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Vergoldungspräparate, die Goldsulforesinate enthalten, sind bekannt
und beispielsweise von B o ud n k 0 f f, Compt. rend., 196 (1933), S. 1898, und
von Chemnitius , J. Prakt. Chem., 117, (1927), S. 245, beschrieben. Die Goldsulforesinate
werden durch Umsetzen eines Goldsalzes mit einem sulfurierten Terpen, wie sulfuriertem
venezianischem Terpentin, hergestellt. Silbersulforesinate stellt man auf ähnliche
Art durch Umsetzen eines Silbersalzes mit einem sulfurierten Terpen her. Präparate,
die Mischungen von Gold-und Silbersulforesinaten in verschiedenen Mengenanteilen
enthalten, sind ebenfalls bekannt und beispielsweise in der USA.-Patentschrift 682
310 und von C h e m n i t i u s, Sprechsaal, 60, (1927), S. 313, beschrieben. Chemnitius
hat auch Matt- und Poliergoldpräparate beschrieben, die Mischungen aus Goldsulforesinat,
Goldpulver und Silberbenzoat enthalten. Das Verzieren von Gebilden mit diesen bekannten
Präparaten macht nach dem Auftragen das Brennen bei hohen Temperaturen im Bereich
von 500 bis zu 800"C und höher nötig, je nach dem Gebilde oder dem Substrat, das
dekoriert werden soll. Infolgedessen muß das zu verzierende Gebilde aus einem feuerfesten
Material oder einem Material mit guter Wärmebeständigkeit bestehen, um die hohen
Brenntemperaturen auszuhalten. Gebilde aus einem nichtfeuerfesten Material oder
einem Material mit geringer Wärmebeständigkeit, z. B.
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Papier, Holz, Leder, Textilien auf synthetischer oder auf Zellulose-Grundlage,
thermoplastische Kunststoffe und Kunststoffschichtstoffe, können nicht bei den hohen
Temperaturen gebrannt werden, da sie bei diesen zerstört oder zersetzt werden. Ferner
sind die bekannten Mischungen, die Goldsulforesinat und Silberbenzoat enthalten,
nicht stabil und scheiden augenblicklich infolge der Reduktion des Silberbenzoats
metallisches Silber ab.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein silberhaltiges Vergoldungspräparat
zum Vergolden fester Unterlagen auf der Basis schwefelhaltiger, thermisch zersetzbarer,
organischer Goldverbindungen, gegebenenfalls im Gemisch mit Flußmitteln, das durch
einen Gehalt an einer Koordinationsverbindung aus einem Goldmercaptid und einer
äquimolaren Menge eines Silbercarboxylates oder Silbermercaptides der Formel RSAu
Y, in welcher Y die Verbindungen R'SAg oder R"COOAg und R, R' und R" Alkyl-, veresterte
Carboxyalkyl-, Alkoxyalkyl-, alicyclische, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder Terpenylreste
bedeuten, gekennzeichnet ist.
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Ein Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Vergoldungspräparates gegenüber
den bekannten Goldpräparaten ist, daß mit ihm Materialien, die eine geringe Wärmebeständigkeit
besitzen und nicht feuerfest sind, ohne Zerstörung oder Verschlechterung brennverziert
werden können. Als weitere Vorteile sind zu nennen, daß die erfindungsgemäßen Vergoldungspräparate
stabiler als die bekannten Präparate sind und kein metallisches Silber ausgefällt
wird. Die koordinativ gebundenen Komponenten sind wirkungsvoller als nicht koordinativ
gebundene Komponenten.
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So sind die Koordinationsverbindungen in organischen Lösungsmitteln
wesentlich besser löslich als die Komponenten der Koordinationsverbindung für sich
allein oder in einem mechanischen Gemisch. Auch zeigen die Koordinationsverbindungen
enthaltenden Vergoldungspräparate eine wesentlich bessere Deckkraft gegenüber solchen,
welche die Komponenten der
Koordinationsverbindung getrennt oder als Gemisch enthalten.
Die goldgelben Filme, die aus den erfindungsgemäßen, bestimmte Koordinationsverbindung
enthaltenden Vergoldungspräparaten gebrannt sind, lassen sich in ihrem Aussehen
praktisch nicht von Filmen aus reinem Gold unterscheiden.
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Dies ermöglicht die Herstellung von Goldfilmen bei geringerem Kostenaufwand,
indem man einen Teil des normalerweise in solchen Filmen enthaltenen Goldes durch
das verhältnismäßig billige Silber ersetzt. Zwar sind die Gründe für das Verhalten
der in den erfindungsgemäßen Vergoldungspräparaten enthaltenen Koordinationsverbindungen
nicht ganz geklärt, aber offenbar hat die Koordination eine besondereWechselwirkung
der Komponenten während des Brennens zur Folge.
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Die Herstellung der in den erfindungsgemäßen Vergoldungspräparaten
verwendeten Koordinationsverbindungen kann in der Art erfolgen, daß man einen molaren
Anteil eines Goldmercaptides mit einem molaren Anteil eines Silbercarboxylates oder
eines Silbermercaptides umsetzt, vorzugsweise in einem Lösungsmittel, wie dem in
dem Vergoldungspräparat verwendeten Träger; wenn einer oder beide Reaktionsteilnehmer
eine begrenzte Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln besitzen, was typischerweise
der Fall ist, erhitzt man die Reaktionsteilnehmer auf eine Temperatur zwischen 50
und 120"C. Das Erhitzen ist bei dieser Umsetzung wichtig, da sonst die Umsetzung
innerhalb einer praktisch erwünschten Zeitspanne nicht vollständig ist und sehr
lange dauern kann, z. B.
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1 Woche und sogar noch länger. Wenn beide Reaktionsteilnehmer in organischen
Lösungsmitteln gut löslich sind, kann es sein, daß die Umsetzung bei Raumtemperatur
vollständig abläuft, so daß ein Erhitzen nicht notwendig ist.
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Temperaturen, die weit oberhalb 20"C liegen, sollen wegen der geringen
Wärmebeständigkeit der Koordinationsverbindungen vermieden werden. Ganz allgemein
empfiehlt es sich, daß einer der Reaktionsteilnehmer bis zu 5 oder mehr Gewichtsprozent
in organischen Lösungsmitteln, wie den Trägern der Vergoldungspräparate, löslich
ist. Es ist ein Vorteil dieser Erfindung, daß sich gewöhnlich die Löslichkeit der
Koordinationsverbindung in den organischen Lösungsmitteln derjenigen der löslicheren
Komponente nähert; dies ist sogar dann der Fall, wenn die geringer lösliche Komponente
keine oder nur eine geringfügige Löslichkeit besitzt. Dies ist darum von Wert, weil
dadurch verhältnismäßig unlösliche Verbindungen, beispielsweise Goldäthyl-mercaptid
oder Silber-2-äthylhexoat, verwendet werden können, die gewöhnlich zum Einsatz in
solchen Präparaten zu unlöslich sind, die zur Herstellung eines glänzenden, metallischen
Films ohne Polierarbeit bestimmt sind.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Koordinationsverbindungen können
im Molekül etwa 2 bis 60, vorzugsweise etwa 6 bis 40 Kohlenstoffatome enthalten.
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In der oben angegebenen allgemeinen Formel RSAu Y haben die Alkylreste
beispielsweise 1 bis 20 Kohlenstoffatome; die veresterten Carboxyalkylreste sind
beispielsweise solche, bei denen die Carboxygruppe mit dem Alkylrest von aliphatischen
Alkoholen verestert ist und die mit dem Alkyl des Carboxyalkyls 1 bis 20 Kohlenstoffatome
enthalten; Alkoxyalkylreste sind beispielsweise solche, in denen jedes Alkyl 1 bis
20 Kohlenstoffatome enthält; alicyclische Reste sind beispielsweise Cyclohexyl-
und Naphthenylreste. Arylreste
sind beispielsweise Phenyl-, Naphthyl-
und Anthrylreste. Die Aralkylreste enthalten beispielsweise als Arylanteil Phenyl,
Naphthyl und Anthryl und als Alkylanteil Alkyle mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen.
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Alkarylreste enthalten beispielsweise im Alkylanteil Alkyle mit 1
bis 20 Kohlenstoffatomen und im Arylanteil Phenyl, Naphthyl und Anthryl. Terpenylreste
sind beispielsweise Pinanyl- und Menthylreste.
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Obgleich es gewöhnlich weder notwendig noch wünschenswert ist, die
Koordinationsverbindung zu isolieren oder zu reinigen, kann man sie in einem oder
mehreren der Träger, die in den Vergoldungspräparaten verwendet werden, herstellen
und gegebenenfalls durch Verdampfen des Lösungsmittels, in welchem sie hergestellt
wurden, isolieren. Die meisten von ihnen erhält man als amorphe oder harzartige
Feststoffe; einige kann man aber als gut charakterisierte kristalline Feststoffe
isolieren. Wenn man beispielsweise äquimolare Anteile von Gold-sec.-butyl-mercaptid
und Silber-tert.-butyl-mercaptid bei etwa 110"C in der Mindestmenge an Toluol rührt,
die erforderlich ist, um eine klare Lösung zu ergeben, fallen beim Abkühlen Kristalle
der Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silbertert.-butyl-mercaptid-Koordinationsverbindung
aus.
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Diese Kristalle können aus Toluol ohne Veränderung der Zusammensetzung
umkristallisiert werden. Die so erhaltenen weißen Kristalle zersetzen sich in einem
Kapillar-Schmelzpunktröhrchen bei Temperaturen von 178"C und höher, ohne einen scharfen
Schmelzpunkt zu zeigen.
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Zu den Goldmercaptiden, die zur Vereinigung mit Silbercarboxylaten
oder Silbermercaptiden zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Koordinationsverbindungen
geeignet sind, gehören die Goldmercaptide von primären, sekundären und tertiären
Mercaptanen, die eine aliphatische, alicyclische, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl- oder
Terpenylstruktur besitzen können, wie Gold-äthyl-mercaptid, Gold-n-propylmercaptid,
Gold-isopropyl-mercaptid, Gold-n-butylmercaptid, Gold-isobutyl-mercaptid, Gold-sec.
-butylmercaptid, Gold-tert.-butyl-mercaptid, Gold-n-amylmercaptid, Gold-isoamyl-mercaptid,
Gold-n-hexylmercaptid, Gold-n-heptyl-mercaptid, Gold-n-octylmercaptid, Gold-tert.-octyl-mercaptid,
Gold-2-äthylhexyl-mercaptid, Gold-n-decyl-mercaptid, Gold-n-dodecyl-mercaptid, Gold-n-octadecyl-mercaptid,
Äthylester von Gold-carboxymethyl-mercaptid, Isooctylester von Gold-carboxymethyl-mercaptid,
2-Methoxyäthylester von Gold-carboxymethyl-mercaptid, Gold-2-methoxyäthyl-mercaptid,
Gold-4-äthoxybutyl-mercaptid, Gold-cyclohexyl-mercaptid, Gold-benzyl-mercaptid,
Gold-a-methylbenzyl-mercaptid, Gold-2-phenyläthyl-mercaptid, gemischte Gold-kresyl-mercaptide,
gemischte Gold-xylyl-mercaptide, Gold-p-tert.-butylphenyl - mercaptid, Gold - p
- nonylphenyl - mercaptid, Gold-p-tert.-butyl-o-methylphenyl-mercaptid, Goldpinen-mercaptid
und Gold-1-menthyl-mercaptid. Allgemein erhält man die besten Ergebnisse mit Koordinationsverbindungen
aus primären und sekundären Alkyl- oder Aralkyl-goldmercaptiden. Reine Goldmercaptide
sind nicht erforderlich, man kann
auch Mischungen von Goldmercaptiden einsetzen,
wobei man gemischte Koordinationsverbindungen erhält.
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Zu den geeigneten Silbermercaptiden gehören die Silbermercaptide
von primären, sekundären und tertiären Mercaptanen, die eine aliphatische, alicyclische,
Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl- oder Terpenylstruktur besitzen können, wie Silber-äthyl-mercaptid,
Silber-isopropyl-mercaptid, Silber-n-butyl-mercaptid, Silber-isobutyl-mercaptid,
Silber-sec.-butyl-mercaptid, Silbertert.-butyl-mercaptid, Silber-2-äthylhexyl-mercaptid,
Silber - tert. - nonyl - mercaptid, Silber-n-dodecyl-mercaptid, Silber-n-octadecyl-mercaptid,
der Äthylester von Silber-carboxymethyl-mercaptid, der Isooctylester von Silber-carboxymethyl-mercaptid,
der tert.-Dodecylester von Silber-carboxymethyl-mercaptid, Silber-2-methoxyäthyl-mercaptid,
Silber-4-äthoxybutyl-mercaptid, Silber-cyclohexyl-mercaptid, Silber-oc-methylbenzyl-mercaptid,
Silber-2-phenyläthyl-mercaptid, Silber-p-tert. -butylphenyl-mercaptid, Silber-pinen-mercaptid
und Silber-1-menthyl-mercaptid. Besonders gute Ergebnisse erhält man mit Koordinationsverbindungen,
die man aus dem Isooctylester von Silbercarboxymethyl-mercaptid herstellt, indem
man ein Silbersalz mit Isooctylthioglycolat umsetzt. Reine Silbermercaptide sind
nicht erforderlich; man kann auch Mischungen von Silbermercaptiden einsetzen, wobei
man gemischte Koordinationsverbindungen erhält.
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Zu den Silbercarboxylaten, die zur Bindung an Goldmercaptide geeignet
sind, gehören die Silbercarboxylate von aliphatischen, alicyclischen, Aryl-, Alkaryl-,
Aralkyl- und Terpenylcarbonsäuren, wie Silber-butyrat, Silber-2-äthylhexoat, Silber-10-undecenoat,
Silber-stearat, Silber-S-tert.-dodecyl-thioglycolat, Silberoleat, Silber-p-tert.-butylbenzoat,
Silber-hydrocinnamat, Silber-phenylacetat, Silber-diphenyl-acetat, Silber-methoxyacetat,
Silber-3-äthoxybutyrat, Silberhexahydrobenzoat, Silbercamphorat, Silber-äthylsuccinat,
Silber-naphthenat und hydriertes Silber-rosinat.
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Besonders gute Ergebnisse erhält man mit Koordinationsverbindungen,
die man aus Silbernaphthenat hergestellt hat. Reine Silbercarboxylate sind nicht
erforderlich; man kann auch Gemische von Silbercarboxylaten einsetzen, wobei man
gemischte Koordinationsverbindungen erhält.
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Beispiele von Koordinationsverbindungen, die zum Einsatz als Bestandteile
der erfindungsgemäßen Präparate geeignet sind, werden nachfolgend angeführt. In
jedem Fall stellt man die Koordinationsverbindung aus äquimolaren Mengen der nachstehend
bezeichneten Gold- und Silberverbindungen her; ein Gedankenstrich wird verwendet,
um die koordinative Bindung anzuzeigen. Der Kürze halber sind die Ausdrücke Gold-(oder
Silber)-äthyl-, -isooctyl-, -tert.-dodecyl-und -2-methoxyäthyl-thioglycolat für
die Äthyl-, Isooctyl-, tert.-Dodecyl bzw. 2-Methoxyäthylester von Gold-(oder Silber)-carboxymethylmercaptid
verwendet. In jedem Fall ist der Alkylrest als Veresterungsrest an den Carboxyrest
und das Metall als Mercaptid an den Mercaptanschwefel der Thioglykolsäure gebunden.
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Gold-äthyl-mercapüd-Silber-methylbenzyl-mercaptid Gold-äthyl-mercaptidSilber-tert.-nonyl-mercapüd
Gold-äthyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat Gold-äthyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-n-propyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-isopropyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-n-butyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat
Gold-n-butyl-mercaptid-Silber-1-menthyl-mercaptid Gold-n-butyl-mercaptid-hydriertes
Silber-rosinat Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-n-butyl-mercaptid Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isobutyl-mercaptid
Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-sec.-butyl-mercaptid Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-tert.-butyl-mercaptid
Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-cyclohexyl-mercaptid Gold4sobutyl-mercaptid-Silber-2-äthylhexyl-mercaptid
Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isobutyl-thioglycolat Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-p-tert.-butylphenyl-mercaptid
Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-pinen-mercaptid Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-n-dodecyl-mercaptid
Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-isobutyl-mercaptid-hydriertes Silber-rosinat
Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-n-butyl-mercaptid Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-isobutyl-mercaptid
Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-sec. -butyl-mercaptid Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silb
er-tert.-butyl-mercaptid Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-cyclohexyl-mercaptid Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-2-äthylhexyl-mercaptid
Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-2-phenyläthyl-mercaptid Gold-sec. -butyl-mercaptid-Silb
er-isooctyl-thioglycolat Gold-sec.-butyl-mercaptidRilber-1-menthyl-mercaptid Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-p-tert.-butylphenyl-mercaptid
Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-pinen-mercaptid Gold-sec. butyl-mercaptid-Silber-n-dodecyl-mercaptid
Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-tert.-dodecyl-thioglycolat Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-sec.-butyl-mercaptid-hydriertes Silber-rosinat Gold-tert.-butyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat
Gold-tert.-butyl-mercaptidSilber-1-menthyl-mercaptid Gold-tert.-butyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-tert.-butyl-mercaptid-hydriertes Silber-rosinat Gold-n-amyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-isoamyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-n-hexyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-n-heptyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-n-octyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-tert.-octyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat Gold-tert.-octyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-2-äthylhexyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-n-decyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-n-dodecyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-tert.-dodecyl-mercaptidSilber-isooctyl-thioglycolat
Gold-tert.-hexadecyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-n-octadecyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-äthyl-thioglycolat-Silber-isooctyl-thioglycolat Gold-isooctyl-thioglycolat-Silber-naphth
Gold-2-methoxyäthyl-thioglycolat-Silber-isooctyl-thioglycolat Gold-2-methoxyäthyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-4-äthoxybutyl-mercaptid-Silber-natphthenat Gold-cyclohexyl-mercaptid-Silber-stearat
Gold-cyclohexyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-benzyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-a-methylbenzyl-mercaptid-Silber-äthyl-mercaptid Gold-a-methylbenzyl-mercaptid-Silber-isopropyl-mercaptid
Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-n-butyl-mercaptid Gold-a-methylbenzyl-mercaptidSilber-isobutyl-mercaptid
GoId-o ;-methylbenzyl-mercaptidSilber-sec.-butyl-mercaptid Gold-os-methylbenzyl-mercaptidSilber-tert.-butyl-mercaptid
Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-2-äthylhexyl-mercaptid Gkld-a-methylbenzyl-mercaptid-Silber-n-dodecyl-mercaptid
Gold-a-methylberzyl-mercapüd-Silber-noctadecyl-mercaptid Gold-o ;-methylbenzyl-mercaptidSilber-äthyl-thioglycolat
Gold-o ;-methylbenzyl-mercaptidSilber-isooctyl-thioglycolat Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-2-methoxy-äthyl-mercatid
Gold-a-methylbenzyl-mercaptid-Silber-4-äthoxybutyl-mercapüd
G old-a-methylbenzyl-mercaptid-S
ilber-cyclohexyEmercaptid Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-α-methylbenzyl-mercaptid
oold-a-methylbenzyl-mercaptid-Siiber-2-phenyläthyl-mercaptid Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-p-tert.-butylphenylmercaptid
G old-or-methylbenzyl-mercaptid-Silber-pin en-mercaptid Gold-a-methyibenzyl-mercaptid-Siiber-1-menthyl-mercaptid
Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-butyrat Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-10-undecenoat
Gold-a-methylbenzyi-mercaptid-Silber-2-ätbyl-hexoat G old-L1I-methylbenzyl-merca
pt id-S ilber-oleat - Gbid--methylbenzyl-mercaptid-Silber-p4ert.-butylbenzoat Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-hydrocinnamat
Oold-a-methylbenzyl-mercaptid-Si lber-phenyl-acetat Oold-a-methylbenzyl-mercaptid-Silber-diphenyl-acetat
Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-S-tert.-dodecyl-thioglycolat.
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- Gold-a-methylbenzyl-mercaptid-Silber-methoxy-acetat G olid-a-methylbenzyl-mercapt
id-Silber3-äth oxy-butyrat Gold-a-methylbenzyl-mercaptid-Silber-hexahydrobenzoat
Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-camphorat Gold-a-methylbenzyl-mercaptidSilber-äthyl-auccinat
Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-2-phenyläthyl-mercapt
id-Silber-naphthenat gemischte Gold-krcsyl-mercaptide-Silber-isooctyl-tIi ioglycolat
gemischte Gold-xylyl-mercaptide-Silber-isooctyl-thioglycolat G old-p-terl.-butyl
phenyl-mercapt id-Silber-na ph thenat Gold-p-nonylphenyl-merca Pl id-Silber-naphthenat
Gold-p-tert.-butyl-o-methylbenzyl-mercaptid-Silber-n-butyl-mercaptid Gold-p-tert.-butyl-o-methylbenzyl-mercaptid-Silber-isobutyl-mercaptid
Gold-p-tert.-butyl-o-methylbenzyl-mercaptid-Silber-sec.-butyl-mercaptid Gold-p-tert.-butyl-o-methylbenzyl-mercaptid-Silber-tert.-butyl-mercaptid
Gold-pinen-mercaptid-Silber-äthyl-mercaptid Gold-pinen-mercaptid-S ilber-naphthenat
Gold-1-methyl-mercaptid-Silber-naphthenat Die erfindungsgemäßen Vergoldungspräparate
werden bei Temperaturen gebrannt, die wesentlich unterhalb derjenigen Brenntemperaturen
liegen, die erforderlich sind, um metallische Filme aus den bekannten Mischungen
zu erhalten. Dadurch können Gold-Filme auf nichtfeuerfesten Substraten oder auf
Substuten von geringer Wärmebeständigkeit, z. B. auf Holz, Papier, Textilien, beispielsweise
aus tierischer Faser wie Wolle, aus pflanzlicher Faser wie Baumvolle, oder aus synthetischer
Faser wie Polyester, oder aus Mischungen von synthetischen Fasern mit tierischen
oder pflanzlichen Fasern, auf Leder und auf thermoplastischen Kunststoffen und Kunststoffschichtstoffen,
hergestellt werden, die durch die hohen Temperaturen, die für die bekannten Mischungen
erforderlich sind, beschädigt werden würden. Die Bildung eines metallischen Films
bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen stellt selbst bei der Anwendung der Präparate
auf verhältnismäßig feuerfeste Stoffe einen deutlichen Vorteil dar, bei der es zur
Verbesserung der filaftfestigkeit des metallischen Films erwünscht sein kann, das
Material auf den Punkt der beginnenden Erweichung zu erhitzen, der von etwa 500"C
bei einem weichen Glas bis zu etwa 800"C bei einer Keramikglasur und noch höheren
Werten bei feuer-
festen Materialien reichen kann. Die anfängliche Bildung des metallischen
Films erfolgt in einer oxydierenden Atmosphäre, um die organischen Bestand teile
unverzüglich und vollständig aus dem Film zu entfernen. Diese oxydierende Atmosphäre
wird gewöhnlich durch gute Belüflung des Ofens erreicht, in welchem der metallische
Film gebildet wird; eine solche Belüftung wird bei steigender Temperatur zunehmend
schwieriger und kostspieliger, da an die durch Belüftung eingeführte Luft Wärme
verlorengeht. Nachdem sich einmal der metallische Film gebildet hat, kann eine weitere
Erhitzung ohne starke Belüftung und entsprechenden Wärmeverlust erfolgen.
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Viele der erfindungsgemäß verwendeten Koordinationsverbindungen bilden
bei Temperaturen metallische Filme, die beträchtlich unterhalb derjenigen Temperaturen
liegen, die erforderlich sind, um einen metallischen Film aus den einzelnen, nicht
koordinativ gebundenen Komponenten zu erhalten, was demnach auch eine synergistische
Wirkung in dieser Hinsicht bestätigt. Als Beispiel für dieses Verhalten streicht
man Lösungen oder Suspensionen der folgenden äquimolaren Koordinationsverbindungen
in Toluol auf Glasplättchen auf: Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat
Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-naphthenat Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-2-phcnyläthyl-mercaptid
Gold-sec.-butyl-mercaptid-Silber-isooctyl-tliioglycolat Gold-sec.-butyi-mercaptid-Silber-naphthenat
Gold-tert.-butyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat
Goldqsoamyl-mercaptid-Silbernaphthenat
Gold-o ;-methylbenzyl-mercaptidSilber-sopropyl-mercaptid Gold-methylbenzyl-mer:aptid-S
ilber-n-butyl-mercaptid Gold-ol-methylbenzvl-mercaptid-S ilber-sec.-butyl-mercaptid
Goldol-methylbenzyl-mercaptid-S iiber-n-d odecyl-mercaptid Gold-a-methylbenzyl-mercaptid-Silber-äthyl-thioglycolat
Gold-methylbenzyl-mercaptid-Silber-isooctyl4hioglycolat Anschiießend brennt man
die Glasplättchen in einem mechanischen Konvektionsofen 1 Stunde bei 150"C. In jedem
Fall erhält man metallische Goldfilme, die gute elektrische Leiter sind. Wenn man
die einzelnen Komponenten, d. h. Gold-isobutyl-mercaptid, Gold-sec.-butyl-mercaptid,
Gold-tert.-butylmercaptid, Gold - isoamyl - mercaptid, Gold - oc-methylbenzyl- mercaptid,
Silber - isopropyl - mercaptid, Silber-n-butyl-mercaptid, Silber-sec.-butyl-mercaptid,
Silber - n - dodecyl - mercaptid, Silber-2-phenyläthyl-mercaptid, Silber-äthyl-thioglycolat,
Silber-isooctyl-thioglycolat und Silber-naphthenat, einzeln auf Glasplättchen aufstreicht
und in der gleichen Art und bei der gleichen Temperatur brennt, sind keine der erhaltenen
Filme metallisch oder leitfähig; man müßte solche Filme bei viel höheren Temperaturen
als 150"C brennen, um metallischeoderleitfähigeFilmezu erhalten.
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Die aus den erfindungsgemäßen silberhaltigen Vergoldungspräparaten
erhältlichen metallischen Filme sind nicht nur wegen ihres Ziereffekts, sondern
auch wegen anderer Eigenschaften wertvoll. Solche Eigenschaften sind z. B. ein starkes
Lichtreflexionsvermögen, auf Grund dessen die Filme sich als Reflektoren und Spiegel
eignen und ein Reflexionsvermögen gegenüber Ultrarotstrahlung, auf Grund dessen
sie sich als Reflektoren für Lampen, Öfen u. dgl. und zum Schutz verschiedener Stoffe
gegen hohe Temperaturen eignen.
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Sie besitzen ferner elektrische Leitfähigkeit, auf Grund zieren sie
sich für gedruckte Schaltkreise, Widerstände und Kondensatoren und als Grundlage
für Lötverbindungen mit nichtleitenden Stoffen, für die galvanische Abscheidung
und für das Überziehen durch Eintauchen in geschmolzene Metalle und Legierungen
eignen; sie besitzen ferner mechanische Festigkeit, auf Grund deren sie sich zur
Herstellung von vakuumdichten Verschmelzungen (Glas-Metall) u. dgl. eignen.
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Die Wahl des Trägers bestimmt das Verhalten der Masse vor dem Brennen
und richtet sich nach dem vorgesehenen Auftrageverfahren, wie Bürsten, Spritzen,
Tüpfeln, Stempeln, Bedrucken (im Direkt-, wie Offsetdruck), Warm- oder Kaltsiebdruck,
Schablonieren, Abziehbildverfahren u. dgl. Als Träger können außer einfachen Lösungsmitteln
Gemische von ätherischen Ölen, Terpenen, Harzen u. dgl. verwendet werden, die sorgfältig
ausgewählt werden, um der Masse bestimmte, erwünschte, physikalische Eigenschaften,
wie Öligkeit, Zähigkeit, Verdunstungsgeschwindigkeit, Oberfiächenspannung und Klebrigkeit,
zu verleihen.
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Zu typischen Trägern gehören Gemische von zwei oder mehreren der folgenden
Bestandteile: Methyläthylketon, Cyclohexanon, Athylacetat, Amylacetat, Äthylenglykolmonoäthyläther,
Butanol, Nitrobenzol, Toluol, Xylol, Petroläther, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
verschiedene Terpene, wie Pinen, Dipenten, Dipentenoxyd, Terpineol u. dgl., ätherische
Öle, wie Lavendelöl, Rosmarinöl, Anisöl, Sassafrasöl, Wintergrünöl, Fenchelöl und
Terpentinöl, assyrischer
Asphalt, verschiedene Kiefernharze und Balsame sowie Kunstharze.
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Für Vergoldungspräparate, die dazu bestimmt sind, um bei Temperaturen
zwischen etwa 90 und 250"C auf nichtfeuerfesten Substraten, wie Papier, Holz, Leder,
Textilien, thermoplastischenKunststoffen u. dgl., eingebrannt zu werden, ist ein
Flußmittel nicht notwendig und auch unerwünscht, da es nicht zum Zusammenhang und
zur Haftfestigkeit des gebrannten Films beiträgt, leicht die erforderliche Brenntemperatur
erhöht und das Aussehen des gebrannten Films verschlechtert. Demgemäß werden flußmittelfreie
Präparate beim Brennen bei Temperaturen von 250"C und weniger besonders bevorzugt.
Für solche kann man, falls benötigt, eine gute Haftfestigkeit erreichen, indem man
einen Lack in das Präparat einarbeitet oder den gebrannten Film mit Lack oder Firnis
überzieht oder die Oberfläche mit einer Kunststoffschicht bedeckt.
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Für Vergoldungspräparate, die zum Brennen bei Temperaturen von 300"C
und darüber auf feuerfesten Substraten, wie Glas, Keramik, rostfreiem Stahl, Glimmer,
Quarz u. dgl., bestimmt sind, ist ein Flußmittel wünschenswert. Die Wahl der Flußmittel-Bestandteile
bestimmt das Verhalten des Films während des und nach dem Brennen und richtet sich
gewöhnlich nach der Zusammensetzung des zu verzierenden Körpers und dem beabsichtigten
Verwendungszweck desselben. Wird ein spiegelnder Fil.n gewünscht, so kann das Flußmittel
aus kleinen Mengen an Salz oder Resinaten des Rhodiums oder Iridiums bestehen, um
die Kontinuität und Leuchtkraft des durch Brennen des Präparates gebildeten metallischen
Films zu verbessern. Wird ein Film mit maximaler Haftfestigkeit und Abriebfestigkeit
gewünscht, werden andere Bestandteile, wie Salze und Resinate von Wismut, Chrom,
Blei, Cadmium, Zinn, Kupfer, Kobalt, Antimon und Uran, als Flußmittel verwendet.
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Die letztgenannten Bestandteile verschmelzen gewöhnlich während des
Brennens zu einem niedrigsehmel zenden Glas oder einer Glasur und können mit oder
ohne Rhodium- oder Iridiumverbindungen verwendet werden, was davon abhängt, ob ein
spiegelnder Filme gewünscht wird oder nicht. Bei Mitverwendung eines Flußmittels
muß die G old-Silber-K oord inationsverbindung vor der Zugabe des Flußmittels hergestellt
werden, da letzteres die Bildung der Gold-Silber-Koordinationsverbindung stört.
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Die erfindungsgemäßen Vergoldungspräparate können auch andere Edelmetalle,
wie Platin oder Palladium in Form von Pulvern, Sulforesinaten oder anderen löslichen
Verbindungen, enthalten, damit in den aufgebrannten Filmen spezielle Färbungen oder
elektrische Eigenschaften erhalten werden.
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Die verwendete Menge an Gold-Silber-Koordinationsverbindung kann
je nach dem Auftragungsverfahren und dem gewünschten Effekt des VergoIdungspräparates
sehr unterschiedlich sein. Ein
Präparat, das durch Sprühen aufgetragen
wird, um nach dem Brennen eine nichtleitfähige Lüsterfarbe zu ergeben, kann sehr
wenig, z. B. 0,1 01o Gold und ein äquimolare Menge Silber enthalten. Ein Präparat,
das durch Siebdruck oder maschinell in Bändern bzw, Streifen aufgetragen wird, um
einen stark leitfähigen goldenen Film zu ergeben, kann 160/o oder mehr Gold und
eine äquimolare Menge Silber enthalten. Es ist ein Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten
Gold-Silber- Koordinationsverbindungen, daß sie opak scheinende Filme mit einem
reich goldenen Aussehen bei Goldkonzentralionen ergeben, die wesentlich geringer
sind als diejenigen, die für Ziermassen erforderlich sind, die Gold allein oder
die bekannten Gemische enthalten.
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Die jeweilig angewendeten Brenntemperaturen hängen von der Natur
des zu verzierenden Gebildes oder Substrates und der gewünschten Filmart ab. Bei
den Substraten mit verhältnismäßig geringer Wärmebeständigkeit hält man die Brenntemperaturen
so niedrig, daß sich gerade noch ein metallischer Film bildet, vorzugsweise zwischen
etwa 90 und 250"C. Beispielsweise liegt bei Papier die Brenntemperatur der aufgetragenen
Ziermasse normalerweise zwischen etwa 90 und 1500C; bei Holz zwischen etwa 90 und
1300C; bei Leder zwischen etwa 90 und 130"C; bei Textilien, z. B. aus pflanzlichen
Fasern, wie Baumwolle, zwischen etwa 90 und 1400C; bei Textilien aus tierischen
Fasern mit Proteineigenschaften, beispielsweise Wolle, zwischen etwa 90 und etwa
1300C; bei synthetischen Textilien, z. B. aus Polyester, beispielsweise Polyäthylenterephthalat
zwischen etwa 90 und etwa 1300C; bei Mischtextilien aus Polyester und tierischen
oder pflanzlichen Fasern, z. B. aus Polyäthylenterephthalat und Wolle oder Baumwolle,
zwischen etwa 90 und etwa 130"C und bei thermoplastischen Kunststoffen, z. B. Acrylkunststoffen
oder Harzen, beispielsweise den thermoplastischen Polymerisaten oder Mischpolymerisaten
der Methyl- oder Äthylester von Acrylsäure oder Methacrylsäure, Polyäthylen oder
Polypropylen zwischen etwa 90 und 125"C. Wenn die niedrigen Brenntemperaturen zwischen
etwa 90 und 250"C erforderlich sind, ist das Erhitzen durch Ultrarotstrahlung besonders
vorteilhaft, da der gebildete metallische Film eine wärmereflektierende Fläche liefert,
die dazu neigt, ein Überhitzen zu verhindern.
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Für feuerfeste Substrate, z. B. Glas, glasierte Keramik oder Porzellan,
sind Temperaturen zwischen etwa 500 und 900"C erforderlich, um das Flußmittel zu
verschmelzen und um eine maximale Haftfestigkeit des metallischen Films zu erhalten.
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In den folgenden Beispielen bedeutet »Brennen im diskontinuierlich
arbeitenden Brennofen«, daß man die Stücke bei Umgebungstemperatur in einen Ofen
einbringt, der dann auf eine bestimmte Temperatur erhitzt, eine bestimmte Zeitdauer
bei dieser Temperatur gehalten und dann gekühlt wird. Die gesamte Behandlung erfordert
1 Stunde oder mehr. Beim Brennen im » kontinuierlich arbeitenden Durchlaufofen«
werden die Stücke durch einen kontinuierlich arbeitenden Ofen in einer Zeit von
einer Stunde und 20 Minuten geführt; der Durchlaufofen ist so erhitzt, daß die Stücke
langsam auf eine bestimmte Temperatur erhitzt bei dieser Temperatur etwa 10 Minuten
gehalten und langsam abgekühlt werden. In den Beispielen beziehen sich die Teil-
und Prozentangaben auf das Gewicht, die Temperaturangaben auf Grad Celsius.
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Beispiel 1 Vergoldungspräparat mit einem Gehalt an G oldäthyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Man erhitzt innerhalb von 10 Minuten unter Rühren eine Mischung aus 156 Teilen Goldäthylmercaptid,
200 Teilen Silber-naphthenat und 3204 Teilen Naphtha mit hohem Flammpunkt auf 70"C.
Anschließend rührt man 30 Minuten bei etwa 70"C weiter, um eine klare dunkle purpurfarbene
Lösung aus Goldäthyl-mercaptid-Silber-naphthenat-Koordinationsverbindung mit einem
Gehalt von 3,34 0/o Gold und 1,83 ovo Silber zu erhalten. Beim Abkühlen auf Raumtemperatur
erstarrt die Lösung zu einem mäßig steifen Gel. Dieses Gel wird als Ziermuster im
Siebdruckverfahren unter Verwendung eines 196-Maschen-.
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Siebes des Typs Nitex auf eine weiße Melamin-Kunststoffplatte, auf
ein Stück Abziehbildpapier und auf ein mit Melamin imprägniertes oc-Cellulosepapier,
wie man es zur Zierbelagherstellung von Melamin geschirr verwendet, aufgetragen.
Wenn man die Melt aminplatte mittels einer 375-Watt-Ultrarotlampe aus einer Entfernung
von 11,4 cm 5 Minuten erhitzt, so erscheint das Muster als ein glänzender, goldener
Film; die Melaminplatte wird durch das Erhitzen nicht beschädigt. Wird das Abziehbildpapier
mittels einer 250-Watt-Ultrarotlampe aus einer Entfernung von 7,6 cm 10 Minuten
erhitzt, so erscheint das Muster als ein glänzender Goldfilm; das Papier wird durch
das Erhitzen nicht beschädigt. Wenn man das o ;-Cellulosepapier auf die gleiche
Weise erhitzt, so erscheint das Muster als ein ansprechender, matter Goldfilm ohne
Beschädigung des Papiers.
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Als Beispiel für einen eingebetteten elektronischen Schaltkreis,
den man aus einer Goldäthyl-mercaptid-Silber - naphthenat - Koordinationsverbindung
erhält, kocht man eine Mischung aus 50 Teilen Goldäthylmercaptid, 65 Teilen Silbernaphthenat
und 2060 Teilen Toluol 1 Stunde unter Rückfluß, um eine Toluollösung einer Goldäthyl
- mercaptid - Silber - naphthenat Ko' ordinationsverbindung zu erhalten. Diese Lösung
erhitzt man bei etwa 100"C in einer offenen Schale auf einem Dampfbad, bis der größte
Teil des Toluols verdampft ist und etwa 117 Teile einer dunklen Paste zurückgeblieben
sind. Diese Paste trägt man im Siebdruckverfahren im Muster eines elektronischen
Schaltkreises auf eine Glasplatte auf und erhitzt diese auf einer heißen Platte,
die eine Oberflächentemperatur von etwa 230"C besitzt. Nach etwa 5 Minuten hat sich
das aufgetragene Muster in einen elektrisch leitfähigen, metallischen Film umgewandelt.
Nachdem man dünne Streifen einer Aluminiumfolie mit dem Schaltkreis an verschiedenen
Punkten in Kontakt gebracht hat, legt man eine zweite Glasplatte, die auf der einen
Seite mit einem Acrylharz überzogen ist und die man auf der gleichen heißen Platte
erhitzt hat, mit der überzogenen Seite so auf die erste Platte, daß diese mit dem
elektronischen Schaltkreis in Kontakt kommt, Die so zusammengefügten Platten läßt
man unter einem Druck von etwa 1,81 kg je 2,54 cm2 abkühlen.
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Auf diese Weise erhält man einen ständig eingeschlossenen elektronischen
Schaltkreis mit Streifen aus Aluminiumfolie, die als leitfähige Verbindung zum Schaltkreis
dienen. Beim Anlegen eines elektrischen Stromes an die Verbindungen fungieren die
Elemente des Schaltkreises als Widerstände oder Kondensatoren, was davon abhängt,
ob der elektrische
Schaltkreis eine kontinuierliche oder diskontinuierliche
Anordnung darstellt.
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Beispiel 2 Vergoldungspräparat mit einem Gehalt an Gold-n-butyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Man rührt eine Mischung aus 572 Teilen Goldn-butyl-mercaptid und 676 Teilen Silber-naphthenat
in 8300 Teilen Tetrachlorkohlenstoff 1 Stunde bei 60 bis 65°C und fügt zusätzlich
genügend Tetrachlorkohlenstoff hinzu, um den Verdampfungsverlust zu ersetzen, so
daß sich eine Gesamtmenge von 8602 Teilen Tetrachlorkohlenstoff ergibt. Die erhaltene
viskose, bernsteinfarbene Lösung erstarrt beim Abkühlen zu einem steifen Gel. Man
verdünnt 54 Teile hiervon mit 27 Teilen Toluol, um eine Siebdruckmasse mit einem
Gehalt von 2,67 0/o Gold und 1,46 °/o Silber zu erhalten.
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Diese Masse wird durch ein Sieb mit 304 Maschen auf Abziehbildpapier
gedruckt. Beim Erhitzen unter einer Ultrarotlampe erhält man einen glänzenden Goldfilm,
ohne daß das Papier beschädigt wird. Das Abziehbild wird auf die übliche Weise durch
einen Lacküberzug vervollständigt; das Goldmuster kann nun leicht unter Anwendung
der üblichen Technik auf jedes gewünschte Substrat übertragen werden, indem man
das Papier anfeuchtet und den Lackfilm, der das Muster trägt, abzieht. Man trägt
die Siebdruckmasse auch auf eine Melaminschale auf; sie ergibt bei 10 Minuten Erhitzen
unter einer Ultrarotlampe einen glänzenden Goldfilm ohne Beschädigung der Schale.
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Beispiel 3 Vergoldungspräparat mit einem Gehalt an a-Methylbenzyl-mercaptid-Silber-äthylmercaptid
Man rührt eine Mischung aus 667 Teilen Goldas-methylbenzyl-mercaptid und 341 Teilen
Silberäthylmercaptid in 7500 Teilen Chloroform bei Raumtemperatur 4 Stunden; es
tritt eine geringfügige oder gar keine Reaktion ein. Anschließend erwärmt man unter
Rühren die Mischung innerhalb 1 Stunde auf 50°C und setzt das Rühren 1/2 Stunde
bei etwa 50°C fort. Die Umsetzung ist nun im wesentlichen vollständig, und man filtriert
die Lösung von Spuren eines unlöslichen Stoffes ab. Nach dem Eindampfen des klaren,
gelben Filtrates bei Raumtemperatur bleiben 1011 Teile der äquimolaren Gold-α-methylbenzylmercaptid-
Silber- äthyl- mercaptid- Koordinationsverbindung als gelber, harzartiger Feststoff
zurück.
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Ein Teil dieser Koordinationsverbindung wird mit 6 Teilen Acrylharz,
6 Teilen Äthylacetat und 100 Teilen Chloroform gerührt, um eine klare, gelbe Lösung
mit einem Gehalt von 0, % Au und 0,19 0/o Ag zu ergeben. Wenn man diese Lösung auf
Plättchen aus Natronkalkglas aufträgt und 90 Minuten bei etwa 1500C erhitzt, erhält
man einen anhaftenden Film mit einer ansprechenden, tiefpurpurnen Farbe.
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Beispiel 4 Vergoldungspräparat mit einem Gehalt an Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isooctylthioglycolat
A. Man rührt eine Mischung aus 400 Teilen Gold-Isobutyl-mercaptid, 698 Teilen einer
Toluollösung von Silber-isooctyl-thioglycolat mit einem Gehalt von
21,51 0h Silber
und 620 Teilen Toluol 90 Minuten bei Raumtemperatur. Die Reaktion ist nicht vollständig
und wird durch 30minutiges Rühren der Mischung bei etwa 50°C vervollständigt. Nach
Zugabe von Toluol, um den Verlust durch Verdampfen zu ersetzen, erhält man 1718
Teile einer klaren, gelben Lösung von Gold, isobutyl- mercaptid- Silber-isooctyl-
thioglycolat mit einem Gehalt von 16°/o Gold und 8, 76e/o Silber. Mit dieser Lösung
bestreicht man einen dunkelgrünen Acryl-Kunststoffschirm, der zum Schutz der Augen
gegen intensive Strahlung bestimmt ist. Nachdem man den Schirm 10 Minuten 12,7 cm
von einer 250-Watt-Ultrarotbirne entfernt erhitzt hat, erhält man an der überzogenen
Stelle des Schirmes, ohne Beschädigung des Kunststoffes, einen glänzenden Goldfilm.
Dieser Film vermindert im wesentlichen den Durchgang der ultraroten und der sichtbaren
Energie durch den Schirm.
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B. Ein etwas geringer konzentriertes Präparat wird durch Verdünnen
von 25 Teilen des obigen Ansatzes A mit 5 Teilen Xylol, 5 Teilen Äthylacetat und
5 Teilen Chloroform hergestellt, wobei man eine klare, gelbe Lösung mit einem Gehalt
von 10 °/o Gold und 5,475 0!c Silber erhält. Mit dieser Lösung bestreicht man eine
Vielzahl von verschiedenen Substraten; die Probestücke werden mittels einer 250-Watt-Ultrarotlampe
aus einer Entfernung von 11,4 cm bestrahlt. Die Zeitdauer ist in der nachfolgenden
Tabelle 1 angegebeni In jedem Fall werden auf den Substraten glänzende Goldfilme
erhalten.
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Tabelle I Substrate, die mit einer Ziermasse, die Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat
enthält; verziert sind
Erhitzung |
Substrate zeit |
Minuten |
Schirm aus Acrylkunststoff ..... 10 |
Platte aus Phenolharz-Papier-Schicht- |
stoff ................ 10 |
Kunststoffschale aus Melamin ....... 10 |
Epoxy-Harz-Glasfaser-Schichtstoff 15 |
Platte aus hartem, schwarzem Natur- |
kautschuk 20 |
Dünne Kunststoffplatte aus Polyamid 60 |
Polypropylen-Kunststoffplatte .............. 30 |
Block aus Kiefernholz ................. 10 |
Schwarz lackierter Deckel aus ge- |
kohltem Stahl für Gefäße .......... 2 |
Weiß lackierter Deckel aus gekohltem |
Stahl für Gefäße ................. 7 |
Messingplatte ............... 20 |
Kunststoffplatte aus chloriertem Poly- |
äther ................... 5 |
Dünne Kunststoffplatte aus Fluor- |
halogenkohlenstoff ........................ 10 |
Dünne Kunststoffplatte aus Fluor- |
halogenkohlenstoff ........................ 15 |
Dünne Kunststoffplatte aus Äthyl- |
cellulose . ................... 7 |
Tabelle 1 (Fortsetzung)
Erhitzungs- |
Substrate zeit |
Minuten |
Silicon-Kunststoff-Glasfaser-Schicht- |
stoffplatte ..................... 5 |
Dünne Kunststoffplatte aus Poly- |
äthylen-terephthalat ............ 4 |
Dünne Kunststoffplatte aus Cellulose- |
acetat ........ ..... . .......... 5 |
Wandplatte aus rostfreiem Stahl .......... 5 |
Das gleiche Präparat wird auf eine Flasche aus linearem Polyäthylen aufgestrichen.
Man erhitzt die überzogene Stelle der Flasche in einer Bunsenbrennerflamme etwa
4 Sekunden und erhält einen glänzenden Goldfilm.
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Das gleiche Präparat wird auf eine Natronkalk-Klarglasplatte aufgestrichen,
die 7 Stunden auf einer heißen Platte mit einer Oberflächentemperatur von etwa 90°C
erhitzt wird. Es ergibt sich ein glänzender Goldfilm.
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Das gleiche Präparat wird auf ein Stoffmuster aus gewebtem Glasfasertuch
aufgestrichen, welches mittels einer 6000-Watt-Ultrarot-Heizvorrichtung aus einer
Entfernung von 17,8 cm 10 Minuten erhitzt wird.
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Es entsteht ein dunkelgoldener Uberzug, der einen guten Elektrizitätsleiter
darstellt.
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Das gleiche Präparat wird auf eine dünne Platte aus einem iiuorierten
Äthylen-Propylen-Kunststoff
(»Teflon FEP (() aufgetragen, die mittels einer 6000-Watt-Ultrarot-Heizvorrichtung
aus einer Entfernung von 17,8 cm 20 Sekunden erhitzt wird. Es entsteht ein halbglänzender
Goldfilm, der glänzt, wenn man ihn von der umgekehrten Seite betrachtet.
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C. Als Beispiel für ein mit Flußmittel versehenes Präparat, die Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isooctylthioglycolat
enthält, und die zum Brennen auf feuerfesten Substraten bei hoher Temperatur geeignet
ist, wird eine Mischung aus 100 Teilen des obigen Ansatzes A, 14 Teilen einer Lösung
von Wismutresinat in einer Mischung von ätherischen Ölen (4,5 0/o Bi), 4 Teilen
einer Lösung von Chromresinat in einer Mischung von Cyclohexanon und Terpentinöl
(2,05 °/o Cr) und 2 Teilen einer Lösung von Rhodiumsulforesinat in einer Mischung
von ätherischen Ölen und Kohlenwasserstoffen (501o Rh) hergestellt. Die erhaltene,
klare Lösung mit einem Gehalt von 13,33 33°/o Gold und 7,30 0/o Silber wird auf
eine glasierte Keramikkachel aufgestrichen, die in einem diskontinuierlich arbeitenden
Ofen auf 650°C erhitzt und 10 Minuten bei dieser Temperatur gebrannt wird. Man erhält
einen anhaftenden, leitfähigen, matten Goldfilm, der beim Polieren glänzend wird
und sich löten läßt.
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D. 70 Teile des obigen Ansatzes C werden mit 50 Teilen sulforiertem
Balsam gemisch, um ein Präparat mit einem Gehalt von 80/o Gold und 4,38 0/o Silber
zu erhalten. Mit diesem Präparat bestreicht man eine Vielzahl feuerfester Substrate,
die unter den für die einzelnen Substrate geeigneten Bedingungen gebrannt werden.
In jedem Fall werden leitfähige Goldfilme erhalten. Die Substrate, die Brennbedingungen
und das Aussehen des gebrannten Films sind in nachfolgender Tabelle.II angeführt.
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Tabelle II Substrate, die mit einer mit einem Flußmittel versehenen
Ziermasse, die Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isooctylthioglycolat enthält, verziert
sind
Substrate I Brennbedingungen Aussehen des |
Films |
Teller aus Borsilicat-Opalglas im diskontinuierlich arbeitenden
Ofen auf 650°C glänzend |
10 Minuten Brennzeit |
Rohr aus Borsilikat Klarglas im diskontinuierlich arbeitenden
Ofen auf 650°C glänzend |
10 Minuten Brennzeit |
Platte aus geschmolzenem Siliciumdi- im diskontinuierlich arbeitenden
Ofen auf 740°C glänzend |
oxyd 10 Minuten Brennzeit |
Aluminiumoxydschale im diskontinuierlich arbeitenden Ofen auf
7400 C matt |
10 Minuten Brennzeit |
Platte aus Natronkalk-Opalglas im kontinuierlich arbeitenden
Ofen auf 600°C glänzend |
Mit Porzellan überzogene Stahlplatte im diskontinuierlich arbeitenden
Ofen auf 600°C glänzend |
ohne Haltezeit |
Aluminiumplatte im diskontinuierlich arbeitenden Ofen auf 5000
C halbglänzend |
ohne Haltezeit |
Mit Porzellan überzogene Aluminium- im diskontinuierlich arbeitenden
Ofen auf 500°C halbglänzend |
platte ohne Haltezeit |
Titanpiatte im diskontinuierlich arbeitenden Ofen auf 500°C
halbglänzend |
ohne Haltezeit |
Becher aus Natronkalk-Klarglas im diskontinuierlich arbeitenden
Ofen auf 600°C glänzend |
10 Minuten Brennzeit |
Teller aus Hartporzellan im diskontinuierlich arbeitenden Ofen
auf 800°C glänzend |
10 Minuten Brennzeit |
Tabelle II (Fortsetzung)
Aussehen des |
Substrate Brennbedingungen Films |
Schale aus einem glaskeramischen Stoff im diskontinuierlich
arbeitenden Ofen auf 800°C matt |
10 Minuten Brennzeit |
Glimmerschale im diskontinuierlich arbeitenden Ofen auf 500°C
glänzend |
ohne Haltezeit |
Platte aus rostfreiem Stahl im diskontinuierlich arbeitenden.
Ofen auf-500eC glänzend |
ohne Haltezeit |
Glasierte Steingutschale im diskontinuierlich arbeitenden Ofen
auf 740°C glänzend |
10 Minuten Brennzeit |
Man streicht das gleiche Präparat auf eine Platte aus einem Silicon-Glasfaserkunststoff,
auf welche mittels einer 9000-Watt-Ultrarot-Heizvorrichtung aus einer Entfernung
von 17,8 cm 15 Minuten erhitzt wird. Man erhält einen glänzenden, leitfähigen Goldfilm.
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Mit dem gleichen Präparat bestreicht man eine Platte aus einem Epoxy-Glasfaser-Kunststoff,
die mittels einer 3000-Watt-Ultrarot-Heizvorrichtung aus einer Entfernung von 17,8
cm 3 Stunden erhitzt wird.
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Man erhält einen glänzenden, nichtleitenden Goldfilm.
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Beispiel 5 Vergoldungspräparat mit einem Gehalt an Gold-α-methylbenzyl-mercaptid-silbern-octadecyl-mercaptid
Eine Toluollösung aus Gold-cx-methylbenzyl-mercaptid-Silber-n-octadecyl-mercaptid
wird hergestellt, indem man eine Mischung aus 201 Teilen Gold-α-methylbenzyl-mercaptid,
238 Teilen Silber-n-octadecyl-mercaptid und 2516 Teilen Toluol bei 95°C 20 Minuten
rührt; man erhält eine klare, gelbe Lösung mit einem Gehalt von 4,00 00°/0 Gold
und 2,19 19°/o Silber, die beim Abkühlen auf Raumtemperatur zu einem steifen Gel
erstarrt. Man rührt in einer offenen Schale auf dem Dampfbad eine Mischung aus 10
Teilen dieser Lösung, 3 Teilen Stearinsäure, 3 Teilen Stearon und 3 Teilen Melamin,
bis 8 Teile verdampft und 11 Teile zurückgeblieben sind, um ein festes thermoplastisehes
Präparakt mit einem Gehalt von 3,6% Gold und 1,97 0!o Silber zu erhalten. Diese
Masse wird als Ziermuster im Siebdruckverfahren heiß durch ein mit einer Ultrarotlampe
erhitzten 230-Maschen-Sieb des Typs Nitex auf eine glasierte Keramikkachel aufgetragen.
Der aufgetragene Film wird sofort hart und ist nicht klebrig. Man brennt die Kachel
in einem diskontinuierlich arbeitenden Ofen bei 350°C und einer Haltezeit von 5
Minuten; das Muster erscheint als ein glänzender, leitfähiger, zitronengoldner Film.
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Beispiel 6 Vergoldungspräparat mit einem Gehalt an Gold-cyclohexyl-mercaptid-Silber-stearat
Man stellt eine Toluollösung aus Gold-cyclohexylmercaptid-Silber-stearat her, indem
man eine Mischung aus 191 Teilen Goldcyclohexylmercaptid, 234 Teilen Silberstearat
und 2530 Teilen Toluol auf einem Dampfbad bei etwa 100°C 15 Minuten rührt. Die Mischung
wird
heiß von Spuren eines unlöslichen Stoffes abfiltriert; man erhält eine klare, dunkelbernsteinfarbene
Flüssigkeit mit 4,00% Gold und 2,19% Silber, die heim Abkühlen auf Raumtemperatur
zu einem Gel erstarrt. 10 Teile dieser Lösung werden mit 3 Teilen Rosmarinöl und
2 Teilen Cedrol gemischt und in einer offenen Schale auf einem Dampfbad erhitzt,
bis 5 Teile verdampft und 10 Teile des Prä parates in der für das Siebdruckverfahren
geeigneten Form zurückgeblieben sind. Diese Masse wird als ein Ziermuster im Siebdruckverfahren
unter Verwendung eines 196-Maschen-Siebes des- Typs Nitex auf eine glasierte Keramikkachel
aufgebracht, die in - einem diskontinuierlich arbeitenden Ofen auf 30000 erhitzt
und bei dieser Temperatur 5 Minuten gebrannt wird.
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Das Muster erscheint als ein leitfähiger, halbglänzender.
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Goldfilm.
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Beispiel 7 Vergoldungspräparat -mit- einem Gehalt an Gqld-ol-methylbenzyl-mercaptid-Sil
ber-~p-tert.-butylbenzoat-Eine Toluollösung von Gold-α-methylbenzyl0 mercaptid-Silber-p-tert-butylbenzoat
stellt man her, indem man eine Mischung aus 47,2 Gold-a-methyl: benzyl-mercaptid
und 40 Teilen Silber-p-tert.-butylbenzoat in 2000 Teilen Toluol in einem offenen
Becherglas bei 57 bis 65°C 15 Minuten rührt, um 2000 Teile einer rubinroten Lösung
mit einem Gehalt ovn 1,37% Gold und 0,75% silber zu erhalten. zu dieser Lösung fügt
man 3 Teile einer Lösung -von Rhodiumresinat in einem Gemisch aus ätherischen Ölen
und Kohlenwasserstoffen (5% Rh), 21 Teile einer Lösung von Wismutresinat in einem
Gemisch aus ätherischen Ölen (4,50/o Bi), 6 Teile einer Lösung von Chrom resinat
in einem Gemisch aus Cyclohexanon und Tepentinöl und 200 Teile einer 50%igen Harzlösung
in Ternentin. Die Mischung wird in einer offenen Schale auf einem Dampfbad so lange
gerührt, bis 1990 Teile verdampft und 240 Teile eines viskosen, dunkelbraunen Öls
mit einem Gehalt von 11,41% Gold, 6,17% Silber, 0,0625% Rhodium, 0,394% Wismut und
0,05% Chrom zurückgeblieben sind.
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Diese Ziermasse wird durch Stempeln mittels eines Gummistempels als
ein Ziermuster auf eine glasierte Steingutschüssel aufgebracht, die in einem diskontinuierlich
arbeitenden Ofen auf 740°C erhitzt und bei dieser Temperatur 10 Minuten gebrannt
wird. Das Muster erscheint als ein leitfähiger, mattgoldn;r Fiiii mit guter Abriebfestigkeit.
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Beispiel 8 Vergoldungspräparat mit einem Gehalt an o oid-n-dodecyl-mercaptid-Silber-naphthenat
Eine Toluollösung aus Gold-n-dodecyl-mercaptid-Silber-naphthenat stellt man her,
indem man eine Mischung aus 203 Teilen Silber-naphthenat, die in 1734 Teilen Toluol
gelöst sind, und 244 Teilen Goldn-dodecyl-mercaptid, die in 774 Teilen Toluol suspendiert
sind, auf einem Dampfbad bei etwa 100°C 3 Minuten rührt. Man erhält eine klare,
mäßig viskose, bernsteinfarbene Lösung mit einem Gehalt von 4,00 O/o Gold und 2,19
0/c Silber, aus der sich beim Abkühlen ein galertartiger Stoff abscheidet. Ein Präparat
stellt man her, indem man 10 Teile der heißen Lösung mit 1 Teil Rhodiumsulforesinat,
das in einer Mischung aus Benzylacetat und Terpineol (1 0/o Rh) gelöst ist, und
4 Teilen Rosmarinöl mischt, und die Mischung in einer offenen Schale auf einem Dampfbad
so lange erhitzt, bis 5 Teile verdampft und 10 Teile zurückgeblieben sind. Mit dieser
Masse bestreicht man eine mit Porzellan emaillierte Stahlplatte, die kurz auf einer
heißen Platte auf 200°C erhitzt und dann in einem diskontinuierlich arbeitenden
Olen durch Erhitzen auf 350°C ohne Haltezeit gebrannt wird. Es entsteht ein glänzender,
leitfähiger Goldfilm.
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Beispiel 9 Vergoldungspräparat mit einem Gehalt an Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat
und einem Platinsulforesinat Ein zum Aufsprühen geeignetes Präparat, das Goldisobutyl
- mercaptid - Silber - isooctyl - thioglycolat und ein Platinsulforesinat enthält,
stellt man her, indem man 50 Teile des Ansatzes gemäß Beispiel 4, A, 100Teile einer
Lösung von Platinsulforesinat in einer Mischung aus ätherischen Ölen (12 0/o Pt),
7 Teile einer Lösung von Wismutresinat in einer Mischung aus ätherischen Ölen (4,5
O/o Bi), 2 Teile einer Lösung von Chromresinat in einer Mischung aus Cyclohexanon
und Terpentinöl (2,05 0/o Cr), 1 Teil einer Lösung von Rhodiumsulforesinat in einer
Mischung aus ätherischen Ölen und Kohlenwasserstoffen (5 0/o Rh), 50 Teile sulforiertem
Balsam und 190 Teile Toluol mischt. die erhaltene Lösung, die 3% Platin, 2% Gold
und 1,09% Silber enthält, sprüht man auf eine glasierte Steingutplatte, die im diskontinuierlich
arbeitenden Ofen auf 740°C erhitzt und 10 Minuten bei dieser Temperatur gebrannt
wird. Man erhält einen anhaftenden, leitfähigen, glänzenden Silberfilm.
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Beispiel 10 Vergoldungspräparat mit einem Gehalt an Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat
und einem Palladiumsulforesinat Man stellt ein zum Aufstreichen geeignetes Präparat
her, das Gold-isobutyl-mercaptid-Silber-isooctyl-thioglycolat und ein Palladiumsulforesinat
enthält, indem man 50 Teile des Ansatzes des Beispiels 4, A, 50 Teile einer Lösung
von Palladiumsulforesinat in einer Lösung aus ätherischen Ölen (9 0/o Pd), 7 Teile
einer Lösung von Wismutsulforesinat in einer Mischung aus ätherischen Ölen (4,50/0
Bi), 2 Teile einer Lösung von Chromresinat in einer Mischung aus ätherischen Ölen
und Terpentinöl (2, 05°/o Cr), 1 Teil einer Lösung von Rhodiumsulforesinat in einer
Mischung aus ätherischen Ölen und Kohlenwasserstoffen (5 0/o Rh), 25 Teile sulforiertes
Balsam, 35 Teile Rosmarinöl und 30 Teile Toluol mischt. Die erhaltene Lösung, die
2, 25°/o Palladium, 40/0 Gold und 2,18 18°/o Silber enthält, wird als Ziermuster
durch Bestreichen einer glasierten Steingutplatte aufgetragen, die im diskontinuierlich
arbeitenden Ofen auf 740°C erhitzt und 10 Minuten bei dieser Temperatur gebrannt
wird.
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Das Muster erscheint als ein anhaftender, leitfähiger, glänzender
Silberfilm.