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Verfahren und Vorrichtungen zum Ablegen von aus einzelnen Streifen
durch Längs schnitt abfallfrei abgetrennten Zuschnitten in eine der Schneidvorrichtung
nachgeordnete und ihr gegenüber tiefer gelegenen Ebene sind bekannt. Derartige Maßnahmen
sind z. B. beim Schneiden und Sortieren von Umschlägen oder Hüllen von Buchzündern,
d. h. von Streichholztaschen oder -heften, erforderlich. Bislang wurden insbesondere
die Umschläge von Buchzündern od. dgl. dadurch hergestellt, daß auf Streifen nebeneinander
entsprechend den vorgesehenen Zuschnitten zumindest einseitig ein Aufdruck erfolgte
und diese anschließend durch Längs schnitt entsprechend voneinander abgetrennt wurden.
Anschließend fielen die einzelnen Zuschnitte in einen darunter angeordneten Sammelbehälter.
Für die weitere Verwendung und insbesondere das Einfügen der Streichhölzer war es
daher erforderlich, die Zuschnitte manuell teilweise zu wenden und entsprechend
der Aufdrucke in bezug auf ihre Längsrichtung in wohl definierter Weise orientiert
aufeinanderzustapeln. Diese Maßnahme ist zeit- und arbeitsaufwendig. Um dieses zu
vermeiden, ist ein Verfahren zum Ablegen von aus einzelnen Streifen durch Längsschnitt
abfallfrei abgetrennten Zuschnitten in einer der Schneidvorrichtung nachgeordneten
und ihr gegenüber tiefer gelegenen Ebene, in der sie entsprechend ihrer Anzahl und
Reihenfolge in Streifen eingefächert werden, bekanntgeworden (vgl. deutsche Patentschrift
561 777). Bei diesem bekannten Verfahren werden die Zuschnitte nach dem Passieren
der Schneidvorrichtung um ihre Längsachse, d. h. um eine waagerechte in Transportrichtung
verlaufende Achse jeweils in bezug auf die Mitte der Vorrichtung gedreht und über
Schrägflächen nach außen geführt, um entweder in vorgesehene Stapelkästen eingefächert
oder auf nachgeschaltete Transportmittel abgegeben zu werden. Dabei werden die Zuschnitte
voneinander derart entfernt, daß die Anordnung der Trennwände, die den Stapelkästen
zugeordnet sind, erfolgen kann. Das bringt jedoch den erheblichen Nachteil mit sich,
daß die Stapelvorrichtung viel breiter baut, als dies gemäß der ursprünglichen Breite
der Streifen erforderlich wäre.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung anzugeben, bei der ein manuelles Stapeln der einzelnen Zuschnitte nicht
mehr erforderlich ist und insbesondere die Stapelvorrichtung keineswegs breiter
ausgeführt werden muß, als es der Breite der ursprünglich eingesetzten Streifen
entspricht.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablegen von aus einzelnen
Streifen durch Längsschnitt abfallfrei abgetrennten Zuschnitten in einer der Schneidvorrichtung
nachgeordneten und ihr gegenüber tiefer gelegenen Ebene, in der sie entsprechend
ihrer Anzahl und Reihenfolge im Streifen eingefächert werden. Die Erfindung besteht
darin, daß die nach dem Schnitt in einer Breite des Streifens entsprechenden Bahn
geförderten Zuschnitte um eine sich quer zur Förderrichtung erstreckende Achse gemeinsam
in eine mehr zur Senkrechten als zur Waagerechten gegenüber der bisherigen Förderebene
geneigten Ebene gekippt werden und in dieser neuen Förderebene einzeln um eine in
Förderrichtung verlaufende Achse in einem spitzen Winkel verschwenkt und in dieser
Lage eingefächert werden. Dabei kann in an sich bekannter Weise die Schwerkraft
für das Fördern der
Zuschnitte vor ihrem Einführen in ihre Fächer oder Kanäle ausgenutzt
werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens, welche Messer od. dgl. zum Unterteilen einer Serie von Boden od. dgl.
in Gruppen von dicht beieinander befindlichen Zuschnitten sowie Mittel zum Vorschieben
der Zuschnitte im wesentlichen parallel zueinander, Mittel für die Schwenkbewegung
der abgetrennten Zuschnitte in jeder Gruppe um in Förderrichtung verlaufende Achsen
sowie auch eine der Anzahl der Zuschnitte pro Gruppe entsprechende Anzahl Becher
oder Kanäle zur Aufnahme der Zuschnitte der verschiedenen Gruppen aufweist. Diese
Vorrichtung ist gekennzeichnet dadurch, daß eine Führung für das gemeinsame Kippen
der Zuschnitte um eine annähernd waagerechte Achse vorgesehen ist und dieser Führung
weitere Führungen zum Schwenken der Zuschnitte um in Förderrichtung verlaufende
Achsen an schräg abfallenden Gleitrinnen nachgeordnet sind, die einen etwa V-förmigen
Querschnitt aufweisen sowie in die Fächer einmünden, und daß zum gruppenweisen Vorschub
der Zuschnitte in den Fächern oder Kanälen jeweils zwischen den Zwischenwänden in
Längsrichtung der Kanäle vor- und zurückbewegbare Vorschubmittel vorgesehen sind.
Nach einem besonderen Vorschlag der Erfindung sind ferner eine Rückwärtsbewegung
der durch die Vorschubmittel vorgeschobenen Zuschnitte verhindernde Sperrmittel
vorgesehen.
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Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß sich einerseits manuelle Eingriffe bei der Stapelung bzw. beim Ablegen
der Zuschnitte vollkommen erübrigen und andererseits die Stapelvorrichtung in bezug
auf ihre Breite keinen größeren Platzaufwand erforderlich macht, als er durch die
Breite der zugeführten und durch Längsschnitte aufzuteilenden Streifen erforderlich
ist.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt Fig. 1 in vereinfachter Seitenansicht
einen Teil einer Schneidemaschine, die mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens versehen ist, Fig. 2 eine Aufsicht auf den Gegenstand
nach Fig. 1, F i g. 3 einen Längsschnitt in größerem Maßstab in Richtung der Pfeile
III-III gemäß der F i g. 2; F i g. 4 und 5 zeigen Teilschnitte längs der Linien
IV-IV bzw. V-V gemäß der F i g. 3; F i g. 6 stellt einen der F i g. 3 entsprechenden
Teilschnitt dar, in der einige dieser Teile in einer anderen Lage aufgezeigt sind
und F i g. 7 eine perspektivische Teilansicht.
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Die in F i g. 1 und 2 (teilweise) gezeigte Maschine besitzt ein Gestell
oder Stativ 1, einen im Stativ aufgehängten Antriebsmotor 2 und eine im Stativ drehbar
gelagerte Hauptantriebswelle 3, die vom Motor 2 über Riemenscheiben 4 und 5 sowie
über diese laufende Riemen 6 angetrieben wird. Die Welle 3 trägt eine untere Serie
Messerscheiben 8, die mit entsprechenden Messerscheiben 9 an einer oberen Messerwelle
10 zusammenwirken, die von der Welle 3 angetrieben wird. Die zu schneidenden Bogen
oder Streifen 11 (Fig.2) werden von einem nicht gezeigten Magazin mittels Mitnehmer
12, die an endlosen Ketten 13 befestigt sind, translatorisch zwischen ein Paar
Vorschub
walzen 15 eingeführt, welche die Streifen jeweils den Messerpaaren 8, 9 zuführen,
die diese zu Zuschnitten 25 a (F i g. 7) unterteilen.
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Die Zuschnitte werden zwangsweise von einem Paar angetriebener Vorschubwalzen
17 (F i g. 3) vorgeschoben, die die Zuschnitte mittels einer nach unten konkaven,
den Zuschnitten eine Drehbewegung erteilenden Führung 18 zu einem Paar gummibekleideter
Abgabewalzen 19 führen, die gegeneinander mit einem konstanten Federdruck od. dgl.
gepreßt werden. Sämtliche Walzenpaare 15, 17, 19 werden mit gleicher Peripheriegeschwindigkeit
angetrieben. Die Walzen 17, 19 sind hinter den Messern 8, 9 und die in der Längsrichtung
verlaufenden Ränder der Zuschnitte übergreifend angeordnet. Dadurch wird erreicht,
daß Störungen in der gegenseitigen Lage der Zuschnitte weitgehendst verhindert werden.
Wie aus F i g. 1 und 3 hervorgeht, geben die nach unten konkaven, die Zuschnitte
um eine sich quer zur Förderrichtung erstreckende Achse kippenden Führungen 18 und
die Abgabewalzen 19 den geschnittenen Zuschnitten eine schräg nach unten in Förderrichtung
gerichtete Bewegung, so daß die nächste Etappe in deren Vorschub nur unter Einwirkung
der Schwerkraft erfolgen kann.
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Während die Zuschnitte durch die Abgabewalzen 19 vorgeschoben werden,
werden alle Zuschnitte 25 a (F i g. 7), jeder für sich, um in Förderrichtung verlaufende
Achsen geschwenkt. Dieses wird erreicht durch eine Gruppe von aus Drähten bestehende
Führungen 20 (Fig. 3, 4 und 7), die an einer gemeinsamen Stange 21 befestigt sind
und durch eine Gruppe von Hebedrähten 22, die in der Vorderseite einer im Schnitt
sägezahnförmigen Hinterwand 26 (F i g. 4 und 5) eines Fachregals eingelassen sind,
welches in seiner Gesamtheit mit 27 bezeichnet ist, und die dazu dienen, die Anlagefläche
und die Reibung zwischen den Zuschnitten 25 a und der Vorderseite der Hinterwand
zu verringern. Das Schwenken der Zuschnitte wird dadurch erzielt, daß die Führungen
20 gegen die rechte Längskante (gesehen in der Bewegungsrichtung der Zuschnitte
in F i g. 7) der Zuschnitte gepreßt werden. Dank dieser Schwenkbewegung der einzelnen
Zuschnitte werden so breite Spalte zwischen diesen gebildet, daß Zwischenwände 28
aus dünnem Blech od. dgl. zwischen den verschiedenen Bewegungsbahnen der Zuschnitte
angebracht werden können. Die Zwischenwände 28, welche die verschiedenen Fächer
23 des Fachregals voneinander trennen, sind an den vertikalen Seiten der Sägezahnteilung
der Hinterwand 26 befestigt und haben die Aufgabe, die verschiedenen Zuschnitte
25 a in gut definierte Stapel 25, die jeder einer Position auf dem Ausgangsbogen
11 (F i g. 1) entsprechen, zu trennen.
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Die Zuschnitte werden in ihre zugeordneten Fächer durch Führungsbleche24
eingeführt, die eine Fortsetzung nach oben auf den Zwischenwänden 28 bilden und
an ihren oberen Enden etwas ausgebogen sind, wie dieses aus F i g. 2 hervorgeht.
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Der Boden 29 des Fachregals (F i g. 3) ist gerundet und konvex nach
oben durchgewölbt und setzt sich in einem Tisch 30 fort, der die durch ein Zerschneiden
einer Serie Bogen oder Streifen 11 gewonnenen Stapel 25 trägt.
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Nachdem die Zuschnitte 25 unter Drehung um eine annähernd waagerechte,
zu ihrer Bewegungsrichtung annähernd querverlaufende Achse und unter einer Schwenkbewegung
um eine in Bewegungsrichtung
verlaufende Achse auf den Boden 29 des Fachregals 27
gefallen sind, werden sie stehend, auf der vorderen Kante, im wesentlichen senkrecht
zu ihrer Fallrichtung vorgeschoben. Dieser Vorschub erfolgt in einer Richtung, welche
in der gleichen Vertikalebene wie die ursprüngliche Bewegungsrichtung liegt und
einen von 900 getrennten Winkel mit der Ebene der Zuschnitte bildet. Dies wird von
einer Serie gemeinsam beweglicher Kolben 31 herbeigeführt, die vor und zurück in
Öffnungen 32 (F i g. 5) in der Hinterwand 26 beweglich geführt sind. Die Kolben
31 sind im oberen, zentralen Trägerteil eines U-förmigen Bügels 33 mit nach unten
gewendeten Schenkeln befestigt, die mittels Lageraugen 35 um Achszapfen 36 schwenkbar
sind. An den Ecken zwischen den Schenkeln und dem zentralen Trägerteil ist der U-förmige
Bügel 33 mit einstellbaren Anschlagschrauben 37 versehen, die mit festen Anschlägen28
zusammenwirken, die die Ausgangslage der Kolben 31 definieren, in welcher sie in
die öffnungen 32 völlig eingezogen sind. Der Arbeitsschlag der Kolben 31, bei dem
der Bügel 33 in der Richtung des Pfeiles in Fig.6 um die Achszapfen 36 geschwenkt
wird, wird dadurch erzielt, daß ein Paar Stangen 39 nach links gezogen werden, wie
dieses durch den Pfeil B in F i g. 6 angedeutet wird. Das rechte Ende jeder Stange
39 ist mit einem Arm 40 a eines Winkelhebels 40 a, 40 b gelenkig verbunden, der
um einen festen Achszapfen 41 schwenkbar ist und dessen anderer Arm 40 b, der bei
Bewegung der Stange 39 in der Richtung des Pfeiles B im Uhrzeigersinn in der Richtung
des Pfeiles C in Fig. 6 geschwenkt wird, mit einer verstellbaren Anschlagschraube
42 versehen ist, welche hierbei an den Bügel 33 und die Kolben 31 anschlägt und
diese mitnimmt. Während ihres Arbeitsschlages, bei dem sie sich nach rechts (Fig.
3 und 6) bewegen, verschieben die Kolben 31, wie früher angedeutet wurde, die zuletzt
in die Fächer 23 heruntergefallene Gruppe Zuschnitte, die auf hoher Kante stehen,
auf den Boden 29, vorbei an den Anschlägen oder Zungen 44, die zwischen einem der
Führungsbleche 24 und einer Zwischenwand 28 angeordnet sind. Die Führungsbleche
24, die Zungen 44 und die Zwischenwände 28 sind zweckmäßigerweise verschiedene Teile
eines einzigen Bleches. Die Zungen 44 haben die Aufgabe, die Zuschnitte, die zuletzt
in den Stapeln liegen, zu hindern, daß sie zurück an die Hinterwand 26 der Fächer
23 während des Zurückganges der Kolben 31 gleiten, wenn der Bügel 33, der Hebelarm
40 b und die Stange 39 sich in entgegengesetzter Richtung zum Arbeitsschlag bewegen,
wie dieses mittels der Pfeile D, E bzw. F in F i g. 3 angedeutet ist.