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Mahlanlage Die Erfindung betrifft eine Mahlanlage, insbesondere für
autogene Vermahlung mit gesteuerter Heißgaszufuhr in den Sichtgasstrom der Mühle.
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Bei bekannten Mahlanlagen dieser Art erfolgt sowohl die Mahlgutaufgabe
als auch die Heißgaszufuhr durch abgedichtete Einlaßstutzen, wodurch ein erheblicher
Bauaufwand bedingt ist, der außerdem die Zufuhr bestimmten grobkörnigen Gutes erschwert
und dem Verschleiß unterliegt.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, bei Mahlanlagen
mit Heißgaszufuhr die Wärmeverluste auch bei einer konstruktiv einfachen Mahlgutaufgabe
insbesondere für grobkörniges Mahlgut unter Kontrolle zu halten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein im Bereich der Mahlgutaufgabeöffnung
angeordnetes Druckmeßglied gelöst, mittels dem der die mit dem Mahigut zugeführte
Falschluft steuernde Gasdruck geregelt wird, wobei der Mahlguteinlauf in bekannter
Weise ungeschützt, d. h. nach außen hin offen ist.
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Bei bekannten Anordnungen mit ungeschütztem Mahlgutzulauf fehlt regelmäßig
die Heißgaszufuhr, so daß sich bei diesen Anordnungen die der vorliegenden Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe nicht stellt.
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Mit der erfindungsgemäßen Anordnung werden in einfacher Weise die
Wärmeverluste durch Steuerung der Falschluftzufuhr allein durch das Druckgefälle
am Mühleneinlauf geregelt, so daß sie so ausgebildete Druckschleuse es gestattet,
die bisher bekannten Ab-
dichtungen zu ersetzen.
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Zweckmäßigerweise werden mittels des Druckmeßgliedes Drosselklappen
in den Zu- oder Abfuhrleitungen der Gebläse für die Heißluft und für wenigstens
einen Klassierluftstroin gesteuert, um die erforderlichen Druckverhältnisse an der
Mahlgutaufgabeöffnung herzustellen. Hierbei können die Drosselklappen durch Stellmotoren
über einen Regler betätigbar sein.
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Wenigstens ein Teil des Klassierluftstromes kann ein Umlaufluftstrom
sein, der das auszutragende Gut auf der der Aufgabeöffnung abgewandten Seite der
Mahltrommel mit Unterdruck absaugt und aus einem Gebläse mit überdruck austritt,
der sich dann bis zur Mahlgutaufgabeöffnung wieder auf Null oder auf einen Unterdruck
verringert.
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An den Umlaufluftstrom kann eine in ihrem Druck regelbare Klassiereinrichtung
mit Gebläse zur Abfuhr von Feuchtluft angeschlossen sein, so daß deren Regelung
die Druckverhältnisse im Bereich der Mahlgutaufgabeöffnung beeinflußt. Die Erfindung
wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Mahlanlage,
die mit der erfindungsgemäßen Anordnung zur Druckregelung versehen ist; F i
g. 2 bis 6 zeigen Anwendungsbeispiele der erfindungsgemäßen Anordnung
auf Mahlanlagen anderer Art.
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Die in F i g. 1 dargestellte autogen arbeitende Mahltrommel
10 hat eine Aufgaberinne 14 zur Aufm gabeöffnung 22 am Einlaß 16 für
das von einem Förderer 20 zugeführte Mahlgut 18.
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Die aus der Trommel 10 abströmende Luft gelangt über einen
Auslaß 24 in eine Klassierkammer 26, in deren unterem Teil sich die Grobkornanteile
sammeln und über eine Luftschleuse 28 ausgetragen werden. Eine Saugleitung
30 führt zu einer weiteren Klassierkammer 32 mit einer Luftschleuse
36 zum Austragen der Mittelkornanteile. Der Unterdruck in den Leitungen wird
von einem Gebläse 38 erzeugt.
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Mit der Druckseite des Gebläses 38 ist eine Zufuhrleitung 40
mit einer Drosselklappe 74 verbunden, in die eine Zweigleitung 42 mit einer Drosselklappe
44 mündet. Die Zweigleitung 42 führt zu einer Klassierkammer 46 mit einer Luftschleuse
48 zum Austragen der Feinkornanteile. Die Luftleitung 40 mündet vor der Aufgabeöffnung
16 der Mahltrommel
10. Dieser Stelle wird Heißluft
über eine isolierte Leitung 62 durch einen Druckerhitzer 50 mit einem
Gebläse 54 von einer Leitung 52 mit einer Drosselklappe 56 zugeführt. In
einer Leitung 60
zwischen Gebläse 54 und Erhitzer 50 ist eine weitere
Drosselklappe 58 vorgesehen. Von der Leitung 62
zweigt eine Leitung
64 mit einer Drosselklappe 66
ab, die mit der von der Leitung 40 abzweigenden
Zweigleitung 42 verbunden ist.
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Ein Entlüftungsgebläse 68 ist mit dem oberen Ende der Klassierkammer
46 über eine Rohrleitung 70 mit einer Drosselklappe 72 verbunden.
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Im Bereich der Mahlgutaufgabeöffnung ist ein Druckmeßglied
76 angeordnet, das mit einem Regler 78 elektrisch verbunden ist, wobei
der Regler 78 die Einstellung der jeweiligen Sollwerte von Hand gestattet.
In Abhängigkeit von dem vom Meßglied 76
erfaßten Druck werden Stellmotoren
80 und 82 für die Drosselklappen 56 und 72 betätigt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist folgende: Das Gebläse
38 hält die durch die Trommel 10 und die Klassierkammern
26 und 32
strömende Luft im Umlauf, wobei es in der Leitung
30 einen Unterdruck und in der Leitung 40 einen überdruck erzeugt. Das Gebläse
54 erzeugt einen überdruck, während das Gebläse 68 einen Unterdruck erzeugt.
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Wenn im Bereich der Mahlgutaufgabeöffnung, also dort, wo das Druckmeßglied
76 angeordnet ist, ein der Außenluft gleicher Druck herrscht, kann kalte
Falschluft mit dem Mahlgut 18 nicht in die Anlage gelangen, so daß Wärmeverluste
vermieden werden. Die Verstellung der einzelnen Drosselklappen ermöglicht eine Regelung
der Druckverhältnisse an diesem Punkt über einen weiten Bereich. Der durch die Leitung
40 mit überdruck zugeführten Luft ist durch Verstellen der Drosselklappen 74 in
Schließstellung bzw. der Drosselklappen 44 und/oder 72 in öffnungsstellung
möglich. Hierdurch wird der Druck in der Mahlgutaufgabeöffnung herabgesetzt, wodurch
unter Umständen ein bestimmter Falschluftanteil eingelassen werden kann. Durch Betätigen
der Drosselklappe 56 kann der Druck der durch die Leitung 62
zuströmenden
Heißluft verändert werden, so daß auch hierdurch die Menge der Falschluftzufuhr
bestimmbar ist. Die Anlage ist mithin so einstellbar, daß die durch das Gebläse
38 erzeugte Umlaufluft unabhängig von der zugeführten Heißluft und der mittels
des Gebläses abgeführten Feuchtluft ist. Falls bei hoher Temperatur des Erhitzers
50 die in die Mahltrommel strömende Luft abgekühlt werden soll, kann dies
durch ein gesteuertes Maß an Falschluftzufuhr ebenfalls erfolaen. Sollen große Mengen
feuchter C t' Luft mittels des Gebläses 68 entfernt werden, so kann
durch Betätigung der Drosselklappe 66 der Kammer 46 ein größerer Heißluftanteil
zugeführt werden.
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Die bei der dargestellten Ausführungsform vorgenommene selbsttätige
Regelung gestattet in Ab-
hängigkeit von dem mittels des Meßgliedes
76 gemessenen Druck die Erhöhung bzw. Verringerung der Heißluftzufuhr und
die Erhöhung bzw. Verringerung des Druckes der über die Leitung der Meßstelle zugeführten
Luft durch entsprechende Veränderung der Absaugung mittels des Gebläses
68.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 wird der Meßstelle mit
dem Druckmeßglied 114 Druckluft von einem Gebläse 96 über eine Leitung
92 mit einer Drosselklappe 94 und über einen Drucklufterhitzer
90 zugeführt, wobei die Drosselklappe 94 durch einen Stellmotor
116 betätigbar ist. Das Mahlgut wird von einem Förderer 110 aus einem
Bunker 112 der Aufgabeöffnung 88 der Mahltrommel 84 mittels einer Rutsche
86 zugeführt. Der Mahltrommel ist eine Klassierkamer 98 mit einem
Austrag 100 nachgeschaltet, wobei ein Sauggebläse 104 vorgesehen ist, in
dessen Saugleitung 102 eine Drosselklappe 106 vorhanden ist. Die Drosselklappe
106 ist durch einen Stellmotor 118 betätigbar. Beide Stellmotoren
116 und 118 werden wieder von einem mit dem Meßglied 114 verbundenen
Regler gesteuert. Wie ersichtlich, ist auch hier durch entsprechende Verstellung
der Drosselklappen94 und 106 der Druck in der Mahlgutaufgabeöffnung
88 so einstellbar, daß sich die ein-eführte Falschluftmenge steuern läßt.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 3 ist an den Einlaß der
Mahltrommel 120 eine Aufgaberinne 128
angeordnet, an welche,ein Erhitzer 144
angeschlossen ist, der über eine Leitung 148 mit einer Drosselklappe 150
von einem Gebläse 146 mit Luft versorgt wird. An die Austragsleitung 122 schließt
sich ein Klassierer 124 an, der von einem Gebläse 134 beaufschlagt ist und über
eine Leitung 126 die Grobkornanteile zur Mahltrommel zurückführt. Die Feinkomanteile
werden in einen Klassierer 130 mit einem Austrag 132 geführt, wobei
das Gebläse 134 über eine Leitung 152 an diesen Klassierer angeschlossen
ist. Die Druckluft des Gebläses 134 wird einem mit einer Drosselklappe 142 versehenen
Entlüftungsrohr 136 und über eine mit einer Drosselklappe 138 versehene
Leitung 140 der Mahltrommel 120 zugeführt.
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Durch Anordnung eines Meßgliedes im Bereich der Aufgaberinne
128 und entsprechender Steuerung der Drosselklappen 150 und
138 bzw. 142 können die Druckverhältnisse im Bereich der Mahlgutaufgabeöffnung
so gewählt werden, daß die mit dem Mahlgut einströmende Falschluft steuerbar ist.
Bei bekannten Anordnungen arbeitete das Gebläse 134 mit Verlust, da zur Erzeugung
eines ausreichenden Saugzuges in der Leitung 122 ein großer Teil der erzeugten Druckluft
abgeführt werden mußte. Durch die entsprechende Abstimmung der Drücke der Gebläse
146 und 134 ist es jedoch möglich, die Heißluft mit einem gewissen überdruck zuzuführen,
der den Saugzug in der Leitung 122 unterstützt. Dies kann ohne Zufuhr von Falschluft
geschehen.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 wird die Mahltrommel
154 über eine Förderschnecke 156 beschickt, der über einen Erhitzer
162 mittels eines Gebläses 160 Heißluft zugeführt wird. Das das ausgetragene
Gut in Umlauf setzende Gebläse ist mit 158
bezeichnet, wobei eine Entlüftungsdrosselklappe
164 eines entsprechenden Klassierers ähnlich der Anordnung nach F i g. 1
an den Umlauf angeschlossen ist. Die Steuerung der einzelnen Drosselklappen, insbesondere
der Drosselklappen des Gebläses 160 und der Drosselklappe 164 kann in der
beschriebenen Weise durch ein im Bereich der Aufgabeöffnung an-Ge ordnetes Meßglied
erfolgen.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 5 fördert ein Gebläse 164
Druckluft in einen Erhitzer 166 aus einer Leitung mit einer Drosselklappe
192. Die Heißluft wird der Mahltrommel 172 von beiden Seiten durch
zwei Leitungen 168 und 170 zugeführt. Durch die Zufuhr der Heißluft
wird das durch eine Rinne 174 mittels eines Förderers 196 aus einem Bunker
194
zugeführte Mahlgut getrocknet und die Grobkornanteile im Austragstutzen in die Trommel
zurückgeblasen, während gleichzeitig die auszutragenden Feinkornanteile zusätzlich
getrocknet werden. Ein Gebläse 188 besaugt die Austragleitung, die mit einem
Klassierer178 und einem Klassierer184 versehen ist, von denen der letztgenannte
eine Leitung 186 zur Rückführung der Grobkornanteile aufweist. Ein Sieb am
Austragende der Mahltrommel ist mit 176 bezeichnet. Ein Rückführkonus
180 dient zum Eintragen des aus dem Klassierer178 zurückgefallenen Grobgutes
in die Mahltrommell72. In der Saugleitung des Gebläses 188 ist ein Drosselklappe
1.90 vorgesehen.
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Eine Betätigung der Drosselklappen 190 und 192
gestattet
mithin die entsprechende Einstellung des Druckes an der Mahlgutaufgabeöffnung zur
Bestimmung der Falschluftmenge, die mit dem Mahlgut eintreten kann, bzw. zur Verhinderung
der Falschluftzufuhr. Zusätzlich können die Drosselklappen in den Leitungen
168 und 170 zur Druckregelung herangezogen werden.
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Die Mahlanlage gemäß F i g. 6 besteht aus einem Gebläse200,
dessen Druckende in zwei Leitungen 202 und 204 geteilt ist, die Drosselklappen aufweisen.
Die Leitung 202 steht unmittelbar mit dem unteren Abschnitt des Gehäuses
198 einer Pendelrollenmühle in Verbindung, so daß ein Druckluftstrom aus
dem unteren Abschnitt zum oberen Abschnitt des Gehäuses geleitet wird, um die in
der Mühle gebildeten Feinkornteile mitzunehmen. Das Einlaßende des Gebläses 200
steht mit einem Klassierer 206 in Verbindung, der über eine Saugleitung 210
mit dem oberen Ende des Mühlengehäuses 198 verbunden ist. In dem Gehäuse
werden Pendelrollen 212 bekannter Art zum Zerkleinern verwendet. Auf der Druckseite
des Gebläses 200 ist die Anlage ähnlich wie die in F i g. 1. dargestellte
Anlage ausgebildet. Ein Teil der Luft wird zur Entlüftungsanlage abgezweigt, deren
Regelung auf der Saugseite des Gebläses 214 erfolgt, das die Luft aus einem Staubsammler
216 und auch aus der Leitung 204 absaugt, welche mit dem Druckende des Gebläses
200 verbunden ist, wobei die Regelung durch eine Drosselklappe 218 und auch
durch eine in dem unteren Ende der Leitung 204 befindliche Drosselklappe erfolgt.
Die übrige Luft aus der Druckseite des Gebläses 200 wird dem Mühlengehäuse
1.98 unterhalb der Mahlplatte zugeführt und wird von einer in der Leitung
202 befindlichen Drosselklappe 230 gesteuert.
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Der Anlage wird Heißluft von einem Drucklufterhitzer 220 zugeführt,
dessen Auslaßende geteilt ist und mit der Leitung 202 bzw. einer Umgehungsleitung
222 in Verbindung steht, in der sich eine weitere Drosselklappe befindet, die mit
der Leitung 204 verbunden ist. Die zu erhitzende Luft wird durch ein Gebläse 224
gefördert, dessen Saugende mit einer eine Drosselklappe 228 enthaltenden
Einlaßleitung 226 verbunden ist.
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Die Drosselklappe 230 in der Druckleitung 202 steuert den Hauptumlaufluftstrom
in dem Gehäuse 198. Wie bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführung
kann ein Gleichgewichtszustand innerhalb der Müllenströmung durch Einstellen der
vor dem Erhitzergebläse 224 gelegenen Drosselklappe 228 und durch die vor
dem Sauggebläse 214 gelegenen Drosselklappe 218 erfolgen. Beide Drosselklappen
können in der beschriebenen Weise durch ein im Bereich der Aufgaberinne
232 angeordnetes Meßglied gesteuert werden. Das der Mühle 198 von
einem Bunker 234 zuzuführende Material kann mithin durch eine offene Zufuhrrinne
in die Mühle 1 eingeschüttet werden, was bei dieser Mühlenart ein besonderer
Vorteil ist.