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Die Erfindung betrifft einen Wickelbund zum Aufwinden auf aufgehängte
und aufzuhängende Drähte, Drahtseile usw:, insbesondere auf elektrische Leiter.
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Diese Wickelbünde bestehen aus einer Anzahl .zu einer Lage vereinigter,
gewendelt vorgeformter Drähte oder Stäbe einer bestimmten Länge.
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Zum Aufhängen von elektrischen Leitern werden die: Wickelbunde beispielsweise
in der Weise benutzt, daß eine Anzahl von gewendelten Drähten, die die Hälfte der
für eine geschlossene Umhüllung erforderlichen ganzen Lage darstellen, zu einer
halben Lage zusammengewunden:. und diese Lage ui:- der Mitte schleifenförmig gebögen
wird. Die beiden Endteile' werden dann gemeinsam- auf das Ende eines elektrischen
Leiters aufgewunden, so daß der mittlere Teil des Wickelbunds eine Aufhängeöse -bildet.,
Es
ist auch bekannt,. diese Wickelbunde für Feldabstandhalter bei Bündelleitern von
Hochspannungsleitern zu verwenden, indem die Enden eines Abstandhalterstabs mittels
der Wickelbunde an den Leitern des Bündels befestigt werden.
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Ferner werden diese Wickelbunde zum mechanischen Verbinden von zwei
elektrischen Leitern benutzt, deren Enden dicht aneinanderliegen. Da der Innendurchmesser
der zu einer Lage vereinigten gewendelten Drähte- kleiner gewählt .wird als der
Außendurchmesser der elektrischen Leiter, vorzugsweise in Form von Drahtseilen,
ergibt sich beim Aufwinden der gewendelten Drähte auf die elektrischen Leiter ein
so fester Sitz, daß eine gute mechanische Verbindung der beiden Leiter erhalten
wird.
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Bei einer üblichen Verbindung zweier Leiter durch Spleißen od. dgl.
ist es vorteilhaft, einen Wickelbund zur Stromübertragung zusätzlich im Ne-, benschluß
von einem Leiter zum anderen zu -be-: nutzen. Die üblichen Verbindungen von Leitern
haben nämlich den Nachteil, daß der Kontakt ungleichmäßig ist, so daß eine ungleiche
Stromverteilung entsteht. Auch durch Oxydation auf den Kontaktflächen ergibt sich
ein ungleichmäßiger Widerstand, so daß bei hoher Strombelastung sogar Lichtbögen
zwischen nebeneinanderliegenden Drähten auftreten können. Die zusätzlich angebrachten
Wickelbunde haben nun auch den Nachteil, daß im Zwischenteil die Drähte oder Stäbe-
keinen- festen . Kontakt miteinander -haben.
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Die Hauptaufgabe der Erfindung liegt darin, einen Wickelbund zu schaffen,
der den Strom im Nebenschluß zu einer anderen Verbindung leitet, ohne daß der erwähnte
Nachteil auftritt.: Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,. daß
die Drähte oder Stäbe nur- in ihren, Endteilen zur Umhüllung eines Drahts od. dgl.
gewendelt vorgeformt sind, während sie im Zwischenteil zu einer geschlossenen Litze
verdrillt sind, die einen ; kleineren Durchmesser hat als die eine Umhüllung bildenden
Endteile. -Hierdurch werden die Drähte oder Stäbe im Zwischenteil des Wickelbunds
in dichten, mechanischen und auch elektrischen Kontakt miteinander gezwungen. Der
elektrische Kontakt kann noch dadurch verbessert werden, daß beim Verdrillen ein
leitendes pulverförmiges oder massives Material eingelegt wird.
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Durch die Verdrillung des Zwischenteils zu einer geschlossenen Litze
ergibt sich auch eine bessere Federung bzw. Nachgiebigkeit des Zwischenteils, was
hinsichtlich der durch Wind verursachten Schwingungen- von elektrischen Freileitungen
von Vorteil ist. Diese Eigenschaft des Wickelbunds ermöglicht auch weitere Anwendungen,
z. B. als Feldabstandhalter für Bündelleiter; als Aufhänger usw.
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Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der Verbindungsstelle zweier
elektrischer Leiter mit Wickelbund für eine zusätzliche elektrische Verbindung zwischen
den Leitern, F i g. 2 eine Seitenansicht eines Wickelbunds zum Aufhängen eines Leiters
an einem Isolator od. dgl., -'-:F i g.'. 3 eine Seitenansicht des montierten: Wickelbunds
nach F i'-g.--2i*' F i g. 4 eine Seitenansicht eines als Feldabstandhalter ausgebildeten
Wickelbunds, F i g. 5 eine Ansicht des montierten Wickelbunds nach F i g. 4, F i
g. 6 einen Schnitt nach der Linie 6-6 in F i g. 4, F i g. 7 und 8 Ansichten von
zwei weiteren Ausführungsbeispielen.
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Der Wickelbund 10 gemäß F i g. 1 dient zur elektrischen Verbindung
von zwei Leitern C und C, die durch einen dirizelnen Draht oder ein Drahtseil gebildet
sind.
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Der Wickelbund 10 besteht aus einer Anzahl von Drähten oder Stäben
12, die in den koaxial zueinanderhegenden Endteilen 14; 16 zur Umhüllung
der Leiter C, C gewendelt vorgeformt sind. Der Innendurchmesser der gewendelten
Drähte oder Stäbe 12 -ist kleiner als der Außendurchmesser der Leiter C,
C und beträgt etwa 859/o des Außendurchmessers -der Leiter, so daß beim. Aufwinden
der Endteile 14, 16 ein fester Sitz erhalten wird. Zur Verbesserung des Sitzes können
die Stäbe 12 aufgerauht oder geriffelt :sein oder es kann pulverförmiges Material
im Innern der die Leiter C, C umhüllenden Endteile angebracht werden. Der feste
Sitz der Stäbe 12 auf den Leitern C, C ergibt eine gute elektrische Verbindung.
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Die beiden Leiter C, C sind durch Spleißen verbunden, und die Spleißstelle
ist mit einem Mantel 17 aus Blei überzogen. Diese mechanische Verbindung ist zwar
leitend, jedoch wird das Leitvermögen mit der Zeit durch Oxydation usw. beeinträchtigt.
Dieser Nachteil wird durch den auf die Leiter C, C aufgewuudenen Wickelbund 10 beseitigt,
durch den ein Teil bzw. der Hauptteil des elektrischen Stroms übertragen wird.
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Der Zwischenteil 18 zwischen den beiden Endteilen 14,16. besteht
bei diesem Ausführungsbeispiel aus zwei Teilen 20 und 22, in denen
je eine halbe Lage der Stäbe 12 zu einer geschlossenen Litze verdrillt ist, die
einen wesentlich kleineren Durchmesser-hat als die die Umhüllung der Leiter C, C
bildenden Endteile 14,16. Die Stäbe 12 liegen--also in den verdrillten Teilen 20,
22 dicht und fest aneinander, so daß ein guter Stromübergang gewährleistet ist.
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Zur weiteren Verbesserung kann der innere Raum 28 (F i g. 6) der zur
Litze verdrillten Stäbe 12 mit einem leitenden pulverförmigen oder massiven Material
ausgefüllt sein.
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Zum Aufwinden des Wickelbunds nach F i g. 1 werden zwei Teilwickelbunde
vorgesehen, bei denen die Anzahl der Drähte oder Stäbe 12 und die Steigung der Wendel
in den Endteilen 14;16 so aufeinander abgestimmt sind, daß dort in an sich bekannter
Weise die Stäbe 12 eng aneinanderliegend bandartiä
- mit Lücken
zwischen den Bandwindungen - angeordnet sind, vgl. hierzu die Endteile des Ausführungsbeispiels
nach F i g. 2. Die beiden Teilwickelbunde werden nacheinander so auf die Enden der
Leiter C, C aufgewunden, daß die Endteile der Teilwickelbunde zusammen
eine geschlossene Umhüllung ergeben, während die Zwischenteile 20, 22 gesondert
verbleiben.
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Die Leiter C, C können verschiedenen Durchmesser haben, wobei die
Endteile 14,16 des, Wickelbunds 10 entsprechend anzupassen sind. -Selbstverständlich
kann der Wickelbund 10 unter Fortfall der Verspleißung der Leiter C; C auch zur
mechanischen Verbindung der Leiter C, C dienen. Dies gilt auch für den Fall, daß
eine vorhandene Verspleißung der Leiter C, C schadhaft wird.
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Der Wickelbund 30 nach F i g. 2 und 3 dient zum Aufhängen eines Leiters
C an einem Isolator S od. dgl. Die Endteile 14 und 16 des Wickelbunds 30 sind in
der bereits erwähnten Weise gewendelt vorgeformt, wobei die Stäbe 12 bandartig aneinanderüegen.
Der Zwischenteil 32 ist wieder zu einer geschlossenen Litze verdrillt und
ferner zu einer Schleife 34 gebogen. Diese hat einen Innendurchmesser, der etwas
kleiner ist als der Außendurchmesser des Isolators S, so daß nach dem Aufstecken
der Schleife 34 ein fester Sitz auf dem Isolator S erhalten wird.
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Bei der Montage wird zunächst die Schleife 34 auf dem Isolator S befestigt,
und dann werden die gewendelten Endteile 14,16 auf den Leiter C aufgewunden.
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Der in F i g. 4 und 5 dargestellte Wickelbund 50 ist als Feldabstandhalter
für Bündelleiter ausgebildet. Er hat U-förmige Gestalt, wobei die Endteile 14,16
die Schenkel und der Zwischenteil 52 den Steg des U bilden.
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Die gewendelten Endteile 14, 16 werden auf die beiden Leiter C, C
aufgewunden, und der Zwischenteil 52 hält die beiden Leiter C, C federnd auf Abstand.
Die Federung des Zwischenteils 52 ermöglicht ein gewisses Biegen der Leiter C, C
an den Haltepunkten, so daß Stellen übermäßiger Biegebeanspruchung, die zu Ermüdungsbrüchen
der Leiter C, C führen könnten, vermieden sind. Der Zwischenteil 52 bewirkt ferner
eine gleichmäßige Verteilung des elektrischen Stroms auf die Stäbe 12 der Endteile
14, 16,
wenn Strom von einem Leiter auf den anderen zu übertragen ist.
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In F i g. 7 ist ein gegenüber F i g. 1 vereinfachter Wickelbund 60
zur Stromübertragung dargestellt, der nur aus einer halben Lage von Stäben 12 besteht.
Die Endteile 14,16 sind auch hier auf die Leiter C, C aufgewunden, und der Zwischenteil
62 ist verdrillt. Die eigentliche mechanische Verbindung der Leiter C, C
ist durch einen Wickelbund 64 aus gewendelten Stäben 65 bewirkt, die eine volle
Lage bilden, so daß die Enden der Leiter C, C voll umhüllt sind. Die Stäbe 12 des
zusätzlichen Wickelbunds 60 haben gegenüber dem Wickelbund 64 entgegengesetzte Gangrichtung.
Die Gangrichtung kann jedoch auch gleich sein.
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F i g. 8 veranschaulicht einen Wickelbund 70 zum Anschließen eines
Zapfdrahts T an dem Leiter C. Zu diesem Zweck liegen die Endteile 14,16 des Wickelbunds
70 im rechten Winkel zueinander. Der Zwischenteil 72 ist wieder zu einer geschlossenen
Litze verdrillt, so daß eine gute Stromübertragung vom Leiter C auf den Zapfdraht
T gewährleistet ist. In vielen Fällen hat ein solcher Zapfdraht T einen kleineren
Durchmesser als der angezapfte Leiter C. Die Innendurchmesser der Endteile 14,16
werden dann entsprechend verschieden gewählt.
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Beim Herstellen der Wickelbunde. wird so verfahren, daß. zunächst
eine Anzahl von Drähten oder Stäben in ihrem Mittelteil miteinander zu einer geschlossenen
Litze verdrillt werden und dann die verbleibenden Endteile gewendelt werden.