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Einrichtung zum Herausziehen eines Insassen, insbesondere aus einem
Flugzeug Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Herausziehen eines Insassen,
insbesondere aus einem Flugzeug, wobei eine Schleppleine einerseits mit dem Insassen
und andererseits mit einem Gerät verbunden ist, das aus dem Flugzeug ausschleuderbar
ist und nach dem Ausschleudern den Insassen aus dem Flugzeug herauszieht.
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Es ist eine Einrichtung zum Herausziehen eines Insassen aus einem
Flugzeug bekannt, bei welcher der Insasse mittels eines aus dem Flugzeug ausschleuderbaren
Fallschirms, welcher an einer Leine mit dem Insassen verbunden ist, aus dem Flugzeug
herausziehbar ist.
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Die praktische Bedeutung einer solchen Einrichtung ist sehr gering;
die Anwendung des dort gezeigten Fallschirm-Rettungssystems ist nämlich seiner Natur
gemäß auf verhältnismäßig langsam fliegende Flugzeuge beschränkt. Ein weiterer Nachteil
der bekannten Rettungseinrichtung besteht darin, daß gerade während der mit besonderen
Gefahren verbundenen Flugphasen des Startens und Landens die bekannte Rettungseinrichtung
völlig unbrauchbar ist, da der Fallschirm bis zu seinem vollständigen Entfalten
eine bestimmte Anströmgeschwindigkeit benötigt, die im Fall der genannten Flugphasen
nicht gegeben ist.
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Ferner ist eine Einrichtung zum Herausschießen eines Insassen aus
einem Flugzeug bekannt, bei welcher ein Insasse in gestreckter Lage am Sitz angeschnallt
aus einem Flugzeug herauskatapultiert wird. Der am Sitz angeschnallte Insasse wird
also mit Raketenantrieb in den Raum außerhalb des Flugzeuges gestoßen und dann,
wenn er eine Sicherheitsdistanz vom Flugzeug erreicht hat, vom Sitz gelöst und am
Fallschirm zum Boden gebracht.
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Da bei dieser bekannten Rettungseinrichtung der Raketenantrieb direkt
am Sitz befestigt ist, der Sitz also gleichzeitig als Raketenabschußvorrichtung
dient, muß dieser von spezieller, schwerer und fester Konstruktion sein. Das Lösen
des Insassen vom ausgeschleuderten Sitz bringt zusätzliche Unsicherheiten und Gefahren
beim Gebrauch dieser bekannten Retrungseinrichtung mit sich.
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Ähnliches gilt für die konventionellen Schleudersitze, bei denen der
Insasse in sitzender Stellung am Sitz festgeschnallt und zusammen mit Sitz aus dem
Flugzeug ausgeschossen wird. Auch bei diesen bekannten Rettungseinrichtungen ist
eine verhältnismäßig große Kabinenöffnung zum sicheren Ausbringen des Insassen samt
Sitz notwendig.
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Schließlich sind Einrichtungen bekannt, bei denen Zugraketen zum Abbremsen
von aus einem Flugzeug abgeworfenen Körpern Verwendung finden. Solche bekannten
Einrichtungen sind jedoch nicht geeignet, eine Person aus einem Flugzeug herauszuziehen
und sicher zum Boden zu bringen.
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Die vorliegende Erfindung will die Nachteile der bekannten Einrichtungen
vermeiden und eine Einrichtung zum Herausziehen eines Insassen, insbesondere aus
einem Flugzeug schaffen, welche auf einfache Weise in den verschiedenartigsten Fluggerättypen
eingebaut werden kann und welche sich zum sicheren und schnellen Ausbringen eines
Insassen aus einem Fluggerät bei allen Fluggeschwindigkeiten gleichermaßen eignet.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
leichte und nicht sperrige Sitzkonstruktion als Bestandteil der vorliegenden Erfindung
zu schaffen, welche insbesondere zum Ausbringen des Insassen auch durch kleinere
Austrittsöffnungen im Fluggerät geeignet ist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer Einrichtung nach der eingangs
erwähnten Art dadurch, daß das ausschleuderbare Gerät eine Zugrakete ist, die erst
nach ihrem Ausschleudern gezündet wird und dann den Insassen herauszieht.
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Die Zugrakete ist an irgendeiner passenden Stelle im Fluggerät angeordnet.
Nach dem Entfernen der die Austrittsöffnung normalerweise verschließenden Haube
wird der Sprengsatz. einer Raketenausschleudervorrichtung
gezündet,
der die über eine flexible Schleppleine mit dem Insassen verbundene Zugrakete aus
dem Inneren des Fluggeräts ausschleudert, ohne daß die Rakete selbst gezündet ist.
Sobald die Schleppleine zwischen der Rakete und dem Insassen infolge der Schleuderbewegung
der Rakete gespannt ist, erfolgt automatisch die Zündung der Rakete außerhalb des
Fluggeräts. Infolge des von der Zugrakete entwickelten Schubs wird dann der Insasse
an der Schleppleine hängend aus dem Fluggerät herausgezogen. Nach einer nun folgenden
vorherbestimmbaren Flugzeit der Rakete wird diese vom Insassen abgetrennt, was erfindungsgemäß
durch eine Vorrichtung zum automatischen Abtrennen des Insassen von der Rakete,
bevor die Rakete völlig ausgebrannt ist, erfolgt.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Vorrichtung zum Abtrennen des Insassen
von der Rakete kann eine Sprengvorrichtung sein; auch andere an sich bekannte Mittel
sind möglich, z. B. ein angetriebenes, beispielsweise rotierendes Messer od. dgl.
zum Durchtrennen der Schleppleine.
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Während sich nun die von ihrer Last befreite Rakete mit dem restlichen
Treibstoff noch weiter vom Insassen entfernt, öffnet sich der Fallschirm des Insassen.
Das Entfalten des Fallschirms kann sanft und gefahrlos erfolgen, da der Insasse
völlig frei und unbehindert im Raum schwebt, nachdem er an der Rakete hängend eine
sichere Entfernung vom Flugzeug zurückgelegt hat.
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Ein weiterer Vorschlag der Erfindung besteht darin, daß die Zugrakete
an ihrem vorderen Ende Düsen besitzt und durch deren Schubstrahlen drallstabilisiert
ist, und daß die Schleppleinenbefestigung gegenüber dem Raketenkörper drehbar gelagert
ist.
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Die Zündung der Rakete erfolgt erfindungsgemlas nach einer vorbestimmten
Zeit nach ihrem Ausschleudern gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung dadurch,
daß die Rakete infolge Straffens der Schleppleine gezündet wird.
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Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Schleppleine mit dem
Körpergurtzeug des Insassen verbunden ist.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann die Schleppleine
auch mit der Rückenlehne des Sitzes verbunden sein, wobei der Insasse fest auf dem
Sitz angegurtet ist.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind Sitzeinheiten
vorgesehen, die es gestatten, daß der Insasse in ausgestreckter Körperhaltung durch
die Austrittsöffnung hindurchgezogen wird. Dadurch ist es möglich, den Insassen
sicher durch besonders kleine Austrittsöffnungen aus dem Inneren von Fluggeräten
herauszuziehen.
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Die speziellen von der Erfindung bevorzugt vorgeschlagenen Sitzkonstruktionen
sind also insbesondere für solche Fluggeräte geeignet, bei denen es aus baulichen
Gründen nicht möglich ist, ausreichend große Austrittsöffnungen vorzusehen. Auf
diesen zusätzlichen, durch Vorsehen spezieller Sitzkonstruktionen erzielbaren Vorteil
kann jedoch bei vielen üblichen Typen von Fluggeräten verzichtet werden, so daß
in diesen Fällen das Ausziehen des Insassen gemäß der Erfindung auch mit jeder normalen
Sitzeinheit möglich ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt das
Herausziehen des Insassen derart, daß der Insasse an der Rückenlehne des Sitzes
angeschnallt ist, und daß die Rückenlehne zum Herausziehen mit dem Insassen von
der Sitzfläche des Sitzes abtrennbar ist.
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Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß der Insasse- am Sitz angeschnallt ist und daß die Anschnallgurte vor dem Herausziehen
des Insassen automatisch lösbar sind, und daß die Sitzfläche des Sitzes beim Herausziehen
des Insassen in an sich bekannter Weise herunterklappbar ist, so daß Rückenlehne
und Sitzfläche eine Gleitbahn zum Herausziehen des Insassen bilden.
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Die Erfindung schlägt weiterhin vor, daß die Rakete verstellbar im
Fluggerät angeordnet ist, derart, daß ihre Ausschleuderbahn wählbar einstellbar
ist. Darüber hinaus kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß das Verstellen der
Rakete während des Fluges des Fluggeräts in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit
desselben automatisch erfolgt.
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Ein weiterer Vorschlag der Erfindung besteht darin, daß die Raketenausschleudervorrichtung
aus einem Paar von Abschießzylindern besteht, die an diametral gegenüberliegenden
Seiten der Rakete angeordnet sind.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Zugrakete ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Raketenausschleudervorrichtung aus einem den Raketenkörper konzentrisch
umhüllenden Rohr mit einem darin geführten, die Rakete ausstoßenden Kolben besteht.
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Die Anwendung der Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das Herausziehen
eines Insassen aus einem Fluggerät beschränkt; -an Stelle eines Insassen oder zusätzlich
zu einem Insassen kann auch eine Last gewählt sein.
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Dadurch, daß erfindungsgemäß eine Zugrakete verwendet wird, welche
mit dem aus einem Fluggerät auszuziehenden Objekt lediglich über eine Schleppleine
verbunden ist, kann bei Verwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung auf eine komplizierte
und schwere Abschußeinrichtung verzichtet werden. Beispielsweise kann die Rakete
unabhängig vom Insassensitz an einer beliebigen Stelle innerhalb des Fluggeräts
angeordnet sein.
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Die für das Ausschleudern der Rakete allein notwendige Abschußvorrichtung
erfordert nur einen geringen technischen Aufwand, der lediglich aus einem Sprengsatz
besteht, welcher die Aufgabe hat, den Raketenkörper aus dem Fluggerät auszuschlendern.
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Ein weiterer Vorteil der unabhängigen Anordnung der Rakete im Fluggerät
besteht darin, daß es möglich ist, den Neigungswinkel der Rakete bzw. den Neigungswinkel
der Raketen-Schleuderbahn durch geeignetes Verstellen der Raketenausschleudervorrichtung
beliebig einzustellen; beispielsweise kann eine vom Typ des Fluggeräts, insbesondere
von dessen Geschwindigkeitsbereich abhängige feste Einstellung vorgenommen werden
oder aber der Neigungswinkel der Rakete kann während des Flugs des Fluggeräts abhängig
von dessen Geschwindigkeit kontinuierlich oder stufenweise innerhalb bestimmter
Grenzen verstellt werden. Dadurch ist es möglich, eine in bezug auf die am herausgezogenen
Insassen angreifenden Luftkräfte optimale Flugbahn der Rakete zu wählen.
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Ein zusätzlicher Vorteil läßt sich durch Verwendung der von der Erfindung
bevorzugt vorgeschlagenen Sitzkonstruktionen erzielen. Der Insasse, dessen Körpergurtzeug
in diesen Fällen über eine Schleppleine
mit der Rakete verbunden
ist, wird ohne Sitz oder nur mit der vom Sitz abtrennbaren Rückenlehne verbunden
aus dem Fluggerät herausgezogen. Dadurch ist es erfindungsgemäß möglich, das von
der Rakete auszuziehende Gewicht erheblich zu reduzieren und insbesondere die Austrittsöffnungen
klein zu halten, was bei bestimmten Typen von Fluggeräten besonders vorteilhaft
ist.
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Schließlich entfällt bei Verwendung eines Sitzes gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen der Erfindung das bei vielen bekannten Einrichtungen dieser Art
übliche Abtrennen des Insassen vom Sitz außerhalb des Fluggeräts. Dadurch gelingt
es, die Verletzungsgefahr für den Insassen erheblich zu reduzieren.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Teilansicht eines Flugzeugs, mit einer Rettungseinrichtung,
F i g. 2 eine teilperspektivische Ansicht der Zugrakete und des Fallschirmpakets
zusammen mit den Gurtanschlüssen für das Gurtzeug des Insassen, F i g. 3 einen Teilschnitt
in Seitenansicht der Zugrakete nach F i g. 1, F i g. 4 einen Schnitt im wesentlichen
nach 10-10 der F i g. 3, F i g. 5 einen Schnitt im wesentlichen nach 11-11 der F
i g. 3, F i g. 6 eine perspektivische Teilansicht der Sitz-oder Rückenlehne gemäß
F i g. 1, das Rettungsfallschirmpaket in seiner rückwärts bezüglich der Rükkenlehne
geschwenkten Lage zeigend, F i g. 7 bis 16 einschließlich die Aufeinanderfolge der
Betätigungsphasen der Rettungseinrichtung, F i g. 17 ein Blockschaltbild der Vorrichtung
für ,las Betätigen der Rettungseinrichtung, F i g. 18 eine Seitenansicht einer bevorzugten
Ausführungsform, eine modifizierte Sitz- und Zug-Raketenkonstruktion zeigend, F
i g. 19 eine Stirnansicht des Sitzes nach F i g. 18 mit heruntergeklappter Sitzfläche,
F i g. 20 einen Längsschnitt im wesentlichen nach 29-29 von F i g. 18, Details der
modifizierten Raketenmotoranordnung gemäß der bevorzugten Ausführungsform zeigend,
F i g. 21 eine Fortsetzung des Längsschnitts nach F i g. 20, F i g. 22 einen Teilschnitt
ähnlich demjenigen der F i g. 20 und 21, aber die Teile der Raketenanordnung in
betätigter, für das Herausziehen des Insassen aus dem Flugzeug wirkender Lage zeigend,
F i g. 23 eine schematische Ansicht des Steuersystems für das Betätigen der Rettungseinrichtung
nach F i g. 18.
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In der F i g. 1 ist ein Flugzeugrumpfteil 20 mit einer Pilotenkabine
24 dargestellt, die eine abwerfbare Kabinenhaube 22 aufweist. In der Pilotenkabine
24 befindet sich ein Sitz 26 mit Sitzfläche (Sitzbrett) 28 und Rückenlehne 30.
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Die Rückenlehne 30 ist lösbar an der Sitzfläche 28 befestigt.
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Die Rückenlehne 30 (F i g. 6) hat eine starre einteilige Stützfläche
mit einer entsprechend ausgeformten Kopfstütze 46. In der Rückenlehne befindet sich
eine rückwärts gerichtete kammerartige Aussparung, die zur Aufnahme eines Rettungsfallschirmpakets
54 (F i g. 1) dient.
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Wie am besten in F i g. 2 zu sehen, ist der Insasse des Sitzes 26
durch ein Paar Gurte 88 (einer gezeigt) nur an die Rückenlehne 30 angegurtet, wobei
die Gurte 88 durch ein Spannschloß 88 a (eines ist gezeigt) mit dem Körpergurtzeug
89 verbunden sind. Die rückwärtigen Enden der Gurte 88 sind an die Schienen 36 und
38 etwa durch Beschläge 90 (einer ist gezeigt) angeschlossen. Ein Gurtaufroller
91 ist vorgesehen, um den Insassen gegen die Rückenlehne 30 zu ziehen. Es ist zu
beachten, daß der Insasse nicht an die Sitzfläche 28 angeschlossen ist und vom Sitzbrett
28 abgehoben werden kann, wobei aber die Rückenlehne 30 sicher an ihn angegurtet
ist und bleibt, und zwar in ihrer den Rücken und den Kopf stützenden Lage.
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Der Insasse wird aus der Kabine 24 zusammen mit der Rückenlehne, die
sicher an ihn angegurtet ist, durch eine ausschießbare Zugrakete 104 herausgezogen.
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Unter Bezugnahme auf F i g. 1. Die Sitzfläche 28 ist an einem Rahmen
94 montiert. Ein Paar paralleler Streben 96 und 98 sind an ihren Enden jeweils an
den Schienen 56 und 58 befestigt und an beiden einander gegenüberliegenden Seiten
des Rahmens 94 gelenkig angeschlossen, also um eine im wesentlichen horizontale
Achse schwenkbar. Der Schwerpunkt der Sitzfläche 28 liegt vor der Schwenkachse 100,
so daß das vordere Ende der Sitzfläche 28 dahin tendiert, aus der horizontalen Lage
nach F i g. 1 bis 3 nach unten zu schwenken.
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Um die Sitzfläche 28 in ihrer normalen Sitzlage zu halten, drückt
die Rückenlehne 30 die Hinterkante der Sitzfläche 28 gegen ein Paar von Anschlägen
(Widerlagern) 101 (F i g. 1). Wenn die Rückenlehne 30 nach oben verschoben wird,
dann wird die Sitzfläche 28 so frei, daß sie in eine nach unten abgeschwenkte
Position (F i g. 11) klappen kann, die gestattet, daß die Insassenbeine ausgestreckt
werden, wenn der Insasse aus der Kabine herausgezogen wird.
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F i g. 3. Die Zugrakete 104 für das Herausziehen des Insassen aus
der Kabine 24 umfaßt ein rohrförmiges Gehäuse 106, das eine Verbrennungskammer 108
aufnimmt.
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Am vorderen Ende der Rakete 104 ist eine Düseneinheit 110 vorgesehen
(F i g. 3) mit einer Nasenkappe 112 und einem Paar oder mehr nach hinten auswärts
gerichteter Schubdüsen 114 und 116. Die beiden Düsen 114 und 116 liegen auf diametral
gegenüberliegenden Seiten und sind mit der Verbrennungskammer 108 über eine zentrale
Leitung 121 verbunden.
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Wie in den F i g. 1 und 2 gezeigt, ist eine Drehverbindung 126 am
rückwärtigen Ende der Rakete 104 montiert, an der ein Paar Schleppleinen 128,130
befestigt ist. Die Schleppleinen 128 und 130 sind an einem Paar von Schulterverbindungsstücken
oder Schulterbeschlägen 131 (eine gezeigt in F i g. 2), die einen Teil des Körpergurtzeugs
89 bilden, angeschlossen.
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Wie in F i g. 2 gezeigt, sind die Schleppleinen 128 und 130 an einem
Ende mit der Zugrakete 104 und mit dem anderen Ende am Körpergeschirr 89 in dem
Bereich der Schultern des Insassen befestigt. Die Drehverbindung 126 erlaubt, daß
die Rakete 104 um ihre Achse rotiert, ohne die Schleppleinen 128 und 130 zu verwickeln.
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Bei einem Flugzeug mit einer Pilotenkabine des in F i g. 1 gezeigten
Typs ist die Rakete 104 bevorzugt hinter der Sitzkonstruktion 26 angeordnet, und
sie hat eine aufrecht stehende, leicht nach vorn geneigte
Lage.
Die Rakete 104 ist so gerichtet, daß ihre gerade Flugbahn durch einen in
F i g. 8 gezeigten Punkt 176 geht, der mit dem Ende der an der Zugrakete
104 angeschlossenen Schleppleine zusammenfällt, wenn die Schleppleinen 128,130
durch die abgefeuerte Rakete straff gezogen werden.
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Da die Rakete 104 nicht direkt am Sitz 26 befestigt ist, kann sie
auch an jeder anderen geeigneten Stelle montiert sein, entsprechend oder abhängig
von dem Typ des Flugzeugs, in dem sie angeordnet ist.
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Zum Abschießen der Rakete 104 vom Flugzeug dient eine Kartusche 180
(s. F i g. 5), die in einer Bohrung 182 in einem Lafettenblock 184 untergebracht
ist, der am Rahmen des Flugzeugs befestigt ist.
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Zum Zünden der Kartusche dient ein Schlagbolzen 186, der mechanisch
mit einem Betätigungshandgriff 210 verbunden ist, der vom Insassen des Flugzeugs
betätigt wird.
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F i g. 5. Eine zweite Raketenabschießkartusche 212 ist in einem vergrößerten
Bereich einer - abgesetzten durchgehenden Bohrung 214 montiert, die in dem Lafettenblock
184 in paralleler Anordnung zur Bohrung 182 gebildet ist. Die Kartusche 212 wird
durch einen Zündmechanismus 216 zur Detonation gebracht, der bevorzugt von der gleichen
Bauweise wie der Zündmechanismus für die Kartusche 180 ist. Der Zündmechanismus
216 ist ebenfalls mit dem Handgriff 210 verbunden, so daß die Kartuschen 180 und
212 durch Ziehen des Handgriffs 210 gleichzeitig zur Zündung gebracht werden.
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Die durch die Detonation der Kartuschen 180 und 212 erzeugten, sich
ausdehnenden Gase gehen durch ein Paar gebohrter Kanäle 218 und 220 des Lafettenblocks
184 und strömen dann in Rohre 221 und 222 (F i g. 3). Die Rohre 221 und 222 sind
mit ihren unteren Enden im Lafettenblock 184 fest verschraubt und erstrecken sich
parallel zueinander und zur Längsachse der Rakete 104 auf diametral gegenüberliegenden
Seiten des Gehäuses 106 nach oben. Die oberen Enden der Rohre 221 und 222 (F i g.
3 rechts) erstrecken sich koaxial in die Abschießzylinder 232 und 234. Die
oberen Enden der Zylinder 232 und 234
sind durch Endkappen 237 und
238 verschlossen.
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Die Rakete 104 ist mit dem Lafettenblock 184 durch ein abscherbares
verschließendes Element verbunden.
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Wenn die Kartuschen 180 und 212 durch Betätigen des Handgriffs 210
gezündet werden, dann strömen die Treibgase durch die Kanäle 218 und 220 und die
; Rohre 221 und 222 zu den Zylindern 232 und 234, wodurch die Rakete 104 vom Lafettenblock
abgehoben und nach oben längs der Rohre 221 und 222 bewegt wird. Die Rohre 221 und
222 erstrecken sich tragend in die Zylinder 232 und 234 ausreichend weit hinein,
um einen Krafthub von ungefähr etwa 0,6 m zu gewährleisten, bevor die Zylinder 232
und 234 sich von den Rohren 221 und 222 lösen.
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Durch das Betätigen des Handgriffs 210 wird nicht das in der Rakete
104 enthaltene Treibmittel gezündet, sondern die Rakete 104 wird in selbst
noch nicht gezündetem Zustand vom Flugzeug nach dem Absprengen der Kabinenhaube
22 durch die Kabinenöffnung hindurch abgeschossen. Durch die abgefeuerte Rakete
104 werden die Schleppleinen 128 und 130 straff gezogen, wobei sie dann automatisch
einen Zündmechanismus 249 (F i g. 4) -für das Zünden des Raketentreibstoffs betätigen.
Wie in F i g. 4 gezeigt, ist der Mechanismus 249 ähnlich demjenigen für das Zünden
der Kartusche; er umfaßt ein Paar von zylindrischen axial fluchtenden Stiften 250
und 251, die in einer abgesetzten Bohrung 252 im Gehäuse 138 entlang einer
Achse gleitbar und koaxial sitzen. Eine an den Stift 250 angeschlossene Nylonkordel
256 ist an der Schleppleine 128 angeschlossen. Die Kordel 256 ist so bemessen, daß
sie den Stift 250 nach rückwärts aus der Bohrung 252 herauszieht, wenn die Schleppleine
129 straff gezogen wird. Die Kordel 256 kann entweder an die Schleppleine 128 oder
an die Schleppleine 130 oder an das Körpergeschirr 89 angeschlossen werden.
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Die Stifte 250 und 251 sind lösbar miteinander verbunden und durch
eine Schraubenfeder 262 vorgespannt.
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Der Stift 250 ist mit einem Bund 270 versehen, der an einem Anschlag
273 der Bohrung 252 anliegt. In normaler Nichtbetriebslage hält der
Stift 250 also den Stift 251 in der zurückgezogenen Lage nach F i g. 4 fest.
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Ein Schlagbolzen 276 am Stift 251 beaufschlagt einen Zünder 278, wenn
der Stift 251 unter dem Druck der Feder 262 nach vorn (F i g. 4 nach rechts) verschoben
wird. Der Zünder 278 liegt gegen eine scheibenförmige Pulverladung 280 im hinteren
Ende des Gehäuses 106 an.
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Ein zweiter Zündmechanismus (nicht dargestellt) von der gleichen Konstruktion
wie der Mechanismus 249 ist zusätzlich im Gehäuse 138 montiert und gleichzeitig
mit dem Mechanismus 249 betätigbar, um ein sicheres Zünden der Treibladung 280 zu
gewährleisten.
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Wenn die Schleppleinen 128, 130 durch die abgeschossene Rakete straff
gezogen sind, werden die Stifte 250 und 251 durch die Kordel 256 axial nach rückwärts
gezogen und die Feder 262 zusammengepreßt. Durch das Zurückziehen werden
die miteinander noch verriegelten Stifte 250 und 251 außer Eingriff
gebracht, und es trennt sich der Stift 251 vom Stift 250, so daß der Stift 251 unter
dem Druck der Feder 262 nach vorn schnellt und den Schlagbolzen auf den Zünder 278
schlägt, um die Ladung 280 zu zünden. Der Raketentreibstoff wird rasch durch die
Ladung 280 gezündet, so daß die Rakete 104 vom Flugzeug weggetrieben wird und hierbei
den Insassen aus der Kabine 24 herauszieht.
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Die Düsen 114 und 116 sind zwecks Drallerzeugung gekippt oder schräg
gestellt. Die Treibgase der Rakete strömen entlang dem Zentralrohr 121 und durch
die Kammer 280 (F i g. 3 und 4), die vom Kopf 112 begrenzt wird, welcher die Gase
unter einem Winkel von ungefähr 180° zum Austreten durch die Düsen 114 und 116 umleitet.
Durch die schräge Anordnung der Düsen 114 und 116 wird der Rakete zur Stabilisierung
ein Drall erteilt.
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F i g. 2. Die Sprengsätze 286 und 288 werden für das Trennen der Schleppleinen
128 und 130 durch eine Zündeinheit gezündet, um den aus dem Flugzeug herausgezogenen
Insassen von der Rakete 104 frei zu machen, bevor sein Rettungsfallschirm sich öffnet.
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Die Sprengsätze 286 und 288 sind mit mild detonierenden Zündschnüren
292 verbunden, die zwischen den äußeren Gurtschichten der Schleppleinen 128 und
130 angeordnet und mit einem Zünder 294 verbunden sind (F i g. 4).
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Der Zünder 294 befindet sich in einer Bohrung 296 im Gehäuse 198.
Im vorderen Ende der Bohrung 296
befindet sich eine topfartige Büchse
298, die einen perforierten Boden 300 hat und eine Ladung 302 von Raketentreibstoff
enthält. Ein Kolben 304 ist in der Bohrung 296 zwischen der Büchse 298 und dem Zünder
294 gleitbar gelagert. Der Kolben 304 trägt einen Schlagbolzen 306 zum Zünden des
Zünders 294. Ein in eine Ringnut eingesetzter Zündsatz 307 ist in der nach vorn
gerichteten Stirnfläche der Drehverbindung 126 in einem Radius angeordnet, der gleich
ist dem radialen Abstand der Bohrung 296 von der Längsachse des Gehäuses 138, so
daß unabhängig von der Winkelposition der Drehverbindung 126 ein Teil des Zündsatzes
307 mit dem Zünder 294 axial fluchtet. Also wird beim Zünden des Zünders
294 auch der Zündsatz 307 zur Detonation gebracht. Der Zündsatz 307 ist so
angeordnet, daß er die Zünder 292 zündet. Der Kolben 304 kann in seiner Nichtbetriebsstellung
gemäß F i g. 4 durch einen abscherbaren Stift (nicht gezeigt) lösbar gehalten sein.
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Die Ladung 280 zum Zünden des Raketenbrennstoffs zündet zusätzlich
auch die Ladung 302 in der Büchse 298. Die Ladung 302 ist so bemessen, daß sie gerade
vor dem Ausbrennen des Raketentreibstoffs 109 ausbrennt und der perforierte Boden
300 zur Brennkammer 108 hin frei gemacht wird. Infolgedessen können die durch den
brennenden Treibstoff 109 erzeugten Gase durch den durchbrochenen Boden 300 der
Büchse 298 durchströmen und so den Kolben 304 zwecks Abfeuerns des Zünders 294 verschieben.
Der Zünder 294 bringt nun den Zünder 307 zur Detonation, welcher seinerseits die
Zündschnur 292
zündet. Die Zündschnüre 291, 292 brennen beinahe gleichzeitig
nach unten entlang den Schleppleinen 128 und 130 und bringen die Ladungen
286 und 288 zur Explosion. Das Detonieren dieser Ladungen 286 und
288 zerreißt die Schleppleinen 128 und 130, um den ausgezogenen Insassen von der
Rakete 104 zu lösen. In diesem Stadium des Notausstiegs hat die Rakete 104 genügend
Brennstoff übrig, um eine genügende Distanz weg von dem ausgezogenen Insassen weiter
zu fliegen, um so ein sicheres Austreten und Entfalten von dessen Rettungsfallschirm
zu erlauben. Ein zweiter, nicht gezeigter Zündmechanismus ist im Gehäuse 138 vorgesehen,
um das Zünden der Ladungen 286 und 288 zu sichern.
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Der Hauptfallschirm 314 (F i g. 6) und ein Hilfsschirm 312
(F i g. 14) sind in einem Paket 310, welches ein Teil der Einheit 54 ist,
eingepackt. Die Einheit 54 ist an der Rückenlehne unten schwenkbar gehalten. Eine
federbelastete Klinkensperre 322 am oberen Ende des Pakets 310 sichert die Einheit
54 in ihrer in der Ausnehmung 52 nach F i g. 1 eingesetzten Lage. Die Klinkensperre
322 wird durch den Hilfsschirm 312 gelöst. Der Zug des Hilfsschirms 312 schwenkt
das Paket 310 in die in F i g. 6 gezeigte Lage.
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Wenn das Paket 310 in seiner nach rückwärts geschwungenen Lage ist,
dann wird der Hauptfallschirm 314 ausgezogen. Der Fallschirm 314 ist an dem Gurtzeug
89 durch ein Paar von Fallschirmgurten 333 und 333 a befestigt, welche über den
Kopfstützenteil oder seitlich längs des Kopfstützenteils der Rückenlehne gelegt
und an Beschlägen 131 angeschlossen sind.
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F i g. 7 bis 16. Der Insasse des Flugzeugs setzt die Rettungseinrichtung
durch Ziehen am Handgriff 210
in Tätigkeit, der an eine Auslösevorrichtung
334 (F i g. 17) angeschlossen ist, um den Kabinenhaubenabwurfmechanismus zu betätigen
und um die Kartuschen 180 und 212 zum Abschießen der Rakete 104 zu zünden. Die Kartuschen
180 und 212 haben eine verzögerte Wirkung und sind so eingestellt, daß sie ungefähr
0,5 Sekunden nach dem Betätigen des zum Abwerfen der Kabinenhaube 22 dienenden Mechanismus
335 detonieren. Die Haube 22 wird abgesprengt, es folgt das Ausschießen der Rakete
104 in einem noch nicht gezündeten Zustand durch die Kabinenausstiegsöffnung, wie
in F i g. 8 gezeigt. Ebenfalls durch Ziehen des Handgriffs 210 wird ein Haubenabtrenner
336 nach einer Verzögerung von ungefähr 0,3 Sekunden zur Detonation gebracht, um
das Entfernen der Haube 22 zu sichern, bevor die Rakete 104 abgeschossen
wird. Ein geeigneter Mechanismus 337 zum Verriegeln und Sichern der Rakete in verstauter
Bereitschaftslage kann vorgesehen sein. Der Mechanismus 337 wird zur selben Zeit
wie der Mechanismus 335 durch Ziehen des Handgriffs 210
gelöst.
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Wenn die Rakete 104 die Schleppleinen 128 und 130 gestrafft -hat (F
i g. 9 und 10), dann wird der Raketentreibstoff 109 durch das Spannen der Schleppleinen
128 und 130 gezündet. Das Abbrennen des Raketentreibsatzes treibt
die Rakete 104 weiter weg vom Flugzeug, um den Insassen aus dem Cockpit 24 (F i
g. 10 und 11) herauszuziehen.
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Wenn die Schleppleinen 128 und 130 straff gezogen sind, dann wird
die Rückenlehne 30 zum Herausziehen zusammen mit dem Insassen gelöst. Alternativ
kann die Rückenlehne 30 gemäß einem zweiten an Hand der F i g. 18 und 25 später
beschriebenen Ausführungsbeispiel, in ihrer Sitzposition lösbar gehalten sein.
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Durch den Zug der Rakete gleitet die an den Insassen gegurtete Rückenlehne
30 entlang den Schienen 56 und 58 nach oben. Die Sitzfläche 28 kommt außer
Eingriff von der Rückenlehne 30, so daß das vordere Ende des Sitzbretts 28 nach
unten klappt (F i g. 10 und 11) und der Körper des Insassen in ausgestrecktem Zustand
durch die Kabinenöffnung herausgezogen werden kann.
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Da die Rakete 104 sich vom Flugzeug fortbewegt, wird der von der Rakete
104 geschleppte Insasse bis zu einem Sicherheitsabstand vom Flugzeug weggezogen
(F i g. 12). Nach einer vorbestimmten Raketenflugzeit werden die Ladungen 286 und
288 automatisch gezündet und detonieren gerade vor der Erschöpfung des Raketentreibstoffs
und trennen die Schleppleinen 128 und 130 (F i g. 13) ab, um den Insassen von der
Rakete 104 zu lösen. Die Rakete 104
bewegt sich dann unter der Einwirkung
ihrer noch verbleibenden Schubkraft bis in eine sichere Distanz weg von dem Insassen,
um Verletzungen des Insassen oder Beschädigungen des Fallschirms zu vermeiden, wenn
der Fallschirm herausgezogen und entfaltet wird.
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F i g. 14. Der Hilfsschirm 312 wird durch einen barometrischen Auslöser
oder einen Handbetätiger ausgelöst. Das Entfalten des Fallschirms 312 löst die Verriegelungseinheit
322 und zieht das obere Ende des Pakets 310 nach rückwärts. Auf das Entfalten des
Hilfsschirms 312 folgt dann das Herausziehen des Fallschirms 314, der sich
dann aufbläht (F i g. 16) und den Insassen zu Boden trägt.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel (F i g. 18 bis 22) umfaßt eine
modifizierte Sitzeinheit 340 und eine modifizierte Rakete 342. Die Rakete 342 ist
schwenkbar im Flugzeug gelagert, so daß für das Aussteigen bei geringer und bei
hoher Geschwindigkeit Richtlagen
eingestellt werden können. Bei
dieser Ausfüh, rungsform verbleibt die Sitzeinheit 340 am oder im Flugzeug, aber
sie streckt sich in die in F i g. 19 gezeigte Lage, um eine Art -Rutschbahn für
den durch die Rakete 342 herauszuziehenden Insassen zu schaffen.
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Wenn die Rakete 342 abgeschossen -ist, wird durch die gespannten.
Schleppleinen 128 und 130 die Rük-,kenlehne 346 von ihrer Halterung im Flugzeug
gelöst.
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Durch Hochziehen der Rückenlehne 346 wird das hintere Ende des Sitzbretts
344- nach oben gezogen. In dieser Lage wirkt das Sitzbrett 344 mit der Rückenlehne
346 so zusammen, daß eine Gleitbahn entsteht, durch die der Insasse bei einer im
wesentlichen aufrechten Körperhaltung aus - dem Flugzeug herausgezogen werden kann.
Das obere Ende der Rückenlehne 346 ragt durch die Ausstiegsöffnung hindurch und
fürt den Insassen frei weg vom Flugzeug.
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Eine Fersenführungseinheit 394 (F i g. 18) begrenzt die Aufwärtsbewegung.
des Sitzbretts 344 und der Rückenlehne 346 und dient zum Führen der Fersen des Insassen,
wenn er aus dem Flugzeug ausgezogen wird. -F i g. 20 und 21: Die Rakete. 342 ist
teilweise ähnlich der Rakete 104, = wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Teile bezeichnen.
Wie in -F i g. 21 gezeigt, erstreckt sich ein modifiziertes zylindrisches- Verlängerungsgehäuse
400 dicht koaxial in das offene hintere Ende. .des Gehäuses 106 und hat. ein koaxiales
nach rückwärts offenes, mit Innengewinde versehenes Sackloch 402. Das Gehäuse
400 -ist .am Gehäuse 106 befestigt. Ein Montagebolzen 404, eingeschraubt
in die Bohrungen 402, erstreckt sich koaxial- nach rückwärts (F i g. 21 nach links)
hinter das Gehäuse400 und trägt eine Lagerrückhaltehülse 406. Ein Lager besitzt
eine von der Hülse 406 getragene Büchse 408 und trägt einen ringförmigen Anschlag
410. -F i g. 21. Ein Drucklager 412 ist axial in Abstand rückwärts - vom
Lager .408--angeordnet und auf der Hülse 406 montiert und in axialer Richtung zwischen
dem radialen Flansch 414, der einteilig mit dem rückwärtigen Ende der Hülse
406 gestaltet ist, und der Bodenwand. einer nach rückwärts sich öffnenden
gegengebohrten Ausnehmung 416 festgehalten, wobei die Ausnehmung 416 koaxial.
im Anschlag 410 sitzt, -,Der Bolzen 404 ist an seinem rückwärtigen Ende mit einem
verbreiterten. Kopf 418 versehen, welcher gleitbar in einem vergrößerten Bohrungsabschnitt
420 aufgenommen ist, der koaxial in der Hülse 406 gebildet ist. Die Hülse 406 ist
axial auf dem Bolzen 404, und zwar zwischen dem Kopf 418 und der nach rückwärts
. (F i g, 21 nach links) weisenden Endfläche des Gehäuses 400, für einen noch zu
beschreibenden Zweck gleitbar angeordnet.
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Nach F i g. 20 sind zwei Schleppleinen 128 und 130 jeweils an einen
der Stifte 422 und423 angeschlossen, welche ihrerseits jeweils in einem von zwei
sich. diametral gegenüberliegenden und sieh radial nach außen erstreckenden zweizinkig
gegabelten Armen 424 und 426, festgehalten sind. Die Anne 424 und 426 sind einteilig
mit einem Kragen 428 verbunden, durch den sich das Gehäuse 106 gleitbar und koaxial
erstreckt.
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Wenn die Rakete 342 in der Pilotenkabine des Flugzeugs sich in Bereitschaftslage
befindet, dann ist der Kragen 428 am oberen Ende der Rakete 342 durch einen Gewindestift
430 lösbar befestigt, der einen kleinen abscherbaren zylindrischen Sollbruch= seift
431 hat, der in eine radiale Blindbohrung des Nasenkappeugehäuses 112 eintaucht,
Der Kragen 438 ist auch au eine. Abschußroljr. 432 durch einen Gewindestift
433 lösbar festgemacht,. der 433 -von der gleichen Konstruktion wie der Stift
430- ist. Wenn die Rakete 342 vom Flugzeug abgeschossen wird, dann wird der Kragen
428 zum hinteren Ende der Rakete in einer noch zu.- beschreibenden Weise axial verschoben.
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Wie in F-i g, 21 und 22 :gezeigt, ist der (Außen-) Durchmesser des
Anschlags 410 um, ein geringes größer als die Außendurchmesser- des -Gehäuses -400
und des Gehäuses 10¢, um eine Ringkante 434 zu bilden, auf welcher der Kragen 428
sich dann- abstützt, wenn er axial zum hinteren Ende der Rakee 342 verschoben oder
versetzt wird. Die äußeren Durchmesser von Gehäuse 106 und Gehäuse 400- sind einander
gleich; und so ist eine stetige zylindrische- Oberfläche gebildet, längs deren der
Kragen 42$-gleitet, wenn er aus seiner dem vorderen Ende der Rakete .342 benachbarten
Ruhestellung nach rückwärts gezogen wird.
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Wenn die Rakete 342 vom Flugzeug abgeschossen wird, dann wird der
Kragen 428 nach hinten auf den Anschlag 410 verschoben, so- daß die Spannung, welche
durch die : beiden Schlppleinen 128 und 130 ausgeübt wird, den-Anschlag 410_ und
auch die Hülse 406 axial nach rückwärts in -die in_ F i g. 22, gezeigte Lage
verschiebt, wobei eine innere rckwärts weisende ringförmige Schulter 458 der Hülse
406 sich an den Kopf 418 des Bolzens.404 anlegt.. Als Ergebnis dieser Bewegung werden
,die Riegel 4-48 und der Bolzen 436 mit dem Anschlag 410 axial nach rückwärts gezogen
und drücken die Feder 1448 zusammen. Wenn die Enden der Finger 449 von, der rückwärtigen
Kante der abgesetzten Bohrung 438: frei sind, dann wird auch der Bund 444 befreit,
so daß das Glied 436 sich Dorn Riegel 448 löst und es: so, der Feder 1448. gestattet,
den Bolzen 436 nach :vorn zu drücken, um den Zünder 278 zu zünden. Durch den Zünder
278 wird die Ladung 280>zum.Züudert-des Raketentreibstoffs 109 und der Ladung 302
in der zur vorgängigen Ausführungsform beschriebenen Weise gezündet.
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Ähnlich- der ersten .Ausführungsforen beherbergt das Gehäuse 400 auch
einten zweiten Abfeuermechamsmus (nicht dargestellt), der von derselben Konstruktion
ist wie der Abfeuermechanismus, der soeben beschrieben wurde, und welcher gleichzeitig
mit ihm betätigbar ist.
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Wie in F i g. 20 dargestellt, ist -der Kragen 428 mit einer nach innen
offenen Ringnut 462 versehen. Die Querbohrungen 464 und 466 der Stifte 422 und 423
sind mit der Ringnut 462 durch die sich im wesentlichen radial erstreckenden Kanäle
468 und 470 verbunden, die in den Arenen 424 und 426 gebildet sind. Milde Zündschnüre
472, sind .in-der Ringnut 462, den Bohrungen 464 und 466 und den Kanälen 468 -und,
470 eingebettet. Die Zündscbmre 472 erstrecken sich auch .entlang- den Schleppleinen
1.28 und 130, von den Armen 426 und 424 abgehend, und - sind mit den Ladungen 286
und 288 verbunden, die, wie schon erläutert, zum Trennen. der=Schleppleinen 128
und 130 dienen.
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Wenn der Kragen 428 nach rückwärts in die in F i g. 22 gezeigte Lage
axial --verschoben, ist, dann fluchtet die Ringnut 462-rnit einer
Radialborung 473, welche mit dem rückwärtigen Ende einer Bohrung 296 verbunden ist
und einen Brennsatz 474 enthält, welcher mit dem Zünder 294. verbunden -ist. Dem
Abschießen der Rakete 342 und der Zündung des
Raketentreibsatzes
109 folgend, brennt die Ladung 302 aus, wie vorgängig beschrieben, um den perforierten
Boden der Blindbohrung 298 frei zu machen, so daß die Verbrennungsgase, die in der
Kammer 108 erzeugt werden, den Kolben 304 zum Betätigen des Zünders 294 nach rückwärts
treiben, der seinerseits nun den Zünder 474 zündet. Der Zünder 474 bringt nun auch
die Zündschnüre 472 zum Brennen, welche ihrerseits nun wieder die Ladungen 286 und
288 zum Trennen der Schleppleinen 128 und 130 zünden.
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Wie in F i g. 21 gezeigt, ist das Verlängerungsgehäuse 400
in einer sich nach vorwärts öffnenden Bohrung 480 des Abschußkolbens
482 gleitbar und koaxial aufgenommen. Der Kolben 482 ist gleitbar und koaxial
in dem Abschußrohr 432 aufgenommen, welches sich nach oben mit radialem Abstand
zum Gehäuse 106 erstreckt und mit seinem vorderen Ende vor dem Kragen
428 endet, wenn sich der Kragen 428
in seiner Ruhestellung nahe dem
vorderen Ende der Rakete 342 befindet. Das untere Ende des Abschußrohrs 432 nimmt
koaxial einen zylindrischen Teil 486 eines Verschlußblocks (in etwa einem Geschützrohrverschluß
vergleichbar) auf. Das Rohr 432 ist an bzw. auf dem Teil 486 befestigt.
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Der Teil 486 ist koaxial mit einer glattwandigen zylindrischen sich
nach vorwärts öffnenden Blindbohrung 490 ausgestattet, welche eine Druckkammer
bildet, die von dem Boden des Kolbens 482 abgeschlossen wird. Die Druckkammer 492
steht durch eine Venturi-Düse 494 mit einer inneren im Verschlußblock 488 gebildeten
Verbrennungskammer 496 in Verbindung (F i g. 21).
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Zwei Kartuschen 498 und 500 sind in der Verbrennungskammer
496 angeordnet. Die Kartuschen 498
und 500 werden durch die Zündmechanismen
502 und 504 gezündet, die beide im wesentlichen gleich den Abfeuermechanismen sind,
die schon für die Kartusche 180 in der vorgängigen Ausführungsform der Erfindung
beschrieben wurden, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet sind.
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Wie in F i g. 18 und 20 gezeigt, ist das Abschußrohr 432 hinter der
Sitzeinheit 340 montiert und wird mit seinem unteren Ende (F i g. 18) nach vorn
geschwenkt, um die Rakete 342 entlang einer Flugbahn zu richten, die über die Sitzeinheit
340 und durch die Ausstiegsöffnung des Flugzeugs geht. Ein Stützhebel
508 ist am oberen Ende des Abschußrohrs 432 vorgesehen und einteilig mit
einem sich nach rückwärts erstrekkenden Arm 510 versehen, durch welchen ein Schwenkzapfen
512 geht. Der Schwenkzapfen 512 ist am Rahmen des Flugzeugs befestigt, er gestattet
ein Schwenken des Abschußrohrs 432 um eine Achse, die im rechten Winkel zu seiner
Längsachse läuft.
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F i g. 18. Ein Stellmotor 514 für das Schwenken des Rohrs 432 um die
Achse des Schwenkzapfens 512 ist schwenkbar an den Rahmen des Flugzeugs angeschlossen.
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Der Stellmotor 514 wird bevorzugt durch Staudruck betätigt, um das
Rohr 432 automatisch in die richtige Lage zu richten, um eine optimal vorwärts geneigte
Raketenabschußbahn herzustellen.
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Einstellbare Anschläge (nicht gezeigt) mögen vorgesehen sein, um die
Winkelverschiebuig des Rohrs 432 zwischen den Positionen für geringe und für hohe
Geschwindigkeit zu begrenzen.
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Wenn der Insasse des Flugzeugs die in F i g. 18 und 22 in Betriebslagen
gezeigte Rettungseinrichtung zu betätigen wünscht, zieht er einen Handgriff 528
(s. F i g. 23), der mit einer Entriegelungseinheit 529
mit einem Kabinenhaubenabsprengmechanismus
532, mit einem Haubenabsprengzünder 533, mit Abfeuermechanismen 502 und 504 und
Entriegelungseinheit 534 der Zugrakete verbunden ist.
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Zusätzlich wird mit dem Handgriff 520 über eine Gurtaufrollersteuerung
535 ein mit einer Trägheitssperre versehener Gurtaufroller 536 betätigt, welcher
eine übliche Handsteuerung 527 besitzt.
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Der Zündsatz 533 zündet die Ladungen zum Absprengen der Kabinenhaube
22 ungefähr 0,3 Sekunden, nachdem der Handgriff betätigt worden ist. Die Kartuschen
498 und 500 detonieren ungefähr 0,5 Sekunden, nachdem der Handgriff 528 gezogen
worden ist.
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Die durch die Detonation der Kartuschen 498 und 500 entwickelten
Gase strömen durch den Kanal 494
in die Druckkammer 492 und drücken den Kolben
482 und die Rakete 342 in Richtung zum vorderen Ende des Abschußrohrs 432. Wenn
die Rakete 342 sich aus dem Abschußrohr 432 herausbewegt, wird der Stift 430 abgeschert,
der Kragen 428 bleibt am Rohr 432 durch die Stifte 433 befestigt. Die Rakete 342
gleitet durch den Kragen 428, bis der Kolben 482 das vordere Ende des Rohrs 432
erreicht, wo sie den Kragen 428 mit genügender Stoßkraft trifft, um die Stifte 433
abzuscheren. Hierdurch wird der Kragen 428 vom Rohr 432 gelöst und bewegt sich mit
derselben Geschwindigkeit wie die Rakete 342 weg vom Rohr 432. Der
Stoß des eingreifenden Kolbens 482
am Kragen 428 ist genügend stark,
um den Kolben 482 von der Rakete 342 zu trennen.
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Die Rakete 342, noch ungezündet, bewegt sich aus dem Abschußrohr
432 und durch die Ausstiegsöffnung des Flugzeugs entlang ihrer Abschußflugbahn,
wobei der Kragen 428 am hinteren Ende des Gehäuses 106 liegt. Wenn die Rakete 342
die Schleppleinen 128 und 130 spannt, wird der Kragen 128 gleitend
zum hinteren Ende des Gehäuses 400 bewegt, wo er sich am Anschlag 410 anlegt und
diesen nach rückwärts in die in F i g. 22 gezeigte Lage verschiebt. Durch das Verschieben
des Anschlags 410 wird der Riegel 448 aus der Bohrung 438 gezogen und erlaubt so
dem Stift 276, unter dem Druck der Feder 1448 den Zünder 278 zu betätigen, so daß
die Ladung 280 gezündet wird, die ihrerseits den Raketentreibstoff 109 und die Ladung
302 zündet.
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Durch die Zündung des Raketentreibstoffs 109 bewegt sich die
Rakete 342 mit eigener Kraft weg vorn Flugzeug und übt einen aufwärts gerichteten
Zug auf den Insassen des Flugzeugs aus. Die in den Schleppleinen 128 und 130 dann
auftretende Spannung löst die Rückenlehne 346 aus ihrer Halterung, und die von der
Rakete 342 ausgeübte Kraft wird durch das Körpergeschirr des Insassen übertragen
und zieht so die Rückenlehne 346 entlang den Schienen 358 und 360 nach oben, wobei
das Sitzbrett 344 dann mit der Rückenlehne 346 eine Gleitbahn bildet.
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Durch die Aufwärtsbewegung der Rückenlehne werden die Gurte 384 und
385 von der Sitzeinheit 340 gelöst und ein Initialzünder 570 gezündet, der über
einen schwachen Zündsatz 572 die an den Schultergurten 538 befestigten Ladungen
574 und 576 zündet, so daß der Insasse und dessen Rettungsfallschirm von der Sitzeinheit
340 frei gemacht werden.
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Der von der Sitzeinheit 340 befreite Insasse wird dann entlang der
vom Sitzbrett 344 und von der Rückenlehne 346 gebildeten Gleitbahn nach oben
(F'i
g. -19) und-sodann aus dem Flugzeug durch die Rakete 342 herausgezogen.
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Gerade vor dem Ausbrennen: des Raketentreibstoffs brennt die Ladung
302 .aus und zündet die Ladungen 286 und 288 zum Trennen der Schleppleinen 128 und
130. Nachdem der herausgezogene Insasse von der Rakete 342 getrennt ist,
wird ein Rettungsfallschirm ausgestoßen und entfaltet, um ihn in sicherem Abstieg
zum Boden zu bringen.
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Um .einen Fallschirmabsprung ohne Benutzen der Rakete 342 zu ermöglichen,
ist ein Not- oder Aus= lösehandgriff 582 (s. -F i g. 23) durch eine bewegungsübertragende
Kabeleinheit 584 mit einem milde detonierenden Initialzünder 586 zum Lösen der Gurte
384 verbunden. Der Initialzünder 586 ist durch Zündschnüre 588 mit dem Zünder 572
und den an den Schleppleinen 128 und 130 angebrachten Ladungen 286 und 288 verbunden.
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Durch Ziehen des Handgriffs 582 (F i g. 23) werden die Gurte
384 gelöst und die Ladungen 286 und 288
gezündet, die die Schleppleinen
128 und 130 trennen und so den Insassen von der Rakete 342 frei machen. Die Detonation
des Zünders 572 verursacht das Sprengen der Ladungen 574 und 576 zum Abtrennen des
Gurts 538; wodurch der Insasse von der Sitzeinheit 340 frei wird: Befreit von der
Rakete 342 und von der Sitzeinheit 340 kann nun der Insasse einen handbetätigten
Fallschirmabsprung machen.