DE1291445B - Waermebehandlungsverfahren fuer Glasfasern mit hohem Kieselsaeuregehalt und geringer Adsorptionsfaehigkeit - Google Patents

Waermebehandlungsverfahren fuer Glasfasern mit hohem Kieselsaeuregehalt und geringer Adsorptionsfaehigkeit

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DE1291445B
DE1291445B DE1961T0030894 DET0030894A DE1291445B DE 1291445 B DE1291445 B DE 1291445B DE 1961T0030894 DE1961T0030894 DE 1961T0030894 DE T0030894 A DET0030894 A DE T0030894A DE 1291445 B DE1291445 B DE 1291445B
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glass fibers
fibers
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treatment process
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DE1961T0030894
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Nordberg Robert C
Lunn Forrest J
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BP Chemicals Hitco Inc
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BP Chemicals Hitco Inc
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B37/00Manufacture or treatment of flakes, fibres, or filaments from softened glass, minerals, or slags
    • C03B37/10Non-chemical treatment
    • C03B37/14Re-forming fibres or filaments, i.e. changing their shape
    • C03B37/15Re-forming fibres or filaments, i.e. changing their shape with heat application, e.g. for making optical fibres

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  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Wärmebehandlungsverfahren für Glasfasern mit hohem Kieselsäuregehalt und geringer Adsorptionsfähigkeit, wobei die kieselsäurefreien Oxide mittels eines Säurebades ausgewaschen und anschließend die Fasern erhitzt werden.
  • Derartige Glasfasern mit geringer Adsorptionsfähigkeit finden in mannigfacher Form für Hochfrequenzzwecke Verwendung. Ihre Dielektrizitätskonstante ist im wesentlichen derjenigen von geschmolzenem Quarz gleich, und ihr Verlustwinkel ist innerhalb eines breiten Frequenzbereiches vergleichsweise niedrig. Insbesondere finden solche Glasfasern in Form von Stützelementen in Mikrowellenleitern Anwendung. Bei solchen Anwendungen macht sich eine vorhandene Feuchtigkeit in erster Linie störend bemerkbar, so daß die geringe Adsorptionsfähigkeit der Glasfasern eine ausschlaggebende Rolle spielt.
  • Die Herstellung solcher Glasfasern erfolgt nach der USA.-Patentschrift 2 491761 in der Weise, daß mittels einer geeigneten Säurebehandlung die nichtsiliziumhaltigen Oxide aus Glasfasern beliebiger Ausgangszusammensetzung ausgeschieden werden, bis der Siliziumdioxidgehalt mehr als 90 °/a, vorzugsweise zwischen 96 und 99 °/o, beträgt. Danach werden die Glasfasern gewaschen und getrocknet. Zur Entfernung des Hydrationswassers sowie des adsorbierten Wassers ist eine Erhitzung erforderlich. Dieselbe führt zu einem Schrumpfen der Glasfasern.
  • Nach dem bekannten Verfahren finden Erhitzungstemperaturen zwischen 816 und 1094°C Anwendung. Dabei tritt ein starker Gewichtsverlust und eine starke Oberflächenschrumpfung auf. Da jedoch die Zusammenhänge zwischen Gewichtsverlust, Oberflächenschrumpfung und späterer Gewichtsaufnahme, d. h. Adsorptionsfähigkeit, nicht genau bekannt waren, führt das bekannte Verfahren nicht zu reproduzierbaren Ergebnissen.
  • Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens, das zu reproduzierbaren Ergebnissen führt, damit die jeweiligen Verfahrenserzeugnisse gleiche Eigenschaften aufweisen.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich eine geringe Adsorptionsfähigkeit einstellt, wenn die Oberflächenschrumpfung beim Erhitzen etwa gleich dem Gewichtsverlust wird. Es hat sich nun gezeigt, daß die Oberflächenschrumpfung bei höherer Temperatur steil ansteigt, während der Anstieg des Gewichtsverlustes bei höherer Temperatur nur noch gering ist.
  • Nach der Lehre der Erfindung erhält man dann reproduzierbare Ergebnisse, wenn die Erhitzung bei Temperaturen zwischen 980 und 1150°C für eine Dauer von mindestens 5 Minuten erfolgt.
  • In diesem Temperaturbereich ist die Oberflächenschrumpfung ebenso groß bzw. größer als der Gewichtsverlust. Die spätere Gewichtsaufnahme bzw. Adsorptionsfähigkeit erreicht nahezu den Wert Null. Man arbeitet nach dem erfindungsgemäßen Verfahren oberhalb des Schnittpunktes der Kurve der Oberflächenschrumpfung und des Gewichtsverlustes, jedoch unterhalb des Erweichungspunktes.
  • Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des Verfahrensganges an Hand der Zeichnungen. Es stellt dar F i g. 1 eine graphische Darstellung des prozentualen Gewichtsverlustes, der Gewichtsaufnahme bzw. Adsorptionsfähigkeit und der Oberflächenschrumpfung bei einer Erhitzungsdauer von 5 Minuten, jeweils in Abhängigkeit von der Temperatur, und F i g. 2 ähnliche Kurven, jeweils für verschiedene Erhitzungszeiten.
  • Als Ausgangsprodukt dienen Glasfasern, die chemisch nicht resistent sind; im allgemeinen kann es sich dabei um die als E-Typ bekannte Sorte handeln.
  • Die Fasern, deren Durchmesser zwischen weniger als 1 bis 20 Mikron schwanken, können in der Gestalt verschiedener Gewebearten, in Form von Watte, als lose Massen oder in irgendeiner anderen Herstellungsform bearbeitet werden. Die Fasern werden dann in einem Säurebad ausgelaugt, das Metalloxidbestandteile mit Ausnahme der Silikate ausscheidet. Vorzugsweise wird HCl in einer Konzentration zwischen 0,1n und 5n verwendet. Um die zum Auslaugen erforderliche Zeit möglichst kurz zu halten, wird das Säurebad gewöhnlich auf einer erhöhten Temperatur gehalten, und es wird eine relativ hohe Säuredichte verwendet. Der Auslaugungsvorgang wird fortgesetzt, bis im wesentlichen alle Oxide mit Ausnahme der Silikate ausgeschieden sind.
  • Die so behandelten Fasern sind äußerst porös und weisen viele innere und zusammenhängende Hohlräume auf. Sie enthalten mehr als 90 °/o Si02; gewöhnlich liegt der Si02-Gehalt zwischen 96 und 99,90/" bezogen auf den entwässerten Stoff: Durch den Auslaugungsvorgang wird jedoch der Durchmesser der Fasern nicht wesentlich verkleinert. Die Fasern werden dann gewaschen, um sie von während des Auslaugungsvorganges gebildeten löslichen und unlöslichen Chloridsalzen zu reinigen und um die Säure aus den Fasern weitgehend zu entfernen. Danach werden die wasserhaltigen Fasern getrocknet, bis die überschüssige Feuchtigkeit entfernt ist, mit Ausnahme der aus Hydrationswasser und adsorbierter Feuchtigkeit bestehenden Adsorptionsfeuchtigkeit.
  • Zum besseren Verständnis der Erfindung sind in F i g. 1 in Abhängigkeit von der Erhitzungstemperatur die Oberflächenschrumpfung, der Gewichtsverlust während der Erhitzung sowie die nachträgliche Gewichtsaufnahme bzw. Adsorptionsfähigkeit aufgetragen.
  • Die in F i g. 1 dargestellten Beziehungen sind auch für den allgemeinen Fall zutreffend, wiewohl die graphische Darstellung um einer gewissen Einheitlichkeit willen in ganz bestimmter Weise aufgestellt wurde. Die Aufstellung geschah folgendermaßen: Eine Probe stark kieselsäurehaltigen Fasergewebes mit etwa.98,5 °/a Si02, bezogen auf den entwässerten Stoff, wurde unmittelbar nach dem Waschen während etwa 16 Stunden bei Raumtemperatur getrocknet. Das Gewebe wurde in Quadratflächen von bekannter Größe und bekanntem Gewicht zerschnitten. Die Abschnitte wurden auf verschiedene Temperaturen erhitzt. Die Temperaturen lagen in dem in F i g. 1 dargestellten Bereich. Alle Proben wurden 5 Minuten lang erhitzt. Nach dem Erhitzen wurden die Materialien sofort gewogen und dann für 24 Stunden in einen Raum mit 600/, relativer Feuchtigkeit bei 21'C gebracht. Auf Grund dei Messung der Größe und des Gewichtes der eingeschrumpften Proben nach dem Erhitzen waren die bei verschiedenen Erhitzungstemperaturen erzielten unterschiedlichen Gewichtsverluste, Gewichtsaufnahmen und Oberflächeneinschrumpfungen so groß, wie sie in F i g. 1 dargestellt sind.
  • Wenn man eine minimale Gewichtsaufnahme bzw. Adsorptionsfähigkeit wünscht, muß man darauf achten, daß der Gewichtsverlust ungefähr gleich der Oberflächenschrumpfung ist. Wenn die Temperatur in dem Bereich von etwa 1090°C steigt, dann nähert sich die Oberflächenschrumpfung nach und nach dem Gewichtsverlust und überschreitet diesen schließlich. Bei Annäherung an diesen Schnittpunkt mit steigender Temperatur fällt die Kurve für die Gewichtsaufnahme steil ab und nähert sich dem Minimum, wo keine Gewichtsaufnahme mehr stattfindet. Beachtet man diesen Zusammenhang und berücksichtigt auch die Festigkeit und andere Eigenschaften der Fasern, dann ist es möglich, die Adsorptionseigenschaften der Fasern sehr genau zu steuern.
  • Die kritischen Beziehungen sind nicht nur von der Temperatur abhängig, was man aus den in F i g. 2 dargestellten Kurven erkennen kann. Hier sind mit unterschiedlich gezeichneten Linien die Änderungen der Faktoren der F i g. 1 dargestellt. Die Kurven A (ausgezogene Linien) stellen die Ergebnisse dar, die bei einer Erhitzungszeit von 5 Minuten erzielt wurden; die Kurven B (ein langer und zwei kurze Striche) stellen die Ergebnisse dar, die nach einer Erhitzungszeit von 30 Minuten erreicht wurden, und die Kurven C (gleichmäßig gestrichelte Linien) geben die Ergebnisse an, die nach einer Erhitzungszeit von 120 Minuten erzielt wurden. Wenn die Zeit der Hitzebehandlung verlängert wird, vergrößtert sich auch die Oberflächenschrumpfung und der Gewichtsverlust im wesentlichen Teil des Heiztemperaturbereiches. Die Auswirkung auf die Gewichtsaufnahmekurve ist die, daß die Gewichtsaufnahme bei 30 Minuten dauernder Erhitzung um einige Prozent ansteigt. Bei der gleichen Erhitzungsdauer wird jedoch auch die erreichbare minimale Gewichtsaufnahme etwas vergrößert.
  • Die Anwendung der Beziehung zwischen Oberflächenschrumpfung und Gewichtsverlust kann zweckmäßig auch auf andere Weise in die Praxis umgesetzt werden. Das Mittel, durch das der maximale Gewichtsverlust in bezug auf die Einschrumpfung erzielt wird, braucht nicht notwendigerweise in einem üblichen Heizofen zu bestehen, sondern es kann statt dessen auch die Hitze eines überspringenden Funkens verwendet werden. Desgleichen kann das Wasser entzogen werden, indem die Fasern über einer konzentrierten, Wasser stark anziehenden Säure aufgehängt werden, wobei eine für die Absorption des Wassers durch das Bad ausreichend hohe Temperatur beibehalten wird. Schließlich ist es eine wesentliche Abweichung vom Stand der Technik, wenn man die Dehydration und Schrumpfung so lange fortsetzt, bis die Änderungsgeschwindigkeit der Oberflächenschrumpfung gleich der des Gewichtsverlustes wird und diese zu überschreiten beginnt. Man beachte, daß die Entfernung des Wassers durch Erhitzen oder durch einen Hitzebehandlungsvorgang und nicht etwa nur durch Trocknung der Fasern erfolgt. Beim Trocknen würde keine Schrumpfung auftreten.
  • Ein fast paritätisches Verhältnis zwischen dem Gewichtsverlust und der Oberflächenschrumpfung wird zur Festlegung der minimalen Gewichtsaufnahme bei Glasfasern mit minimaler Gewichtsaufnahme erstrebt. Da die Entglasungstemperatur bei etwa 1150°C liegt, darf dieser Wert nicht überschritten werden. Im übrigen muß man, wie der dargestellte Kurvenverlauf zeigt, die Temperatur möglichst hoch, d. h. im Bereich zwischen 1095 und 1150°C, wählen.
  • Nach der Erfindung erzeugte Glasfasern haben viele Eigenschaften, die denen geschmolzener Kieselerde gleich sind; sie zeigen jedoch nicht die Änderungen im Feuchtigkeitsgehalt, auf die man bisher so oft bei der praktischen Anwendung stieß. Darüber hinaus haben die Fasern einen so hohen Schmelzpunkt, daß keine wesentlichen Schwierigkeiten infolge thermischen Durchbruches auftreten; sie sind außerdem stark und biegsam genug, um auf sehr vielen elektrischen Anwendungsgebieten benutzt zu werden.
  • Obwohl die Fasern nahezu die gleiche Dielektrizitätskonstanten wie geschmolzene Kieselerde und geschmolzener Quarz haben, nämlich 3,78, nähern sie sich sehr viel genauer dem Verlustwinkel (der dem Leistungsfaktor für Werte unter 0,1 gleichgesetzt werden kann) von geschmolzener Kieselerde als dem von geschmolzenem Quarz. Das ist bedeutsam, wie man aus der nachfolgenden Tabelle der Veränderungen des Verlustwinkels mit der Frequenz bei geschmolzenem Quarz und geschmolzener Kieselerde erkennen mag.
    Verlustwinkel Verlustwinkel
    Frequenz geschmolzenes geschmolzene
    Quarz Kieselerde
    1.102 Hertz.. 0,00085 0,00066
    1 -105 Hertz . . 0,00040 0,00004
    1 - 101 Hertz.. 0,00020 0,00001
    1 # 108 Hertz.. 0,0010 0,00003
    Die aus erhitzten, dehydratisierten Fasern hergestellten Gebilde haben selbstverständlich unterschiedliche Arbeitseigenschaften, die von der Art der Herstellung, der Dichte der Fasern und davon abhängig sind, ob sich der Wellenleiter unter Vakuum befindet oder eine gasförmige Atmosphäre enthält. Das wichtigste Maß für Verluste stellt die Signaldämpfung bei gegebener Wellenleiterlänge dar, und in dieser Hinsicht haben sich die gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten Vorrichtungen den bisher benutzten Vorrichtungen als klar überlegen (indem sie nämlich geringere Dämpfung zeigen) erwiesen.
  • Die bei kieselsäurehaltigen Fasern auftretenden Erscheinungen, daß nämlich die Gewichtsaufnahmefähigkeit von der Beziehung zwischen Gewichtsverlust und Oberflächenschrumpfung abhängig ist, hat man noch nicht völlig verstanden. Man vermutet jedoch einen Zusammenhang zwischen der Schrumpfung und oberflächlichen Entglasungserscheinungen. Bislang wurde überhaupt noch nicht erkannt, welche Faktoren für die Erzielung einer geringen Adsorptionsfähigkeit von Bedeutung sind.

Claims (1)

  1. Patentanspruch Wärmebehandlungsverfahren für Glasfasern mit hohem Kieselsäuregehalt und geringer Adsorptionsfähigkeit, wobei die kieselsäurefreien Oxide mittels eines Säurebades ausgewaschen und anschließend die Fasern erhitzt werden, d a d u r c h g ek e n n z e i c h n e t, daß die Erhitzung bei Temperaturen zwischen 980 und 1150°C für eine Dauer von mindestens 5 Minuten erfolgt.
DE1961T0030894 1961-08-07 1961-08-07 Waermebehandlungsverfahren fuer Glasfasern mit hohem Kieselsaeuregehalt und geringer Adsorptionsfaehigkeit Pending DE1291445B (de)

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