DE3825174A1 - Rettungseinheit fuer besatzungspersonal von raumtransportern - Google Patents
Rettungseinheit fuer besatzungspersonal von raumtransporternInfo
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Description
Die tragischen Ereignisse beim Start der Raumfähre
Challenger 1986 in den USA haben deutlich gemacht,
daß vor allem Unglücksfälle zu Beginn eines Raumfluges
katastrophale Ausmaße annehmen können, insbesondere
weil zu diesem Zeitpunkt eine Raumfähre noch über
enorme Treibstoffvorräte verfügt und die Aggregate
mit maximaler Leistung arbeiten.
Die Folge können Explosionen mit einer Ausdehnung
von mehreren Quadratkilometern sein.
Während für die Besatzung der Raumfähre Challenger
keinerlei eigene Rettungssysteme vorgesehen waren, hat
man sich im Nachfeld dieses Unglücks selbstverständlich
Gedanken über geeignete Rettungssysteme gemacht.
Aufgrund einer gewissen Ähnlichkeit derartiger wieder
verwendbarer Raumgleiter mit konventionellen Flugzeugen
lag es auf der Hand, die Verwendung der insbesondere
aus der militärischen Luftfahrt bekannten Schleudersitze
für die genannten Raumtransporter zu prüfen.
Bekannte Schleudersitzanordnungen sind jedoch aus
mehreren Gründen für die genannten Anwendungsbereiche
während der Landephase nur sehr bedingt und während
der Startphase nicht geeignet. Zum einen sind die
Personen gegenüber der Umgebungsatmosphäre weitestgehend
ungeschützt und würden so beim Durchfliegen eines
Explosionsfeldes vermutlich verbrennen. Zum anderen
sind die Schubkräfte und Fluggeschwindigkeiten eines
Orbiters schon nach wenigen Sekunden so groß, daß
sich enorme Staudrücke einstellen, die ein sicheres
Herausschleudern der Sitze nicht mehr ermöglichen.
Der Schub und die Schubdauer herkömmlicher Schleudersitze
reichen für eine genügende Trennung Explosionsherd-Landepunkt
des rettungssuchenden Abstronauten nicht aus. Der
Zeitbedarf für die Freigabe der Ausschußbahn ist zu
groß, wenn vorher die Struktur der Raumfähre aufgesprengt
werden muß (beim Flugzeug Dachdurchschuß).
Der Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde,
eine Möglichkeit einer Rettungseinheit für die Besatzung
von Raumtransportern anzubieten, wobei die Rettungsein
heit so ausgebildet sein soll, daß sie auf dem Weg
des Raumtransporters zwischen Startrampe und Verlassen
der Erdatmosphäre und nach Wiedereintritt bis zur
Landung jederzeit sicher vom Raumtransporter getrennt
werden kann.
Die Erfindung steht unter der allgemeinen Erkenntnis, daß
dieses Ziel bevorzugt mit einer im Raumtransporter inte
grierten autarken Rettungsrakete realisiert werden kann.
Der Begriff "autarke Rettungsrakete" ist dabei dahin
gehend zu verstehen, daß die Rettungsrakete über ein
eigenes Antriebssystem verfügt, um sich selbst vom
Raumtransportar zu lösen, wobei das Antriebssystem
weiterhin zur Einstellung einer definierten Flugbahn
dient und dann von einem Bergungssystem in seiner
Funktion abgelöst wird, das für eine gebremste Rück
führung der Rettungsrakete auf die Erde mit einer
definierten stationären Sinkgeschwindigkeit sorgt.
Die Erfindung schlägt dazu in ihrer allgemeinsten
Ausführungsform eine Rettungseinheit für Besatzungs
personal von Raumtransportern in Form einer Rettungs
rakete vor, mit
- - einer Kabine zur vorzugsweise sitzenden oder lie genden Aufnahme mindestens einer Person,
- - einer gegenüber der Antriebseinheit des Raumtrans porters autarken eigenen Antriebseinheit mit Schub düsen zum Ausschießen der Rettungsrakete aus dem Raumtransporter, sowie
- - einer Bergungseinheit zur Steuerung der Flugbahn und/oder Geschwindigkeit der aus dem Raumtransporter abgeschossenen Rettungsrakete.
Dabei enthält die Rakete natürlich auch entsprechende
Lebenserhaltungssysteme, die von den Bordsystemen
der Raumfähre unabhängig im Notfall zum Beispiel die
Sauerstoffversorgung und den Kabinendruck in der Rettungs
rakete herstellen/regeln.
Die Rettungsrakete weist eine eigene Kabine auf, in
der mehrere, bevorzugt aber jeweils nur eine Person
Platz finden. Gegebenenfalls werden deshalb mehrere
der erfindungsgemäßen Rettungsraketen in einem Raum
transporter angeordnet.
Die Kabine ist vorzugsweise mit einer eigenen Tür
und einem Sichtfenster ausgebildet. Beim automatischen
Start des Raumtransporters, bei dem die Unfallgefahr
am größten ist, nimmt die jeweilige Person dann in
der Kabine der Rettungsrakete Platz und verriegelt
diese hermetisch. Vorzugsweise erfolgt das Schließen
der Tür automatisch nach Auslösen eines Rettungssignals,
sobald die Person in der Kabine ist. Während des normalen
Raumfluges verläßt die Besatzung die Rettungsrakete
und arbeitet - wie bisher - im eigentlichen Raumtrans
porter. Dies gilt im wesentlichen auch für die Lande
phase, die als reine Gleitphase ausgestaltet ist.
Sollte es hierbei zu Unregelmäßigkeiten kommen, könnte
die Besatzung wiederum in den entsprechenden Rettungsra
keten Platz nehmen, diese verschließen und auf noch
zu beschreibende Art und Weise vom Raumtransporter lösen.
Im Inneren der Kabine sind die lebenserhaltenden Systeme
wie Sauerstoff- und Druckversorgung für den Notfall
untergebracht. Während des Aufenthaltes der Astronauten
in der Rettungskabine - ohne daß diese vom Raumstransporter
getrennt worden ist - erfolgt die Versorgung des Insassen
aus den Bordsystemen der Raumfähre. Erst für den Fall
des Abschusses der Rettungsrakete werden über Trenn
kupplung die Verbindungen zur Raumfähre gelöst, und
die autarken Notsysteme der Rettungsrakete übernehmen
die Versorgung des zu Rettenden.
Es ist selbstverständlich, daß innerhalb der Rettungs
rakete auch die notwendigen Bedienungselemente zum
Zünden der Rettungsrakete und zur Steuerung derselben
angeordnet sind.
Bevorzugt ist es, die Besatzung sitzend oder liegend
in der Rettungsrakete zu plazieren, weil so am besten
die starken Schubkräfte aufgenommen werden können
und eine Arretierung mittels üblicher Sicherheitssysteme
(Sicherheitsgurten etc.) optimiert werden kann.
Dabei schlägt die Erfindung in einer vorteilhaften Aus
führungsform vor, die Liege- oder Sitzeinheit ausklappbar
und innerhalb der Kabine stoßgedämpft anzuordnen, was
zum Beispiel über entsprechende Luftkissen erfolgt. Hier
durch wird die Übertragung der Aufprallenergie der Rettungs
rakete bei der Landung auf der Erde entsprechend gedämpft.
Die Verstellbarkeit erfolgt vorzugsweise automatisch
zum Beispiel beim Auslösen einzelner Rettungsvorgänge.
Wie ausgeführt ist die Rettungsrakete mit einem eigenen An
triebssystem mit entsprechenden Schubdüsen ausgebildet, die
so ausgelegt sind, daß die Rettungsrakete innerhalb kürzester
Zeit und mit hoher Geschwindigkeit vom Orbiter lösbar ist.
Grundsätzlich können hier bekannte Booster Verwendung fin
den. Es ist selbstverständlich, daß zu der Antriebseinheit
auch eine entsprechende Treibstoffversorgung gehört.
Im Gegensatz zu bekannten Schleudersitzsystemen wird
es durch eine erfindungsgemäße Rettungsrakete ermög
licht, die Besatzung innerhalb kürzester Zeit in eine
Entfernung von zumindest mehreren Kilometern vom eigent
lichen Raumtransporter zu schießen und damit in einen
Bereich zu bringen, der zum Beispiel im Fall der Explosion
des Raumtransporters nicht mehr durch umherfliegende
Wrackteile, Druckwellen, Flächenbrände oder dergleichen
gefährdet ist. Gerade in dieser gezielten, sicheren
Separierung der Rettungsrakete vom Raumtransporter
liegt ein wesentliches Merkmal der Erfindung. Aufgrund
der beschriebenen eigenen Antriebseinheit wird die
sichere Separierung auch dann noch gewährleistet,
wenn die Geschwindigkeit der Raumfähre etwa bei 7 Mach
liegt, einer Geschwindigkeit, mit der bisher bekannte
Raumtransporter die Erdatmosphäre verlassen. Trotz
der dabei zu überwindenden hohen Staudrücke kann die
Rettungsrakete auch dann noch aufgrund ihres eigenen
Antriebssystems sicher abgetrennt werden und dabei
dem zu Rettenden Schutz bieten.
Um eine definierte Flugbahn der Rettungsrakete nach
dem Lösen sicherzustellen, schlägt die Erfindung in
einer vorteilhaften Ausführungsform vor, die Rettungs
rakete kreiselstabilisiert auszubilden.
Weiterhin wird vorgeschlagen, die Rettungsrakete mit
umfangsseitig angeordneten Leitflächen (fins) zu versehen,
die gleichfalls für die Einstellung einer definierten
Flugbahn dienen.
Dabei schlägt die Erfindung in einer vorteilhaften
Ausführungsform vor, die Leitflächen so auszubilden,
daß sie aus einer im wesentlichen tangentialen Zuordnung
zur Außenfläche der Rettungsrakete in eine radiale
Zuordnung überführbar gestaltet sind.
Diesem Merkmal liegt folgande Überlegung zugrunde:
Aus aerodynamischen Gründen wird die Rakete in der
Regel einen zylinderförmigen Körper aufweisen, der
in Flugrichtung zugespitzt oder abgerundet ausgebildet
ist. Um die Rakete auf eine definierte Flugbahn zu
geben, ist eine sichere Führung beim Start notwendig,
weshalb die Rettungsrakete bevorzugt in einer entsprechen
den, zylinderförmigen Aufnahme des Raumtransporters
angeordnet wird. Hier würden aber radial abstehende
Leitflächen zunächst beim Start stören und aus diesem
Grunde schlägt die Erfindung ausfahrbare Leitflächen
vor.
Die Leitflächen können dabei als textile, faltbare
und aufblasbare Leitflächen gestaltet sein.
Geht man zunächst von einer sitzenden Position der
Besatzung in der Rettungsrakete zum Beispiel beim
Start des Raumtransporters aus, wobei die Rettungs
rakete, wie nach einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung beansprucht, in einem Winkel größer 0 Grad
und kleiner 90 Grad zur Flugrichtung des Raumtrans
porters angeordnet ist, so befindet sich der Pilot
zunächst in einer Stellung innerhalb der Rakete, bei
der sein Kopf in Flugrichtung weist.
Nachdem die eigene Antriebseinheit für eine ausreichende
Entfernung der Rakete vom Orbiter gesorgt hat, werden
die Schubkräfte der Antriebseinheit praktisch auf
Null reduziert, woraufhin die Rakete ihre Flugrichtung
auf einer Kreisbahn in Richtung auf die Erde ändern
wird, was zur Folge hat, daß der Pilot "auf dem Kopf"
den weiteren Flugweg beschreitet.
Um dies zu verhindern schlägt die Erfindung weiterhin
vor, die Rettungsrakete mit einer Einrichtung zur
Beeinflussung der Fluglage relativ zu ihrer Flugbahn
auszubilden. Dabei soll die Rakete entweder in eine
horizontale Ausrichtung oder aber in eine Ausrichtung
überführt werden, bei der der Pilot wiederum mit dem
Kopf nach oben die Landephase durchfliegt.
Dies kann zum Beispiel durch entsprechende Einrichtungen
zur Ausbildung eines Gegenschubs zur Geschwindigkeits
verzögerung beziehungsweise zu einer stabilisierten
Abbremsung erfolgen, ebenso ist aber auch die Anordnung
zusätzlicher Hilfsdüsen denkbar, die die Rakete in
die gewünschte Ausrichtung überführen. Alternativ
kann dieses Ziel aber auch dadurch erreicht werden,
daß zum Beispiel durch Absprengung einzelner Bauteile
der Rakete über eine entsprechende Gewichtsverlagerung
eine bestimmte Ausrichtung eingestellt wird.
Die Einrichtung zur Beeinflussung der Fluglage kann
dabei Bestandteil der Bergungseinheit sein, die nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
aerodynamische Verzögerungseinrichtungen mit zumindest
einem Fallschirm, vorzugsweise einem mehrstufigen
Fallschirmsystem umfassen.
Ein mehrstufiges Fallschirmsystem wird insbesondere
deshalb bevorzugt, weil die Rakete, je nachdem, zu
welcher Zeit der Unglücksfall eintritt, aus unterschied
lichen Höhen und Geschwindigkeiten abgebremst werden
muß.
Geht man von dem vorstehend beschriebenen Extremfall
aus, bei dem der Unglücksfall erst kurz vor Verlassen
der Atmosphäre eintritt, wo die Raumfähre beispiels
weise eine Geschwindigkeit von 7 Mach aufweist, so
bietet die mehrstufige Verzögerungseinrichtung den
Vorteil der stufenweisen Reduzierung der Höchstgeschwindig
keit zu niedrigeren Geschwindigkeiten, bei denen Fall
schirme gefahrlos geöffnet werden können, die dann für
eine Reduzierung der Sinkgeschwindigkeit auf übliche
Werte bei der Landung sorgen.
Vorzugsweise ist das mehrstufige Fallschirmsystem
(zum Beispiel ein dreistufiges Fallschirmsystem) so
aufgebaut, daß jede einzelne Fallschirmstufe (der
einzelne Fallschirm) in einer eigenen Packhülle angeordnet
ist und die Packhüllen untereinander verbunden sind.
Hierdurch wird eine entsprechende stufenweise Öffnung
der einzelnen Fallschirme ermöglicht.
Um ein möglichst weiches Aufsetzen der Rettungsrakete
auf einer Wasser- oder Landoberfläche zu ermöglichen,
schlägt die Erfindung schließlich auch vor, zusätzliche
Dämpfungssysteme an der dem Fallschirm abgewandten
Seite der Rettungsrakete anzuordnen, so daß die Rakete
zuerst mit diesen Dämpfungsgliedern aufschlägt. Die
Dämpfungsglieder sind bevorzugt wieder als Luftkissen
(Aerbags) ausgebildet, die gleichzeitig bei einer
Wasserung für eine entsprechende Schwimmfähigkeit
der Rakete sorgen.
Die Dämpfungsglieder werden über eine entsprechende
Steuerung/Regelung und/oder manuell zu gegebener Zeit
und nach Öffnen entsprechender Klappen in der Außenwand
der Rakete aus dieser herausgeführt.
Die Rettungsrakete wird bevorzugt aus üblichen, aus
der Raumfahrt bakannten Werkstoffen hergestellt, die
vor allem folgende Kriterien erfüllen müssen: sie
müssen hitzebeständig sein, eine möglichst schlechte
Wärmeleitfähigkeit besitzen, sollen eine gute Struktur
festigkeit aufweisen und vor allen Dingen leicht sein,
um das Transportgewicht des Orbiters möglichst niedrig
zu halten. Aus diesem Grunde bieten sich auch größere,
absprengbare Kapseln, die zum Beispiel eine ganze
Besatzungsmannschaft aufnehmen, weniger an.
Ein Material, das diese Forderungen erfüllt, ist Titan.
Zusätzlich kann insbesondere die Spitze der Rakete
mit einem Hitzeschild ausgebildet werden, zum Beispiel
aus Keramik (Keramikplatten) oder Holz, wobei weniger
das Holz als solches als vielmehr das durch die Reibungs
hitze zu Kohle verkohlte Material einen günstigen
Hitzeschutz gewährleistet.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Merkmalen der Unteransprüche sowie den sonstigen An
meldungsunterlagen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispieles erläutert, das in stark schematisierter
Form zur besseren Illustrierung in der beigefügten
Zeichnung dargestellt ist. Dabei zeigen
Fig. 1 die Anordnung einer Rettungsrakete in einer
Raumfähre
Fig. 2 die Abschußphase einer Rettungsrakete aus
einer Raumfähre
Fig. 3 Einzelheiten der Rettungsrakete in ihrer
Position innerhalb der Raumfähre
Fig. 4 die Rettungsrakete bei der Landung an einem
Fallschirm hängend.
In den Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile
mit gleichen Bezugsziffern dargestellt.
So beschreibt die Bezugsziffer 10 eine Raumfähre,
zum Beispiel die geplante Raumfähre Hermes, ein wieder
verwendbares Shuttle, das flugzeugähnlich gestaltet
ist und nach einem Weltraumflug ohne eigenen Antrieb
wie ein Segelflugzeug gleitend auf der Erde landen
soll.
In dem in Flugrichtung F vorderen Teil der Raumfähre
10 sind senkrecht zur Flugrichtung F zwei erfindungs
gemäße Rettungsraketen 12, 14 nebeneinander und im
Abstand zueinander angeordnet.
Ebenso könnte die Anordnung der Rettungsraketen 12,
14 aber auch geneigt sein, insbesondere bei der Dar
stellung nach Fig. 1 (oberer Teil) von rechts unten
nach links oben geneigt in einem Winkel von etwa
45 Grad zur Senkrechten. Dies hat den Vorteil, daß
beim Start des Orbiters, wo dieser senkrecht zu der
in Fig. 1 dargestellten Position angeordnet ist,
der Abschuß der Rettungsrakete nicht horizontal und
damit parallel zur Erde, sondern in einem Winkel von etwa
45 Grad von der Erde weg erfolgt und die Rettungs
rakete damit auf eine übliche Flugbahn gelenkt wird.
Hierdurch wird die Rettungseinheit sicherheitstechnisch
optimiert.
Fig. 3 zeigt den Aufbau der Rettungsrakete 12, die
baugleich mit der Rettungsrakete 14 ist.
Aus der Figur wird deutlich, daß die Rettungsrakete
12 sich im wesentlichen über die gesamte Höhe der
Raumfähre 10 erstreckt, die oberseitig mit einer ab
sprengbaren Luke 16 ausgebildet ist, die den Weg für
die Rettungsrakete 12 freigibt.
Die im wesentlichen zylinderförmige und mit einer
abgerundeten, vorzugsweise aerodynamisch geformten
Spitze 18 ausgebildete Rakete 12 liegt in einer
zylinderförmigen Aufnahme 20 der Raumfähre 10 ein.
Die Rakete ist in drei Bauabschnitte unterteilt, einen
oben angeordneten Bergungsmodul 22, einen mittleren
Kabinenmodul 24 und einen unteren Antriebsmodul 26.
Der Antriebsmodul 26, der ein aus der Raumfahrt be
kanntes Antriebssystem aufweist, ist in der Figur
nur schematisch dargestellt. Dem Fachmann stehen hier
die verschiedenen bekannten Antriebssysteme zur Verfügung.
Es ist selbstverständlich, daß der Antriebsmodul 26
auch einen Treibstofftank umfassen muß und nach unten
geöffnet ist, damit die Schubdüsen arbeiten können.
Ebenfalls schematisch sind in Fig. 3 die umfangs
seitig an der Rakete 12 angeordneten Leitflächen 28
dargestellt, die als Klapp-Leitflächen ausgebildet
sind. Während sie zunächst, solange die Rakete noch
innerhalb der Fähre angeordnet ist, tangential zur
Außenwand der Rakete angeordnet sind, sorgt eine Re
gelungseinheit nach Verlassen der Rakete aus der Fähre
dafür, daß die Leitflächen 28 radial ausgeklappt werden,
um den Flugkörper auf der weiteren Flugbahn zu stabi
lisieren.
Der Kabinenmodul 24 ist mit einem Sitz 30 ausgebildet,
unter dem ein Luftkissen 32 angeordnet ist. Der Pilot
wird über ein Sicherheitsgurtsystem zusätzlich fest
gehalten.
In Blickrichtung des Piloten weist die Rakete 12 eine
Drehtür auf (nicht dargestellt), die zum Ein- und
Austritt dient und hermetisch abdichtbar ist.
Innerhalb der Kabine 24 sind die Lebenserhaltungssysteme
sowie verschiedene Steuer- und Regelungseinrichtungen
vorgesehen zur manuellen Bedienung beziehungsweise
Überwachung der verschiedenen Aggregate der Rakete
durch den Piloten.
Der Bergungsmodul 22 dient schließlich insbesondere
zur Aufnahme der Elektronik 34 der Rakete sowie eines
Fallschirmsystems 36, das hier aus drei Fallschirmen
36′, 36′′ und 36′′′ besteht, wobei sich der kleinste
Fallschirm 36′ als erster, der mittlere Fallschirm
36′′ als zweiter und der größte Fallschirm 36′′′ schließ
lich als dritter und letzter Fallschirm bei der Landung
öffnen soll.
Natürlich ist auch hier wieder eine entsprechende,
nicht dargestellte Luke in der Wand der Rakete vorge
sehen, über die die Fallschirme freigelegt werden.
In Fig. 4 ist die Rakete 12 dargestellt, hängend
am Fallschirm 36′′′ kurz vor einer Wasserung. Zu diesem
Zeitpunkt sind bereits zwei Luftkissen 38 auf der
Unterseite der Rakete 12 freigelegt und aufgeblasen
worden, die nach der Wasserung die Schwimmfähigkeit
der Rakete sicherstellen sollen.
Claims (22)
1. Rettungseinheit für Besatzungspersonal eines Raum
transporters (10) in Form einer Rettungsrakete
(12, 14) mit
- 1.1 einer Kabine (24) zur vorzugsweise sitzenden und liegenden Aufnahme mindestens einer Person,
- 1.2 einer gegenüber einer Antriebseinheit des Raumtransporters (10) autarken eigenen An triebseinheit (26) mit Schubdüsen zum Ausschießen der Rettungsrakete (12, 14) aus dem Raum transporter (10), sowie
- 1.3 einer Bergungseinheit (22) zur Steuerung von Flugbahn und/oder Geschwindigkeit der aus dem Raumtransporter (10) abgeschossenen Rettungsrakete (12, 14).
2. Rettungseinheit nach Anspruch 1, bei der die Antriebs
einheit (26) so ausgelegt ist, daß sie auch bei
den vom Raumtransporter (10) auf seiner Flugbahn
innerhalb der Atmosphäre erreichbaren Fluggeschwindig
keiten die Rettungsrakete (12, 14) spontan in
einer sichere Entfernung vom Raumtransporter (10)
schießt.
3. Rettungseinheit nach Anspruch 1 oder 2, bei der
die Rettungsrakete kreiselstabilisiert ausgebildet
ist.
4. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis
3, bei der die Rettungsrakete (12) mit umfangs
seitig angeordneten Leitflächen (28) ausgebildet
ist.
5. Rettungseinheit nach Anspruch 4, bei der die Leit
flächen (28) aus einer im wesentlichen tangentialen
Zuordnung zur Außenfläche der Rettungsrakete (12)
in eine radiale Zuordnung überführbar gestaltet
sind.
6. Rettungseinheit nach Anspruch 5, bei der die Leit
flächen (28) als textile, faltbare und/oder aufblas
bare Leitflächen gestaltet sind.
7. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis
6 mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines Gegen
schubs (Bremsschubs) zur Flugrichtung der Rettungs
rakete.
8. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis
7 mit einer Einrichtung zur Beeinflussung der
Fluglage der Rettungsrakete relativ zu ihrer Flug
bahn.
9. Rettungseinrichtung nach einem der Ansprüche 7
oder 8, bei der die Einrichtung(en) Bestandteil
der Bergungseinheit (22) ist (sind).
10. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis
9, bei der die Bergungseinheit (22) mindestens
einen Fallschirm, vorzugsweise ein mehrstufiges
Fallschirmsystem (36′, 36′′, 36′′′) umfaßt.
11. Rettungseinheit nach Anspruch 10, bei der das
Fallschirmsystem (36′, 36′′, 36′′′) so aufgebaut
ist, daß jede einzelne Fallschirmstufe (der einzelne
Fallschirm) in einer eigenen Packhülle angeordnet
ist und die Packhüllen untereinander verbunden
sind.
12. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis
11 mit mindestens einer, aus der Rettungsrakete
auf der dem Fallschirm (36′′′) abgewandten Seite
auslenkbaren Dämpfungseinheit (38).
13. Rettungseinheit nach Anspruch 12, wobei die Dämpfungs
einheit (38) ein Luftkissen ist.
14. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis
13, bei der die Kabine (24) mit einer hermetisch
verschließbaren Tür ausgebildet ist.
15. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis
14, bei der die Liege- oder Sitzeinheit innerhalb
der Kabine (24) stoßgefedert ist.
16. Rettungseinheit nach Anspruch 15, bei der die
Liege- oder Sitzeinheit über ein Luftkissen (32)
stoßgefedert ist.
17. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis
16, wobei der Raketenmantel aus hochtemperatur
beständigem, strukturfesten und spezifisch leichtem
Werkstoff besteht.
18. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis
17, wobei der Raketenmantel zumindest im Bereich
der Raketenspitze mit einem getrennt aufgebrachten
Hitzeschild ausgebildet ist.
19. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
deren Sitz- oder Liegeeinheit positionsveränder
bar ist.
20. Rettungseinheit nach Anspruch 19, wobei bei Schräg
anordnung der Rakete im Raumtransporter die Liege-
oder Sitzeinheit in eine Normalposition verschwenk
bar ist.
21. Rettungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
wobei zur Verbesserung der Initialbeschleunigung
die Antriebseinheit eine teleskopartige Schleuder
kanone unterstützend zum Raketenschub aufweist.
22. Raumtransporter mit einer Rettungsrakete nach
einem der Ansprüche 1 bis 21, wobei die Rettungsrakete,
bezogen auf ihre Abschußrichtung, in einem Winkel
größer 0 Grad und kleiner 90 Grad zur Flugrichtung
(F) des Raumtransporters angeordnet ist.
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