DE128453C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Sowohl die in dem Haupt-Patent 122015 als auch die in dem Zusatz-Patent 123687 beschriebenen Einrichtungen sind an das Vorhandensein gewisser Vorbedingungen gebunden, welche die Erfindung nicht unter allen Umständen anwendbar erscheinen lassen. Während nach dem Haupt-Patent die Mutter eine besondere Gestaltung an der der Unterlegscheibe benachbarten Seite erhalten mufs und die nach dem Zusatz-Patent 123687 vorgesehene Unterlegscheibe infolge der gekrümmten Gestalt der Einführungsnuthen für den Sicherungsbolzen die Herstellung erschwert, so hat diese Erfindung eine Ausführungsform zum Gegenstande, welche zwar sämmtliche Merkmale des Gegenstandes des Haupt-Patentes besitzt, nämlich die kreisförmige Ausnehmung α der Unterlegscheibe p, die Einführungsöffnung b für den Sicherungsbolzen e und selbst die Nasen c, aber sich von jener dadurch unterscheidet, dafs diese Nasen c nicht an der Mutterunterfläche besonders hergestellt werden müssen, sondern dafs die an der Mutter ohnehin vorhandenen Kanten des sechsseitigen Prismas dem Zwecke unmittelbar dienen, der den Nasen c nach dem Haupt - Patente zugewiesen ist.

Dadurch wird der Vortheil erreicht, dafs die Muttern nicht durch ihre besondere Gestaltung vertheuert werden müssen und dafs der etwa vorhandene Mutternvorrath aufgebraucht werden kann. Endlich erweist sich die neue Bauart bei engen Raumverhältnissen noch dadurch vortheilhaft, dafs die Einführungskanäle b für den Sicherungsbolzen sämmtlich auf einer Seite liegen und, wie noch näher erklärt werden wird, höchstens eine Richtungsänderung von 80° aufweisen, während sie in der Zeichnung des Haupt-Patentes auf gegenüberliegenden Seiten angegeben sind und mindestens um 120⁰ von einander abweichen.

In der Zeichnung stellt

Fig. ι die Seitenansicht einer mit dieser Vorrichtung gesicherten Laschenverbindung für eine Eisenbahnschiene dar.

Fig. 2 ist ein senkrechter Querschnitt durch die Laschenverbindung.

Zu dem gleichen Zwecke wie im Haupt-Patent empfiehlt es sich auch hier, mehrere Nuthen b in der Umgebung der Mutter anzuordnen. Wenn, wie in Fig. 1 geschehen, drei Nuthen mit einem Richtungswechsel von jedesmal 40° vorhanden sind, so wird die Mutter bei je 20 ° Drehung festgestellt werden können. Der Arbeiter hat einige Aufmerksamkeit darauf zu verwenden, in welche der drei Nuthen er den Nagel hineinschlagen mufs. Dafs man mit einer engeren Winkeltheilung

Früheres Zusatz-Patent: 123687.

noch weitergehende Feinheiten in der Feststellung der Mutter wird erreichen können, liegt auf der Hand.

Der leitende Grundgedanke, welchen die vorstehend beschriebene Erfindung mit derjenigen des Haupt-Patentes gemein hat, beruht auf dem Umstände, dafs auch hier wieder eine Formveränderung (Krümmung) des Sicherungsbolzens während seines Eintreibens stattfindet, und dafs diese Formveränderung wieder rückgängig gemacht werden mufs, wenn man den Sicherungsbolzen entfernen will. Während dieses mit Anwendung eines geeigneten Werkzeuges, einer Zange, von Hand des Arbeiters gelingt, so wohnt doch selbst bei den heftigsten Stöfsen, denen die Schienenstofsverbindung während des Betriebes ausgesetzt ist, der Mutter nicht diejenige Arbeitsfähigkeit inne,

welche nothwendig ist, um diese Formveränderung selbstthätig auszuführen. Die Sicherung besteht also hier wie dort in dem Nichtvorhandensein einer entsprechenden selbstthätigen Arbeitsfähigkeit zum Zurückdrehen der Mutter.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schraubensicherung nach Patent 122015, dadurch gekennzeichnet, dafs die Schraubenmutter nicht mit besonderen Nasen ausgerüstet ist, sondern dafs die Seitenkanten des Mutterkörpers selbst die Stelle jener Nasen vertreten, gegen die sich der in die Einführungsöffnungen b eingetriebene Sicherungsbolzen e stützt und dadurch das Zurückdrehen der Mutter verhindert.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedruckt in der reichsdrucüere:!