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Lenkrad, insbesondere für Personenkraftwagen Das Bestreben im Bau
von motorgetriebenen Fahrzeugen ist besonders darauf gerichtet, die Sicherheit soweit
wie möglich zu erhöhen. Eine wesentliche Rolle für die Sicherheit des Fahrers spielt
die Ausbildung des Lenkrades.
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Die Lenkräder selbst führt man in der Regel mit Speichen aus, die
die Lenkradnabe mit dem Radkranz verbinden. Die Ausführungsform der Speichen, ihre
Zahl und Anordnung sind verschieden. So hat man beispielsweise die Speichen aus
Federstahl mit Flach- oder Rundquerschnitt hergestellt, um durch die Nachgiebigkeit
derselben Verletzungen des Fahrers im Falle eines Zusammenstoßes möglichst zu verhindern.
Das erste Ziel der Erfindung ist, ein Lenkrad 'herzustellen, das Sicherheit gegen
Verletzungen bei Zusammenstößen bietet. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist, eine
möglichst gute Sicht auf die hinter dem Lenkrad angeordneten Instrumente zu erlangen.
Zu diesem Zwecke ist man vom Vierspeichenrad auf das Dreispeichenrad übergegangen
und hat die Speichen derart unsymmetrisch angeordnet, daß zwei derselben bei Geradeausfahrt
im wesentlichen waagerecht stehen. Bei der Fahrt mit eingeschlagenem Lenkrad ist
jedoch die Sicht auf das Armaturenbrett durch die Speichen behindert. Außerdem hat
die Tatsache, daß die Verbindung vom Lenkrad zu den gelenkten Rädern über eine große
Zahl von Teilen vollzogen wird, in den meisten Fällen zur Folge, daß die angestrebte
Lage des Lenkrades Abweichungen
unterworfen ist, so daß selbst bei
Geradeausfahrt nicht immer eine ungehinderte Sicht auf die Instrumente. gegeben
ist. Sogar bei neueren Karosserieausführungen, bei welchen die Instrumente unmittelbar
hinter der Ebene des Lenkrades in einem auf der Lenksäule befestigten Gehäuse vereint
sind, wird die Sicht durch die Speichen, insbesondere bei eingeschlagenem Lenkrad,
behindert. Es sind ferner Lenkräder mit nur zwei Speichen, die bei Geradeausfahrt
waagerecht stehen, bekannt; diese sind aber wegen der geringen Festigkeit nachteilig.
Schließlich ist dem Bestreben, mit geringstem Gewichtsaufwand ein formschönes Lenkrad
zu schaffen, bei Verwendung von Speichen eine natürliche Grenze gesetzt.
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Die Erfindung zielt darauf ab; alle durch die Verwendung von Speichen
für Lenkräder sich ergebenden Nachteile zu beseitigen, und besteht im Wesen darin,
daß die Verbindung von der Lenkradnabe zum Lenkradkranz durch eine allenfalls mit
Durchbrechungen oder Ausnehmungen versehene Scheibe aus durchsichtigem Material
gebildet wird. Als durchsichtiges Material können beispielsweise Kunstharz und zur
Aufnahme der gegebenen Beanspruchungen geeignete Sicherheitsgläser verwendet werden.
Diese Ausführung des Lenkrades erhöht die Unfallsicherheit, gibt freie Durchsicht
auf die Instrumente .und ermöglicht einen geringen Gewichtsaufwand: Durch die Verwendung
der verhältnismäßig dünnen Scheibe; z. B. aus durchsichtigem Kunstharz, wird die
Gefahr der Verletzung bei Unfällen herabgesetzt, da solche Scheiben bedeutende Kräfte
in der Umfangsrichtung unter gleichzeitiger federnder Nachgiebigkeit aufzunehmen
vermögen und im Falle eines Zusammenstoßes Verletzungen unwahrscheinlich sind. Ferner
wird die bestmögliche Sicht auf die am Armaturenbrett bzw. an der_Lenksäule befestigten
Instrumente durch die durchsichtige, glasklare Scheibe in jeder Stellung des Lenkrades
gewährleistet, und schließlich isteinegefälli.geFormerzielbar. Das niedrige spezifische
Gewicht des durchsichtigen Scheibenmaterials unterstützt die angestrebte Leichtbauweise.
Die neuartigen Wirkungen, welche bei Verwendung von durchsichtigem Kunstharz erzielbar
sind, gewährleisten schließlich ein gefälliges Aussehen des Lenkrades.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen
dargestellt.
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Fig. i und 2 zeigen einen Querschnitt und eine Draufsicht auf eine
Ausführungsform, Fig. 3 eine Draufsicht auf eine abgeänderte Ausführungsform. Eine
weitere Ausführungsform ist in den Fig.4 bis 8 dargestellt, von .welchem Fig. 4
einen Querschnitt, Fig.4a ein Detail im' Schnitt nach der Linie a-b, Fig. 6, Fig.
g eine Draufsicht und die Fig. 6 bis 8 die einzelnen Teile dieses Lenkrades schaubildlich
zeigen. Fig.9 bis 12 zeigen Draufsichten von vier weiteren Varianten des Erfindungsgegenstandes.
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Nach Fig. i und 2 ist die 'Lenkradnabe i mit dem Radkranz 3 durch
die volle Scheibe 2 aus durchsichtigem Material, insbesondere durchsichtiges Kunstharz
oder Sicherheitsglas, verbunden. Sie kann auch mit dem Radkranz aus einem Stück
bestehen. Das in diesem Falle verwendete Spezialprofil des Kranzes 3 in Fig. i sorgt
dafür, daß dieser, trotz der Unmöglichkeit, ihn mit der Hand voll umfassen zu können,
gut gehalten werden kann. Die Ausführungsform nach Fig. 3 ist ähnlich jener nach
den Fig. i und 2, jedoch erstreckt sich die durchsichtige Scheibe 4 nur über einen
Teil der sich zwischen der Lenkradnabe und dem Radkranz ergebenden Fläche, so daß
eine Ausnehmung 5 freigelassen ist, um durch diese den Radkranz mit der Hand voll
umfassen zu können. Es können natürlich auch mehrere kleinere Ausnehmungen frei
bleiben. Zweckmäßig ist der Querschnitt des Radkranzes 3 so proportioniert, daß
der von der Scheibe 2 sich nach unten erstreckende Teil mehr als doppelt so.hoch
ist wie der nach oben sich erstreckende Teil des Radkranzes.
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Eine bevorzugte Ausführungsform ist jene nach den Fig, 4 bis B. Der
Radkranz besteht aus zwei Teilen 6, 7, die durch die Querstücke oder Bolzen 8 fest
miteinander verbunden sind. Der äußere Kranzteil 6 ist der übliche, welcher vom
Fahrer mit der Hand umfaßt wird, wogegen der innere Kranzteil oder Ring 7 als Fassung
für die durchsichtige Scheibe 9 dient. Zu diesem Zweck ist der Ring 7 im Querschnitt
U-förmig ausgebildet, wobei zwischen dem Scheibenumfang und dem Ring, wie Fig. 4a
zeigt, eine Gummieinlage, insbesondere ein Gummiring io, eingesetzt ist, der durch
Reibungsschluß die Lenkkräfte überträgt. Ober- und unterhalb des Gummiringes ist
bei i i Spiel vorgesehen, um Deformationen des Gummiringes aufnehmen zu können,
wenn sich die Scheibe 9 ausdehnt. Zum Einsetzen der Scheibe 9 in den Ring 7 wird
sie zur Verringerung ihres Außendurchmessers leicht gewölbt und federt im eingesetzten
Zustande im Ring 7 wieder zurück, wodurch der Gummi entsprechend zusammengepreßt
wird. Zweckmäßig wird der Gummiring io kurz vor der Montage mit Klebstoff überzogen.
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In der Mitte der Scheibe 9 ist . eine runde Öffnung 12 zum Einsetzen
des nicht dargestellten Hupenkontaktes vorgesehen. Durch die Bohrungen 14 wird mittels
der Schrauben 15 die Scheibe am unteren, mit der Lenksäule verbundenen Nabenteil
16 festgehalten.
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Weitere Varianten von Lenkrädern zeigen die Fig.9 bis 12, nach welchen
von der runden Form abweichende Scheiben i7, i8, 19 bzw. 20 vorgesehen sind,
die statt durch einen Ring durch an den Querbolzen 21 sitzende Halter 22 mit dem
Lenkradkrariz 23 verbunden sind.