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Die Erfindung bezieht sich auf ein Trägerfrequenzsystem für 120 Sprechkreise
für Zweidraht-Getrenntlage-Betrieb, bei dem die beiden aus jeweils zwei aneinandergereihten
Sekundärgruppen bestehenden Übertragungsbänder im Bereich von etwa 60 bis 1300 kHz
liegen und durch eine Lücke von der Breite etwa einer Sekundärgruppe voneinander
getrennt sind.
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Als Übertragungsleitung dient ein einzelnes Koaxialpaar.
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Für ein solches -120-Kanal-Getrenntlage-System sind Frequenzpläne
bekannt, die von der vom CCITT (Comit6 Consultatif International T616fonique et
T616gräfique) empfohlenen Grund-Sekundärgruppe ausgehen, in der 60 Kanäle im Bereich
312 bis 552 kHz in Regellage zusammengefaßt sind. In der Druckschrift »Transmission
aspects of communications network« (1964, S. 64 bis 67) ist ein Vortrag veröffentlicht,
den G. E. P a r r e t am 25. 2. 64 in London über »An Economic 120 Channel Single
Tube Coaxial Cable System« gehalten hat.
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Den Frequenzplan dieses Systems zeigt F i g. 1: Das Übertragungsband
A (60 bis 552 kHz) entsteht durch Umsetzung einer Grund-Sekundärgruppe GS mit Hilfe
des Trägers 612 kHz und Hinzufügung einer zweiten Grund-Sekundärgruppe in ihrer
ursprünglichen Lage. Das Übertragungsband B (812 bis 1300 kHz) wird durch Umsetzung
von zwei Grund-Sekundärgruppen mit Hilfe der Träger 1364 und 1612 kHz gebildet.
Die Umsetzung der einzelnen Grund-Sekundärgruppen in das Übertragungsband geschieht
in genau der gleichen Weise, wie dies bei dem bekannten Trägerfrequenzsystem V 300
(300 Sprechkreise im Vierdraht-Gleichlage-Betrieb) für die Sekundärgruppen 1, 2
und 4, 5 der Fall ist; lediglich die mittlere Sekundärgruppe 3 ist weggelassen.
Hierbei ist zu beachten, daß der Modulator, der die Grund-Sekundärgruppe in die
Lage der Sekundärgruppe 1 (60 bis 300 kHz) bringt, an seinem Ausgang ein
Filter mit einer sehr steilen Flanke oberhalb 300 kHz benötigt; dieses Filter muß
nämlich das - infolge unvollkommener Symmetrie des meist, verwendeten Doppelgegentaktmodulators
- »durchleckende« umzusetzende Band 312 bis 552 kHz sicher sperren, da andernfalls
Übersprechen von Sekundärgruppe 1 auf Sekundärgruppe 2 auftritt. An der unteren
Grenze des Übertragungsbandes A und an der oberen Grenze des Übertragungsbandes
B sind Pilote 48 und 1364 kHz vorgesehen.
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In der Zeitschrift A.T:E. Journal, Band 20, Nr.4, Oktober 1964 ist
auf den Seiten 153 bis 159 ein »120-Channel=Singletobe Coaxial Cable System Type
C 120« beschrieben (Verfasser: R. W. B 1 a c _k -more, G. E. Parret; T:- H. Cloud).
Wie aus dem Frequenzplan der F i g. 2 zu ersehen ist, wird das Übertragungsband
A (60 bis 552 kHz) genauso gebildet, wie dies bei dem System nach F i g. 1 der Fall
ist. Das Übertragungsband B entsteht durch Umsetzung der das Übertragungsband A
bildenden Doppelgruppe mit Hilfe des Trägers 1364 kHz in die Lage 812 bis 1304 kHz.
Dadurch wird gegenüber dem Frequenzplan nach F i g. 1 der Träger 1612 kHz und der
dazugehörige Umsetzer eingespart. Als Pilote dienen die Frequenzen 52 und 1364 kHz.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Frequenzplan so aufzubauen,
daß der Aufwand für die Umsetzung der Grund-Sekundärgruppen in das Übertragungsband
möglichst klein wird. Diese Aufgabe -ist -gemäß der Erfindung bei dem Trägerfrequenzsystem
dei eingangs--genannten Art dadurch gelöst, daß die Grund-Sekundärgruppe (312 bis
552 kHz) in an sich bekannter Weise mit Hilfe der Träger 1364 und 1612 kHz in die
Frequenzlage des oberen Übertragungsbandes 812 bis 1300 kHz umgesetzt ist und daß
die das obere übertragungsband bildende Doppelgruppe mit Hilfe des Trägers 1364
kHz in die Lage des unteren Übertragungsbandes gebracht ist.
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Als .Pilot ist dem unteren Übertragungsband die Frequenz 556 kHz,
-dem oberen Übertragungsband die Frequenz 1364 kHz zugeordnet.
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Der Frequenzplan nach der Erfindung ergibt eine Reihe von Vorteilen.
Insbesondere erfordert die Bildung der Doppelgruppe 812 bis 1300 kHz einen geringeren
Aufwand als die Bildung der Doppelgruppe 60 bis 552 kHz nach den Frequenzplänen
der F i g. 1 und 2, weil nunmehr das obenerwähnte kostspielige Filter zur Unterdrückung
des »durchleckenden« Bandes 312 bis 552 kHz wegfällt; zum Aussieben der Doppelgruppe.812
bis. 1300 kHz genügt nunmehr ein gemeinsames- einfaches Filter.
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Beim Abzweigen auf Zwischenverstärkerstellen in der Sekundärgruppen-Ebene
kommt man mit den beiden Trägern 1364- und 1612 kHz aus, die sich als ungeradzahlige
Vielfache der Steuerfrequenz 124 kHz einfach erzeugen lassen; bei den bekannten
Frequenzplänen nach F i g. 1 und 2 wird hierzu der Träger 612 kHz benötigt, der
mit den Trägern 1364 bzw. 1612 kHz in keinem einfachen Zusammenhang steht.
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Die dem unteren Übertragungsband zugeordnete .Pilotfrequenz 556 kHz
bietet den besonderen Vorteil, daß ihre Umsetzung mit der ebenfalls vom CCITT empfohlenen
Frequenz 808 kHz die dem oberen Übertragungsband zugeordnete Pilotfrequenz 1364
kHz ergibt.
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Die Erfindung wird --im folgenden an Hand der F i g. 3 und 4 an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt F i g. 3 einen Frequenzplan für den
Aufbau des Übertragungsbandes, F i g. 4 ein prinzipielles Blockschaltbild einer
Endstelle.
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Die Umsetzung von zwei Grund-Sekundärgruppen GS in den Bereich der
Übertragungsbänder A und B
läßt sich an Hand des Frequenzplans der
F i g. 3 und des prinzipiellen Blockschaltbildes der F i g. 4 leicht verfolgen.
Das.Blockschaltbild zeigt eine EndstelleB, die das obere übertragungsbandB sendet
und das untere Übertragungsband A empfängt; für eine Endstelle A gelten die gestrichelten
Verbindungen.
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. Auf der Endstelle B werden sendeseitig die beiden Grund-Sekundärgruppen
GS (312 bis 552 kHz) in den Umsetzern U11 und U12 mit Hilfe der Träger 1364
und 1612kElz-in den Bereich des oberen Übertragungsbandes B (812 bis 1300 kHz) umgesetzt.
Dabei ist es möglich, zum Aussieben der beiden umgesetzten Sekundärgruppen ein gemeinsames
einfaches Filter zu verwenden. Empfangsseitig wird das ankommende Übertragungsband
A (64 bis 552 kHz) zunächst im Umsetzer U3 mit Hilfe des Trägers 1364
kHz in die Frequenzlage des oberen Übertragungsbandes B gebracht und dann in den
Umsetzern U12 und U22 wieder in zwei getrennte Grund-Sekundärgruppen aufgelöst.
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Zur selbsttätigen Pilotregelung wird sendeseitig auf der Endstelle
B über die Piloteinkopplung PE der
Pilot 1364 kHz eingespeist.
Empfangsseitig wird der Pilot 556 kHz in der Pilotauskopplung PA abgezweigt und
dem Umsetzer U4 zugeführt, in dem er mit Hilfe des Trägers 808 kHz in die Frequenz
1364 kHz umgesetzt wird; zur Erzeugung des 808-kHz-Trägers kann ein frei schwingender
Generator dienen, da an seine Frequenzkonstanz keine besonderen Anforderungen gestellt
werden. Im Pilotempfänger PR wird die 1364-kHz-Schwingung ausgesiebt, verstärkt
und gleichgerichtet und dem Empfangsverstärker EV zugeführt.
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Als Pilotfrequenz kann dem unteren Übertragungsband A anstatt 556
kHz auch die Frequenz 60 kHz zugeordnet werden. Diese vom CCITT empfohlene Pilotfrequenz
wird auch beim Trägerfrequenzsystem V 300 verwendet; sie liegt hierbei unmittelbar
an der unteren Grenze des bei 60,15 kHz beginnenden Nutzbandes und erfordert zum
Aussieben ein sehr schmalbandiges Filter. Diese Schwierigkeiten werden bei dem vorliegenden
120-Kanal-System wesentlich vermindert, da dessen Nutzband erst bei 64,3 kHz beginnt.