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Die Erfindung betrifft eine Scharniergleiskette für geländegängige
Fahrzeuge, insbesondere schwere -Panzerfahrzeuge, deren Gelenkachsen für die Gelenkverbindung
je zweier aufeinanderfolgender Kettenglieder durch leicht lösbare Sicherungsmittel
in mehreren zueinander verdrehten Arbeitsstellungen drehsicher festlegbar sind.
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Gleisketten dieser Art sind bekannt. Sie haben gegenüber anderen bekannten
Gleisketten, deren Gelenkachsen in nur einer einzigen unveränderlichen Arbeitsstellung
festlegbar sind, den Vorteil voraus, daß ihre Gelenkachsen auch dann noch weiter
benutzt werden können, wenn sie in ihrer anfänglichen ersten Arbeitsstellung auf
ihren tragenden Umfangsflächenteilen innerhalb der an ihnen drehbeweglich angreifenden
Kettengliedgelenkaugen einen nicht mehr zulässigen Reibungsverschleiß erfahren haben.
In diesem Fall brauchen die Gelenkachsen lediglich in eine andere neue Arbeitsstellung
verdreht zu werden, bei der bis dahin nicht tragende und daher verschleißverschonte
Umfangsflächenteile der Gelenkachsen zu neuen tragenden Gelenkflächen werden. Hat
jedoch der Verschleiß der Gelenkachsen innerhalb der an ihnen drehbeweglich angreifenden
Kettengliedgelenkaugen nach einem ein- oder mehrmaligen Verdrehen der Achsen den
zulässigen Höchstwert auf dem gesamten von diesen Gelenkaugen umschlossenen Umfang
der Gelenkachsen erreicht, so müssen die Gelenkachsen dennoch erneuert werden, obwohl
sie auf wesentlichen Abschnitten ihrer Länge innerhalb der an ihnen drehsicher angreifenden
Kettengliedgelenkaugen einen umfänglichen Verschleiß nicht erfahren haben.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diesen noch bestehenden Mangel von Scharniergleisketten
der--erwähnten Art auszuschalten und durch eine schrittweise Einbeziehung sowohl
der gesamten Oberfläche der Gelenkachsen als auch aller an ihnen angreifender Kettengliedgelenkaugen
in den unvermeidbaren Reibungsverschleiß, eine weitere Verlängerung der Kettenlebensdauer
zu erzielen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gelenkachsen
durch die gleichen Sicher#ngsmittel abwechselnd in den Gelenkaugen des einen oder
des anderen der beiden scharnierartig ineinandergreifenden Kettenglieder festlegbar
sind. Hat bei einer erfindungsgemäß gestalteten Gleiskette der Verschleiß innerhalb
der an den Gelenkachsen drehbeweglich angreifenden Gelenkaugen des einen der beiden
ineinandergreifenden Kettenglieder nach einem ein- oder mehrmaligen Verdrehen und
erneuten Festlegen der Gelenkachsen in den Gelenkaugen des anderen der beiden ineinandergreifenden
Kettenglieder in allen zueinander verdrehten Arbeitsstellungen den zulässigen Höchstwert
erreicht, so können die Gelenkachsen durch Umsetzen ihrer Sicherungsmittel in den
an ihnen bis dahin drehbeweglich angreifenden Kettengliedgelenkaugen festgelegt
und damit die Gelenkigkeit- und der weitere Verschleiß in die an ihnen bis dahin
drühsteif angreifenden Kettengliedgelenkaugen - hineinverlagert werden. Dadurch
ist dem Bekannten gegenüber eine Verdoppelung der Kettenlebensdauer ermöglicht.
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Die Erfindung ist in nachstehender Beschreibung der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 in
vereinfachter schematischer und abgebrochener Draufsicht drei aufeinanderfolgende
Kettenglieder einer Scharniergleiskette gemäß der Erfindung, F i g. 2 im
vergrößerten Maßstab den unterbrochenen Längsschnitt durch die Gelenkverbindung
der Kette nach der Linie 11-II der F i g. 1,
F i g. 3 gleichfalls im
vergrößerten Maßstab den Querschnitt nach der Linie III-III der F i g. 1,
F
i g. 4 in gleicher Darstellung wie F i g. 3 den Schnitt nach der Linie IV-IV
der F i g. 1, jedoch unter Zugrundelegung einer von den F i g. 1 bis
3
abweichenden Ausführungsform der Erfindung.
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In der Zeichnung sind 1 aus Gesenkschmiedestücken bestehende
Kettenglieder einer Scharniergleiskette für schwere Panzerfahrzeuge. Mit 2 und
3
sind die Gelenkaugen je zweier ineinandergreifender Kettenglieder
1 und mit 4 durch sie hindurchgeführte Gelenkachsen in Form von Hohlbolzen
bezeichnet. Laut F i g. 1 bis 3 sind in den beiden Randgelenkaugen
2,2 und 3, 3 der ineinandergreifenden Kettenglieder 1 sowie in den
Gelenkachsen 4 einander dekkende Querbohrungen 5 zur Aufnahme von Spannhülsen
6 vorgesehen. Im dargestellen Fall sind die Sparinhülsen. 6 in die
Querbohrungen 5 der beiden Randgelenkaugen 3, 3 eingetrieben, so daß
die Verbindung zwischen diesen Kettengliedaugen 3 und den Gelenkachsen 4
drehsteif und nur zwischen den Gelenkaugen 2 und den Gelenkachsen 4 gelenkig ist.
Damit ist auch der Reibungsverschleiß innerhalb der Gelenkverbindungen von Kettenglied
zu Kettenglied auf die tragenden Flächen der Gelenkachsen 4 in den Gelenkaugen 2-
beschränkt. Da die tragenden Flächen der Gelenkachsen 4 selbst unter Berücksichtigung
der Abwinkelungen zweier benachbarter Kettenglieder zueinander, welche diese Kettenglieder
während der Fahrt, insbesondere beim Umlauf um die Kettenantriebskränze erfahren,
nur einen Teil ihrer Umfangsfläche ausmachen und sich der Verschleiß auch nur auf
diesem Teil der Achsenumfangsfläche auswirkt, können die Gelenkachsen 4 nach erfolgtem
Verschleiß bzw. routinemäßig nach Ablauf einer vorbestimmten Laufzeit der Kette
durch Lösen der Spannhülsen 6 entstarrt, um 1800 verdreht und in dieser
neuen Arbeitsstellung durch erneutes Einführen der Spannhülsen 6 in die Querbohrungen
5 der Gelenkaugen 3 und Gelenkachse 4 wieder verstarrt werden, so
daß nunmehr innerhalb der Bereiche der Gelenkaugen 2 der Kettenglieder bis dahin
verschleißverschonte Umfangsflächenteile der Gelenkachsen 4 zu neuen tragenden Gelenkflächen
werden.
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Nach fortgeschrittenem Verschleiß der Gelenkachsen 4 auf ihrer gesamten
oder nahezu gesamten Umfangsfläche im Bereich der Gelenkaugen 2 bzw. nach Ablauf
einer weiteren routinemäßig vorbestimmbaren Kettenlaufzeit können die Gelenkachsen
4 durch Umstecken. der Spannhülsen 6 aus den Querbohrangen 5 der Gelenkaugen
3 in die Querbohrungen 5 der Gelenkaugen 2 in letzteren drehsicher
festgelegt und damit die Gelenkigkeit in die Gelenkaugen 3 hinein verlagert
werden, so daß von dem weiteren Reibungsverschleiß die bis dahin verschleißverschont
gebliebenen tragenden Flächen der Gelenkaugen 3 und der Gelenkachsen 4 im
Bereich dieser Gelenkaugen 3 betroffen werden. Nach Ablauf einer weiteren
Kettenlaufzeit kann den Gelenkachsen 4 durch Lösen der Spannhülsen 6 aus
den Gelenkaugen 2, Verdrehen der Achsen um 1801 und ihre Wiederverstarrung
durch erneutes Einführen der
Spannhülse 6 in die Gelenkaugen
2 eine neue Arbeitsstellung gegeben werden, so daß nunmehr innerhalb der Bereiche
der Gelenkaugen 3 der Kettenglieder bis dahin verschleißverschonte Umfangsflächen
der Gelenkachsen 4 zu neuen tragenden Flächen werden.
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Durch das in zeitlicher Aufeinanderfolge abwechselnde drehsichere
Festlegen der Gelenkachsen 4 entweder in den Gelenkaugen 3 oder in den Gelenkaugen
2 der ineinandergreifenden Kettenglieder 1 in jeweils mehreren zueinander
verdrehten Arbeitsstellungen wird der volle Umfang der Gelenkachsen 4 über ihre
ganze Länge und die Gesamtheit der Kettengliedgelenkaugen in den unvermeidlichen
Reibungsverschleiß der Kettengelenkverbindungen schrittweise einbezogen und dadurch
die Kettenlebensdauer um ein Beträchtliches erhöht. Zur Herabsetzung des Reibungsverschleißes
in den Gelenkverbindungen können die Gelenkachsen 4 - wie an sich bekannt
- mit einem Gleitstoffbelag 7 in Form einer aufgeschrumpften ein-
oder mehrteiligen Büchse versehen sein.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 der Zeichnung unterscheidet
sich von demjenigen nach F i g. 1
bis 3 nur dadurch, daß die Gelenkachsen
4 mit je
drei in einer Ebene liegenden und zueinander um 1200 versetzten Radialbohrungen
5' versehen sind, und das Festlegen der Achsen in den dadurch gegebenen drei
Arbeitsstellungen durch abgesicherte Schrauben 8 erfolgt, die in Gewindelöcher
der Wandungen der Gelenkaugen einschraubbar sind und mit Ansätzen 9 in eine
der Radialbohrungen 5' eingreifen. Dieses Ausführungsbeispiel ist vornehmlich
für Ketten mit nur geringen Relativausschlägen der Kettenglieder beim Kettenumlauf
gedacht. Darüber hinaus liegt ihm die überlegung zugrunde, daß die Verschleißbeansprachung
der tragenden Gelenkachsenfläche, die etwa der halben Umfangsfläche der Achsen entspricht,
nicht über die gesamte tragende Fläche gleichmäßig groß ist, sondern von einem Maximalwert
in der Mitte der tragenden Flächen zu deren Randzonen hin allmählich abnimmt, so
daß es möglich ist, im Interesse einer optimal langen Lebensdauer der Gelenkachsen
die weniger verschlissene Randzone der tragenden Fläche durch eine Verdrehung um
weniger als 1801 wiederum als weniger beanspruchte Randzone der neuen tragenden
Fläche erneut einzusetzen.