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Die Erfindung betrifft eine Mustervorrichtung für Rundstrickmaschinen,
die mit Hilfe je eines über eine vom Nadelzylinder angetriebene Rolle geführten
endlosen Musterbandes pro System die Musterstößer der Zylindernadeln steuert.
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Zur Herstellung von gemusterter Maschenware für Oberbekleidung benutzt
man im allgemeinen Rundstrickmaschinen mit Musterapparaten, die je einem
System zugeordnet sind. Mit Hilfe von Stiften oder Musterplatinen steuern die Musterapparate
die zu steuernden Zylindernadeln. Eine andere bekannte Vorrichtung betrifft eine
Rundstrickmaschine mit 24 Systemen, denen jeweils ein Musterrad zugeordnet ist.
Der Umfang jedes Musterrades enthält Schlitze entsprechend der Nadelteilung am Nadelzylinderumfang,
die mustermäßig mit Einsätzen versehen werden, um die Zylindernadeln zu steuern.
Die Rapporthöhe bei einer solchen mit 24 Systemen arbeitenden Rundstrickmaschine
ist auf maximal 24 Maschenreihen beschränkt und bei einem zweifarbigen Muster schon
auf 12 Maschenreihen. Die maximale Rapportbreite wird bestimmt durch den Umfang
des Musterrades. Um die Rapporthöhe zu erweitern, kann der Umfang jeden Musterrades
in eine Vielzahl von Schlitzgruppen unterteilt sein, wobei jede Gruppe eine andere
Musterung aufweist. Wenn beispielsweise zwei Schlitzgruppen vorhanden sind, gehört
der erste dritte, fünfte ... Schlitz zu der einen Gruppe, während der zweite,
vierte, sechste ... Schlitz zu der anderen Gruppe gehört. Nach jeder vollständigen
Nadelzylinderumdrehung kommt die nächste Schlitzgruppe eines Musterrades zum Einsatz.
Da es jedoch für die Unterbringung der Schlitzgruppen innerhalb der Nadelteilung
eines ausreichenden Platzes bedarf, muß die Nadelteilung auf dem Nadelzylinder um
so größer werden, je mehr Schlitzgruppen auf dem Musterrad vorgesehen sind,
so daß nur sehr grobmaschige Gestricke hergestellt werden können.
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Bei einer weiteren bekannten Mustervorrichtung erfolgt die Nadelauswahl
durch ein jedem System zugeordnetes Musterband, das eine Reihe nebeneinander angeordnete,
mustermäßig gestanzte Schlitze aufweist. Da dieses Musterband nur eine Reihe Schlitzmöglichkeiten
hat, erfolgt bei jedem Bandumlauf die gleiche Nadelauswahl, Größere Musterrapporte
lassen sich daher nur mit unwirtschaftlich großen Bandlängen arbeiten. Ein weiterer
Nachteil ist der große Platzbedarf für die langen Musterbänder je System, ,wodurch
eine Verwendung dieser Mustervorrichtung bei vielsystemigen Maschinen mit entsprechend
hoher Produktion nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit wesentlich einfacheren
Mitteln einen relativ großen, frei zu musternden Rapport zu erzielen, ohne daß durch
die Größe der Mustervorrichtung die Anzahl der Systeme am Nadelzylinderumfang zu
beschränken oder die übliche, möglichst enge Nadelteilung zu -verändern wäre.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Füße von
den am Nadelzylinderumfang aufeinanderfolgenden Musterstößern zu einer Mehrzahl
von Staffeln gleichmäßiger Steigung angeordnet sind und daß für die mustergemäße
Auswahl dieser Füße das Musterband mehrere in der gleichen Steigung angeordnete
Lochstaffeln enthält von denen sich nach jeder Nadelzylinderumdrehung eine andere
Lochstaffel, mit den Füßen der Musterstößer in Dekkung befindet Da entsprechend
dieser Lösung die Rapportbreite durch die Länge des Musterbandes bestimmt wird,
lassen sich bereits mit einer relativ kleinen Bandlänge wesentlich größere Rapporte
als bisher üblich erzielen, wobei auch für die durch die Anzahl der Zylinderumdrehungen
bestimmte Rapporthöhe große, günstige Werte zur Verfügung stehen.
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Die Erfindung ist nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Darin zeigt F i g. 1 einen Teil des
Nadelzylinders mit den Füßen, der in Führungsnuten gestaffelt angeordneten Musterstößer
und F i g. 2 ein Teilstück eines Musterbandes.
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Als Anwendungsbeispiel der Erfindung sei eine Rundstrickmaschine mit
24 Systemen, einer Rapporthöhe von 36 Nadelzylinderumdrehungen
und einer frei gewählten Staffelbreite von 72 Nadeln oder einem Mehrfachen
von 72 Nadeln angenommen. Die für ein dreifarbiges Muster mit einem frei
zu gestaltenden Rapport von etwa 22 X 29 cm benötigte Musterbandlänge
pro System beträgt bei 16er-Teilung etwa 35 cm. Die Rapportbreitevon 22 cm
ergibt sich aus der überlegung, daß bei 16er-Teilung jede Masche etwa
1 mni breit ist, so daß drei Lochstaffeln zu 72 Löchern etwa 22 cm
ergeben. Die Rapporthöhe von etwa 29 cm errechnet sich aus der Beziehung,
daß bei einem dreifarbigen Muster und 24 Stystemen pro Nadelzylinderumdrehung acht
Maschenreihen gebildet werden. Nimmt man für jede Maschenreihe eine Höhe von
1 mm an, so ergeben sich bei'36 Nadelzylinderumdrehungen 8
mm X 36 = 28,8 cm.
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Gemäß F i g. 1 sind am Nadelzylinderumfang in den Führungsnuten
Musterstößer untergebracht, die mit Hilfe von Schloßteilen die Zylindernadeln in
Arbeitsstellung bringen. Die Musterstößer sind mit aus dem Nadelzylinder herausragenden
Füßen 37, 40 und 41 versehen. Jeweils eine Gruppe von 72 Füßen sind
zu einer Staffel mit gleichmäßiger Steigung angeordnet. Am Nadelzylinderumfang sind
im Ausführungsbeispiel X Staffeln zu 72 Füßen sowie eine Staffel mit zwei
Füßen 41 vorgesehen.
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Im Musterband sind die Löcher zur Auswahl der Musterstößer ebenfalls
in regelmäßigen Staffeln zu 72 Lochmöglichkeiten mustermäßig gestanzt. Der
Abstand zwischen zwei für die erste Nadelzylinderumdrehung vorgesehenen Lochstaffeln
auf dem Musterband dient zur Unterbringung der Lochstaffeln fär die folgenden
35 Nadelzylinderumdrehungen, da ja insgesamt 36 Nadelzylinderumdrehungen
für die vorgegebene Rapporthöhe zu durchlaufen sind. An der Unterseite des Lechbandes
gemäß F i g. 2 ist die Teilung in 36 Lochstaffeln angedeutet. Je breiter
bzw. höher das Musterband ist bzw. je größer die zu einer Staffel zusammengefaßte
Anzahl von Füßen der Musterstößer ist, desto größer wird auf dem Musterband der
Abstand zwischen zwei zur gleichen Nadelzylinderumdrehung gehörenden Lochstaffeln.
Je nach Festigkeit des Musterbandes können in diesen Ab-
stand mehr oder weniger
zueinander parallel verlaufende Lochstaffeln für die einzelnen Nadelzylinderumdrehungen
untergebracht werden, wodurch sich die Rapporthöhe verändern läßt.
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Das Musterband wird durch eine über ihren Umfang in dem vorgegebenen
Rastermaß des Lochbandes voll gelochte Rolle. die mit Transportstiften durch Transportlöcher
39 des Musterbandes in Transportlöcher 38 des Nadelzylinders greift,
gegen den
Nadelzylinder gedrückt und bei dessen Drehung fortlaufend
an diesem abgewickelt. Das Musterband wird zweckmäßigerweise über eine zusätzliche
Spannrolle geführt.
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Bei der ersten Umdrehung des Nadelzylinders wählen die für die erste
Nadelzylinderumdrehung bestimmten gestaffelten Lochreihen des Musterbandes die vorher
wie üblich in Auswahlstellung gebrachten Füße der Musterstößer aus. Am Ende der
ersten Nadelzylinderumdrehung kommen die zu einer zusätzlichen Teilstaffel angeordneten
beiden Füße 41 zur Wirkung, um nunmehr die für die zweite Nadelzylinderumdrehung
bestimmten Lochstaffeln des Musterbandes mit den Füßen 37 der ersten Fußstaffel
zur Deckung zu bringen. Bei jeder Umdrehung des Nadelzylinders ist somit eine neue
Lochstaffel eines Musterbandes mit den Staffeln der Musterstößerfüße in Deckung,
bis nach der 36sten Nadelzylinderumdrehung die erste Lochstaffel wieder aufliegt
und ein neuer Rapport beginnt.
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Wegen der engen Nadelteilung ist der Abstand der einzelnen Lochstaffeln
auf dem Musterband doppelt so groß wie die Nadelteilung gewählt; daraus folgt, daß
die beiden Füße 41 der Teilstaffel ein Weiterschalten des Musterbandes gerade um
eine Lochstaffel hervorrufen. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind somit die Lochstaffeln
für die einzelnen Nadelzylinderumdrehungen der Reihenfolge nach hintereinander angeordnet.
Dies ist jedoch nicht Bedingung. Besteht beispielsweise die Aufgabe, einen Nadelzylinder
mit 1440 Nadeln zur Anwendung der vorliegenden Erfindung vorzubereiten, so können
beispielsweise 24 Staffeln von je 58 Musterstößer-Füßen vorgesehen werden.
Damit ergibt sich ein Rest von 48 Musterstößer-Füßen, die dann die letzte Teilstaffel
bilden, von der aus das Umschalten auf die Teilstaffeln der nächsten Nadelzylinderumdrehung
bewerkstelligt wird.