfalzteiles 13 des unteren Ziegels ein ausreichend breiter
Zwischenraum 21 entsteht, welcher den Feuer- und den Luftdurchgang während des Brennens
bzw. des Abkühlens der Falzziegel im Brennofen ermöglicht.
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Weitere Auflageflächen für den jeweils darüberliegenden Ziegel bilden
die im Bereich der Kopfverfalzung 12 angeordneten, insbesondere aus F i
g. 1
ersichtlichen Stapelhöcker 22, sowie der im Bereich des Fuß-Seitenfalzecks
vorgesehene Stapelhöcker 23.
Dieser einen Bestandteil der äußeren Seitenfalzrippe
bildende Stapelhöcker 23 stellt in Verbindung mit den beiden Verriegelungszapfen
27 und 28 einen zusätzlichen Schutz gegen das Einwehen von Schnee
und Regen im Vierziegeleck dar. Mit der vorgesehenen Anordnung der Stapelhöcker
22 und 23 soll außerdem verhindert werden, daß einzelne Teile der in den
Brennofen eingesetzten Falzziegel durchhängen und sich dabei verziehen. Ferner dürfen
die Stapelhöcker 22 und 23 im Ziegelverband eines Daches nicht sichtbar in
Erscheinung treten, d. h. sie müssen von entsprechenden Ziegelteilen überdeckt
werden. Aus diesem Grund können die Stapelhöcker 22 und 23 im Ziegelverband
nicht störend wirken, und es sind auch Beschädigungen an deren Oberseite für die
Qualität der Falzziegel bedeutungslos. Die ebenfalls als Stapelauflage wirksame
Erhöhung 20 des Deckfalzteiles 13
und der damit verbundene Schwung des Deckfalzteiles
13 bewirkt, eine architektonisch besonders befriedigende Wirkung der gesamten
Dachfläche.
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In F i g. 3 ist mit dem gestrichelten Linienzug die Unterseite
24 des nach unten offenen Deckfalzteiles 13 angedeutet. Da die Unterseite
24 des Deckfalzteiles 13 ün wesentlichen parallel zu dessen Oberseite
16 verläuft, bleibt die Stärke d des Ziegels trotz der Längsmulde
25 auch im Bereich des Deckfalzteiles 13
konstant, was zur Vermeidung
von Spannungen oder Rissen während des Brennens und Abkühlens der Ziegel, aber auch
während ihres Trockenvorganges wichtig ist.