DE1290154B

DE1290154B - Vorrichtung an einem Farbwerk fuer Rotationsdruckmaschinen zum An- und Abschwenken des Farbkastens gegenueber der Farbkastenwalze

Info

Publication number: DE1290154B
Application number: DE1967SC041320
Authority: DE
Inventors: Moos Franz
Original assignee: Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert and Cie AG
Current assignee: Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert and Cie AG
Priority date: 1967-09-18
Filing date: 1967-09-18
Publication date: 1969-03-06

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einem Farbwerk für Rotationsdruckmaschinen zum An- und Abschwenken des mit einem Farbmesser ausgerüsteten Farbkastens gegenüber der Farbkastenwalze um eine zu dieser parallele, vom Maschinengestell getragene Achse mittels an den beiden Farbkastenenden angreifender, jeweils durch Koppel und Schwinge gebildeter Hebelgetriebe. Derartige Hebelwerke haben gegenüber sonst noch bekannten Triebwerken, die mit Schraubspindeln oder Schneckenrädern arbeiten, den Vorteil einer schnellen und bequemen Bedienbarkeit beim Abschwenken des Farbkastens zwecks Reinigung und anschließenden Wiederanschwenkens.
Bei den bisher bekannten Hebelwerken wird die Schwinge vom Maschinengestell getragen. Dies erfordert nicht nur einen erhöhten technischen Aufwand durch die Notwendigkeit einer weiteren gestellfesten Schwenkachse, sondern läßt auch den Farbmesserdruck auf die Farbkastenwalzenlagerung voll wirksam werden, womit eine gleichmäßige Farbgabe gefährdet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Koppel an der Seitenwand des Farbkastens und die Schwinge am Wellenzapfen der Farbkastenwalze angelenkt ist.
Die Erfindung kommt mit der im Maschinengestell gelagerten Farbwalzenachse und Farbkasten-Schwenkachse aus und bedarf keines dritten Lagers im Gestell. Das neue Hebelwerk läßt sich in gedrängter Raumanordnung unterbringen. Es bildet ein Gelenkviereck, in welchem die Seitenwand des Farbkastens eine Schwinge bildet, so daß es nur noch einer zweiten Schwinge mit Koppel mit entsprechenden Gelenken bedarf. Die Anlenkung dieser Schwinge am Wellenzapfen der Farbkastenwalze schließt außerdem den Kräftekreis über die Farbkastenwalze und läßt den Farbmesserdruck sich nicht auf die Lagerung der Farbkastenwalze auswirken, was einer gleichmäßigen Farbgebung sehr zum Vorteil gereicht.
Es ist zwar bekannt, am Wellenzapfen der Farbkastenwalze einen von der Farbkastenwalze abschwenkbaren Farbmesserträger anzulenken; aber dieser Farbmesserträger hat keine Beziehung zum Farbkasten und dient deshalb auch nicht zum An-und Abschwenken des Farbkastens gegenüber der Farbkastenwalze.
Die mit der Aufnahme der Messerdrücke in einem Kraftkreis im Rahmen der Erfindung erzielbare Stabilität der Farbfilmstärke wirkt sich besonders vorteilhaft beim An- und Abschwenken eines die Farbkastenwalze an ihren Schultern farbdicht einschließenden Farbkastens aus, weil hierbei die Seitenwände des Farbkastens nicht senkrecht an der Farbkastenwalze anliegen, vielmehr nur die Farbmesserkante an der Farbkastenwalze anliegt und deshalb die Stabilität dieser Anlage für die Gleichhaltung der Farbgabe besonders wichtig ist. Hierfür schlägt die Erfindung deshalb noch vor, daß die Schwinge länger ist als die Koppel und beide in angeschwenkter Schließlage des Farbkastens in übertotpunkt-Verriegelung parallel zueinander liegen. Das hat nämlich den weiteren Vorteil, daß in der beschriebenen Schließlage der Farbkasten mit der Farbkastenwalze i wie mit einem einzigen Stangenpaar zusammengeschlossen ist, und zwar ohne Fixierung zwischen Farbkastenseitenwand und Farbkastenwalze durch senkrechte Anlage. Auch diese vorteilhafte Wirkung ist -mit dem gleichen geringen technischen Aufwand zu erzielen, wie er eingangs hervorgehoben ist.
Das gilt auch für die leichte Bedienbarkeit, mit der im Rahmen der Erfindung beim Anschwenken der Messerdruck wieder erzeugt werden muß. Die Kinematik des neuen Hebelwerks läßt es zu, Handgriffe an den an den Farbkastenseitenwänden angelenkten Koppeln starr anzubringen, die zum An-und Abschwenken ohne weiteres ausreichen.
Ein verdreh- und fixierbarer Exzenterbolzen als Anlenkung zwischen Koppel und Schwinge erlaubt zugleich ohne weitere Mittel die Anstellung des Messers an der Farbwalze zu justieren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Draufsicht, F i g. 2 eine Seitenansicht in Betriebsstellung mit abgeschwenktem Farbkasten strichpunktiert.
Die Farbkastenwalze 1 ist mit ihren beiden Wellenzapfen 2 in nicht dargestellter Weise in den Seitengestellen der Druckmaschine gelagert; sie erhält ihren Drehantrieb in üblicher Weise z. B. mittels Klinke und Klinkenrades. Ein Farbmesser 3 ist in dem Farbkasten 4 vorgesehen, dessen Seitenwände 5 die Schultern der Farbwalze 1 farbdicht umfassen und auf einer gestellfesten Achse 6 schwenkbar gelagert sind. Diese Seitenwände 5 tragen Bolzen 9, an denen eine Koppel 7 angelenkt ist, die mittels Bolzen 13 an Schwingen 8 angelenkt sind, die durch Spannringe 15 gegen axiales Verschieben gesichert über Nadellager 14 an den Achsschenkeln der Farbkastenwalze 1 angelenkt sind.
Wird durch Schwenken der an den Koppeln 7 angebrachten Handgriffe 10 aus der in F i g. 2 dargestellten Stellung entgegen dem Uhrzeigersinn das Gelenk 9 geschwenkt, was wegen der Anlenkung der Seitenwände 5 nur um die Achse 6 erfolgen kann, so läuft dieser Schwenkbewegung eine Schwenkbewegung des Gelenks 13 wegen dessen Anlenkung an dem gestellfesten Wellenzapfen 2 um diesen voraus. Dabei kommt der Farbkasten in die strichpunktiert ersichtliche abgeschwenkte Stellung, wo alle zu reinigenden Teile bestens zugänglich sind. In dieser Stellung stützt sich die Schwinge 8 auf einer Abflachung der Achse 6 ab.
Das Wiederanstellen erfolgt in umgekehrter Schwenkrichtung bis zum Anliegen des einwärtigen Endes der Koppel 7 auf einer Stellschraube 11 eines an der Farbkasten-Seitenwand 5 befestigten Anschlags 12. Die Einstellung der Schraube 11 ist so, daß das Gelenk 13 über den Totpunkt in bezug auf das Gelenk 9 geschwenkt ist. Unter dem Federdruck des Messers 3 an der Farbwalze 1 bleibt damit die in F i g. 2 dargestellte Lage verriegelt. Stattdessen kann aber auch eine Verrastung benutzt werden.
Der Bolzen 13 trägt einen Exzenter 13', zwischen dessen Schulter und einer Klemmutter 13" dessen Winkellage auf der Schwinge 8 fixiert wird, wenn die Einjustierung der Koppellänge der Koppel 7 so erfolgt, wie das bezüglich der Lage des Messers 3 gegenüber der Farbwalze 1 gewünscht ist.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung an einem Farbwerk für Rotationsdruckmaschinen zum An- und Abschwenken des mit einem Farbmesser ausgerüsteten Farbkastens gegenüber der Farbkastenwalze um eine zu dieser parallele, vom Maschinengestell getragene Achse mittels an den beiden Farbkastenenden angreifender, jeweils durch Koppel und Schwinge gebildeter Hebelgetriebe, die in der angeschwenkten Schließlage feststellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die Koppel (7) an der Seitenwand (5) des Farbkastens (3) und die Schwinge (8) am Wellenzapfen (2) der Farbkastenwalze (1) angelenkt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 zum An- und Abschwenken eines die Farbkastenwalze an ihren Schultern farbdicht einschließenden Farbkastens, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge (8) länger ist als die Koppel (7) und beide (7, 8) in angeschwenkter Schließlage des Farbkastens (3) in übertotpunkt-Verriegelung parallel zueinander liegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Handgriffe (10) an den an den Farbkastenseitenwänden (5) angelenkten Koppeln (7).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen verdreh- und fixierbaren Exzenter (13') für die Anlenkung (13) zwischen Koppel (7) und Schwinge (8).