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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Palettieren von Preßsteinen,
deren Lagen im Verband zu setzen sind, mit oberhalb der Härtewagenbahn parallel
verfahrbarem Entstapelungsgreifer, einer zu den Greifleisten parallelen, mit einer
Umlegevorrichtung versehenen Weiterförderstrecke, einem Setzgreifer und einem Stapelförderer,
dem eine Umreifungsanlage und ein Querförderer nachgeordnet sind.
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Der Transport von palettierten Preßsteinen erfordert die Einhaltung
bestimmter äußerer Abmaße der Paletten und ferner, daß die einzelnen Steinlagen
in der Palette im Verband gesetzt sind, d. h., die untere Lage der Steine muß aus
zwei Reihen mit je drei an ihren Längskanten parallel zueinander gelegten Steinen
und die nächste Zwischenlage aus auf derselben Fläche längs und quer zueinander
versetzt angeordneten Steinen bestehen. Die folgende Lage weist die gleiche Anordnung,
jedoch gegenüber der vorhergehenden um 1800 gedreht auf usw. bis zur obersten Lage,
die wieder der Lage der unteren Steine entsprechen muß. Da die Steine nach dieser
Vorschrift flach aufeinander liegen, besteht bei der Stapelung der in Hochkantstellung
vom Härtewagen abzunehmenden Steine die Notwendigkeit des Kippens um 900. Die bisher
bekannten Vorrichtungen zur Umgruppierung der vom Härtewagen abzunehmenden Steine
in die vorstehend beschriebene oder eine ähnliche Anordnung vermochten dieses Problem
nur unter teilweiser Einschaltung von Handarbeit zu lösen.
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Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung der Vorrichtung können dagegen
die in Hochkantstellung vom Härtewagen kommenden Steine im kontinuierlichen Durchlauf
in Flachlage gebracht und entsprechend den anfangs geschilderten Erfordernissen
lagenweise versetzt zur Bildung einer Palette gestapelt werden. Dies wird dadurch
erreicht, daß einem kreisrunden Drehtisch zwei sich an die Umlegevorrichtung anschließende,
in derselben Ebene parallel nebeneinandergeführte Förderbänder unterschiedlicher
Kapazität zugeordnet sind, von denen das erste unmittelbar und das zweite nach einer
90°-Umlenkung einer Tangente des Drehtisches bildet. An der dem ersten Förderband
gegenüberliegenden Seite des Drehtisches verläuft dabei eine dem Stapelförderer
vorgeschaltete Palettenförderstrecke in tangentialer Richtung, und der Setzgreifer
ist im Bereich des Drehtisches und der Palettenförderstrecke verfahrbar ausgebildet.
Ferner ist dem umgelenkten Förderband eine einteilige Schubplatte und dem anderen
Förderband eine zweiteilige Schubplatte zugeordnet, in deren Rahmenplatte eine über
zwei Steinbreiten reichende Einsatzplatte in Richtung auf den Drehtisch beweglich
gelagert und mittels eines separaten mitlaufenden Kurbeltriebes verstellbar ist.
Das umgelenkte Förderband kann dabei mit dem Abstand von einer Steinlänge zueinander
angeordneten Platten von der Grundfläche eines Steines bestückt sein.
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Die Schubplatten ermöglichen es dabei, die Steine einzeln bzw. in
den vorher gewählten Gruppen auf den Drehtisch abzuschieben. Da die Steine des einen
Förderbandes rechtwinklig quer zu den Steinen des anderen Förderbandes liegen, erreicht
man durch wechselweises Betätigen der jeweiligen Schubplatten auf dem Drehtisch
eine Lage in Form des geforderten Verbandes. Da die Zwischenlagen gegeneinander
um
1800 versetzt werden sollen, schwenkt der Drehtisch vor dem Abheben der jeweiligen
Lage um 900 im Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt. Sollen die Steine parallel nebeneinander
und hintereinander liegen, so werden jeweils drei Steine nacheinander von demselben
Förderband auf den Drehtisch geschoben.
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Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in F i g. 1 die Palettiervorrichtung in der Draufsicht, F i
g. 2 die Vorrichtung nach F i g. 1 in der Ansicht.
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Oberhalb der maximalen Stapelhöhe eines teilweise dargestellten,
mit Kalksandsteinen 1 beladenen Härtewagens 2 ist zur Fahrbahn des Härtewagens ein
aus parallelen, nebeneinanderliegenden Transportbändern 3 und 4 bestehender Weiterförderer
angeordnet. Ein parallel zur Härtewagenbahn auf einem Stahlbaugerüst 5 verfahrbarer
Entstapelungsgreifer 6 ist über die Transportbänder 3 und 4 anhebbar und bis auf
die Härtewagenplattform absenkbar. Der Greifer weist in nicht dargestellter Weise
eine feststehende, angewinkelte Greifleiste und eine verstellbare, ebene Greifleiste
auf. Am Ende der Transportbänder 3 und 4 ist je eine Umlegevorrichtung 7 und 8 vorgesehen,
an die sich in gleicher Richtung weiterfördernde Transportbänder 9 und 10 anschließen.
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Das Förderband 9 endet unmittelbar tangential an einem in derselben
Ebene angeordneten Drehtisch 11, der an seinem Umfang durch einen Motor 12 angetrieben
wird. Das außen parallel geführte Förderband 10 wird über die Strecke des Förderbandes
9 hinausgeführt, um 900 umgelenkt und bildet senkrecht zu dem Förderband 9 eine
weitere Tangente mit dem Drehtisch 11. Auf dem Förderband 10 sind Platten 13 von
der Grundfläche eines Steines im Abstand von einer Steinlänge zueinander angeordnet.
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Eine Schubplatte 14 ist mit Hilfe eines Kurbeltriebes 15 quer zu dem
Förderband 10 und radial in Richtung auf den Drehtisch 11 beweglich. Die dem Förderband
9 zugeordnete Schubplatte ist zweiteilig ausgeführt. Sie besteht aus einer über
dem Kurbeltrieb 18 angetriebenen Rahmenplatte 19, in der eine über zwei Steinbreiten
reichende Einsatzplatte 17 in Richtung auf den Drehtisch 11 beweglich gelagert ist.
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Die Einsatzplatte 17 ist über einen mitlaufenden Kurbeltrieb 16 verstellbar.
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In Fig. 1 ist auf dem Drehtisch 11 das für die Zwischenlagen vorgeschriebene
Verbandsschema aus den Steinen 1 a bis 11 dargestellt, ebenso die Lagen, die diese
Steine vorher auf den Förderbändern 9 und 10 haben.
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Die dem Förderband 9 gegenüberliegende Tangente des Drehtisches 11
bildet eine Palettenförderstrecke 20, der ein Palettenmagazin 22 vorgeschaltet ist.
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Oberhalb dem Bereich des Drehtisches 11 und der Palettenförderstrecke
20 ist quer zu dieser ein Setzgreifer 23 in an sich bekannter Bauart und Funktion
auf einem Rahmengerüst 24 verfahrbar. Die Palettenförderstrecke 20 wird durch einen
Stapelförderer 25 mit dem Rollentisch einer nicht dargestellten, mit anderer Taktfolge
arbeitenden Umreifungsmaschine verbunden. An diese Umreifungsmaschine schließt sich
in ebenfalls nicht dargestellter Weise ein Querförderer an.
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Der aus dem Härtekessel kommende, mit den Steinen 1 beladene Härtewagen
2 wird unter den Entstapelungsgreifer 6 gefahren. Dieser senkt sich auf den Steinstapel
ab, schiebt die jeweils obere Lage
einer Reihe etwa 1 bis 2 cm zur
Seite, greift sie und bringt sie durch Aufwärtshub, Fahrbewegung und Absetzhubbewegung
auf eines der Transportbänder 3 oder 4. Die Funktion des Greifers 6 ist unabhängig
von dem jeweiligen Stapelprofil des Härtewagens 2.
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Durch einen automatischen Wagenvorschub wird der Härtewagen 2 jeweils
um eine Steinreihe weiterbewegt und nach vollständiger Entladung ein weiterer beladener
Härtewagen an seine Stelle gerückt.
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Die kontinuierlich arbeitenden Förderbänder 3 und 4 führen die hochkant
stehenden Steine der Umlegevorrichtung 7 und 8 zu, die sie in Flachlage auf dem
Förderband 9 in geringem Abstand zueinander und auf den Platten 13 des Förderbandes
10 in dem vorgegebenen Abstand absetzt. Auf diesem Wege gelangen die Steine 1 in
den Bereich der Schubplattenl4, 17 und 19. Zunächst schiebt die Schubvorrichtung
17 und 19 die Steine 1 a, 1 b und 1 c auf den Drehtisch 11. Da die Einsatzplatte
17 um eine Steinbreite aus der Rahmenplatte 19 herausragt, kommen die Steine 1 b
und 1 a genau in der Mitte des Drehtisches zu liegen, der Steinlc dagegen in der
vorderen Hälfte. Nun werden die Steine 1 e und 1 f durch die Schubplatte 14 auf
den Drehtisch geschoben. Anschließend schiebt die Schubplattel9 den durch das Förderband
9 um eine Steinbreite vorgeschobenen Stein 1 d auf den Drehtisch 11 nach.
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Zu diesem Zwecke muß die Einsatzplatte 17 in die Ebene der Rahmenplatte
19 eingeschoben werden.
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Hierdurch entsteht das auf dem Drehtisch dargestellte Verbandschema,
das nach Drehung um 900 im Uhrzeigersinn durch den Setzgreifer 23 abgehoben, querverfahren
und in der dargestellten Lage auf der zugehörigen Palette 21 abgesetzt wird. Die
nächste Lage wird auf dem Drehtisch 11 vor dem Abheben um 900 entgegengesetzt zum
Uhrzeigersinn gedreht, so daß die Zwischenlagen auf der Palette untereinander um
1800 versetzt sind. Dieses Programm entspricht der 2. bis 12. Lage, während die
1. und die 13. Lage wie folgt gesetzt werden: Die Steine 1 a, 1 b und 1 c werden
durch die Schubplatte 17 und 19 auf den Drehtisch 11 geschoben, das Förderband 9
schiebt drei weitere Steine nach, die in gleicher Weise auf den Drehtisch 11 abgeschoben
werden und dabei die zuerst abgesetzten Steine um eine Steinlänge weiterfördern.
Auch hierbei befindet sich die Einsatzplatte 17 in einer Ebene
mit der Rahmenplatte
19. Nach dem Drehen des Tisches um 900 wird diese Lage, wie bereits beschrieben,
auf der Palette 21 abgesetzt. Die gefüllte Palette 21 gelangt auf den Stapelförderer
25, der sie im Takt der Umreifungsmaschine auf dem Rollentisch absetzt. Nach zweifacher
Umreifung mit einem Stahlband gelangt die gefüllte Palette über einen Querförderer
zum Versand, während gleichzeitig aus dem Palettenmagazin kontinuierlich leere Paletten
21 nachgeschoben werden.