DE128115C - - Google Patents

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DE128115C
DE128115C DENDAT128115D DE128115DA DE128115C DE 128115 C DE128115 C DE 128115C DE NDAT128115 D DENDAT128115 D DE NDAT128115D DE 128115D A DE128115D A DE 128115DA DE 128115 C DE128115 C DE 128115C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/20Physical treatments affecting dyeing, e.g. ultrasonic or electric
    • D06P5/2022Textile treatments at reduced pression, i.e. lower than 1 atm
    • D06P5/2033Textile treatments at reduced pression, i.e. lower than 1 atm during dyeing

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

r"
KAISERLICHES
PATENTAMT.
r 128115
KLASSE 8Λ·.
Es ist allgemein bekannt, dafs die verschiedenen chemischen Agentien, welche bei der Behandlung z. B. beim Bleichen oder Färben von Texlilmatcrialien angewendet werden, um so gröfsere Wirkung ausüben, je mehr die bei ■ dieser Behandlung angewendete Temperatur sich dem Siedepunkte des Wassers nähert.
Diese Erfahrung wird in weitem Mafsstabe bei der Verarbeitung oder Veredelung vegetabilischer (pflanzlicher) Fasern ausgenutzt. Bei der Verarbeitung von Materialien animalischen (thierischen) Ursprungs (z. B. Wolle, Seide, Federn, Leder) dagegen ist es nicht der Fall, da die meisten dieser Stoffe selbst eine Temperatur von 700 C, ohne dabei ihre werthvollen Eigenschaften (Glanz, Elasticität, Geschmeidigkeit) zu ,verlieren, nicht ertragen können.
Dies ist der Grund, warum man bei der Behandlung animalischer Fasermaterialien eine Temperatur von 400 C. nicht übersteigen darf. Die zur Behandlung angewendeten Lösungen (Bleich-, Färbeflotten) kommen dabei nur schwer und mehr oberflächlich zur Wirkung, und man ist oft gezwungen, dieselbe Operation mehrmals wiederholen zu müssen, um die gewünschten Efl'ecte zu erzielen.
Das vorliegende Verfahren bezweckt, die zu behandelnden Materialien. den verschiedenen Lösungen oder Flotten zugänglicher zu machen und letzteren eine grofse Durchdringungsfähigkeit zu verleihen.
Diese beiden Ziele werden durch die Behandlung dei· Fasermaterialien unter vermindertem Druck (ganzem oder thciiweiscm Vacuum), ohne dabei die Temperatur von 400 C. wesentlich zu überschreiten, erreicht.
Wie bekannt, besitzen die Faserstoffe eine nicht unbedeutende Absorptionskraft für Gase (Luft, Kohlensäure, schweflige Säure u. s. w). Diese von den Faserstoffen absorbirten (aufgesaugten) Gase behalten ihre einem vollen Atmosphärendruck entsprechende Spannung, und mitunter ist dieselbe infolge der sogen. Oberflächencondensation noch viel gröfser.
Die Faserstoffe halten, die absorbirten Gase hartnäckig zurück, wodurch die Benetzung der Faserstoffe durch die Lösungen (Flotten) wesentlich erschwert wird.
So lange aber keine oder eine nur unvollkommene Benetzung der Fasern stattfindet, kann auch die Wirkung der Lösungen auf dieselben nur sehr unvollkommen; sein. ;
Setzt man nun die zu behandelnden Faserstoffe vor oder während ihrer Behandlung mit irgend welchen Lösungen (Flotten) der Einwirkung eines luftverdünnten Raumes (Vacuums) aus, so suchen die absorbirten Gase einen entsprechend gröfseren Raum einzunehmen, und infolgedessen werden die Poren der Faserstoffe durch die sich ausbreitenden und entweichenden Gase wesentlich erweitert und mithin den Lösungen zugänglicher gemacht.
Was das Verhalten der Lösungen (Flotten) selbst der technisch erreichbaren Luftverdünnung gegenüber betrifft, so sei darauf verwiesen, dafs, wenn letztere nur 700 mm Quecksilberdruck, was ja technisch ohne Schwierigkeiten erzielbar ist, erreicht, die unter solchem Vacuum sich befindenden wässerigen Lösungen schon bei 400 C. zu sieden beginnen, was, wie oben erwähnt, bei der Einwirkung der in der Lösung enthaltenen Agentien auf die Faser von grofsem

Claims (1)

  1. Voriheil ist. Diese Einwirkung wird noch um so kräftiger, als die dabei sich entwickelnden Wasser- (oder anderen) Dämpfe etwa io Mal specifisch leichter als die unter gewöhnlichem Atmosphärendruck sich entwickelnden Dämpfe sind, 'und mithin entsprechend leichter und schneller durch die Fasern diffundircn und den Lösungen gewissermafsen den Weg bahnen.
    In dieser Weise werden durch die Anwendung eines luftverdünnten Raumes (Vacuums) beim Behandeln der animalischen Faserstoffe (in losem, gesponnenem oder gewebtem Zustande, als Federn, Filz, Haut, Leder) mit irgend welchen Lösungen oder Dämpfen (beim Bleichen, Waschen, Entlcimen, Entfetten, Beizen, Präpariren, Färben, Entwickeln, Appretiren, Desinficiren u. s. w.) einerseits die Faserstoffe durch die Evacuirung der äbsorbirten Gase und die dabei stattfindende Erweiterung der Capillargefäfsc den Flüssigkeiten und Dämpfen zugänglicher gemacht -und andererseits werden die Lösungen bezw. Dämpfe in ihren günstigsten Wirkungszuständ, den Siedezustand, versetzt, ohne dabei die Faser zu gefährden.
    Die oben beschriebene Behandlungsweise findet in besonderen Vorrichtungen (Apparaten) statt, welche in Verbindung mit einem etwa zehnfach gröfseren luftleeren Raum oder mit einer Vacuumpumpe gebracht werden, oder in denen selbst ein luftverdünnter Raum in irgend welcher Weise erzeugt werden kann.
    Sehr gut hat sich folgende Einrichtung bewahrt:
    Eine Anzahl von Apparaten (zum Färben u. s. w.) sind durch Rohrleitung mit einem gröfseren leerstehenden Dampfkessel verbunden. Der Kessel wird mit Wasserdampf gefüllt. Ist auf diese Weise die Luft aus dem Kessel ausgetrieben, so wird er von der äufseren Atmosphäre abgesperrt und etwas kaltes Wasser in ihn eingespritzti
    Auf diese Weise verdichtet sich der Wasserdampf, und es entsteht sehr schnell ein Vacuum von 740 bis 750 mm Quecksilberdruck. Setzt man nun durch Oeffnen der Absperrventile einen Apparat mit dem Kessel in Verbindung, so vertheilt sich das Vacuum auch auf den Apparat. Hat z. B. der Kessel 15 cbm Inhalt j und ein Vacuum von 740 mm Qiiecksilber-
    driick, der Apparat dagegen nur 1 cbm inhalt, so entsteht im ganzen System ein Vacuum von 740.x 15
    15 +'
    etwa 690 mm Quecksilberdruck.
    Ein noch gröfseres Vacuum erzielt man mit etwas gröfseren Apparaten, welche aber nur bis zur Hälfte oder zwei Drittel ihres Inhalts mit Gut und Flotte gefüllt werden. Durch in den oberen Thcil des Apparates einströmenden Dampf wird die Luft rasch verdrängt und der Dampf nach dem Absperren des Dampfvcntils durch eingespritztes kaltes Wasser oder, was noch besser ist, durch äufseres Kühlen des oberen Theils des Apparates verdichtet. Das Sieden der Flotte bei 450 dauert in beiden Fällen stundenlang fort, da die beim Kochen sich entwickelnden Dämpfe im, oberen Theil des Apparates sich wieder verdichten und das Vacuum infolgedessen nicht beeinträchtigen.
    Diese Apparate sind in der Weise eingerichtet, dafs entweder die Flotte durch eine Centrifugalpumpe oder eine ähnliche Vorrichtung getrieben durch die zu behandelnden Faserstoffe kreist, oder aber die Fasermaterialien mittelst eines Rührers, einer Haspel oder eines Armes durch die im Apparate sich befindende Flüssigkeit (oder Dämpfe) bewegt werden.
    Die Faserstoffe können in demselben Apparate mit verschiedenen Flotten allmählich behandelt werden.
    Ρλ τ ι·: ν τ - A ν s ι · κ υ c 11:
    Verfahren zur Behandlung von Textil- und anderen Fascrmatcrialien animalischen Ursprungs, dadurch gekennzeichnet, dafs die Fasern während der Behandlung mit den entsprechenden Lösungen oder Dämpfen einem vollständigen Vacuum, mindestens aber einem solchen, das das Sieden der angewandten Flüssigkeiten bei einer Temperatur von 450 ermöglicht, in geeigneten Apparaten ausgesetzt sind, wodurch diese Faserstoffe den Lösungen oder Dämpfen zugänglicher gemacht und von den siedenden Flotten leichter durchdrungen werden, ohne dabei an ihren werthvollen Eigenschaften einzubüfsen.
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