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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Autoscooter-Fahrzeug mit mindestens einem lenkbaren Vorderrad und einer Hinterradanordnung.
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Traditionell werden Autoscooter in Freizeitparks und auf Volksfesten oder anderen Vergnügungsverantaltungen aufgebaut. Dabei können kleine Autoscooter-Fahrzeuge auf einer abgegrenzten Bodenplatte selbständig von Fahrgästen gelenkt werden. Die bekannten Autoscooter-Fahrzeuge verfügen im Wesentlichen über ein angetriebenes Vorderrad, welches sich um 360° drehen lässt und damit Richtungsänderungen ermöglicht und über zwei nicht lenkbare Hinterräder.
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Jedes Autoscooter-Fahrzeug weist üblicherweise einen umlaufenden Gummipuffer auf, um gegenseitige Zusammenstöße abzumildern, die von den meisten Autoscooter-Fahrern als besonders erstrebenswert angesehen werden.
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Nachteilig an den bekannten Autoscooter-Fahrzeugen ist, dass geübte Fahrer mit der Zeit einen nachlassenden Fahrspaß empfinden, da das Fahrvergnügen in einem hohem Maße von dem Fahrverhalten der anderen Fahrer abhängt.
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An diesem Punkt setzt die Erfindung an.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Autoscooter-Fahrzeug anzubieten, welches den Fahrspaß auch für geübte Fahrer steigert, aber trotzdem für ungeübte Fahrer beherrschbar bleibt.
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Da Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Autoscooter-Fahrzeug mit mindestens einem lenkbaren Vorderrad und einer Hinterradanordnung vorgeschlagen wird, aufweisend zwei an der Hinterradanordnung angebrachte Hinterräder, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Hinterrad um eine vertikale Achse passiv lenkbar angeordnet ist.
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Dabei kann es vorgesehen sein, dass bei einem Durchfahren einer Kurve jedes Hinterrad aus einer Geradeausbewegung ausgelenkt wird.
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Unter einer passiven Lenkbarkeit kann ein Einlenkverhalten der Hinterachse verstanden werden, welches nicht aktiv von dem Fahrer des Autoscooter-Fahrzeugs bestimmt werden kann, sondern sich aufgrund der auf das Rad einwirkenden Kräfte einstellt.
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Diese passiv lenkbaren Hinterräder ermöglichen sogenanntes Driften, welches von vielen Autoscooter-Fahrern als besonders erstrebenswert für ein gesteigertes Fahrvergnügen empfunden wird.Driften bezeichnet einen Fahrzustand, bei dem sich ein Fahrzeug bei dem Durchfahren einer Kurve seitlich um die eigene Längsachse bewegt. Insbesondere wird das Ausbrechen der Hinterachse als Drift bezeichnet. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dies auch als Übersteuern bezeichnet.
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Durch die passive Lenkbarkeit der Hinterräder erzeugt die Fliehkraft bei dem Durchfahren einer Kurve eine Kraft auf die Hinterräder, so dass diese entgegen der eingeschlagenen Richtung des Vorderrades ausgelenkt werden.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass die passive Lenkbewegung der Hinterräder voneinander unabhängig erfolgt. Die Folge ist ein Ausbrechen des Fahrzeughecks, was das vorgenannte Driften erzeugt. Der Fahrer eines solchen Autoscooter-Fahrzeugs muss durch geeignete Lenkbewegungen versuchen das Fahrzeug wieder aufzufangen. Da sich diese Fahrzustände schnell und unvermittelt ändern, sind eine besondere Aufmerksamkeit und eine schnelle Reaktion der fahrenden Person gefragt. Dies führt zu einer empfundenen Steigerung des Fahrvergnügens.
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Um ein kontrolliertes Fahrverhalten der Autoscooter-Fahrzeuge zu ermöglichen, kann es vorgesehen sein, dass an mindestens einem der Hinterräder direkt oder über ein verbindendes Element mindestens eine Feder befestigt ist, wobei das andere Ende der Feder in Fahrzeuglängsrichtung unmittelbar oder mittelbar mit der Karosserie und/oder dem Fahrgestell des Autoscooter-Fahrzeugs verbunden ist. Ohne eine solche Feder kommt es aufgrund des Fahrverhaltens der Autoscooter-Fahrzeuge zu einem deutlich höheren Platzbedarf der erfindungsgemäßen Autoscooter-Fahrzeuge gegenüber einem herkömmlichen Autoscooter-Fahrzeug.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass an jedem Hinterrad direkt oder über ein verbindendes Element zwei Federn befestigt sind, wobei jeweils eine Feder unmittelbar oder mittelbar in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne und eine Feder unmittelbar oder mittelbar in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten mit der Karosserie und/oder dem Fahrgestell des Autoscooter-Fahrzeugs verbunden ist.
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Bei dem Durchfahren einer Kurve und dem damit verbundenen Ausschlag der passiven Lenkbewegung wird eine der beiden Federn gedehnt und die jeweils gegenüberliegende Feder an dem gleichen Hinterrad gestaucht.
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Daher besteht die Möglichkeit, dass der Ausschlag der passiven Lenkbewegung der Hinterräder um die vertikale Achse durch die angebrachten Federn begrenzt wird. Dies führt seinerseits dazu, dass das Ausbrechen des Hecks des Autoscooter-Fahrzeugs begrenzt wird. Weiterhin ist es von Vorteil, dass aufgrund der Rückstellkraft der angebrachten Federn die Hinterräder nach einer passiven Lenkbewegung in die Ausgangsposition zurück gedreht werden. Durch die Begrenzung des Ausschlags der Hinterräder und der Rückstellung in die Ausgangsposition bleibt das Fahrverhalten auch für ungeübte Fahrer kalkulierbar und bietet trotzdem einen erhöhten Fahrspaß für alle Beteiligten.
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Vorteilhafterweise ist ein Autoscooter mit einer Fahrfläche und darauf mindestens ein erfindungsgemäßes Autoscooter-Fahrzeug ausgestattet.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
- 1 eine Unteransicht eines erfindungsgemäßen Autoscooter-Fahrzeugs
- 2 eine Hinterradanordnung in einer Seitenansicht
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1 zeigt das ein lenkbares Vorderrad 2, welches über einen Elektromotor angetrieben wird. Weiterhin zeigt 1 zwei Hinterräder 4, die über eine Hinterradanordnung 3 miteinander verbunden sind. Beide Hinterräder 4 sind unabhängig voneinander passiv lenkbar. Dies bedeutet, dass sie sich ohne ein aktives Zutun des Fahrers des Autoscooter-Fahrzeugs 1 selbständig auslenken, je nachdem wie auftretende Kräfte auf die Hinterräder 4 wirken. Insbesondere sind die Hinterräder 4 bei einem Durchfahren einer Kurve aus einer Geradeausbewegung auslenkbar.
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Über ein verbindendes Element 5 sind an jedem Hinterrad 4 zwei Federn 6 angebracht, die jeweils an dem anderen Ende mit dem Fahrgestell 7 des Autoscooter-Fahrzeugs 1 verbunden sind. Die Federn 4 sind derart mit dem jeweiligen Hinterrad 4 verbunden, dass bei einer Auslenkung des Hinterrades 4 eine Kraft auf die Feder 6 übertragen wird. Dadurch wird eine der beiden Federn 6 je nach Auslenkungsrichtung gestaucht und die andere gegenüberliegende Feder 6 gestreckt. Aufgrund bekannter Gesetzmäßigkeiten streben die Federn 6 in ihre Ausgangposition zurück, sobald die auftretende Kraft, die von den Hinterrädern 4 übertragen wird, geringer wird.
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Aus diesem Grund wird das jeweilige Hinterrad 4 nach dem Durchfahren einer Kurve wieder in die Ausgangsposition zurück gedreht. Ebenso begrenzen die Federn 6 den Ausschlag der passiven Lenkbewegung der Hinterräder 4, die sich ohne diese Begrenzung um 360° drehen könnten. Ohne diese Begrenzung hat sich allerdings ein unkontrollierbares Fahrverhalten gezeigt, das zwar geübten Fahrern einen erhöhten Fahrspaß bereiten kann, aber zu einem großen Platzbedarf für die Autoscooter-Fahrzeuge führt.
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2 zeigt eine Hinterradanordnung 3, wie sie in 1 verbaut sein kann. Die Hinterräder 4 sind über eine Verbindungstange 9, beispielsweise ein Rundstahl, miteinander verbunden. An den Enden weist die Verbindungsstange 9 eine Abkröpfung auf. An dieser Stelle werden die Hinterräder 4 angebracht. Dadurch ist es möglich, mit nur geringem konstruktivem Aufwand die Hinterradanordnung 3 auch in bestehende Autoscooter-Fahrzeuge 1 einbauen zu können. Über ein verbindendes Element 5, beispielsweise einen Bolzen, ist jedes Hinterrad 4 mit zwei Federn 6 verbunden. Über diesen Bolzen wird die passive Lenkbewegung des Hinterrades 4 auf die Federn 6 übertragen.