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Die Erfindung betrifft eine Kamera mit eingebautem, auf Stellungen
»Tageslicht« und »Kunstlicht« einstellbarem Lichtfilter, welches das Spektrum des
Aufnahmelichts an die Spektralempfindlichkeit des verwendeten Films anpaßt und in
Abhängigkeit vom Ein- und Ausschalten einer mit der Kamera verbindbaren Leuchte
von der einen in die andere Stellung überwechselt. Solche Lichtfilter ermöglichen
es dem Kamerabenutzer mit ein und derselben Filmsorte wahlweise Aufnahmen bei Tageslicht
oder bei Kunstlicht durchzuführen. Ist beispielsweise der verwendete Film als Kunstlichtfilm
auf die spektrale Verteilung künstlichen Lichtes abgestimmt, so muß das Filter beim
übergang von Kunstlichtaufnahmen auf Tageslichtaufnahmen- in- den Strahlengang der
Kamera eingefahren werden.
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Um die Bedienungsweise einer mit einem solchen Filter ausgerüsteten
Kamera zu vereinfachen, wird in der österreichischen Patentanmeldung A 7458/65 vorgeschlagen,
dem in der Kamera befindlichen Steuermechanismus zum Verstellen des Filters ein
Verbindungsglied mit der Anbauleuchte zuzuordnen, welches das Filter von der einen
in die andere Stellung überführt, wenn die Leuchte ein- oder ausgeschaltet wird.
Dies hat den Vorteil, daß sich der Kamerabenutzer vor Durchführung einer Aufnahme
nicht mehr um die Filtereinstellung zu kümmern und auch keine zusätzlichen, damit
zusammenhängenden Bedienungshandgriffe vorzunehmen braucht.
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Bei der bekannten Bauart dient als Betätigungsglied zum Verstellen
des Lichtfilters und zum Ein-und Ausschalten der Leuchte ein an letzterer angeordneter
Schalter, welcher beim Ansetzen der Leuchte über das Verbindungsglied mit dem in
der Kamera befindlichen Verstelhnechanismus des Filters gekuppelt wird. Infolgedessen
ist ein Verstellen des Lichtfilters mit Hilfe des Betätigungsgliedes nur möglich,
solange sich die Leuchte an der Kamera befindet. Nun besteht aber oft das Bedürfnis,
die Leuchte von der Kamera zu trennen, wenn bei einer Kunstlichtaufnahme besondere
Beleuchtungseffekte erzielt werden sollen. Für diese Fälle muß die bekannte- Kamera
mit einem zweiten Betätigungsglied versehen sein, um bei abgenommener Leuchte das
Filter in die für Kunstlichtaufnahmen erforderliche Stellung überführen zu können.
Ein solches Betätigungsglied erfordert einen zusätzlichen Aufwand und kann beim
Ansetzen der Leuchte an die Kamera Komplikationen hervorrufen, wenn der Kamerabenutzer
vergißt, dieses Glied zuvor in eine solche Stellung zu überführen, in welcher die
Teile der an der Leuchte und an der Kamera befindlichen Kupplung ungehindert ineinandergreifen
können. Außerdem wird der bei an die Kamera angesetzter Leuchte erzielte Vorteil,
daß sich der Kamerabenutzer vor Durchführung einer Aufnahme nicht um die Filtereinstellung
zu kümmern braucht, wieder aufgehoben, wenn er außer dem Lampenschalter auch noch
ein Filterstellglied an der Kamera betätigen muß.
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Die vorstehend geschilderten Nachteile lassen sich bei einer Kamera
der eingangs bezeichneten Art auf einfache Weise dadurch beseitigen, daß zum Ein-und
Ausschalten der Leuchte und zum Verstellen des Lichtfilters dienende Betätigungsglied
am Kameragehäuse angeordnet ist. Durch diese Maßnahme ist erreicht, daß das zum
Einschalten der Leuchte dienende Betätigungsglied für die Filterverstellung auch
dann wirksam bleibt, wenn die Leuchte von der Kamera abgenommen wird. Damit wird
nicht nur ein zweites Betätigungsglied für das Lichtfilter eingespart, sondern es
entfallen auch Kupplungsmittel, welche bei der bekannten Bauart die Verbindung zwischen
dem Schalter der Leuchte und dem Verstellmechanismus des Filters herstellen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachstehend
an Hand derZeichnung beschrieben. Diese zeigt eine im Schnitt sowie vereinfacht
dargestellte Kamera mit eingebautem Lichtfilter und einer am Kameragehäuse abnehmbar
angeordneten Leuchte.
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Der Boden des Kameragehäuses 1 trägt ein Isolierstück 2, welches eine
Gewindebohrung 3 sowie zwei Anschlußbuchsen 4 und 5 aufweist. Die Bohrung 3 dient
zur Aufnahme einer Rändelschraube 6, mit welcher sich ein zu einer Leuchte 7 gehörender
Haltearm 8 am Kameragehäuse 1 befestigen läßt. Der Arm 8 trägt zwei in die Buchsen
4, 5 eingreifende Kontaktstifte 9, 10 sowie einen Lampenstab 11
mit
Lampenfassung 12 und Reflektor 13. In den Lampenstab mündet ein mit
einem Netzstecker 14 versehenes zweiadriges Kabel 15. Eine Leitung 16 dieses Kabels
führt unmittelbar zu einem in der Fassung 12 des -Lampenstabes 11 befindlichen Kontakt
17. Die andere Leitung 18 verläuft im Inneren des Lampenstabes und
des Haltearms 8 zum Kontaktstift 10, dessen . im Isolierstück 2 befindliche Buchse
5 über ein' im Kameragehäuse 1 verlegtes Leitungsstück 19 mit einer Kontaktplatte
20 verbunden ist, die zu einem nachstehend noch näher beschriebenen Kippschalter
21 gehört. Von einer zweiten, von der Platte 20 isolierten Kontaktplatte
22 des Kippschalters 21- geht ein Leitungsstück 23 zur Buchse 4. Der in diese
eingreifende Kontaktstift 9 steht über eine Leiturig 24 in Verbindung mit
einem zweiten Kontakt 25 der Lampenfassung 12.
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Der Kippschalter 21 weist einen an einer Seitenwand des Kameragehäuses
1 befestigten Rahmen 26 aus Isoliermaterial auf, in dem ein von der Kameraaußenseite
zugänglicher Kipphebel 27 drehbar gelagert ist. Das kugelförmig gestaltete
Ende 28 dieses Hebels greift in einen Hohlkörper 29 und drückt auf eine im Innern
dieses Körpers angeordnete Feder 30. Unter dem Einfiuß dieser Feder stützt sich
der Körper mit einem Kontaktstück 31 an einer Bogenfläche 32 des Rahmens 26 ab.
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In der dargestellten Lage verbindet das Kontaktstück 31 die beiden
durch den Rahmen 26 voneinander isolierten Kontaktplatten 20 und
22, von denen die Leitungsstücke 19 bzw. 23 abgehen. Dies hat zur Folge,
daß der Stromkreis der Leuchte 7 geschlossen ist und die in der Fassung befindlichen
Lampe brennt.- Wird der "Kipphebel 27 umgelegt, so wandert das Kontaktstück 31 an
der Bogenfläche 32 entlang in die -obereEcke des Rahmens 26. Die Verbindung zwischen
den beiden Kontaktplaten 20 und 22
wird dadurch unterbrochen und die
Lampe erlischt.
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Das Kontaktstück 31 wird von einer Gabel 33 umgriffen, welche an einem
zweiarmigen Hebel 34 ausgebildet ist. Dieser Hebel ist im Kameragehäuse 1 auf einem
Zapfen 35 drehbar gelagert und trägt ein in den Strahlengang des Aufnahmeobjektivs
36 einschwenkbares Lichtfilter 37, dessen Aufgabe es ist, das Spektrum des Aufnahmelichts
bei Tageslichtaufnahmen an die Spektralempfindlichkeit des verwendeten Kunstlichtfilms
anzupassen.
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Infolge der Kupplungsverbindung 31, 33 zwischen Hebel 34 und Kippschalter
21 wird das Filter 37
beim Einschalten der Leuchte 7 selbsttätig
aus dem Strahlengang des Objektivs 36 entfernt (Kunstlichtaufnahmen), während es
beim Unterbrechen des Lampenstromes vom Kipphebel 27 des Schalters 21 in seine für
Tageslichtaufnahmen erforderliche Stellung überführt, d. h. in den Aufnahmestrahlengang
der Kamera gebracht wird. Auf diese Weise kann die Aufnahmeart beliebig oft gewechselt
werden, ohne daß der Kamerabenutzer jedes Mal mit besonderen, zeitraubenden Vorbereitungen
oder zusätzlichen, Aufmerksamkeit erfordernden Bedienungshandgriffen belastet wird.
Da der Kippschalter 21 an der Kamera angeordnet ist, bleibt sein Kipphebel 27 als
Betätigungsglied für die Filterverstellung auch dann wirksam, wenn die Leuchte 7
von der Kamera abgenommen wird.