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Reproduktionskamera mit Speichereinrichtung für die Vorlagen Die Erfindung
betrifft eine Reproduktionskamera in Zweiraumbauweise mit im Hellraum untergebrachtem
Vorlagenhalter und einer oder mehreren Speichereinrichtungen für zu reproduzierende
Vorlagen.
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Es sind bereits Reproduktionskameras dieser Art bekannt, bei denen
zu reproduzierende Vorlagen in Rahmen und diese wiederum in Speichereinrichtungen
eingelegt werden, aus denen die Rahmen nacheinander durch Transport- und Führungsmittel
in Aufnahmestellung vor den Vorlagehalter und aus der Aufnahmestellung in den Speicher
zurück oder in einen anderen Speicher gefördert werden.
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Derartige Reproduktionskameras gestatten eine weitgehende Mechanisierung
und Teilautomatisierung der Reproduktionsarbeit, wobei die Bedienungsperson nicht
mehr gezwungen ist, den Dunkelraum ständig zwecks Vorlagenwechsel zu verlassen.
Bei diesen Kameras ist die Bedienungsperson in der Lage, bei jedem Aufenthalt im
Hellraum eine größere Anzahl Vorlagen für aufeinanderfolgende Aufnahmen vorzubereiten,
diese, in die Rahmen eingelegt, zu speichern und vom Dunkelraum aus in AufnahmesteHung
zu bringen.
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Die Erfindung bezweckt eine wesentliche Verbesserung dieser Reproduktionskameras,
eine Beschleunigung der Arbeit mit diesen und eine Verringerung des Aufwandes für
die Speicher-, Transport- und Führungseinrichtungen sowie eine Verringerung des
Platzbedarfs.
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Um diesen Zweck zu erreichen, muß die Aufgabe gelöst werden, insbesondere
die Speicher-, Transport- und Führungseinrichtungen wesentlich zu vereinfachen,
ebenso muß eine Möglichkeit gefunden werden, die verhältnismäßig großen, schweren
und teuren Rahmen zur Aufnahme der zu reproduzierenden Vorlagen zu vereinfachen
oder ganz einzusparen. Die Größe der Rahmen muß dem größten zu reproduzierenden
Format entsprechen, obwohl in der Regel kleine und mittlere Formate zu reproduzieren
sind. Aus diesem Grunde steht die Größe der Rahmen, die auch bestimmend für die
Abmessungen der Speicher-, Transport- und Führungseinrichtungen ist, meist in einem
gewissen Mißverhältnis zur Vorlagengröße. Die Verwendung unterschiedlich großer
Rahmen ist nur möglich, wenn die Dimensionen der Speicher-, Transport- und Führungseinrichtungen
der jeweils über eine ganze Aufnahmeserie konstant zu haltenden Rahmengröße angepaßt
werden können, dabei wird jedoch der Aufwand unvertretbar hoch. Auf die Rahmen ganz
zu verzichten, erscheint angesichts der Tatsache, daß die Vorlagen einen Träger
benötigen, auf dem sie genau ausgerichtet und sicher liegen müssen und gefördert
werden können, praktisch unmöglich.
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Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden nun in einer
Reproduktionskamera der Zweiraumbauweise mit einer Speichereinrichtung für zu reproduzierende
Vorlagen erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Speicher-, Transport- und Führungsmittel
unmittelbar für die zu reproduzierenden Vorlagen ein biegsamer Träger vorgesehen
ist, der zu einer spiraligen Vorlagenträgerrolle gewickelt, die zu reproduzierenden
Vorlagen zwischen seinen Windungen einschließt wobei der Träger mit den auf ihm
liegenden oder befestigten Verlagen von der Vorlagenträgerrolle über den Vorlagenhalter
und die Aufnahmestellung hinweg abzichbar ist.
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Zum Wiederaufwickeln des bahnförinigen, biegsamen Materials, nachfolgend
stets als Träger bezeichnet, wird vorteilhafterweise eine entgegengesetzt zur Drehrichtung
der Rolle antreibbare Aufwickelrolle an der der Rolle entgegengesetzten Seite des
Vorlagenhalters angeordnet.
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in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung ist auf dem Träger eine
flächenhafte Markierung in Form von Längs- und Querlinien und Ziffern vorgesehen,
die zur Zentrierung und Ausrichtung der zu reproduzierenden Vorlagen dient.
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Sowohl zum Zwecke des Antriebs des Trägers als auch zur Lageanzeige
wird der Träger zweckmäßigerweise mit einer Perforation versehen. Es können Einrichtungen
zum Speichern der Lage-Koordinaten der zu reproduzierenden Vorlage auf dem Träger
und zur Steuerung des Trägervorschubs nach den gespeicherten Werten vorgesehen werden.
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Eine besonders einfache und vorteilhafte Einrichtung zur Steuerung
des Trägervorschubs und zum Anhalten des Trägers, wenn eine zu reproduzierende Vorlage
die AufnahmesteUung erreicht hat kann so
ausgebildet sein, daß sie
mechanisch oder optisch das Vorhandensein eines Perforationsloches im Träger abtastet
und beim Fehlen eines Perforationsloches die Abschaltung des Trägerantriebes bewirkt.
Wenn das jeweils in Aufnahmestellung einer Vorlage abzutastende Perforationsloch
abgedeckt wird, beispielsweise durch das lösbare Aufkleben einer Abdeckung für das
Perforationsloch, wird der Trägerverschub in der richtigen Stellung der Vorlage
abgeschaltet. Nach beendeter Aufnahme wird der Trägertransport erneut ausgelöst.
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Bei Vertikalreprokameras, bei denen der Vorlagenhalter in horizontaler
Ebene liegt, ist es in der Regel nicht erforderlich, flexible Vorlagen auf dem Träger
zu befestigen. Bei. Horizontalkameras und auch bei Verwendung steifer Vorlagen,
die bestrebt sind, die Krümmung des spiraligen Wickels beizubehalten, ist es erforderlich,
die genaue und sichere Planlage der Vorlage auf dem Träger durch besondere Maßnahmen
zu sichern. In diesem Fall ist es als zweckmäßige Weiterbildung vorgesehen, einen
zweiteiligen Träger zu verwenden, der aus der eigentlichen Trägerbahn und einer
glasklar durchsichtigen Deckbahn besteht, wobei sich die Vorlage zwischen beiden
befindet. Die Vorlage wird dabei durch zwischen der Trägerbahn und der Deckbahn
erzeugte elektrostatische Anziehungskräfte festgehalten.
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Es ist besonders zweckmäßig, einen gelachten oder porösen Träger zu
verwenden, der über einen Sangkasten geführt wird, so d4ß die Vorlage gegen den
Träger gesaugt wird.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden an Hand der schematischen
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht einer Reproduktionskamera
in Vertikalbauart, F i g. 2 eine Aufsicht auf einen Träger, F i
g. 3 eine schematische Darstellung der Antriebseinrichtung für den Träger,
vom Hellraum aus gesehen, F i g. 4 eine Draufsicht auf die Anordnung nach
F i g. 3,
F i g. 5 eine schematische Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
für eine Einrichtung zum Transport der Vorlagen, F i g. 6 eine schematische
Vorderansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels entsprechend F i g.
5,
F i g. 7 eine Draufsicht auf den Vorlagenhalter einer Horizontalzweiraumkamera
mit der Vorlagenspeicher- und transporteinrichtung.
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An einer Vertikalkamera 1 in Zweiraumbauweise ist in der üblichen
Weise im Hellraum ein lieb- und senkbarer Vorlagenhalter 2 befestigt. Über dem Vorlagenhalter
2 und auf ihn absenkbar ist eine Glasplatte 3 angeordnet. An der rechten
und linken Seite des Vorlagenhalters 2 ist je ein Rollenhafter 4 befestigt,
der gemeinsam mit dem Vorlagenhalter 2 lieb- und senkbar ist.
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In den linken Rollenhalter 4 läßt sich eine Vorlagenträgerrolle
5 einhängen, die aus einem zusammengerollten porösen oder gelochten Träger
6 besteht, der zwischen seinen Windungen Vorlagen 7
hält. Das freie
Ende des Trägers 6 ist an einer Aufwickelrolle 8 befestigt, deren
Kein eine Torsionsfeder enthalten kann, so daß die Aufwickelrolle 8
das Bestreben
hat, den Träger 6 aufzuwickeln. Unter der Aufwickelrolle 8 ist am
Vorlagenhalter 2 eine Auffangwanne 9 befestigt, in der die bereits reproduzierten
Vorlagen 7, die vom Träger 6 herabfallen, aufgefangen werden.
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Unterhalb der Vorlagenträgerrolle 5 ist ein Saugkasten
10 schwenkbar angebracht. Er wird federnd gegen die Unterseite des sich abwickelnden
Trägers 6
gedrückt und schwenkt bei abnehmendem Durchmesser der Vorlagenträgerrolle
5, diese tangierend, um einen Punkt, der einer Andruckrolle 11 gegenüberliegt,
die oberhalb des Trägers 6 an der Kante des Vorlagenhalters 2 gelagert ist.
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Dadurch wird bei allen Durchmessern der Vorlagenträgerrolle
5 bewirkt, daß die Vorlagen 7 beim Auf- und Abrollen des Trägers
6 fest an diesen angesaugt werden, so daß ihre Vorderkanten ohne Verschiebung
der Vorlage 7 auf dem Träger 6 unter die Andruckrolle 11 und
die Glasplatte 3 gelangen, ohne daß sich die Tendenz wenig nachgiebiger Vorlagen,
die Rundung der Rolle beizubehalten, beim Auswickeln störend bemerkbar machen kann.
-Wie F i g. 2 zeigt, ist der Träger 6 über seine ganze nach oben bzw.
bei Horizontalkameras nach vorn gerichtete Fläche mit Längsmarkierungen 12, Quermarkierungen
13 in Zusammenhang mit einer Ziffernreihe 14 und an beiden Rändern mit einer
Porforatiön 15 versehen. Mit Hilfe der Markierungen 12 und 13
wird
die Vorlage 7 -auf dem Träger,6 beim Einwickeln genau ausgerichtet, --die
- Nummer der Quermarkierung 13 - der Ziffernr'eihe 14, die mit* der
Vorlagenmitte zusammenfällt, wird festgehalten, beispielsweise notiert oder auf
Lochkarte, Band oder *in einer sonstigen Speichereinrichtung gespeichert. Wenn die
auf dem Träger 6 liegende Vorlage 7 in Aufnahmestellung gebracht werden
soll, wird der Träger 6 so weit bewegt, daß die Nummer der Quermarkierung
13, die der Vorlagenmitte entspricht, mit der op#-sehen Achse der Kamera
zusammenfällt.
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Der Abstand der Vorlagen 7 voneinander auf dem Träger
6 kann so gering sein, wie es die optischen Verhältnisse zulassen. Wird ein
innerhalb der Vorlagenbegrenzung liegender Teil der Vorlagen reproduziert, dann
können die Begrenzungen der Vorlagen unmittelbar aneinanderliegen. Diese gute Platzausnutzung
auf dem Träger 6 gestattet die Verwendung verhältnismäßig kurzer Träger
6, die leichte und leicht transportable Vorlagenträgerrollen 5 geringen
Durchmessers ergeben.
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Bei Verwendung verhältnismäßig steifer Kartonvorlagen, die eine starke
Neigung zur Beibehaltung der durch das Einrollen aufgezwungenen Biegung haben, ist
es zweckmäßig, den porösen oder gelochten Träger 6 in der Nähe der Vorlage
durch luftundurchlässige Bogen abzudecken, so daß das Vakuum des Saugkastens
10 an der Vorlage voll zur Wirkung kommen kann.
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Die F i g. 3 und 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel für eine
Antriebs- und Einstellvorrichtung für den Träger 6. Mittels zweier Stiftwalzen
16, deren Stifte in die Perforation 15 des Trägers 6 eingreifen,
kann der Träger 6 über den Vorlagenhalter 2 gezogen werden, wenn die Glasplatte
3 von der Vorlage 7 abgehoben ist. Durch die Zwischenwand
17 sind Hell-und Dunkelraum der Zweiraumkamera voneinander getrennt. Im Dunkelraum
befindet sich eine gegebenenfalls über eine Rutschkupplung mechanisch antreibbare
Antriebsscheibe 18 und eine Skalenscheibe 19, über beide Scheiben
ist rutschsicher eine aus einem endlosen Band bestehende Skala 20 gespannt. An der
Skalenscheibe 19 ist ein Handrad 22 befestigt,
welches auch
an der Antriebsscheibe 18 angeordnet sein kann und zur Bewegung des Trägers
6 von Hand dient. Mittels eines Zeigers 21 wird jeweils die Ziffer auf der
Skala 20 markiert, die der Nummer der jeweils in der optischen Achse liegenden Quermarkierung
13 entspricht. Durch beliebige, an sich bekannte Antriebsmittel
23, die eine Relativbewegung zwischen der ortsfest im Dunkelraum angeordneten
Antriebsscheibe 18 und den gemeinsam mit dem Vorlagenhalter 2 im Hellraum
heb- und senkbar angeordneten Stiftwalzen 16 zulassen, jedoch torsionssteif
sind, sind Antriebsscheibe 18 und Stiftwalzen 16 miteinander gekuppelt.
Als Antriebsmittel 23 kann beispielsweise eine biegsame Welle oder eine Anordnung
von Verzahnungselementen mit einer Nutwelle als Zwischenglied verwendet werden.
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Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 sind die Vorlagen
7 zwischen dem Träger 6 und einer glasklar durchsichtigen Deckbahn
24 liegend auf die Vorlagenträgerrolle 5 aufgewickelt. Die Deckbahn 24 ist
zweckmäßig deckungsgleich mit dem Träger 6 perforiert und wird mit diesem
gemeinsam angetrieben. Durch eine der Andruckrolle 11 gegenüberliegende Führungsrolle
25 werden Träger 6 und Deckbahn 24 nach dem Abwickeln zusammengepreßt,
durch zwei Umlenkwalzen 26 werden sie bis hinter den Vorlagenhalter 2 zusammengehalten.
Die Deckbahn 24 wird auf einer Deckbahnwickelrolle 27 aufgewickelt, der Träger
6 in der beschriebenen Weise auf der Aufwickelrolle 8.
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Die freigegebenen Vorlagen 7 fallen in die Auffangwanne
9. Bei diesem Ausführungsbeispiel entfällt der Saugkasten 10 der F
i g. 1, bei entsprechenden Eigenschaften der Deckbahn 24 kann unter Umständen
auch die Glasplatte 3 entfallen.
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Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 6 ist der Vorlagenhalter
2 durchbohrt, unter ihm befindet sich ein Saugkasten 28. Sowohl der poröse
oder gelochte Träger 6 als auch die Vorlage 7 werden durch Sangluft
gegen den Vorlagenhalter 2 gesaugt, daher kann oft auf eine Glasplatte
3 und in der Regel auf eine Andruckrolle 11. verzichtet werden. Es
kann zweckmäßig sein, eine Blasleiste 29 an Stelle der Andruckrolle
11 vorzusehen, durch die einmal eine Reinigung der zu reproduzierenden Vorlagen
7 und zum anderen ein Andrücken der Vorlage 7 gegen den Träger
7
bewirkt werden kann.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 7 zeigt eine Draufsicht
auf eine Einrichtung gemäß F i g. 6, die für Horizontalkameras verwendbar
ist. Sie unterscheidet sich vom letztgenannten Ausführungsbeispiel praktisch nur
dadurch, daß sie senkrecht steht, daß die Andruckrolle 11 beibehalten wurde
und daß die Aufwickelrolle 8 senkrecht über der Auffangwanne 9
steht,
so daß einige Ablenkstäbe 30 zum Hineinleiten der herabfallenden Vorlagen
7 am unteren Ende der Aufwickelrolle 8 angeordnet sind.