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Im allgemeinen sind Empfänger für die kompatible Rundfunk-Stereophonie
so eingerichtet, daß mit ihnen auch Mono-Sendungen empfangen werden können. Zu diesem
Zweck wird meist der für den Stereo-Empfang bestimmte Dekoder mit einem Umschalter
umgangen. Die Umschaltung kann bekanntlich (Zeitschrift »Funkschau«, 1962, Seite
377, 378; deutsche Auslegeschrift 1132 609; Zeitschrift »Electronics World«, August
1962, Seite 61) selbsttätig mit einer Steuerspannung, z. B. mittels eines Relais
oder mit Dioden, durch Ausnutzung der Pilotfrequenz von 19 kHz durchgeführt werden,
die bei kompatiblen Stereo-Sendungen mit Summen- und Differenzsignal mitgesendet
wird und aus der durch Frequenzverdopplung der Hilfsträger von 38 kHz für das Differenzsignal
gewonnen wird. Da der Zwischenträger beim Mono-Empfang fehlt, fällt das Relais beim
Mono-Empfang ab und schaltet den Empfänger wieder auf Mono-Wiedergabe.
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Man möchte bei einem solchen Empfänger dem Hörer die Möglichkeit geben,
beim Stereo-Empfang den Empfänger auf Mono-Wiedergabe zu schalten, weil unter ungünstigen
Empfangsbedingungen, wie z. B. bei schwach einfallenden Stereo-Sendungen, die Empfangsqualität
bei Mono-Wiedergabe besser ist als bei Stereo-Wiedergabe. Zu diesem Zweck wird eine
Taste vorgesehen, mit der man den Empfänger auch beim Stereo-Empfang auf Mono-Wiedergabe
schalten kann. Diese Taste soll nachfolgend als »Mono-Taste« bezeichnet werden.
Die eingedrückte Mono-Taste bewirkt, daß der Zwischenträger der Stereo-Sendungen
das erwähnte Relais nicht betätigt. Hierbei besteht aber der Nachteil, daß der Hörer
vergessen kann, bei der nächsten Stereo-Sendung die Taste wieder auszulösen, z.
B. durch ein nochmaliges Eindrücken.
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Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil dadurch, daß der durch die
Mono-Taste betätigte Schaltschieber in seiner Einschaltlage statt durch eine Raste
durch einen Elektromagneten festgehalten wird, der durch eine durch Gleichrichtung
des Zwischenträgers gewonnene Gleichspannung erregt wird.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, daß beim übergang auf
einen anderen Sender mit Stereo-Darbietungen der Empfänger selbsttätig auf Stereo-Wiedergabe
eingestellt wird, ist nach dem eigenen älteren Patent 1233 017 mit elektronischen
Mitteln gelöst worden. Hierbei wird jedoch die Mono-Taste nicht durch einen Elektromagneten
gehalten.
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Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 befaßt sich mit der
Aufgabe, den Vorteil der Erfindung auch bei Schallplattenwiedergabe auszunutzen.
Eine andere Weiterbildung nach Anspruch 3 löst die Aufgabe, die Mono-Taste durch
tieferes Eindrücken der Drucktasten für die Wellenbereichsumschaltung und/oder für
die Schallplattenwiedergabe auslösen zu können, also den Empfänger wieder auf Stereo-Wiedergabe
einzustellen. Bei der dritten Weiterbildung nach Anspruch 4 oder 5 wird die Mono-Taste
selbst durch nochmaliges Eindrücken ausgelöst.
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An Hand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erklärt.
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F i g. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und die beiden
ersten Weiterbildungen, während sich die F i g. 2 bis 9 auf die dritte Weiterbildung
beziehen. In F i g.1 stellen der Transistor 1 und die Lampe 2 die bekannte Anordnung
zur Stereo-Anzeige dar. Vom Emitter des Transistors 1 wird außerdem eine Spannung
für die selbsttätige Mono-Stereo-Umschaltung entnommen. Die Mono-Taste 5, die durch
eine Feder 9 in die dargestellte Ruhelage gedrückt wird, besitzt keine Raststellung.
Vielmehr wird der Schaltschieber 16 der Mono-Taste 5 nach Betätigung dieser Taste
vom Elektromagneten 3 mit dem Anker 4 gehalten, solange der Transistor 1 durch ein
38-kl-Iz-Signal leitend gemacht ist. Da dann der Kontakt 6 geöffnet ist, ist die
Leitung für die selbsttätige Mono-Stereo-Umschaltung unterbrochen, so daß der Dekoder
auf Mono-Wiedergabe umgeschaltet bzw. abgeschaltet ist. Ist die Stereo-Sendung beendet
oder wird der Empfänger auf einen anderen Sender (Stereo- oder Mono-Sendung) abgestimmt,
so springt die Mono-Taste 5 wieder in die dargestellte Ruhelage zurück. Der Empfänger
ist dann bei Stereo-Sendungen selbsttätig auf Stereo-Wiedergabe und bei Mono-Sendungen
auf Mono-Wiedergabe eingestellt. Die Kontakte 7 und 8 sind für die bisher beschriebene
Funktion nicht erforderlich. Die Diode 24 schützt den Transistor 1 vor einer überspannung
bei einer Unterbrechung des Stromkreises des Elektromagneten 3.
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Will man während einer Stereo-Sendung vom Mono-Betrieb wieder auf
den Stereo-Betrieb zurückkommen, so könnte man durch Änderung der Abstimmung den
Elektromagneten 3 stromlos machen, so daß der Anker 4 abfällt, und dann wieder auf
die ursprüngliche Abstimmung zurückkehren. Da dies aber umständlich ist, ist ein
Kontakt 11 vorgesehen, der beim tiefen Durchdrücken der bereits eingedrückten Wellenbereichtaste
10 (UKW-Taste) bis zu einem mechanischen Anschlag vorübergehend geöffnet wird. Dadurch
wird .der Elektromagnet 3 stromlos, und der Anker 4 fällt ab.
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Damit auch bei Schallplattenwiedergabe die Möglichkeit besteht, durch
Betätigen der Mono-Taste 5 auf Mono-Wiedergabe zu schalten, wird am Schaltschieber
der Tonabnehmertaste 12 ein Kontakt 13 vorgesehen, über den die Betriebsspannung
über den Widerstand 14 zur Reihenschaltung des Elektromagneten 3 und der Anzeigelampe
2 geführt wird. Beim Betätigen der Tonabnehmertaste 12 wird also der Elektromagnet
3 erregt, und die Anzeigelampe 2 zeigt den Stereo-Betrieb an. Nach Betätigen der
Mono-Taste 5 wird der Anker 4 vom Elektromagneten 3 gehalten. Die Umschaltung von
Stereo-Betrieb auf Mono-Betrieb wird in diesem Falle durch die Kontakte 7 und 8
bewirkt, die den NF-Verstärker am NF-Verstärkereingang auf Mono-Wiedergabe umschalten.
Damit die eingedrückte Mono-Taste 5 auch wieder ausgelöst werden kann, ist der Kontakt
15 vorgesehen, der geöffnet wird, wenn die Tonabnehmertaste 12 bis zu einem mechanischen
Anschlag durchgedrückt wird. Da dann der Stromkreis für den Elektromagneten 3 unterbrochen
wird, kehrt die Mono-Taste 5 in die Ruhelage zurück.
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Die Bedienungsvorschriften des Empfängers würden vereinfacht, wenn
zum Auslösen der eingedrückten Mono-Taste diese Taste selbst durch nochmaliges Eindrücken
ausgelöst werden könnte. Diese Aufgabe wird durch die Anordnung nach F i g. 2 gelöst.
Es sind nur die zur Erklärung der neuen Funktion wichtigen Teile im Ruhezustand
dargestellt. Durch normales Eindrücken der Taste 5 wird der Schaltschieber 16 mit
dem an ihm befestigten Anker 4
gegen den Elektromagneten
3 gedrückt und dort gehalten, solange der Elektromagnet 3 erregt ist. Die auf der
Grundplatte befestigte Kontaktfeder 17 stellt mit dem ebenfalls auf der Grundplatte
befestigten Kontaktstift 18 einen Schalter dar, der als Ruhekontakt im Stromkreis
des Elektromagneten 3 liegt. Die auf die Kontaktfeder 17 geschobene Wendelfeder
19 ist an ihren Enden derart geformt und mit dem Schaltschieber 16 gekuppelt, daß
beim nochmaligen Eindrücken der Taste 5 über den Querbalken 21 und das Ende der
Feder 19 der Kontakt 17, 18 geöffnet wird.
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F i g. 3 zeigt die Anordnung von Schaltschieber 16, Kontaktfeder 17,
Kontaktstift 18 und Wendelfeder 19 noch einmal aus einer anderen Blickrichtung.
Die Bewegungsrichtung des Schaltschiebers 16 bei Betätigung ist durch einen Pfeil
angedeutet.
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In den F i g. 4 bis 9 sind die einzelnen Phasen bei der Betätigung
der Mono-Taste 5 dargestellt.
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F i g. 4: Der Schalter ist in Aus-Stellung. Die Taste 5 wird durch
eine nicht gezeichnete Feder gegen einen ebenfalls nicht gezeichneten Anschlag nach
links gedrückt. Die Wendelfeder 19 ist entspannt, der Kontakt 17, 18 geschlossen,
und der Elektromagnet 3 ist erregt. Wegen des großen Luftspaltes zwischen Elektromagnet
3 und Anker 4 wird der Anker 4 jedoch nicht angezogen.
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F i g. 5: Die Taste 5 wird eingedrückt, so daß die rechte Seite des
Querbalkens 21 den Schaltschieber 16 in Richtung Elektromagnet 3 schiebt. Der Schlitz
22 im Schaltschieber 16 nimmt das eine Ende der auf der Kontaktfeder 17 drehbar
gelagerten Wendelfeder 19 mit (siehe auch F i g. 2). Das andere Ende der Wendelfeder
19 wird hierbei angehoben und stößt an die untere Seite des Querbalkens 21. Die
Wendelfeder 19 befindet sich noch im entspannten Zustand.
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F i g. 6: Die Taste 5 ist ganz eingedrückt (für Mono-Wiedergabe).
Der Schlitz 22 im Schaltschieber 1.6 hat die Wendelfeder 19 noch weiter mitgenommen.
Das andere Ende dieser Wendelfeder konnte jedoch nicht weiter angehoben werden,
da es ja bereits gegen die untere Kante des Querbalkens 21 stößt. Die Wendelfeder
19 ist deshalb gespannt. Der Anker 4 liegt am Elektromagneten 3 an und wird gehalten.
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F i g. 7: Die Taste 5 wurde losgelassen und konnte ein kleines Stück
nach links zurückweichen, weil die linke Aussparung im Schaltschieber
16 etwas breiter ist als der Querbalken 21 (toter Gang zwischen Taste 5 und
Schaltschieber 16). Der Schaltschieber 16 wird weiterhin magnetisch festgehalten,
und das Ende der gespannten Wendelfeder 19 ist jetzt in den Absatz rechts unten
am Querbalken 21 gesprungen.
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F i g. 8: Die Taste 5 wurde ein zweites Mal durchgedrückt, um wieder
Stereo-Wiedergabe einzustellen. Dabei konnte der Querbalken 21 über das Ende der
Wendelfeder 19 eine Kraft auf die Kontaktfeder 17 ausüben und sie vom Kontaktstift
18 abheben. Da der Kontakt 17, 18 im Stromkreis des Elektromagneten 3 liegt, ist
er jetzt stromlos und übt keine Kraft mehr auf den Anker 4 aus.
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F i g. 9: Die Taste 5 wird langsam wieder losgelassen und hat sich
bereits ein kleines Stück nach links bewegt. Der Kontakt 17, 18 ist noch nicht wieder
geschlossen, der Elektromagnet 3 also noch stromlos. Die beim ersten Eindrücken
der Taste 5 gespannte zweite Wendelfeder 23 sorgt dafür, daß der Schaltschieber
16 nun mit der Taste 3 zurückgeht und daß der Anker 4 sich dann, wenn der Kontakt
17, 18 wieder schließt, bereits so weit von dem Elektromagneten 3 entfernt hat,
daß er nicht mehr angezogen werden kann. Beim weiteren Loslassen der Taste 5 wird
daher wieder der Ausgangszustand von F i g. 3 für Stereo-Wiedergabe erreicht.
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An Stelle eines im Ruhezustand geschlossenen Kontaktes 17, 18 könnte
man auch einen im Ruhezustand geöffneten Kontakt verwenden, der beim Schließen den
Elektromagneten stromlos macht.