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Kraftfahrzeug-Lenkrad Die Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug-Lenkrad
nach Patent 1213 753.
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Gegenstand des Hauptpatentes ist ein Kraftfahrzeug-Lenkrad, dessen
Lenkradkranz eine derartig kombinierte Querschnittsgestaltung aufweist, daß der
innere Teil dieses Querschnittes wie in der bisherigen Form starr ausgebildet bleibt,
während der äußere, den Handflächen zugewandte Querschnittsteil elastisch verformbar
und handschweißaufsaugend ausgebildet ist. Eine vorteilhafte Ausführung eines in
dieser Weise ausgebildeten Kraftfahrzeug-Lenkrades besteht darin, daß der starre
Lenkradkranzteil auf seinem Außenumfang mit einer Auskehlung versehen ist, in die
der elastisch verformbare Lenkradkranz eingreift, wobei er über den Außendurchmesser
des starren Lenkradteiles überstehen kann. Durch diese Ausbildung des Lenkradkranzes
wird ein handschweißaufsaugendes, kälte- und wärmeabweisendes Lenkrad erreicht,
bei dem die bekannte Erscheinung des Gleitens und Rutschens der Hände infolge Schweißbildung
ausgeschaltet und das darum von hervorragender Griffigkeit ist.
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Der Möglichkeit, Handschweiß aufzunehmen, Erschütterungen zu absorbieren
und die Griffsicherheit zu steigern, sind aber auch bei einem nach dem Hauptpatent
ausgebildeten Lenkrad darum Grenzen gesetzt, weil diese Eigenschaften nur auf der
Eigenelastizität des äußeren Querschnittsteiles beruhen und infolgedessen um so
stärker oder geringer in Erscheinung treten, je größer oder kleiner der Querschnitt
dieses Teiles ist. Der Querschnitt kann zwar zwecks Verbesserung der erwähnten Eigenschaften
vergrößert werden, aber auch diese Maßnahme ist nur begrenzt anwendbar, da der Lenkradkranz
bei überschreitung der herkömmlichen Maximalquerschnittsgröße seine zweckmäßige
Form verliert und dick, plump und unansehnlich wirkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Gegenstand des -Hauptpatentes
zu verbessern und ein Lenkrad zu schaffen, das die aufgezeigten Mängel vermeidet.
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Zum Lösen dieser Aufgabe besteht die Erfindung bei einem Kraftfahrzeug-Lenkrad
darin, daß der äußere, elastisch verformbare und handschweißaufsaugende Querschnittsteil
auf einer federnden Unterlage gelagert und unter Abstützung an zwei oder mehr Stellen
mit Abstand so auf dem inneren starren Querschnittsteil angeordnet ist, daß er den
eigentlichen Griffkranz bildet. Der äußere Teil kann hierbei aus einem federnd nachgebenden
Metallband und einer elastisch verformbaren, handschweißaufsaugenden Auflage bestehen.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Lenkrades werden seine Elastizität und
seine Eigenschaften der Handschweißaufnahme erhöht, die Griffsicherheit infolgedessen
verstärkt und darüber hinaus eine praktisch absolute Erschütterungsfreiheit des
Lenkradkranzes bewirkt. Auch die Sicherheit des Fahrers bei vorkommenden Unfällen
wird erhöht, da der eigentliche Lenkradkranz nicht nur in seinem Querschnitt, sondern
auch radial elastisch verformbar ist, ohne daß seine ,Stabilität beeinträchtigt
wird.
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Es ist schon (französische Patentschrift 596 881 und USA.-Patentschrift
2 913 923) bekanntgeworden, Lenkräder nach Art der Fahrzeugräder auszubilden, d.
h. mit einer Felge zu versehen und auf dieser einen mit Luft oder Gummi gefüllten
Schlauch und einen diesen umhüllenden Mantel aufzuziehen. Ein derartiges Lenkrad
besitzt keinen inneren und äußeren Querschnittsteil im Sinne der Erfindung. Die
den Lenkradkranz bildenden Teile stellen eine Einheit dar, die zerstört und unbrauchbar
würde, wollte man sie in einen inneren und äußeren Querschnittsteil zerlegen. Eine
derartige Ausführung eines Lenkrades ist mit dem Kraftfahrzeug-Lenkrad nach der
Erfindung nicht vergleichbar. -In der deutschen Patentschrift 551298 ist zwar ein
Lenkrad beschrieben, dessen Lenkradkranz aus einem äußeren und einem inneren Querschnittsteil
besteht. Bei dem äußeren Querschnittsteil handelt es sich jedoch nicht um einen
elastisch verformbaren und handschweißaufsaugenden Körper, und dieser Querschnittsteil
ist auch nicht, wie dies erfindungsgemäß der Fall ist, auf einer federnden Unterlage
gelagert. Bei dem bekannten Lenkrad besteht der Lenkradkranz vielmehr aus zwei Halbteilen,
die beide
starr ausgebildet und zwischen denen federnde Zwischenglieder
angeordnet sind. Auftretenden Erschütterungen wird lediglich von den federnden Zwischengliedern
entgegengewirkt. Demgegenüber wird die Erschütterungsfreiheit des Kraftfahrzeug-Lenkrades
nach der Erfindung durch den äußeren Querschnittsteil des Lenkradkranzes begründet,
der darüber hinaus einerseits wegen seiner Durchfederungseigenschaft, seiner elastischen
Querschnittsverformbarkeit und seiner handschweißaufsaugenden Eigenschaft eine absolute
Griffsicherheit gewährleistet.
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Bei dem Kraftfahrzeug-Lenkrad nach der Erfindung wird die Stabilität
des Lenkrades durch den inneren starren Querschnittsteil des Lenkradkranzes begründet,
von dem das Gefüge des Lenkradkranzes massiv zusammengehalten wird. Da der innere
Querschnittsteil nicht den eigentlichen. Griffkranz bildet, braucht er in seinem
Querschnitt auch nicht auf diese Funktion abgestellt zu werden, sondern kann im
Verhältnis zum äußeren Querschnittsteil dünn gehalten werden. Da der innere Querschnittsteil
weiterhin nur sehr selten und dann nur mit den Fingerspitzen der Hände des Fahrers
umgriffen wird, ist er auch keiner auf Abnutzung gerichteten Beanspruchung unterworfen,
und es genügt darum, ihn mit einer Hartgummi-oder Kunststoffummantelung von nur
1 bis 2 mm Stärke zu versehen, so daß der Materialverbrauch für die Ummantelung
äußerst gering ist.
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Der innere Querschnittsteil trägt den äußeren, den Griffkranz bildenden
Querschnittsteil. Zu diesem Zweck sind auf ihm eine Anzahl, beispielsweise drei
oder vier, radial nach außen stehende, etwa 8 bis 10 mm lange, 20 bis 25 mm breite
und 5 bis 6 mm starke Traglaschen angeordnet, die aus dem Material der Ummantelung,
das heißt z. B. aus Hartgummi oder Kunststoff, gebildet sein können und auf denen
der äußere Querschnittsteil durch mechanischen Verbund zuverlässig befestigt wird.
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Der äußere Querschnittsteil besteht aus einem federnd nachgebenden
Metallband, beispielsweise von einer Breite von etwa 10 bis 15 mm und einer Stärke
von etwa 3 mm, und aus einem darauf befestigten, mit Leder oder einem Material ummantelten
Elastikkörper aus Schaumgummi, Filz od. dgl., der eine Höhe von beispielsweise 15
bis 25 mm aufweisen kann. Seine Breite entspricht an seiner Verbindungsstelle mit
dem Metallband etwa der Breite des Metallbandes, kann aber im übrigen in einem gewünschten
Umfange über dieses hinausstehen.
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Das den elastischen Körper tragende Metallband ist in seiner Stärke
und in seiner Beschaffenheit zweckmäßig so zu halten, daß die von den Abstützstellen
begrenzten Kreisbögen des äußeren Radkranzes eine derart abgestimmte Federkraft
aufweisen, daß sie bei Druckbeanspruchung erst nach überwindung eines bestimmten
Widerstandes in den Zwischenraum zwischen dem äußeren und inneren Radkranz einfedern.
Dies bedeutet, daß beim Umgreifen des äußeren Querschnittsteiles zunächst nur der
Elastikkörper in seinem Querschnittsbereich nachgibt und sich in sich selbst verformt,
während bei stärkerer Greifbeanspruchung des äußeren Querschnittsteiles infolge
besonderer Umstände, z. B. bei plötzlich notwendigem Herumreißen des Lenkrades,
die elastische Eigenverformbarkeit des Elastikkörpers zur i Aufnahme der Beanspruchung
nicht mehr ausreicht und der äußere Querschnittsteil darum infolge stärkeren Umgriffes
in den Zwischenraum zwischen äußerem und innerem Querschnittsteil einfedert. Bei
sehr starkem Einfedern in dieser Weise entsteht in dem äußeren Querschnittsteil
eine so tiefe Verformung, daß der Lenkradkranz absolut sicher in den Händen des
Fahrers und ein Gleiten oder Rutschen nicht einmal für Millimeter möglich ist. Nach
Lösen des starken Umgriffes federt der äußere Querschnittsteil wieder in seine Normallage
zurück.
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Der innere und der äußere, elastisch verformbare Querschnittsteil
können radial in gleicher Flucht hintereinander und in einem Abstand von etwa 3
bis 4 mm voneinander angeordnet sein. Sie können aber auch eine schräge, stufenweise
Anordnung aufweisen.
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Die Ausbildung eines Lenkrades gemäß Erfindung hat auch zur Wirkung,
daß etwaige, von den Rädern des Kraftfahrzeuges auf die Lenkorgane übertragene Erschütterungen
sich höchstens bis auf den inneren Querschnittsteil fortsetzen können. Durch die
Anordnung eines äußeren, elastisch verformbaren Querschnittsteiles als Griffkranz,
der nur an wenigen Stellen mittels Traglaschen auf dem inneren Querschnittsteil
befestigt ist, sind nachteilige stoßartige oder vibrierende Erschütterungen, Schwingungen
u. dgl., die auf die Hände des Fahrers übertragen werden, weitgehend ausgeschlossen.
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Es empfiehlt sich, das Profil der elastischen Auflage des äußeren
Querschnittsteiles, abweichend von der herkömmlichen, im Querschnitt knappen, runden
oder ovalen Form, nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kantig zu gestalten.
Versuche über das Fahrverhalten mit einem Lenkrad nach der Erfindung haben gezeigt,
daß der äußere Querschnittsteil dann am intensivsten handschweißaufsaugend wirkt,
wenn sich sein Profil elastisch und knautschend tief in die Gelenkfalten der Hand
schmiegt. Diese Wirkung ergibt sich, wenn der Querschnitt des äußeren verformbaren
Querschnittsteiles, d. h. also sein Volumen, erheblich größer als die natürliche
Aushöhlung der den Lenkradkranz umgreifenden Hand ist und wenn er ein kantiges Profil
besitzt. Eine derartige elastische Auflage drückt sich in die kleinsten Falten und
Vertiefungen des Handinneren und nimmt so auch aus tiefstgelegenen Falten und Poren
die Handfeuchtigkeit auf.
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Der äußere Querschnittsteil kann aus einem rundum geschlossenen Ring
bestehen. Wenn die elastische Auflage des als Griffkranz dienenden äußeren Querschnittsteiles
mit einem Lederbezug od. dgl. versehen werden soll, so werden einzelne Kranzausschnitte
für sich gefertigt und die Ausschnitte unter Bildung des Lenkradkranzes zusammengefügt.
Auf diese Weise können für den Bezug der Teilstücke kleinere Abschnitte des überzugmaterials
verwendet und so die Fertigungskosten erheblich verringert werden. Ebenso kann auch
aus wirtschaftlichen Gründen die Verwendung der die elastische Auflage tragenden
Bänder, die aus Federstahl oder einem Kunststoff gefertigt werden können, in Form
von einzelnen Teilstücken ratsam sein.
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Das Kraftfahrzeug-Lenkrad nach der Erfindung ist in den Zeichnungen
beispielsweise veranschaulicht.
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F i g.1 und 2 zeigen Kraftfahrzeug-Lenkräder gemäß der Erfindung;
F i g. 3 bis 5 sind Schnittdarstellungen durch den Lenkradkranz.
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In den Zeichnungen ist mit a der innere, starr ausgebildete Querschnittsteil
und mit b der äußere,
elastisch verformbare und handschweißaufsaugende
Querschnittsteil des Lenkradkranzes bezeichnet.
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Auf dem inneren Querschnittsteil a sind in symmetrischer Anordnung
vier radial nach außen gerichtete Traglaschen a 1, a 2, a 3 und
a 4 vorgesehen, auf denen der äußere Querschnittsteil b befestigt ist. Zwischen
den Traglaschen befinden sich zwischen dem inneren und äußeren Querschnittsteil
freie Zwischenräume.
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Der äußere Querschnittsteil b ist als Griffkranz ausgebildet und besteht
aus einem elastisch federnden Band b 1 und aus einem auf dieser befestigten elastischen
Auflage b 2, die, wie dies aus den F i g. 3 bis 5 zu ersehen ist, ein kantiges
Querschnittsprofil besitzt. Die elastische Auflage ist mit einer Umhüllung aus Leder
versehen.
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Der äußere Querschnittsteil ist im Querschnitt erheblich größer ausgebildet
als der innere Querschnittsteil a, dessen Funktion darin besteht, den äußeren Querschnittsteil
b zu tragen. In den F i g. 3 bis 5 sind verschiedene Größenverhältnisse in der Querschnittsausbildung
zwischen innerem und äußerem Querschnittsteil veranschaulicht. In dem in F i g.
5 dargestellten Beispiel besitzt die elastische Auflage des äußeren Querschnittsteiles
einen besonders großen Querschnitt, der eine besonders gute Griffestigkeit gewährleistet.
Eine im Durchschnitt große elastische Auflage von sehr weicher Beschaffenheit findet
in leicht gequetschtem Zustand in jeder Hand Platz und füllt sie völlig aus. Der
Fahrer braucht einen derartig ausgebildeten Griffkranz nur leicht zu umfassen und
hat den Lenkradkranz trotzdem fest im Griff.
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In F i g.1 ist der Fall veranschaulicht, daß der Lenkradkranz infolge
besonderer Umstände mit stärkerem Griff umfaßt werden muß. In diesem Fall federt
der äußere Querschnittsteil an der Greifstelle in den Zwischenraum zwischen dem
inneren und dem äußeren Querschnittsteil und bildet hier eine Vertiefung E, die
eine absolut sichere Griffhaltung zur Folge hat. Beim Lösen des Griffes federt der
eingedrückte Querschnittsteil wieder in die alte Stellung zurück.
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In F i g. 2 ist der äußere Querschnittsteil b in Form von vier Einzelabschnitten
dargestellt, die nach ihrer Fertigung zusammengefügt und auf den Traglaschen
a 1 bis a 4 befestigt werden.