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Die Erfindung betrifft ein Büromöbel mit Schrankhohlraum. Ein solches
Büromöbel ist beispielsweise ein Schreibtisch oder Schrank.
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Es wird hervorgehoben, daß sich die Erfindung insbesondere auf einen
Schreibtisch oder Schrank, d. h. auf ein Büromöbel bezieht, das bekanntlich feste
Wandteile aufweist und nicht als Polstermöbel zu bezeichnen ist. Sessel u. dgl.
werden ausdrücklich ausgeschlossen.
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Insbesondere in modernen Großraumbüros ist es bekannt, durch Stellwände,
Pflanzenanordnungen od. dgl. schallschluckende Einheiten vorzusehen.
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Bekannt sind frei im Raum aufstellbare Schallschutzwände in Büroräumen,
die aus mit »neralwolle gefüllten Hartfaserlochplatten bestehen, die mit einem Textilgewebe
bespannt sind.
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Während derartige Schallschutzwände zur Abschirmung von benachbarten
Büroabschnitten dienen, haben die in solchen Abschnitten aufgestellten Schreibtische
oder Schränke aber bekanntlich aus furniertem Material od. dgl. bestehende geschlossene
Oberflächen, die, wenn auch schallzerteilend, doch schallreflektierend wirken. Es
ist nicht möglich, Schallschutzwände in zu großer Anzahl aufzustellen, weil auch
ein Großraumbüro funktionell in Abschnitte aufgegliedert ist, die nicht durch Wandeinheiten
unterteilt werden können, abgesehen davon, daß eine zu große Anzahl von Schallschutzwänden
das an sich großzügige Bild eines Großraumbüros beeinträchtigen würde.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Schallschutz zu verbessern
und Büromöbel, wie Schreibtische oder Schränke, funktionell zur Übernahme der Aufgabe
des Schallschutzes auszubilden und dadurch die Großraumbüroausstattung wesentlich
zu vereinfachen und dabei weiterhin eine Lösung zu liefern, die zugleich das ästhetische
Bild der insbesondere hervorgehobenen Büromöbel fördert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens
eine den Schrankhohlraum begrenzende Wandfläche als Schallschluckplatte ausgeführt
ist, die an der Innenseite eine abstützende Platte mit Durchbrechungen aufweist,
welche den Innenraum des Möbels als Schallschluckraum zugänglich macht.
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Hierdurch wird die Voraussetzung dafür geschaffen, daß beispielsweise
in einem Großraumbüro die hervorgehobenen Büromöbel, insbesondere Schreibtische
oder Schränke, zur Schallschluckwirkung beitragen, was bisher nicht der Fall war.
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Die Ausführung mindestens einer abstützenden Platte mit Durchbrechungen
macht den Innenraum des Möbels als Schallschluckraum zugänglich, so daß auch der
vorhandene Schrankhohlraum, der durch Einsätze oder Einlagen mehr oder weniger untergliedert
ist, als Schallschluckelement herangezogen wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung weist die den Schrankhohlraum
begrenzende Platte an der Außenseite eine an sich bekannte Textillage auf. Eine
Textilstruktur einer solchen Oberfläche hat vorteilhaft die Form eines Stoffes,
einer Beflockung od. dgl.
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Diese Textillage gibt darüber hinaus die Möglichkeit, daß auch die
Anpassung der Oberflächenbeschaffenheit der Büromöbel mit Schrankhohlraum an andere
raumgestaltende Elemente erleichtert wird.
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Es versteht sich, daß die Platte aus Pappe, Preßspan, Holz, Metall
od. dgl. bestehen kann. Weiterhin können die Durchbrechungen in üblicher Weise aus
kreisförmigen, ovalen oder anders geformten Löchern bestehen bzw. kann die Platte
als Gitter od. dgl. ausgeführt sein, wobei es nur wesentlich ist, daß eine Durchlässigkeit
erheblichen Umfangs in den Innenraum des Schrankes oder Schreibtisches erreicht
wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht
die Textillage aus einer Faserbeschichtung auf einer Schaumstoffschicht.
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Die Textillage kann vorteilhaft unmittelbar auf eine Mineralwollschicht
aufgebracht sein.
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Gemäß einer weiteren wesentlichen Ausführungsform ist die Textillage
mit Schaumstoffschicht beiderseits eines Wandelementes angeordnet und die gelochte
Platte dazwischen vorgesehen. Ferner ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
hinter der Schaumstoff- und Textilschicht eine Schicht aus Mineralwolle, vorteilhaft
beiderseits getränkt, angeordnet. Hierdurch werden besonders günstige Wirkungen
erreicht. Dabei kann zweckmäßig wenigstens an einer Seite der Mineralwollschicht
eine gelochte Platte, vorzugsweise aus Pappe, angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sieht die Erfindung vor, daß
beiderseits der Mineralwollschicht eine Textilschicht mit einer Schaumgummiunterlage
angeordnet ist, wobei gelochte Tragplatten an wenigstens einer Seite der Mineralwollschicht
vorgesehen sind. Hierdurch wird eine besonders zweckmäßige und einfache Ausführungsform
geschaffen, die leicht und wirksam ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zwischen zwei
Plattenteilen mit einer textilen Oberfläche und einer durchbrochenen Tragplatte,
vorteilhaft aus Pappe od. dgl., vorzugsweise mit einer Zwischenlage aus Schaumstoff
zwischen der textilen Schichtung und der Tragplatte, ein Zwischenraum vorgesehen,
und in dem Zwischenraum sind wenigstens randweise Abstandselemente in Form eines
vorzugsweise aus Holz, Metall oder Kunststoff bestehenden Rahmens vorgesehen, der
zugleich zur Befestigung an einem Rahmen des Büromöbels dient.
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Die Erfindung schafft ein absolut neues Büromöbel dadurch, daß Wandteile
als Schallschluckelemente dienen, wobei nicht nur deren Schallschluckeignung ausgenutzt
wird, sondern zugleich die Tatsache, daß diese Wandteile als Teil eines Büromöbels
einen vergrößerten Innenraum umschließen, der als Schallschluckraum hervorzuheben
ist. Insofern sind nicht nur die mit einer textilen Außenschicht versehenen Schränke
oder Schreibtische von besonderer Bedeutung, sondern sie erbringen einen überraschenden
Fortschritt, insbesondere bei Ausgestaltung von Wänden als durchlässige Schallschluckwände.
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Während man bisher von Büromöbeln der zugrunde liegenden Art ausgegangen
ist, die unabhängig von der Raumstruktur ausgebildet sind, sieht die Erfindung vor,
daß man zwar nach individueller Auffassung eine Wandflächenausführung entwickeln
kann, die aber einen zusätzlichen Zweck erfüllt, der für den Raum bzw. in ihm herrschenden
Bedingungen vorteilhaft ist.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Büroschreibtisches, F i g. 2 eine perspektivische Ansicht einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform eines Büromöbels, wobei das erfindungsgemäße Verfahren eine Zusatzausnutzung
des Büromöbels einbezieht,
F i g. 3 eine perspektivische Teilansicht
einer Wandfläche eines erfindungsgemäßen Büromöbels, wobei die Innenseite oben liegt,
F i g. 4 eine mit Unterbrechungen gezeichnete Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Wandfläche, F i g. 5 eine perspektivische Teilansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Wandfläche mit einer durchlöcherten Tragschicht, F i g. 6 eine im Schnitt
dargestellte Stirnansicht einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Wandfläche, F i g. 7 und 8 eine der F i g. 6 entsprechende Wandfläche anderer Ausgestaltung
mit einem mittleren Hohlraum, F i g. 9 ein Beispiel für eine Anordnung einer Wandfläche
- beispielsweise nach F i g. 3 - in dem Rahmen eines Büromöbels.
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Die F i g. 1 und 2 zeigen zwei Büromöbel, wobei F i g. 7. einen Schreibtisch,
insbesondere einen Schreibmaschinentisch, und F i g. 2 eine sogenannte Theke darstellen.
In beiden Fällen kann die Tischplatte 1, 2 aus starrem, festem Material, beispielsweise
aus Kunststoff oder Holz, oder aber auch nach folgender Beschreibung insbesondere
mit textiler Oberfläche hergestellt sein. Die Wandflächen, die in F i g. 1 mit 3,
4, 5, 6, 7 bezeichnet sind, sind Schallschluckmaterialplatten mit einer textilen
Außenseite und einem durchlässigen Durchgang zum Inneren des Möbels. Gleiches gilt
für die Wandteile 8, 9, 10,
11 in F i g. 2, in welcher eine Theke dargestellt
ist.
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Die Merkmale dieser Wandflächen ermöglichen daher, daß der Innenraum
dieses als Schreibtisch oder Schrank ausgeführten Büromöbels zum Schallschlucken
herangezogen wird. Es versteht sich, daß ein Merkmal dieser Möbel darin besteht,
daß die Platten 1, 2 an starren, beispielsweise aus Metall ausgeführten Rahmenteilen
12,13,14,15 bzw. 16,17, 18 usw. angeordnet sind. Diese Rahmenteile sind nur strebenartig
ausgebildet und dienen als Befestigungselemente für die Schallschluckwandteile.
Ein Merkmal der Erfindung liegt daher darin, daß die Schallschluckwandteile in Möbelstreben
oder -rahmen vorgesehen sind, die die äußere Form der Möbel und ihre Aufstellung
gewährleisten. Bezüglich F i g. 1 ist ferner davon auszugehen, daß die Wandteile
3, 4 aus Schallschluckmaterial auch den Durchgang in einen einseitig offenen Innenraum
des Möbels zulassen. Auch dadurch wird die beabsichtigte Wirkung erreicht.
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F i g. 3 zeigt eine Ausführungsform eines Wandteils. Dieser Wandteil
besteht an der Außenseite aus einer Textilbeschichtung 19, die als Wirk- oder Webstoff
auf eine Schaumstoff- oder Schaumgummilage 20 aufgebracht ist. Es wird einbezogen,
daß eine textile Beschichtung 19 durch ein elektrostatisches Aufbringungsverfahren
auf eine insbesondere Kunststoffschaumschicht 20 aufgebracht ist. Obgleich hervorgehoben
wird, daß eine solche Anordnung - wie noch an Hand der F i g. 9 erläutert wird -
zweckmäßig an einer durchlochten Platte vorgesehen sein kann, sieht eine bevorzugte
Ausführungsform eine Hinterlegung mit einer vorteilhaft beiderseits getränkten Mineralwollschicht
21 vor. Die Verbindung kann durch Verklebung hergestellt werden. An der Rückseite
der Mineralwollschicht ist dann eine Platte 22 aus Pappe, Preßspan, Kunststoff od.
dgl. angeordnet, und diese Platte hat Löcher oder Durch-Brechungen 23, 24, 25 gleichmäßiger
Größe, Anordnung oder Verteilung.
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Die Wandteile nach F i g. 4 haben die textile Außenfläche 26 auf einer
Kunststoffschaumschicht 27, die auf eine Mineralwollschicht 28 aufgebracht ist,
die beidseitige Belegungen oder Tränkungen 29, 30 haben kann. Ein solcher Wandteil
hat genügende Steifigkeit zur Befestigung in den Rahmenteilen 13 bis 18 nach F i
g. 1.
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F i g. 5 zeigt eine andere Ausbildung, in der die textile Beflockung
oder Belegung 31 auf einer Kunststoffschaumschicht 32 unmittelbar an eine Platte
33 aus Pappe, Preßspan, Kunststoff u. dgl. kaschiert ist, die die Durchbrechungen
34, 35, 36 besitzt. Hierdurch wird eine einfache und billige Ausführungsform geschaffen,
welche aber eine wirksame Schallschluckfunktion aufweist.
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Die F i g. 6 bis 8 zeigen weitere Ausgestaltungen, und zwar insbesondere
für zweiseitig gleichmäßig ausgeführte Wandteile, wie sie beispielsweise für die
Wandteile 3 und 4 in F i g. 1 erforderlich sind, die von beiden Seiten zu sehen
sind.
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In allen F i g. 6 bis 8 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet. Alle dergestellten Wandteile haben beiderseits außenseitige textile
Belegungen 37, 38 auf Kunststoff-, Kork- und/oder Schaumschichten 39, 40. Diese
Schichten 37, 39 bzw. 38, 40 werden einteilig ausgeführt.
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Gemäß den F i g. 6 und 7 sind diese Schichten von Platten 41, 42 hinterlegt.
Diese Platten bestehen aus Pappe, Preßspan, Kunststoff, Holz oder auch Metall. Diese
Platten sind durchbrochen oder durchlöchert, was aber in den F i g. 6 und 7 nicht
näher gezeigt ist, aber an Hand der Platten 22, 23 in den F i g. 3 und 5 dargestellt
ist.
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Gemäß F i g. 6 ist zwischen den Platten 41, 42 eine Mineralwollschicht
43 angeordnet.
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F i g. 6 zeigt zugleich die Art der Befestigung. Der Wandteil ist
mit einem Holzrahmen 44 ausgeführt, der in einer Aussparung der Mineralwollschicht
43 zwischen den Plattenteilen 37 bis 42 eingebettet ist. Ein beispielsweise metallischer
Steg 45, der beispielsweise einem Rahmenteil 12 oder 13 in F i g. 1 entsprechen
kann, umgibt in U-förmiger Ausgestaltung den Wandteil. Er hat in seiner Stirnseite
eine Öffnung 46, durch die eine Schraube 47 eingesetzt ist, die .in den Holzrahmen
44 eingreift.
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Nach F i g. 7 sind die Platten 41, 42, insbesondere in durchbrochener
Ausführungsform, auf vorteilhaft aus Holz bestehenden Rahmenstreben 48, 49 gegeneinander
abgestützt, so daß zwischen den beiderseitigen, aus den Teilen 37, 39, 41 bzw. 38,
40, 42 bestehenden Abschnitten eines Wandteils ein Hohlraum 50 vorhanden ist, der
durch Durchbrechungen in den Platten 41, 42 zugänglich ist. Auch ein solcher Wandteil
ist in der in den F i g. 1 und 2 angegebenen Weise in Rahmen für ein Büromöbel,
insbesondere für einen Schreibtisch oder einen Schrank, einsetzbar.
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Gemäß F i g. 8 sind die Außenseiten eines Wandteils aus einer Textilbelegung
37, 38 und einer Kunststoff-, Kork- oder dergleichen Schaumschicht mittels Distanzstücken
51, 52 miteinander verbunden. Diese Distanzstücke können aus Pappe, Preßspan, Holz,
Metall od. dgl. bestehen und insbesondere durchlöchert sein. Gemäß F i g. 8 sind
die Distanzstücke 51, 52 mit Abstand voneinander angeordnet. Die einzelnen Schichten
können durch Klebstoff miteinander verbunden sein. Ein so gebildeter Wandteil kann
auch
gesondert hergestellt und in Rahmenteile 12 bis 18 eines Möbels nach den F i g.
1 und 2 eingesetzt sein.
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Während F i g. 6 eine Befestigungsmöglichkeit für ein zweiseitig erkennbares
Wandteil zeigt, stellt F i g. 9 ein Rahmenteil 53 als Winkeleisen dar, in welchem
ein Wandteil 54 mittels eines Winkelstückes 55 befestigt ist. Der Wandteil 54 entspricht
im wesentlichen dem Wandteil nach F i g. 5, wobei auch der aus Preßspan, Holz- Metall,
Pappe od. dgl. bestehende Abschnitt, der in F i g. 5 mit 33 bezeichnet ist, auch
in F i g. 9 mit Durchbrechungen oder Löchern ausgeführt sein kann, damit Schallwellen
in den Innenraum eines Möbels eintreten können.
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Die Erfindung hat den maßgeblichen Vorteil, daß ein Büromöbel, und
zwar ein anderes Büromöbel als ein Sessel, als Schallschluckmaterial dient, wobei
die kubische Umgrenzungsfläche eines solchen Büromöbels einen Raum zur Aufnahme
und Vernichtung von Schallwellen schafft. Hierdurch wird ein überraschender Vorteil,
insbesondere für die Einrichtung von Großraumbüros, erzielt. Die beschriebene Ausführungsform
mit textilen Außenflächen für die Büromöbel hat darüber hinaus den Vorteil einer
Verbesserung der Verkaufsfähigkeit, weil eine reizvolle Ausgestaltung geschaffen
wird, die leicht eine farblich bestimmte Auslegung zuläßt. Die Erfindung gestattet,
mit einfachen Mitteln Büromöbel in ungewöhnlichen Farben wie Rot, Grün, Blau, Gelb
od. dgl. zu erstellen, wobei aber die Farbwirkung durch die textile Struktur der
Außenseite mitbestimmt wird. Die textile Ausführung der Außenseite führt dadurch
auch zu einer verhältnismäßig weichen Struktur der Wandteile, die Beschädigungen
oder Verletzungen durch Anstöße vermeidet. Jedenfalls ist zugunsten der Erfindung
davon auszugehen, daß die geschaffene Ausbildung mit einer textilen Außenfläche
funktionelle Vorteile aufweist, die von ästhetischen Vorteilen begleitet sind, und
daß weiterhin die Verkaufs- oder Werbewirkung wesentlich dadurch beeinflußt wird,
daß ohne besondere Mehrkosten extreme oder bestimmte farbliche Betonungen der Büromöbel
vorgesehen werden können.