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Die Erfindung betrifft einen haubenartigen Kasten zum Abdecken des
auf der Ladefläche eines Plattformwagens, insbesondere Eisenbahnwagens, zu transportierenden
Ladegutes.
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Bei Eisenbahnwagen ist es bereits bekannt, den aufzusetzenden Wagenkasten
aus doppelwandigen Leichtbauplatten herzustellen. Ebenso werden Eisenbahnwagen mit
Einzelteilen aus Fiberglas-Kunststoff ausgerüstet. Außerdem sind Eisenbahntriebwagen
mit Panoramaaufbau aus glasfaserverstärktem Polyesterharz bekannt. Dieses Gerippesystem
aus Kunststoff wird dann mit entsprechend zugeschnittenen Glasscheiben üblicher
Art versehen. Im Fahrzeugbau kommen auch als lichtdurchlässige Dächer geschichtete,
glasfaserverstärkte Kunststoffe zur Anwendung.
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Außerdem sind Eisenbahnwagen bekanntgeworden, die aus zwei Halbschalen
hergestellt sind, wobei jede Halbschale aus einer Innen- und einer Außenhaut besteht,
die durch starre, zellenbildende Schichten miteinander verbunden sind. Dabei übt
die starre Zwischenschicht neben ihren isolierenden Eigenschaften auch die Funktion
eines Traggerüstes aus. Von einem gerippelosen Aufbau kann hier nicht die Rede sein.
Es sind auch schon Verbundstoffe bekanntgeworden, die aus zwei Deckschichten aus
Metall oder Verbundstoff und einer Zwischenlage aus starrem Schaumstoff bestehen.
Die Durchsichtigkeit eines solchen Baustoffes ist aber beim Ersatz der Metallschichten
durch bekannte Überzüge aus Glas nicht gegeben, weil der Schaumstoff selbst undurchsichtig
ist. Überdies sind haubenartige Kästen zum Abdecken des auf der Ladefläche eines
Eisenbahnplattformwagens zu transportierenden Ladegutes nicht mehr neu, welche aus
geschweißten Platten, insbesondere Wellblech, bestehen.
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Die Herstellung gegossener oder gepreßter Teile aus Kunststoff, die
dann zu einem Ganzen zusammengesetzt werden, sind an sich bekannt. Ebenso sind verschiedenartige
Möglichkeiten der Ausbildung von Ladeöffnungen bei Transportwagen bekannt. Außerdem
sind glasklare Kunststoffe bereits vor Jahren entwickelt und für die verschiedensten
Zwecke in der Technik verwendet worden.
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Alle bisher bekannten, bei Fahrzeugen verwendeten Kunststoffplatten
haben den großen Nachteil, daß sie in besonders hergestellten Rahmen eingesetzt
werden müssen und daher sehr arbeitsaufwendig sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung eines das
Ladegut eines Wagens abdeckenden Kastens zu vereinfachen und ihn außerdem durchsichtig
auszubilden, damit die zu transportierenden Güter in vollem Umfang von außen sichtbar
sind.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Kasten erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß er ohne Gerippeteile aus an sich bekanntem glasklarem Kunststoff
besteht. Die transportierten Güter oder gegebenenfalls deren Behälter sind wegen
des Fehlens jeglicher Gerippeteile und wegen des glasklaren Kunststoffs in vollem
Umfange von außen sichtbar. Hierdurch ist es möglich, eventuelle Verschiebungen
des Ladegutes beim Transport rechtzeitig zu erkennen, so daß Transportschäden weitgehend
vermieden werden können. Falls trotzdem Transportschäden aufgetreten sein sollten,
können diese von außen erkannt werden, ohne daß der Wagen erst geöffnet werden muß.
Weiterhin ist es durch die Erfindung möglich, den Inhalt des verschlossenen Wagens
jederzeit zu überprüfen, ohne diesen öffnen zu müssen. Es können daher auch falsch
adressierte Sendungen noch rechtzeitig erkannt und umgeleitet werden. Abgesehen
davon, kann mit der Erfindung auch ein werbetechnischer Erfolg verbunden sein.
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Es ist besonders vorteilhaft, die Oberflächen der Kastenwände mit
einem dünnen überzug aus Glas zu versehen. Dieser Glasüberzug schützt den Kasten
gegen klimatische Einflüsse, denen bestimmte Kunststoffe leicht unterliegen, indem
sie vergilben und trüb werden, was die Durchsichtigkeit der Wände des Kastens beeinträchtigt
Die Herstellung solcher Wagenkästen erfolgt in Gieß-, Zieh- oder Preßformen. Hierdurch
ist eine besonders einfache Herstellungsart für die großflächigen Wände bzw. den
großflächigen Kasten gegeben. Vorteilhaft ist es außerdem, den Kasten mit nach oben
schwenkbaren Längsseitenwänden zu versehen, weil dann das Kasteninnere für das aufzunehmende
Transportgut leicht zugänglich ist. Selbstverständlich kann der Kasten auch nur
eine derartige Ladeöffnung haben. Als Gelenkverbindungen der schwenkbaren Längsseitenwände
mit dem Kasten sind übliche Scharniere od. dgl. vorgesehen. Für manche Fälle kann
es von Vorteil sein, die gesamte ebene Dachfläche des Kastens aufklappbar auszubilden,
wobei die Dachteile durch Unterteilung der Dachfläche in Längs- oder Querrichtung
gebildet werden.
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Für bestimmte Güter ist es vorteilhaft, die eine oder auch beide Längsseitenwände
nach Art eines Rolladens auszubilden, der in Führungen der Stirnwände zurückgeschoben
werden kann. Bei einem Kasten mit gewölbter Dachfläche kann es zuweilen zweckmäßig
sein, auch diese gewölbte Dachfläche als Ladeöffnung auszubilden. Das geschieht
zweckmäßig dadurch, daß die Dachfläche in obengenannter Weise unterteilt wird und
die Dachteile ebenfalls nach Art eines Rolladens nach unten verschiebbar ausgebildet
werden. Sind die Seitenwände zu öffnen, so ist es einfach, große Stückgüter mit
Gabelstaplern bis unmittelbar an die Bodenfläche des Kastens heranzufahren und in
diesen hineinzuschieben. Beim Verladen durch kleine Hebekräne kann das Ladegut sehr
einfach von oben durch das zu öffnende Dach in dem Kasten platzgerecht untergebracht
werden.
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Der Kasten selbst ist von der Ladefläche abhebbar oder auch unlösbar
an dieser befestigt. Für die Halterung des Kastens auf seiner Auflage sind zweckmäßigerweise
vier starke Winkelstücke vorgesehen, von denen jedes eine Ecke des Kastens umfaßt.
Außerdem können Druckstücke an jeder Stirnseite der Ladefläche angeordnet werden,
die den Kasten gegen etwaige Längsverschiebungen absichern.
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Der Kasten kann ohne weiteres mit Hebevorrichtungen versehen werden,
wodurch er auf einfache Weise von der Ladefläche abgehoben werden kann. Um den abgehobenen
Kasten auf der Laderampe oder im Güterschuppen bewegen zu können, ist es zweckmäßig,
an seinem Boden Laufrollen oder Laufwalzen vorzusehen. Außerdem kann der Kasten
durch weitere durchsichtige Wände beliebig oft unterteilt werden. Sind für diesen
Fall durchgehende Quer- oder Längswände vorgesehen, so werden eine Anzahl kleinere
Kastenabteile geschaffen, die für
den Transport von Spezialgütern,
wie Flüssigkeiten usw., sehr vorteilhaft sein können.
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Da der erfindungsgemäße Kasten praktisch aus zwei oder nur wenig mehr
Teilen besteht, kann er einfach hergestellt werden. Das zu befördernde Gut ist von
außen sichtbar, was besonders für empfindliche Stückgüter, wie Polstermöbel od.
dgl., vorteilhaft ist, da geringste Verschiebungen des Stückgutes beim Rangieren
usw. sofort festgestellt werden können und dadurch Schadenersatzansprüche vermieden
werden. Außerdem ist der Kasten trotz großer Haltbarkeit sehr leicht. Sein Gewicht
beträgt nur einen Bruchteil desjenigen von Kästen aus Stahl, Holz od. dgl. Vor allem
aber können auf entsprechenden Beschriftungsflächen am Kasten nicht nur die wichtigsten
Wagendaten, sondern auch diejenigen der Eigentümerin leicht sichtbar angebracht
werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 einen Eisenbahnwagen mit aufgesetztem Kasten in Seitenansicht,
F i g. 2 eine Teilansicht des Wagens mit Halterungsvorrichtungen für den Kasten,
F i g. 3 einen abgehobenen Kasten mit teilweise aufgeklappten Längsseitenwänden
in perspektivischer Ansicht, F i g. 4 einen Kasten mit teilweise aufgeklappter längsgeteilter
Dachfläche, F i g. 5 einen Kasten mit aufgeklappter, quergeteilter Dachfläche, F
i g. 6 einen Kasten mit gewölbter Dachfläche und rolladenartig aufschiebbarer Längsseitenwand
und F i g. 7 einen Kasten mit gewölbter Dachfläche, die in zwei längsverlaufende
rolladenartige Dachteile unterteilt ist.
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Der Eisenbahnplattformwagen 1 mit einem aus glasklarem Kunststoff
bestehenden, auf die Ladefläche haubenartig aufsetzbaren Kasten 2 kann z.
B.
mindestens zehn Garnituren Polstermöbel aufnehmen. Der Kasten
2 wird beispielsweise in an der Ladefläche befestigten Halteecken 4 eingesetzt.
An beiden Stirnseiten der Ladefläche sind Druckstücke 12 vorgesehen. Diese
Druckstücke 12 können aus einem schwenkbaren Winkelstück bestehen, das um
eine in einer Beschlaglasche 13 gelagerte Welle oder einem Zapfen 14 schwenkbar
ist. Die Beschlaglaschen 13 sind lösbar oder nicht lösbar am Wagenrahmen
befestigt. Der Kasten 2 kann als Ladeöffnung eine oder zwei hochschwenkbare Längswände
6 bzw. 6 a haben, die an der Kastenoberkante durch Gelenkverbindungen 5 z. B. Scharniere
befestigt sind. Der Kasten 2 kann aber auch eine zu öffnende Dachfläche haben, die
aus zwei auf die Seitenlängswände mittels Gelenkverbindungen 5 abklappbaren längsverlaufenden
Dachteilen 7 und 7a besteht. Die Aufteilung der Dachfläche des Kastens 2 kann ebenso
in Querrichtung erfolgen, wobei die Dachteile 8 und 8 a jeweils an
eine Stirnwand des Kastens 2 heranschwenkbar sind. An Stelle von aufklappbaren
Ladeöffnungen können selbstverständlich auch rolladenförmig zu öffnende vorgesehen
werden. Gemäß F i g. 6 zeigt der Kasten 2 a eine etwa halbkreisförmig gewölbte Dachfläche,
mit an den Innenseiten der Stirnwände 2 a liegenden Führungen 11 für den Rolladen
9 der zu öffnenden Längsseitenwand. In F i g. 7 ist ein ähnlicher Kasten dargestellt,
bei dem die gewölbte Dachfläche aus zwei als Rolladen 10
ausgebildeten Dachteilen
besteht, die an den Innenseiten der Stirnwände 2 a geführt sind.
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Den Ansprüchen 3 bis 5 kommt keine selbständige Bedeutung zu.