DE129545C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- M 129545 KLASSE 86 c.

(New-Jersey, V, St. A.).

arbeitenden Webstühlen.

Vorliegende Erfindung hat eine Schalt- und Feststellvorrichtung an solchen Webstühlen zum Gegenstande, die mit zwei Schützen arbeiten und bei denen im Falle der Erschöpfung des Schufsfadens an den Schützen die Auswechselung durch selbstthätige Hülfsmittel bewerkstelligt wird, und zwar entweder nur bei dem einen der zwei Schützen oder gleichzeitig an beiden, sofern sie unter einander in den seitlich geöffneten Zellen des Schützenkastens lagern.

Auf beiliegender Zeichnung ist Fig. 1 eine Schnittdarstellung zur Veranschaulichung der Auswechselvorrichtung, Fig. 2 eine entsprechende, das Drehmagazin im axialen Verticalschnitt darstellende Vorderansicht und Fig. 3 zeigt die an den Spulen des Drehmagazins in Wirkung tretende Abzugklinkenvorrichtung.

Von den Webstuhltheilen sind die Stuhlwand mit a, der Brustbaum mit b, die Lade mit c d und die oberen und unteren Schützenkastenzellen mit e und e¹ bezeichnet.

Das Schufsspulenmagazin ist auf beiliegender Zeichnung ein trommeiförmiges Drehmagazin M, welches sich auf der horizontal vom Consol g der Stuhlwand vorspringenden Spindel f drehen kann. Die gefüllten Spulen m, die von dem Magazin in die im Schützenkasten lagernden Schützen h hinüberzuwechseln sind, werden durch geeignete federnde Klammern η am Magazinumfange, wo sie den Raum zwischen je zwei Stangen k einnehmen, gehalten, so jedoch, dafs sie mittels Ausstofser 0 und o¹, welche getrennt von einander arbeiten, im Augenblicke der Erschöpfung des Schufsfadens herausgedrückt und seitlich in die betreffenden Schützenkastenzellen e und e¹ hineinbefördert werden können, um gleichzeitig daraus die leeren Spulen zu verdrängen.

Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, trägt jeder der Ausstofserhebel einen gelenkigen Arm 2, der bei abgewickelter Spule und bei Erregung des betreffenden Elektromagneten 6 in die Bahn eines an der Ladenbewegung theilnehmenden Anschlages 3 gebracht wird. Die Bewegung der Ausstofser kann durch Vermittelung irgend eines elektrischen oder mechanischen SchufsfadenWächters bewerkstelligt werden.

Der Drehungsantrieb für das Magazin kann durch einen Treibriemen ρ abgeleitet werden, welcher von einer Treibscheibe an der Welle des Webstuhles bewegt wird und über eine Scheibe s läuft, die mit der Nabe j des Magazins elastisch durch eine Feder t verbunden ist, so dafs bei gespannter Feder der Riemen ρ auf der Scheibe s gleiten kann, wie durch Patent 118513 bekannt ist. Das Magazin wird entgegen seinem Drehungsbestreben durch eine (nachher zu beschreibende) Abzugklinkenvorrichtung gehalten, so dafs es jederzeit — durch Beeinflussung der Abzugklinkenvorrichtung — nur ausgelöst werden mufs, um äugen-

blicklich eine Drehung durch den Antrieb der immer wieder sich spannenden Feder t zu erfahren.

Die Abzugklinkenvorrichtung ist namentlich aus Fig. ι und 3 ersichtlich; sie besteht aus zwei gleichen Abzugklinken oder Hebeln u und u¹, die von einem Arm ν des Gestellconsols g getragen werden. Jede Abzugklinke ist schwingbar an dem Ende eines von dem Arm ν vorspringenden Stiftes w angeordnet und beide sind durch einen Lenker χ so mit einander verbunden, dafs, wenn die eine Abzugklinke in einer Richtung schwingt, die andere in der entgegengesetzten Richtung schwingt Das zu diesem Zwecke an der Klinke u hinter deren Drehstelle und an der Klinke u¹ vor deren Drehstelle angelenkte Verbindungsstück χ hat einen Schlitz, an welchem durch Eingriff eines festen Zapfens y die Schwingbewegung in jeder Richtung begrenzt wird. Die Abzugklinken u und u¹ greifen über diejenige obere und untere Spule m des Magazins, welche sich jeweils im Ausstofsbereiche der Ausstofser 0 o¹ bezw. vor denselben befinden; hierdurch wird die Drehung des Magazins (in der Richtung des Pfeiles \ — Fig. 1 —) verhindert, so lange die beiden Spulen ihren Platz behalten. Wenn die obere Spule herausgedrückt und zum Schützen hinübergewechselt wird, so dreht sich das Magazin, bis die untere Spule den frei gewordenen Platz einnimmt, wobei die nächst untere Spule in die von jener unteren Spule verlassene Stellung emporrückt; wenn aber die untere Spule vom Ausstofser herausgedrückt wird, so dreht sich das Magazin, bis die nächst untere Spule die obere Stellung einnimmt. In diesem letzteren Falle dreht sich also das Magazin um den Abstand von zwei Spulen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Schaltvorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln der Schufsspulen von mit Doppelfach arbeitenden Webstühlen, dadurch gekennzeichnet, dafs die einfache oder doppelte Weiterschaltung des einem beständigen Drehbestreben unterliegenden Magazins je nach Auswechseln der Spule im oberen oder im unteren Schützen durch einen aus zwei beziehentlich die obere und untere Spule übergreifenden Hebeln (u u^l) bestehenden Aufhalter geregelt wird, welche Hebel (u U¹J durch ein Zwischenglied (x) für entgegengesetzt gerichtete Schwingbewegung gekuppelt sind, so dafs sie den Drehungsfortschritt des Magazins um ein Spulenfach oder um zwei Spulenfächer gestatten, je nachdem die obere bezw. untere Spule aus dem Magazin herausgedrückt worden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.