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Die Erfindung betrifft eine von Hand betätigbare Vorrichtung zum
Auspressen von Tuben, bei der die auszupressende Tube mit ihrem Hals durch eine
an der Stirnseite des Gerätes vorgesehene Bohrung gesteckt und an ihrem flachgedrückten
verschlossenen Ende in ein Halteblech od. dgl. eingespannt ist, mit zwei aneinander
anliegenden Walzen, die das flachgedrückte Ende der Tube zwischen sich aufnehmen
und die in einem verschiebbaren Block drehbar gelagert sind, der mit einer Muffe
versehen ist, die eine sich in Längsrichtung der Tube erstreckende Gewindespindel
mit relativ großer Steigung umgreift und in deren Gewinde eingreift, so daß der
Block beim Drehen der Spindel, das mittels eines ein Klinkengesperre betätigenden
Handhebels erfolgt, gleichmäßig entlang der Tube verschiebbar ist, und bei der das
Zurückschieben des die Auspreßwalzen tragenden Blockes durch Ausklinken eines Teils
im Antrieb der Spindel erfolgt.
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Durch die USA.-Patentschrift 1 930 821 ist bereits eine Tubenauspreßvorrichtung
dieser Art bekannt.
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Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung, daß diese nur eine Gewindestange
hat, bei der die Steigung der Gewindegänge wegen des nicht untersetzten Antriebs
so niedrig sein muß, daß der Walzenblock von Hand nicht mehr zurück in seine AusgangsstelIung
geschoben werden kann, ohne daß ein dadurch notwendig gewordener, sehr schnell abnützbarer,
schwacher, in die Gewindegänge eingreifender Blockmitnehmerstift ausgeklinkt wird.
Die Auspreßwalzen schweben an ihren seitlichen Enden frei; da aber gerade an den
seitlichen Enden der Tubenauspreßwalzen wegen möglicher Falten- und Wulstbildung
bei Blechtuben der Druck auf einer Seite der Walzen sehr erheblich sein kann, muß
bei dieser Art von Antrieb eine dauernde Aneckung und Klemmung entstehen, so daß
die Funktion beeinträchtigt wird. Die Tube kann weder gespannt, noch können Tuben
verschiedener Länge verwendet werden.
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Die Verwendung von zwei symmetrisch zu der auszupressenden Tube angeordneten
Gewindespindeln für das Antreiben des Auspreßgliedes in einer Tubenauspreßvorrichtung
ist zwar durch den Inhalt der USA.-Patentschrift2004015 bereits bekannt, doch handelt
es sich hierbei um eine gattungsmäßig andere Vorrichtung, insofern als dort die
Tube auf eine über die beiden Gewindespindeln anzutreibende Walze aufgewickelt wird.
Dadurch entsteht der Nachteil, daß die Tube an ihrem oberen Teil mit dem Verschluß
gewinde am oberen Teil des Tubenauspressers festgemacht werden muß, da die Tube
sonst nach unten aus dem Tubenauspresser gezogen wird. Dadurch besteht die Gefahr,
daß eine Tube mit dickem Wandmaterial so straffgezogen wird, daß die Tube zerreißen
oder die Vorrichtung nicht mehr weiter betätigt werden kann. Hat die Tube eine zu
dünne Wandung, so kann die Aufwickelwalze gegenüber ihrer gleichbleibenden Gewindesteigung
zu wenig aufnehmen, und die Tube wird zusammengeschoben, bis die Vorrichtung nicht
mehr weiter betätigt werden kann.
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Zur Vermeidung der oben geschilderten Nachteile der bekannten Auspreßvorrichtungen
für Tuben wird vorgeschlagen, daß zwei in den parallelen Schenkeln eines U-förmig
gebogenen Rohres untergebrachte Gewindespindeln vorgesehen sind, wobei diese Schenkel
an den der Tube zugewandten Seiten je
einen Längsschlitz aufweisen, in denen zwei
die Auspreßwalzen tragenden Blöcke geführt sind, daß die Blöcke mit einem der Steigung
des Gewindes der Spindel entsprechenden Innengewinde versehen sind und daß die Steigung
des Gewindes der Spindel so groß ist, daß nach dem Zurückschwenken des Handhebels,
bei dem das Klinkengesperre freigegeben wird, und nach dem Entfernen der ausgedrückten
Tube die Blöcke von Hand in ihre Ausgangsstellung zurückgeschoben werden können.
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Durch diese Ausbildung der Vorrichtung werden die obengenannten Nachteile
der bekannten Vorrichtungen vermieden und darüber hinaus noch die Vorteile erzielt,
daß die Tube mit jeder beliebigen Verschlußkappe verschlossen werden kann, weil
das Gewinde der Tube frei und ganz aus der Bohrung an der Stirnseite des Tubenauspressers
herausragt.
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Durch die Verwendung von langen Muffen mit Innengewinde, die geschlossen
um die Gewindespindel liegen und in deren Gewinde eingreifen, kann ein Versagen
nicht vorkommen. Außerdem weist der kräftige, bequem zu greifende Handhebel auch
eine stabile Spitze für den Eingriff in das stark untersetzte Getriebe auf.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin,
daß die durch Riegel im Rahmen gehaltene Halterung für das Tubenende im Rahmen verschiebbar
ist. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß längere oder kürzere Tuben eingesetzt
werden und zusätzlich mittels Spannmuttern gespannt werden können. Vorteilhaft ist
es auch, wenn man bei einer Auspreßwalze zwischen deren Achse und Außenhülle eine
Federung vorsieht, denn hierdurch wird erreicht, daß die Oberfläche der Walze nicht
aus weichem Material sein muß wie bei der Vorrichtung nach der USA.-Patentschrift
1713 893, sondern aus hartem Material sein kann, das von den scharfen Kanten einer
Blechtubenfalte nicht beschädigt werden kann, und wobei auch die Falten kleingedrückt
werden, aber doch eine Ausgleichfederung über die ganze Walzenlänge besteht. Auch
ist eine dauerhafte Rillung der Walzen möglich.
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Vor allem bei der Verwendung der Vorrichtung für Metalltuben ist
es von Vorteil, wenn eine Auspreßwalze mit seitlichen Abschrägungen zur Aufnahme
etwa entstehender Seitenfalten des Tubenmantels versehen ist, weil hierdurch für
die Ränder des Tubenmantels genügend Platz verbleibt und sich hierdurch die Tube
über ihre ganze Länge sauber flachdrücken und somit der gesamte Tubeninhalt ausdrücken
läßt. Darüber hinaus entsteht der Vorteil, daß dadurch eine geringere Antriebskraft
für den Tubenauspresser genügt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
und an Hand der folgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt A b b. 1 eine Tubenauspreßvorrichtung
mit eingelegter Tube im Schnitt durch den U-förmigen Rahmen, die Spindelstangen,
den Deckel mit Antrieb der Tube und deren Halterung, A b b. 2 eine Aufsicht auf
den Deckel mit Antriebsteilen, A b b. 3 die Spindelrohrmutter mit Lagerungsteil
für die Auspreßwalzen, A b b. 4 im Schnitt die Spindelrohrmutter mit Lagerungsteil
für die Auspreßwalzen und Walzenteile, davon eine Walze mit Abschrägung an der Lagerungsseite,
A
b b. 5 die Tubenhalterung mit Riegel, Riegelbetätigungshebeln und Spannmuttern,
A b b. 6 die gesamte Tubenhalterung im Schnitt, A b b. 7 den Tubenauspresser mit
langem Handhebel im Schnitt, A b b. 8 den Handhebel mit Antriebsachse und Mitnehmersclmapper
im Schnitt, Ab b. 9 das Hebelstück mit Antriebsachse für die Spindeln, Abt. 10 das
Rohrstück mit einer Aussparung zum Eingreifenlassen oder Auslösen des Arretierungsbügels.
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A b b. 1 und 2 zeigen den Rahmen 1 vorteilhaft einfach als Rohr in
U-Form mit Gleitschlitzen an der Innenseite für den Walzenteil.
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A b b. 2 ist der Deckel, welcher mit den beiden Rohrenden fest verbunden
ist. Der Deckel 2 enthält den Zahnradantrieb. Zahnräder 3 und 4 sind mit den Gewindespindeln
5 und 6 fest verbunden und greifen in die Zahnräder 7 und 8 ein, welche an Rohrnieten
lagern, die aus dem Deckel 2 gezogen sind.
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Letztere Zahnräder wiederum greifen in Zahnkranz 9 ein, welcher die
Zahnräder auf der anderen Seite mitdreht und an einem Rohrstück 10 gelagert ist,
welches mit dem Deckel 2 fest verbunden ist.
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Zahnräder 7 und 8 haben einen verjüngten Ansatz, der als Zackenrad
ausgebildet ist, in das bei Zahnrad 7 (A b b. 2) die Spitze des Hebelsll eingreift;
dieser ist mit Niete 12 am Halteteil 13 beweglich verbunden.
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Halteteil 13 ist mit einem mit ihm fest verbundenen Stift durch einen
aus dem Deckel 2 aufgezogenen Rohrniet innen beweglich gelagert; an letzterem sind
außen auch die Zahnräder 7 und 8 mit verjüngtem Zackenteil gelagert.
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14 ist eine Arretierung, mit welcher der Hebel 11 in zugedrücktem
Zustand am Deckel 2 zum Haften gebracht werden kann.
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Der Wirkungsvorgang ist folgender: Bei Andriicken des Hebels 11 zum
Deckel 2 wird das Zahnrad 7 gedreht, dieses dreht Zahnrad 3 und den Zahnkranz 9
mit, dieser nimmt Zahnrad 8 und dieses Zahnrad 4 mit, so daß alle Zahnräder gedreht
werden.
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Durch diese Drehung werden von Zahnrädern3 und 4 die mit letzteren
verbundenen Gewindespindeln 5 und 6 mitgedreht, welche oben im Deckel 2 und unten
in Klötzchen gelagert sind.
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Durch das Drehen der Spindelstangen 5 und 6 werden die beiden Spindelmuttern
15 und 16 in den Schlitzen und Rohren nach oben geschraubt; diese nehmen die Tubenauspreßwalzen
17 und 18 mit, welche die Tuben dadurch walzend ausdrücken.
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Die Achsen 19 und 20 (auch A b b. 3) sind folgendermaßen gelagert:
19 in einem Loch, 20 in einem Schlitz am Lagerungsteil, damit sie zum Tuben- und
Walzenwechseln leicht herausnehmbar sind.
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A b b. 3 zeigt die Spindelmutter 15 und an letzterer Tubenauspreßwalzen
17 und 18, Achsen 19 und 20 und deren Lagerungsteil.
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Für Blechtuben, wie sie sich im Handel befinden, ist eine der beiden
Walzen (wie 18, A b b. 4) an beiden Enden abgeschrägt, damit, wenn Falten am Tubenrand
entstehen würden, eine Ausweichmöglichkeit für das Material da ist und das Auspressen
ohne Störung vor sich geht.
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Für Kunststofftuben sind beide Walzen 17 und 18
zylindrisch, damit,
weil letztere nach dem Zusammendrücken wieder auseinandergehen, kein Tubeninhalt
zurücktreten kann.
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Auch ist eine Walze vorgesehen, welche von ihrem Außenrand zu ihrer
Achse etwas federt.
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A b b. 5 stellt die am Rohrrahmeni mit Riegel nach oben entlang verstellbare
Tubenhalterung auch für kürzere Tuben dar.
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71 in A b b. 1 und 5 ist der Griff des Teils, mit dem durch Hin-und
Herdrehen die Riegel 72 und 73 aus- und eingeschoben werden können.
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A b b. 5 ist ein Tubenhalter mit Spannmuttern, von unten gesehen.
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A b b. 6 zeigt den Tubenhalter mit Gewindestift 21. Beide Gewindestifte
21 und 22 sind an dem oben für den Tubenfalz etwas umgebogenen Scharnierteil 27
und Scharnierstift verbunden. 28 stellt die eingesetzte Tube dar.
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Das Wechseln der Tube ist einfach. Die Darstellung nach Ab b. 1 zeigt
die eingelegte Tube mit den Walzen unten. Wenn die Tube ganz ausgedrückt ist, stehen
die Walzen ganz oben nächst dem Deckel 2. Beim Herausnehmen der Tube nimmt man erst
den Tubenverschluß ab, dann dreht man die Mutter 29 von der Schraube 30. So kann
der obere Scharnierteil 26 vom Tubenhalter aufgeklappt und die Tube herausgehoben
werden; sodann drückt man den Hebel 11 (Ab b. 2) so weit auf, bis dessen Spitze
aus dem Zackenteil des Zahnrades 7 tritt.
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Dann wird durch Drehen an der Schraube 31 (A b b. 2) die Arretierung
32, welche den Rücklauf verhindert, aus dem Zackenteil des Zahnrades 8 gedrückt;
somit ist der Rücklauf freigegeben. Zieht man nun die leere Tube nach unten, gehen
die Walzen samt den Spindelmuttern mit; dann wird Walze 18 weggenommen, die Tube
ist frei; nun zieht man an der Walze 17 weiter bis ganz unten.
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Einlegen der Tube: Tube mit ihrer Öffnung durch das Loch am Deckel
2 stecken, dann den Verschluß aufschrauben. Ende der Tube mit umgebogener Seite
in den umgebogenen Scharnierteil 27 legen, Scharnierteil 26 zudrücken, Mutter 29
auf Schraube 30 drehen, Walze wieder einsetzen und Arretierung 32 freigeben.
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Teil 33 (A b b. 2) ist ein Stahldraht, der als Feder wirkend den
Hebel 11 über den Teil 13 nach dem Zudrücken immer wieder aufzieht. Mit den Rundmuttern
23 und 24 kann die Tube gespannt werden.
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Die Vorrichtung nach Abt. 7 hat den gleichen Zweck (für große, schwer
drückbare Tuben), nur werden hier die Gewindespindeln unterhalb des Tubenhalters
mit zwei Winkel antri eben gedreht. Das Drücken des Langhebels 34 (A b b. 8) mit
Arretierung 35 am oberen Ende zum Haftenlassen am Deckel 36 (A b b. 7) kann mit
jeder Hand gleich leicht betätigt werden. 37 (A b b. 7) ist die Antriebsachse mit
Zahnrad ausbildung an ihren beiden Enden 38 und 39, welche in die mit den Gewindespindeln
5 und 6 fest verbundenen Zahnräder 40 und 41 eingreifen und beim Drehen der Achse
mitsamt den Spindeln 5 und 6 mitgedreht werden.
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Die Achse 37 mit dem Antriebszackenrad42 in der Mitte ist in den
Rohren 43 und 44, welche mit den Spindelführungsrohren fest verbunden sind, gelagert.
Die Ausbuchtungen 45 und 46 an den Rohren 43 und 44 dienen als Aufklappanschlag
für den Hebel 34 und die von den gleichen Rohren hochgebogenen Enden 47 und 48 als
Halterung für den
in das Zackenrad 42 eingreifenden Arretierungsbügel
49, um ein Zurückdrehen der Achse 37 zu verhindern. 50 und 51 sind halbe Rohrstücke,
die ein seitliches Wackeln und ein zu weites Aufklappen des Hebels 34 verhindern,
da sie mit letzterem fest verbunden sind.
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Fest verbunden mit Langhebel 34 ist auch Teil 52 (A b b. 8), in welchem
der Mitnehmerschnapper 53 und Druckfeder 54 an Stiften gelagert sind.
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55 ist die Feder, welche an den Ausbuchtungen 45 und 46 der Achslagerrohre
43 und 44 hängt und auf der Innenseite an den Langhebel 34 drückt und diesen nach
dem Zudrücken wieder aufdrückt.
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Drückt man den Langhebel 34 zu, so nimmt der Schnapper 53, welcher
in das Zackenrad 42 eingreift, die Achse 37 mit Zahnenden 38 und 39 mit, diese die
Zahnräder 40 und 41 und die mit diesen verbundenen Spindelgewindestäbe, welche auf
Lager ruhen. Dadurch werden die Spindelmuttern mit den Walzen nach oben geschraubt
und so Tubeninhalt ausgedrückt.
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56 (Abb. 10) sind Rohrstücke mit einer Aussparung, welche die halben
Rohrstücke 50 und 51 beweglich festhält und den Arretierungsbügel 49 zum Eindrücken
in die Zacken des Zackenrades 42 zwingt. Um die Walzen nach dem Ausdrücken der Tube
wieder zurückziehen zu können, klappt man den Mitnehmerschnapper 53 auf und dreht
das rechte Rohrstück 56 so, daß die Aussparung den Arretierungsbügel 49 freigibt
und ausklinken läßt.
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Sodann können die Walzen mitsamt Spindelgewindemuttern wieder ganz
nach unten gezogen und die Tube herausgenommen werden.