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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verfahren und
Entleeren eines Kippgefäßes, das an einer mit Katzfahrwerk versehenen Laufkatze
eines Kranes über im Abstand voneinander angreifende Seile zweier zusammenwirkender,
mit gleichen und unterschiedlichen Hubbewegungen arbeitender Hubwerke aufgehängt
ist, wobei eine selbsttätige Gegensteuerung vorgesehen ist, die beim Kippen des
Kippgefäßes auftretende Senk- und Rückwärtsbewegungen des Kippgefäßauslaufes derart
ausgleicht, daß der Kippgefäßauslauf stets annähernd über einer zu beschickenden
Öffnung verbleibt.
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Zum Kippen wird bei den bekannten Ausführungen nur glas dem Kippgefäßauslauf
abgewandte Windwerk im Hubsinn in Bewegung gesetzt. Da der Kippgefäßauslauf vor
dem vorderen Zugglied liegt, führt er bei dieser üblichen Art des Kippens der Schrottmulde
eine Senk- und eine Rückwärtsbewegung aus. Diese beiden Bewegungen erschweren die
rasche und sichere Beschickung eines Konverters erheblich, da der Kranführer durch
Gegensteuerung einen gewissen Ausgleich erreichen muß, damit sich einmal die Schrottmulde
mit ihrer Unterseite nicht auf die obere Konverterkante aufsetzen und dadurch eine
Beschädigung an der Ausmauerung des Konverters und ein - bei Aufhängung der Schrottmulde
an Seilen -Schlappseil in den muldenseitigen Seilen bzw. im Flaschenzug nicht entstehen
kann, andererseits der Kippgefäßauslauf nicht außerhalb des Konverters zum Stehen
kommt und das Einsatzmaterial neben dem Konverter verschüttet wird, wodurch Unfälle
und Beschädigungen an dem Konverter selbst bzw. an dessen Hilfseinrichtungen eintreten
können. Die Beschickung des Konverters hängt also von der Geschicklichkeit des Kranführers
ab.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Maßnahmen zu treffen, durch welche die
vorstehend genannten Schäden mit Sicherheit vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß bei gemeinsamer Anordnung
der beiden Hubwerke und eines Kippwerkes auf einer Laufkatze und bei Verwendung
einer mittels vier Haken von einem an zwei Flaschenzügen hängenden Gehänge getragenen
Schrottmulde als Kippgefäß zur Gegensteuerung bei Einschaltung des Kippwerkes beim
Kippvorgang im Hubsinn sich selbsttätig das eine Hubwerk mit verringerter Hubgeschwindigkeit
und das Katzfahrwerk in Richtung auf die zu beschickende Öffnung hin einschalten,
so daß die relativ zur Laufkatze sich ergebende horizontale Bewegung des Auslaufes
der Schrottmulde durch Verfahren der ganzen Laufkatze ausgeglichen wird und der
vertikale Bewegungsausgleich des Auslaufes der Schrottmulde durch das Zusammenwirken
des einen Hubwerkes mit dem Kippwerk erfolgt.
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Durch den teilweise oder vollständig selbsttätigen Ausgleich der Bewegungen
des Muldenauslaufes beim Kippen der Schrottmulde sind dem Kranführer die schwierigen
Steuerbewegungen abgenommen und in den Antrieb selbst verlegt. Hierdurch werden
beim Kippvorgang das Aufsetzen der Muldenunterseite auf die Ofenkante, das Schlappwerden
der vorderen Zugglieder und das Verschütten von Einsatzmaterial verhindert. Weiter
sind Unfälle und Beschädigungen an der Ofenanlage vermieden, und die Arbeit des
Kranführers wird wesentlich erleichtert.
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In diesem Zusammenhang ist eine Vorrichtung zum Kippen von Gießpfannen
oder ähnlichen Gefäßen bekanntgeworden, bei der zwar ebenso wie beim Erfindungsgegenstand
der Kippgefäßauslauf stets annähernd über der zu beschüttenden Öffnung verbleibt.
Jedoch sind hier zwei Laufkatzen vorgesehen, was viel aufwendiger ist. Demgegenüber
kommt man bei der Anordnung gemäß der Erfindung mit einer einzigen Laufkatze aus,
auf der die beiden Hubwerke und das Kippwerk angeordnet sind. Dabei wird das Kippgefäß
in Anbetracht seines Verwendungszweckes als Schrottmulde von vornherein so stabil
ausgeführt, daß allein schon das leere Kippgefäß genügend schwer ist, um einen sicheren
Kraft-bzw. Reibungsschluß zwischen den Laufkatzenrädern und der Schiene zu gewährleisten.
Bei der bekannten Kippvorrichtung werden die das Kippgefäß bewegenden Seile in Richtung
auf die zu beschickende Öffnung durch eine Kurbelstange und eine Zugstange hinbewegt.
Ein derartiges starres Schwenken der Aufhängestangen um ihre Drehpunkte erfordert
aber einen relativ großen Aufwand an Schwenkenergie. Diese Schwenkkraft muß sogar
mit zunehmendem Ausschwenken bekanntlich entsprechend gesteigert werden.
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Zwar zeigt die bekannte Vorrichtung als selbsttätige Gegensteuerung
schon eine Horizontalkomponente, die ebenso wie beim Gegenstand nach der Erfindung
eine Katzfahrbewegung bedingt, die sich dort allerdings nur auf ein Windwerk auswirkt.
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Bekannt ist auch ein Windwerk mit Hilfshebevorrichtung, bei der das
Seil der Hilfshebevorrichtung während eines Teiles der Hebe- und Senkbewegung der
Last eine von dem Lastseil verschiedene Geschwindigkeit erhält, so daß z. B. bei
Selbstgreifern ein Öffnen oder Schließen des Greifers oder bei anderen Einrichtungen
ein Kippen der Last eintritt. Hier handelt es sich jedoch nur um ein übliches Hubwerk
mit Kippeinrichtung ohne Bewegungsausgleich. Eine Fixierung der Pfannenschnaupe
in einer bestimmten Stelle während des Ausgießens ist hier nicht vorgesehen.
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Es ist auch ein Windwerk für Selbstgreifer, Kipppfannen od. dgl. bekanntgeworden,
und zwar mit Anordnung von zwei Trommeln und zwei Antriebsmotoren. Hier wirkt der
die beiden Trommeln treibende Motor auf die Seile dieser beiden Trommeln entweder
genau gleichmäßig oder auch mit einem gleichbleibenden Geschwindigkeitsunterschied
ein, während mit Hilfe des zweiten Motors jede gewünschte Relativbewegung zwischen
den zu den beiden Trommeln gehörigen Seilen herbeigeführt werden kann. Hier handelt
es sich praktisch nur darum, bei einer bestimmten Senk- oder Hubgeschwindigkeit
eine Relativgeschwindigkeit zwischen beiden Seilen herbeizuführen.
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Schließlich ist ein Kran zum Fördern von zu kippenden Lasten bekanntgeworden,
bei dem durch verschiedene Senkgeschwindigkeiten des Hub- und Kippwerkes erreicht
wird, daß der Ausguß beim Kippen genau oder annähernd auf derselben Höhe verbleibt.
In horizontaler Richtung dagegen verschiebt sich der Ausguß beim Kippen. Es handelt
sich also nur um ein normales Hub- und Kippwerk ohne Bewegungsausgleich.
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In konstruktiver Hinsicht gesehen, besteht eine besonders einfache
Lösung darin, daß das eine Hubwerk und das Katzfahrwerk zur Geschwindigkeitssteuerung
für die selbsttätige Gegensteuerung beim Kippvorgang mit einer Eldro-Regelbremse
oder mit
einem wahlweise z. B. über eine Magnetkupplung an das eine
Hubwerk bzw. an :das Katzfahrwerk anschließbaren Getriebemotor versehen sind.
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Außerdem wird als vorteilhafte Weiterbildung für eine derartige Vorrichtung,
deren Katzfahrwerk ein Planetenradgetriebe mit einem ersten und einem zweiten Zweig
aufweist, vorgeschlagen, daß der erste Zweig des im Katzfahrwerk angeordneten Planetenradgetriebes
von einem eigenen, mit einer Bremse versehenen Motor angetrieben wird.
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Vorrichtungen nach der Erfindung sind in der Zeichnung an Hand einiger
Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht
einer Laufkatze eines Kranes mit einem Kippwerk, zwei Hubwerken, einem Katzfahrwerk
und einem Gehänge samt Mulde, F i g. 2 eine Ansicht eines Katzfahrwerkes mit Feinantrieb,
F i g. 3 eine Draufsicht auf eine Laufkatze mit vollständigem automatischem Bewegungsausgleich
des Muldenauslaufes mit zwangsgekoppeltem Fahrwerks-Planetenradgetriebe, wobei der
Kippvorgang durch Differenzbildung im Planetenradgetriebe erreicht wird, F i g.
4 eine Draufsicht auf eine Laufkatze mit vollständigem automatischem Bewegungsausgleich
des Muldenauslaufes ohne zwangsgekoppeltes Fahrwerks-Planetenradgetriebe, wobei
der Kippvorgang durch Summenbildung im Planetenrad'getriebe erreicht wird, F i g.
5 eine Draufsicht auf eine Laufkatze mit vollständigem automatischem Bewegungsausgleich
des Muldenauslaufes mit zwangsgekoppeltem Fahrwerks-Planetenradgetriebe, wobei der
Kippvorgang durch Summenbildung im Planetenradgetriebe erreicht wird.
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Eine Laufkatze 1 eines Schrotteinsetzkranes 2 nach F i g. 1 weist
zwei Hubwerke 3, 4 mit je einer Seiltrommel, ein Kippwerk 5 mit Seiltrommel und
ein Katzfahrwerk 6 auf. Die beiden getrennten Hubwerke 3, 4 können auch zu einem
Hubwerk vereinigt werden. Zum Bewegungsausgleich des Muldenauslaufes beim Kippvorgang
besitzt das Hubwerk 4 zur Verkleinerung der Geschwindigkeit eine Eldro-Regelbremse
(nicht dargestellt). Die Geschwindigkeitsverringerung kann auch durch die Anordnung
eines Frequenzwandlers oder eines Getriebemotors, der an das Hubwerksgetriebe oder
an den Hubmotor des Hubwerkes, z. B. über eine Magnetkupplung angeschlossen ist,
erreicht werden. Außerdem erhält zum Bewegungsausgleich des Muldenauslaufes beire
Kippvorgang das Katzfahrwerk 6 einen zusätzlichen Getriebemotor 7 (F i g. 2), der
z. B. über eine Magnetkupplung 8 an das Fahrwerksgetriebe oder an den Fahrwerksmotor
angeschlossen werden kann. Es kann auch an Stelle des Getriebemotors 7 ein Frequenzwandler
oder eine Eldro-Regelbremse angeordnet werden.
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In F i g.1 ist eine horizontal hängende Schrottmulde 9 mit ausgezogenen
Linien dargestellt. Sie wird über vier Haken 10 von einem Gehänge 11 getragen, das
an zwei Flaschenzügen 12,13 hängt, wobei der vordere Flaschenzug 12 zum Hubwerk
4 und der hintere Flaschenzug 13 zum Kippwerk 5 und zum Hubwerk 3 führen. Mit gestrichelten
Linien ist angedeutet, daß die Schrottmulde 9 bei dem in bisheriger Weise ausgeführten
Kippvorgang auf den Rand eines zu beschickenden Konverters 14 aufsetzen kann. Bei
einer erfindungsgemäß ausgeführten Vorrichtung mit Ausgleich der beiden Muldenbewegungen
bleibt der Muldenauslauf praktisch in Ruhe oder führt nur eine ganz geringe Verschiebebewegung
aus. Die Wirkungsweise der Anordnung nach den F i g. 1 und 2 ist folgende: Beim
Kippvorgang wird das Kippwerk 5 gemeinsam mit dem Hubwerk 4 im Hubsinn und das Katzfahrwerk
6 in Richtung zum Konverter 14 hin durch die Betätigung eines Steuerschalters eingeschaltet.
Das Hubwerk 4 kann z. B. durch die Anordnung einer Eldro-Regelbremse bei diesem
Vorgang das vordere Gehängeteil nur mit einer verringerten Hubgeschwindigkeit hochheben,
und die Laufkatze 1 wird einschließlich Gehänge 11 samt Schrottmulde 9, z. B. durch
einen Getriebemotor 7, mit einer verringerten Fahrgeschwindigkeit in Richtung zum
Konverter 14 hin verfahren. Da beim Kippvorgang der Schrottmulde 9 das Kippwerk
5 die normal vorgesehene Hubgeschwindigkeit und das Hubwerk 4 nur eine verringerte
Hubgeschwindigkeit besitzen, wird sich die Schrottmulde 9 beim Hubvorgang in die
gewünschte Neigung stellen.
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Soll die Schrottmulde 9 wieder in die horizontale Lage gebracht werden,
so wird das Kippwerk 5 oder das Kippwerk 5 und das Hubwerk 4 im Senksinn und das
Katzfahrwerk 6 in Richtung weg vom Konverter 14 durch die Betätigung eines Steuerschalters
eingeschaltet. Der Vorgang ist im umgekehrten Sinne analog dem beim Kippvorgang.
Erreicht die Schrottmulde 9 ihre horizontale Lage, dann unterbricht der Kranführer
den weiteren Senk- und Fahrvorgang durch die Verstellung des Steuerschalters in
die Nullstellung, bzw. ein Endschalter unterbricht automatisch den weiteren Senk-
und Fahrvorgang.
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Beim normalen Hubvorgang der Schrottmulde 9 werden die beiden Hubwerke
3 und 4 gleichzeitig durch einen Steuerschalter eingeschaltet, wobei das Kippwerk
5 unbeeinflußt bleibt. Werden die beiden Hubwerke 3, 4 beim Kippvorgang von einem
gemeinsamen Hubmotor angetrieben, dann erhöht sich die Kippgeschwindigkeit etwa
um die Hubgeschwindigkeit des Hubwerkes 3.
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Bei einer weiteren einfachen Ausführung, die nicht dargestellt ist,
werden die dem Muldenauslauf zugewandte Seiltrommel des Hubwerkes 4 und die abgewandte
Seiltrommel des Hubwerkes 3 über ein Getriebe von einem einzigen Hubmotor beim Seek-und
Hubvorgang so angetrieben, daß die Schrottmulde horizontal gesenkt oder gehoben
wird. In der Getriebeverbindung von diesem Hubmotor zu der dem Muldenauslauf zugewandten
(oder der abgewandten) Seiltrommel befindet sich ein vom Kranführer ein- und ausschaltbares
freifalloses Zusatzgetriebe, das beim Kippvorgang in die Getriebeverbindung, z.
B. vom Hubmotor zu der dem Muldenauslauf zugewandten Seiltrommel, eingeschaltet
wird. Dadurch wird die dem Muldenauslauf zugewandte Seiltrommel des Hubwerks 4 mit
einer kleineren Hubgeschwindigkeit und die abgewandte Seiltrommel des Hubwerks 3
mit der normalen Hubgeschwindigkeit vom Hubmotor angetrieben, so daß im weiteren
Hubvorgang die Schrottmulde 9 die gewünschte Neigung erhält. Wird das vom Kranführer
ein- und ausschaltbare freifallose Zusatzgetriebe in die Getriebeverbindung vom
Hubmotor zu der dem Muldenauslauf abgewandten Seiltrommel eingeschaltet, dann treibt
der Hubmotor beim Kippvorgang die dem
Muldenauslauf zugewandte Seiltrommel
mit der normalen Hubgeschwindigkeit und,die abgewandte Seiltrommel mit einer größeren
Hubgeschwindigkeit an, so daß die Schrottmulde 9 ebenfalls im weiteren Hubvorgang
die gewünschte Neigung erhält. Die Beeinflussung des Katzfahrwerkes 6 kann beim
Kippvorgang vom Zusatzgetriebe, z. B. mittels einer Zahnradverbindung oder Welle,
abgeleitet werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 mit Seiltrommeln 15 und
16 werden die dem Muldenauslauf zugewandte Seiltrommel 15 und die abgewandte
Seiltrommel 16 über ein Getriebe 17 von einem gemeinsamen Hauptmotor 18 mit gleicher
Geschwindigkeit angetrieben. Außerdem ist ein Hilfsmotor 19 über ein Zahnradvorgelege
20 mit einem zweiten Zweig 21 eines im Getriebe 17 enthaltenen Planetenradgetriebes
22 derart verbunden, daß beim Kippvorgang der Schrottmulde 9 durch das Einschalten
des Hilfsmotors 19 und des gegebenenfalls über den Hubsteuerschalter ausgeschalteten
Hauptmotors 18 nur die Geschwindigkeit der dem Muldenauslauf zugewandten Seiltrommel
15 gegenüber der abgewandten Seiltrommel 16 so verringert wird, daß
die beim Kippvorgang auftretende Senkbewegung des Muldenauslaufes ausgeglichen wird.
Die Seiltrommel 15 wirkt dabei zusammen mit dem Hilfsmotor 19 als Kippwerk. Ferner
ist der Hilfsmotor 19 z. B. über ein Zahnradvorgelege 23 und eine Welle 24 mit einem
ersten Zweig 25 eines im Fahrwerksantrieb liegenden Planetenradgetriebes 26 derart
verbunden, d'aß die beim Kippvorgang auftretende Rückwärtsbewegung des Muldenauslaufes
durch Verfahren der Laufkatze 1 in Richtung zum Konverter 14 ausgeglichen wird.
Zur Begrenzung des Hub- und Senkweges sowie des Kippvorganges ist je ein nicht dargestellter
Endschalter vorgesehen. Die Rückführung der aufgekippten Schrottmulde 9 erfolgt
in umgekehrter Reihenfolge analog zum Kippvorgang. Erreicht bei der Rückführung
die Schrottmulde 9 ihre normale horizontale Lage, dann wird vorn Kranführer oder
automatisch durch einen Endschalter der weitere Senkvorgang unterbrochen.
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Bei der in F i g. 3 dargestellten Vorrichtung kann in besonderen Fällen
auch für die dem Muldenauslauf abgewandte Seiltrommel 16 ein eigener Antrieb, bestehend
aus einem vom Spezialgetriebe getrennten Kippgetriebe, einer Bremse und einem Motor
vorgesehen werden. Bei dieser Anordnung kann der gemeinsame Lauf dieses Motors und
des Hauptmotors 18 beim Hub- und beim Senkvorgang der Schrottmulde 9 durch elektrische
Mittel, z. B. Drehzahlwächter, überwacht oder durch eine mechanische Verbindung,
z. B. Gelenkwelle, sichergestellt werden, daß beim Ausfall eines der beiden Motoren
der weitere Hub- oder Senkvorgang sofort unterbrochen und dadurch eine ungewollte
Muldenbewegung verhindert wird.
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Die Wirkungsweise der Anordnung nach F i g. 3 ist folgende: Beim Heben
der Schrottmulde 9 werden die dem Muldenauslauf zu- und abgewandte Seiltrommel 15
und 16 vom Hauptmotor 18 mit der gleichen Geschwindigkeit im Hubsinn angetrieben.
Dadurch wird die Schrottmulde 9 horizontal gehoben. Soll der Kippvorgang der Schrottmulde
9 während oder nach Beendigung der Hubbewegung ausgelöst werden, dann schaltet der
Kranführer über den Kippsteuerschalter den ausgeschalteten Hilfsmotor 19 und den
über den Hubsteuerschalter gegebenenfalls ausgeschalteten Hauptmotor 18 im Hubsinn
ein. Dadurch wird die dem Muldenauslauf abgewandte Seiltrommel 16 über .das Getriebe
17 vom Hauptmotor 18 mit der normalen Geschwindigkeit angetrieben. Gleichzeitig
wird die dem Muldenauslauf zugewandte Seiltrommel 15 erstens vom Hauptmotor
18 über ein Ritzel 27 und einen ersten Zweig 28 des Planetenradgetriebes 22 und
zweitens vom Hilfsmotor 19 über das Zahnradvorgelege 20 und den zweiten Zweig 21
des Planetenradgetriebes 22 mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die so groß ist,
daß die beim Kippvorgang entstehende Senkbewegung des Muldenauslaufes ausgeglichen
wird. Gleichzeitig wird bei Beginn dieses Vorgangs ein gegebenenfalls über einen
Katzfahrsteuerschalter eingeschalteter Katzfahrmotor 33 ausgeschaltet, wobei ein
zweiter Zweig 29 des im Fahrwerksgetriebe befindlichen Planetenradgetriebes 26 durch
eine nun einfallende Bremse 30 festgehalten wird. Danach werden vom Hilfsmotor 19
die Laufräder 31 über das Zahnradvorgelege 23 und den ersten Zweig 25 des Planetenradgetriebes
26, ein Zahnradvorgelege 32 und die Fahrwerkswelle mit einer Geschwindigkeit angetrieben,
die so groß ist, daß die beim Kippvorgang entstehende Rückwärtsbewegung des Muldenauslaufes
ausgeglichen wird. Die Begrenzung des Kippvorganges erfolgt mittels Endschalter.
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Soll die gekippte Schrottmulde 9 wieder in die horizontale Normalstellung
gebracht werden, dann wird der Kippsteuerschalter auf die Senkstellung geschaltet,
wodurch die Rückstellung der aufgekippten Schrottmulde 9 in der umgekehrten Weise,
analog wie beim Kippvorgang erfolgt. Erreicht die Schrottmulde 9 ihre horizontale
Normalstellung, dann unterbricht der Kranführer oder automatisch ein Endschalter
den weiteren Senkvorgang.
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Soll die in die horizontale Normalstellung gebrachte Schrottmulde
9 weiter abgesenkt werden, so wird der Hubsteuerschalter auf Senkstellung geschaltet.
Dadurch wird der Hauptmotor 18 so eingeschaltet, daß die dem Muldenauslauf zu- und
die abgewandte Seiltrommel 15 und 16 mit der gleichen Geschwindigkeit im Senksinn
angetrieben werden.
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Durch die Anordnung des Fahrwerks-Planetenradgetriebes 26 kann .der
Katzfahrmotor 33 unabhängig vom Hilfsmotor 19 die Laufräder 31 über den zweiten
Zweig 29 des Planetenradgetriebes 26, das Zahnradvorgelege 32 und die Fahrwerkswelle
derart antreiben, daß die normal festgelegte Katzfahrgeschwindigkeit erreicht wird.
Eine Relaissteuerung kann bewirken, daß die Laufkatze 1 vom Kranführer durch Betätigung
des Katzfahrsteuerschalters nur in Richtung zum Konverter verfahren werden kann,
sobald der Hilfsmotor 19 einmal eingeschaltet ist. Diese Beeinflussung des Katzfahrmotors
33 kann auch ganz entfallen bzw. durch die Anordnung eines Überbrückungsschalters,
der vom Kranführer betätigt wird, zeitweise ausgeschaltet werden. Weiter kann in
bestimmten Fällen auch der Katzfahrmotor 33 beim Kippvorgang zum Verfahren der Laufkatze
1 in beiden Richtungen herangezogen werden.
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Das in F i g. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich
von der in F i g. 3 dargestellten Vorrichtung dadurch, daß beim normalen Hub- und
Senkvorgang die dem Muldenauslauf zugewandte Seiltrommel 15 gemeinsam vom Hauptmotor
18 und vom Hilfsmotor 19 angetrieben wird. Beim Kippvorgang wird die dem Muldenauslauf
abgewandte Seiltromme
116 mit der normalen Hubgeschwindigkeit und
die zugewandte Seiltrommel 15 mit einer verringerten Hubgeschwindigkeit angetrieben.
Außerdem wird der erste Zweig 25 des dem Fahrwerksgetriebe zugehörigen Planetenradgetriebes
26 nicht vom Hilfsmotor 19, sondern durch einen eigenen Motor 50 mit Bremse 51 angetrieben.
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Die Wirkungsweise ist sinngemäß die gleiche wie bei der in F i g.
3 beschriebenen Vorrichtung.
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Das in F i g. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich
von der in F i g. 3 dargestellten Vorrichtung .dadurch, daß beim Kippvorgang die
dem Muldenauslauf zugewandte Seiltrommel 15 vom Hauptmotor 18 über ein Zahnradvorgelege
34 mit der normalen Hubgeschwindigkeit und die abgewandte Seiltrommel
16 erstens über das Ritze127 und den ersten Zweig 28 des Planetenradgetriebes
22 vom Hauptmotor 18 und zweitens über den zweiten Zweig 21 des Planetenradgetriebes
22 vom Hilfsmotor 19
mit erhöhter Geschwindigkeit angetrieben werden.
Der erste Zweig 25 des im Fahrwerksgetriebe befindlichen Planetenradgetriebes 26
wird direkt vom Hilfsmotor 19 angetrieben.
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Um die Verwendung von verschiedenen Muldentypen zu ermöglichen, bei
denen jeweils verschieden große Senk- und Rückwärtsbewegungen eintreten, kann an
Stelle des normalen Hubmotors bzw. Hilfsmotors bzw. Katzfahrmotors bzw. des Motors,
der den ersten Zweig des im Fahrwerksantrieb angeordneten Planetenradgetriebes mit
nahezu synchroner Drehzahl antreibt, ein elektrisches, ein elektrohydraulisches
oder ein elektromechanisches Antriebsaggregat mit zwei oder mehrere Drehzahlstufen,
z. B. ein polumschaltbarer Motor oder ein Schaltgetriebe, oder ein Antrieb mit stufenlos
regelbarem Drehzahlbereich, z. B. ein Leonard-Antrieb, zur Anwendung gelangen. Dadurch
kann der Kranführer den automatischen Bewegungsausgleich beim Kippvorgang genau
an die betrieblichen Verhältnisse anpassen, und der automatische Bewegungsausgleich
kann auch bei Vorhandensein verschiedener Schrottmuldentypen zur Anwendung gelangen.
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Die beschriebenen Vorrichtungen können auch zum Entleeren von Schüttgütern
aus einer Mulde für andere Zwecke verwendet werden.