DE1286294B

DE1286294B - Verfahren und Vorrichtung zum Verdicken der Wandungen von Rohren, Platten, Stangen und dergleichen Halbzeugen aus thermoplastischen Kunststoffen

Info

Publication number: DE1286294B
Application number: DE1962Z0009402
Authority: DE
Original assignee: BERTHOLD DIPL ING; ZUNKEL
Current assignee: BERTHOLD DIPL ING; ZUNKEL
Priority date: 1962-05-09
Filing date: 1962-05-09
Publication date: 1969-01-02

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verdicken der Wandungen von Rohren, Platten, Stangen und dergleichen Halbzeugen aus thermoplastischen Kunststoffen.
Beim Anstauchen von Rohren zur Erzielung von örtlichen Wandverstärkungen, z. B. für Muffen, sind einige Verfahren bekannt, welche bei diesem Vorgang das Ausknicken der zu stauchenden Wand- bzw.
Schaftlängen verhindern sollen.
So wird z. B. in der deutschen Patentschrift 479 779 eine vierteilige Außenform vorgeschlagen, die sich während des Stauchvorganges erweitern kann, so daß das zu stauchende Wandmaterial eine stützende Anlage an den sie einschließenden Formwänden behält.
Nach anderen bekannten Verfahren erfährt die zu stauchende Rohrwand Abstützung durch einen im Rohrinneren verschieblichen konischen Dorn, der während des Stauchvorganges nacheinander herausgezogen wird (vgl. deutsche Patentschrift 532 919).
Während diese bekannten Verfahren alle eine teilweise, einmalige, örtlich in der Längsausdehnung begrenzte Wandverstärkung von Rohren oder Stangen vorzüglich in der Längsrichtung ausgedehnter Materialkörper beabsichtigen und insoweit partielle Anstauchungen ausführen, geht das Verfahren gemäß der Erfindung auf eine sukzessive querschnittsmäßige Umformung solcher längsgedehnter, aus thermoplastischen Kunststoffen bestehenden Halbzeuge aus. Es besteht darin, daß das kalte, aus der Preßform herausstehende Halbzeug mit dem einen Ende in die gewärmte Preßform mit der der Verdickung entsprechenden Ausweitung hereingeschoben wird, wobei aber die axiale Freigabe des Formhohlraumes erst unter Nachgeben der entgegengerichteten Abstützung entsteht und sukzessive von der umgeformten Materiallänge ausgefüllt wird.
In den Fig. 1 und 2 sind beispielsweise Vorrichtungen zur Durchführung bzw. zur Veranschaulichung des Verfahrens bei der Rohrverarbeitung dargestellt.
Preßt man mit dem Stempel 1 ein an seinem Ende weich gewärmtes Rohr 2 zwischen dem Dorn 3 und der äußeren Formwand 4, dann verdickt sich beim Nachschieben des kalten Rohrschaftes in die warme Preßform die Rohrwand kontinuierlich, indem fortlaufend allerkleinste Rohrwandlängen beim Austreten aus dem ihrer ursprünglichen Wanddicke entsprechenden Einführungsspalte in den daran anschließenden Formenhohlraum durch den Gegen- druck des Gegenhalters 5 gezwungen werden, in die Breite zu fließen und den breiteren Formenhohlraum, im Maße wie dieser vom Gegenhalter freigegeben wird, vergleichbar mit einer Flüssigkeit, auszufüllen.
Zu Beginn des Verfahrens verschließt der Gegenhalter 5 die über ihm befindliche Einschiebeöffnung der Preßform. Die Federn 6 liefern beispielsweise die Gegendruckkräfte, die die nachgiebige Abstützung des in der Verformung stehenden Halbzeuges bewirken.
Für bestimmte Zwecke kann auch so verfahren werden, daß das eingeschobene Halbzeug, z. B. ein Rohr oder eine Profilstange, kontinuierlich im Führungsspalt auf Stauchwärme im Maße des Vorschubs zum Stauchen gebracht wird, so daß beliebig große Profillängen verdickt werden, indem das bereits verdickte und in der Abkühlung wieder hart gewordene Profillängenteil am offenen anderen Ende der Preßform mit angepaßter Einklemmung bzw.
Abbremsung austritt. Im allgemeinen wird man darauf ausgehen, begrenzte Halbzeugteillängen, z B.
Rohrmuffen, an bestimmten Rohrlängen so sukzessiv anzustauchen.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Verdicken der Wandungen von Rohren, Platten, Stangen und dergleichen Halbzeugen aus thermoplastischen Kunsstoffen durch Einpressen in eine gewärmte Hohlform, dadurch gekennzeichnet, daß das kalte, aus der Preßform herausstehende Halbzeug mit einem Ende in die gewärmte Preßform mit der der Verdickung entsprechenden Ausweitung hereingeschoben wird, wobei aber die axiale Freigabe des Formhohlraumes erst unter Nachgeben der Abstützung entsteht aus sukzessive von der umgeformten Materiallänge ausgefüllt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 an Rohren aus thermoplastischen Kunststoffen, bestehend aus einem feststehendem Dorn, auf dem das Rohrstück geführt ist und einer mit dem Rohr im Eingriff stehenden Druckvorrichtung und einer das zu verformende Rohrende umgebenden Hohlform, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckvorrichtung mit dem der Stauchzone abgekehrten Rohrende im Eingriff steht, während das andere Rohrende in Druckrichtung nachgiebig geführt und gehalten ist.