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Fernsehempfangsgerät mit einem Impulssieb Die Erfindung betrifft ein
Fernsehempfangsgerät mit einem durch Störimpulse austastbaren Impulssieb, bei dem
das Videosignal einem Videoverstärker ent-nommen und dem zweiten Steuergitter
einer Mehrgitterröhre über ein RC-Netzwerk zugeführt ist und der Videogleichrichter
über eine Diode und einen Koppelkondensator, der zur Sperrung der Diode eine Vorspannung
erzeugt, mit dem ersten Steuergitter der Mehrgitterröhre verbunden ist.
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Es ist bekannt, daß Zündfunkenstörungen oder hochfrequente Störimpulse
von Haushaltsgeräten eine Fehlsynchronisation der Kippgeneratoren in den Fernsehempfängem
hervorrufen können, weil diese Störimpulse Zeilen- oder Bildsynchronimpulse vortäuschen.
Zur Vermeidung derartiger Synchronisierstörungen ist es bekannt, das Impulssieb
beirn Auftreten von Störimpulsen auszutasten. Die Austastung geschieht so, daß ein
von einem Störimpuls gewonnener Austastimpuls das Impulssieb für die Dauer dieses
Störimpulses sperrt, so daß den Kippgeneratoren zu deren Synchronisierung nur die
Synchronimpulse zugeführt werden.
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Die aufgetretenen Störimpulse können auf verschiedene Arten ausgetastet
werden. Bei einer bekannten Schaltung, der sogenannten selektiven Störaustastung,
werden die Störimpulse mit einem Filter aus einer ZF-Stufe ausgekoppelt und einer
Röhrenstufe zur Verstärkung zugeleitet. Die Röhrenstufe liefert dann dem Impulssieb
zur Austastung der dem Videosignal überlagerten Störimpuls genügend große Austastimpulse.
Mit dieser Schaltung wird eine sehr gute Austastung der Störimpulse erzielt, nachteilig
ist jedoch der große Aufwand.
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In einer anderen bekannten Schaltung zur Störaustastung werden die
Austastimpulse mittels einer Diode erzeugt. Der Diode, die durch eine feste negative
Spannung vorgespannt ist, ist das Videosignal von dem Videogleichrichter zugeführt,
und es gelangen nur die Störimpulse zum Impulssieb, welche die Vorspannung der Diode
überschreiten. Da aber das Videosignal aus verschiedenen Gründen Amplitudenschwankungen
unterliegt, muß, um eine Austastung der Synchronimpulse zu vermeiden, die feste
Vorspannung für die Diode so eingestellt sein, daß selbst bei größter Amplitude
des Videosignals keine Synchronimpulse über die Diode zum Impulssieb gelangen. Dadurch
verschlechtert sich aber die Qualität der Störaustastung wesentlich, weil die Störimpulse,
die bei geringerer Amplitude des Videosignals auftreten, überhaupt nicht oder ungenügend
ausgetastet werden. Diese Schaltung wird wegen der schlechten Austastung der Störimpulse
kaum noch verwendet. Es ist auch bekannt, der Diode eine veränderbare Vorspannung
zuzuführen. Eine derartige Schaltungsanordnung ist z. B. in der deutschen Auslegeschrift
1115 286 näher beschrieben. Bei dieser Schaltungsanordnung wird der
Diode eine von der Stellung des Kontrastreglers abhängige Vorspannung zugeführt,
um das Maß der Störunterdrückung auch bei der Kontrastregelung konstant zu halten.
Diese Schaltungsanordnung ist aber sehr aufwendig und teuer.
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Bei einer anderen aus der deutschen Auslegeschrift 1129 989
bekannten Schaltungsanordnung wird der Diode eine Vorspannung zugeführt, die ganz
oder teilweise von der Schwundregelspannung abgeleitet wird. Die Diode liegt bei
dieser Schaltungsanordnung in Reihe mit der Vorspannungsquelle und diese Reihenschaltung
liegt parallel zum Gitterableitwiderstand der Impulsabtrennröhre. Bei dieser Schaltungsanordnung
ist eine einwandfreie Austastung nicht gewährleistet, da bei rasch schwankendem
Videosignal die Regelspannung der Schwundregelung nur verzögert einsetzt.
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Eine weitere bekannte Schaltung zur Störaustastung benötigt für die
Erzeugung der Austastimpulse ebenfalls eine Diode. Dieser Diode, die durch einen
Widerstand überbrückt und die mit dem Impulssieb über einen Koppelkondensator verbunden
ist, ist das Videosignal ebenfalls von dem Videogleichrichter zugeführt. Die erforderliche
Vorspannung für die Diode wird mit Hilfe des Koppelkondensators erzeugt. Durch das
der Diode zugeführte Videosignal wird der Koppelkondensator bis auf einen Wert aufgeladen,
der etwas unterhalb der Amplitude der Synchronimpulse liegt. In den Impulspausen,
also
während des Bildinhaltes, wird der Koppelkondensator über den Widerstand, durch
den die Diode überbrückt ist, je nach Bildinhalt mehr oder weniger entladen.
Der nachfolgende Synchronimpuls lädt den Koppelkondensator wieder auf. Diese an
dem Koppelkondensator liegende Spannung, die sich entsprechend der Amplitude des
Videösignals verändert, stellt die Vorspannung für die Diode dar. Für den jeweiligen
Nachladevörgang des Koppelkondensators durch die Synchronimpulse sind aber etwa
20 bis 3011/o der Synchronimpulsamplitude erforderlich. Das Videosignal, das von
dem Videogleichrichter der Diode und dem Videoverstärker zu-
geleitet ist,
weist somit beschnittene Synchronimpulse auf. Zur Abtrennung der Synchronimpulse
wird dem Impulssieb somit von dem Videoverstärker ein positives Videosignal mit
beschnittenen Synchronünpulsen zügeleitet. Kritisch ist der Fall, bei dem einem
Videosignal mit geringer Aniplitude und geringem Bildinhalt die Synchronimpulse
noch beschnitten werden, so daß der Bildinhalt mit in den Steuerbereich des Impulssiebes
hineingeraten kann. Mit dieser Schaltung wird eine gute Austastung der Störimpulse
erzielt, nachteilig ist jedoch die Beschneidung der Synchronimpulse, dessen Größe
vom Bildinhalt abhängt.
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Die Erfindung beseitigt die Nachteile der bekannten Schaltungen dadurch,
daß der Vorspannung eine von der Amplitude der Synchronirnpulse abhängige Regelspannung
überlagert ist und die Regelspannung über einen Gitterableitwiderstand vom zweiten
Steuergitter der Mehrgitterröhre der Diode derart zu-
geführt ist, daß die
Diodenvorspannung auch bei schwankendem Videosignal stets die Höhe der jeweiligen
Synchronimpulsamplitude aufweist.
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Durch diese Maßnahme wird das Beschneiden der Synchronimpulse verhindert,
da die überlagerte Regelspannung die Diode immer auf den jeweiligen Wert
der Synchronimpulsamplitude vorspannt, sö daß eine Nachladung des Koppelkondensators
entfällt. Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zeichnet sich insbesondere dadurch
aus, daß zur Lösung dieses Problems kein zusätzlicher Aufwand er# forderlich ist.
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An Hand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt
P i g. 1 ein Blockschaltbild, Fig. 2 einen Schaltungsauszug eines
Fernsehempfangsgerätes.
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In Fig. 1 ist ein Schaltungsauszug eines Fernsehempfangsgerätes
als Blockschaltbild dargestellt. Bei diesem Blockschaltbild ist einem Videogleichrichter
1
zur Gewmnung des Videosignals das Zwischenfrequerizsignal zugeführt. Der
Videogleichrichter 1
ist mit einem Videoverstärker 2 und dieser mit der Katode
4 einer Bildröhre 3 des Vemsehempfangsgerätes verbunden. Von dem Videogleichrichter
1
führt eine Leitung zu einer Stufe 5, in der Austastirnpulse erzeugt
werden, die über eine Verbindung einem Impulssieb 6 zugefÜhrt sind. Die Synchronimpulse
8 werden dem Impulssieb 6 entnommen, dem das Videosignal von dem Videoverstärker
2 zugeführt ist. Über einen Widerstand 7 ist der Stufe 5 eine negative
Regelspannung zugeführt.
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F *lg. 2 zeigt em* Ausführungsbeispiel der Erfindung in einem
Schaltungsauszug eines Fernsehempfangsgerätes. Von dem Videogleichrichter
1 führt eine Verbindungsleitung zu einer durch einen Widerstand
11 überbrückten Diode » und weiter über einen Koppelkondensator 12
auf das erste Gitter 13 einer Heptode 20. Die Katode 14 der Heptode 20 liegt
an Masse, dagegen liegen das zweite Gitter 15 und das vierte Gitter
16 gemeinsam an einer Klemma 17 positiver Spannung. Das Videosignal
ist von dem Videoverstärker 2 über eine Reihenschaltung aus einem Widerstand
23 und einem Kondensator 24 sowie über eine Parallelschaltung eines Widerstandes
25 und eines Xondensators 26 dem dritten Gitter 18 der Heptode
20 zugeführt. Das fünfte Gitter 19 der Heptode 20 ist mit der Katode 14 verbunden,
während der Anode 21 die positive Betriebsspannung über eine Reihenschaltung eines
Widerstandes 27 und eines Widerstandes 28 zugeführt ist. Dem ersten
Gitter 13 der Heptode 20 ist von der Klemme 17 über einen Widerstand
22 eine positive Betriebsspannung zugeführt. Die Impulse 29 für
die Zeilensynchronisation sind der Anode 21. über einen Koppelkondensatör
30 entnommen, die Impulse 31 für die Bildsynchronisation sind dagegen
dem Verbitidungspunkt entnommen, an dem die beiden Widerstände 27 und 29
zusammengeschaltet sind. Von diesem Verbindungspunkt ist gleichzeitig ein Kondensator
32 nach Masse geschaltet. über einen Widerstand 33 ist die Anode der
Diode 10 mit dem Verbindungspunkt der Parallelschaltung aus Widerstand
25 und Konden# satör 26 und dem Reihenkondensator 24 verbunden. Bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel kann die Diode 10 auch über einen entsprechenden
Wider' stand 33,' mit dem dritten Gitter 18 der Heptode 20 verbunden werden.
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Treten Störimpulse mit einer Araplitude auf, die größer ist als die
der Synchroninipulse, so bekommt das erste Gitter 13 der Heptode 20 negative
Austastimpulse zugeleitet, welche die Heptode 20 sperren. Die Austastimpulse entstehen
dadurch, daß die Diade 10, der von dem Videogleichrichter 1 ein negatives
Videosignal zugeführt ist, die Störimpulse zum Gitter 13 der Heptode 20 weiterleitet,
deren Amplitude die negative Vorspannung der Diode überschreiten. Dem dritten Gitter
18 der Heptode 20 ist von dem Videos Verstärker 2 ein positives Videosignal
über das aus den Widerständen 23 und 25 sowie den Kondensatoren 24 und
26 gebildete RC-Netzwerk zugeleitet. Dieses RC-Netzwerk muß bestimmten bekannten
Anforderungen genügen, damit die Heptode beim Auftreten eines starken Störirnpulses
nicht auch noch für die nachfolgenden Synchronimpulse gesperrt wird. Das dem dritten
Gitter 18 zugeführte positive Videosignal steuert die Ileptode 20 so, daß
an der Anode 21 die negativen Impulse für die Synchronisierschaltung entnommen werden
können, während das erste Steuergitter 13 die Heptode beim Auftreten von
Störimpulsen austastet. Die durch Gittergleich# richtung an dem Kondensator 14 entstehende
negative Richtspannung ist der Anode der Diode 10 über den Widerstand
33 zugeleitet, so daß die Diode 10
entsprechend der jeweiligen Synchronimpulsamplitude
vorgespannt ist und eine Beschneidung der Synchronimpulse durch einen Nachladevorgang
des Koppelkondensators 12 nicht erfolgt.
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Mit dieser Schaltung wird eine hervorragendeAustastung der Störimpulse
erzielt, die der Qualität der sogenannten selektiven Störaustastung entspricht.
Der Aufwand für diese Schaltung ist jedoch gegenüber der selektiven Störaustastung
wesentlich geringer.
Bei der Bemessung des Schaltungsauszuges nach
F i g. 2 haben sich für die Bauelemente folgende Werte als günstig erwiesen:
Heptode 20 ............... PC H 200 Diode 10 ................. SFD
108
Widerstand 11 ............. 470 kOhm Widerstand 22 .............
220 kOhm Widerstand 23 ............. 22kOhm Widerstand 25 .............
470 kOhm Widerstand 27 ............. 270 kOhm Widerstand 28 .............
12 kOhm Widerstand 33 ............. 2,2 MOhm Kondensator 12 ...........
0-1 gF Kondensator 24 ........... 4,7 nF Kondensator 26 ...........
220 pF Kondensator 30 ........... 270 pF Kondensator 32 ........... 8,2
nF