DE1278416B - Verfahren zur Herstellung von reinem hexagonalem Kadmiumsulfid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem hexagonalem Kadmiumsulfid

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DE1278416B DEF38031A DEF0038031A DE1278416B DE 1278416 B DE1278416 B DE 1278416B DE F38031 A DEF38031 A DE F38031A DE F0038031 A DEF0038031 A DE F0038031A DE 1278416 B DE1278416 B DE 1278416B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von reinem hexagonalem Kadmiumsulfid Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines reinen hexagonalen Kadmiumsulfids aus stark verunreinigtem und daher billigem, technischem Kadmiumsulfid-Rohmaterial.
  • Reines hexagonales Kadmiumsulfid wird z. B. für Fotohalbleiterzwecke zur Herstellung von Fotowiderständen, Fotoelementen, Elektrolumineszenzgnordnungen, Röntgenbildverstärkern und Lichtverstärkern benötigt.
  • Es ist bekannt, reines Kadmiumsulfid durch Synthese aus den Elementen in der Dampfphase oder durch Fällung mit Schwefelwasserstoff aus einer Kadmiumsalzlösung, z. B. aus einer Kadmium-Acetat- oder -Sulfat-Lösung herzustellen. Abgesehen von der Notwendigkeit, bei beiden Methoden sehr reine und damit teure Ausgangsprodukte zu verwenden, hat die Synthese aus den Elementen den Nachteil, daß sie ein Kadmiumsulfid mit mehr oder weniger großen Abweichungen von der Stöchiolnetrie -fert während bei der Fällungsmethode mehrere Ii' Verfalrensschritte notwendig sind, die alle die Gefahr des Einschleppens von Verunreinigungen bieten, und das Kadmiumsulfid stets über einen Schwefel' Uberschuß verfügt und in amorpher bzw. kubischer Vorm vorliegt, die durch eine thermische Nachbehandlung in die hexagonale Form übergeführt werden muß, falls das Kadmiumsulfid für Fotohalbleiterzwecke verwendet werden soll.
  • Es ist weiter bekannt, reine Kadmiumsulfid-Einkristalle aus der Dampfphase zu züchten. Hierbei wird entweder nach einer dynamischen Methode verfahren, bei der reines Kadmium verdampft wird und im Strom von Schwefelwasserstoff oder eines Oasgemisches aus Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und Stickstoff bzw. Argon durch eine Zone von etwa 800 bis 900' C mit anschließendem Temperaturgefälle geleitet wird; oder man arbeitet nach einer statischen Methode, bei der reines Kadrniumsulfid innerhalb einer Zone von 900 bis 1300' C verdampft wird und an Stellen mit einer etwa 100' C niedrigeren Temperatur auskristallisiert, wobei hier in einer Atmosphäre von Schwefelwasserstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Argon oder Mischungen aus diesen Gasen bei Drücken von 200 bis 900 Torr gearbeitet wird. Bei beiden Methoden müssen reine Ausgangsstoffe bzw. Gase verwendet werden, wenn man reine Kristeile wünscht. Trotzdem ist die Reinheit der er-Mtenen Kristalle nicht besser als die Reinheit der Ausgangsmaterialien. Die für die Kristallzüchtung aus der Dampfphase notwendigen Zeiten liegen nach beiden Methoden bei einigen Tagen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von reinem hexagonalein Kadmiumsulfid durch fraktionierte Sublimation, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Verdampfung des technischen Kadmiumsulfids, Kristallisation des reinen Kadmiumsulfids und Abscheidung von Verunrein!-gungen im Vakuum in drei Zonen durchgeführt werden, wobei in der Zone 1 das technische Kadmiumsulfid in einem Vakuum besser als 0,1 Torr Luftdruck langsam auf eine Temperatur zwischen 750 und 10001 C aufgeheizt, in der Zone 2 hochreines Kadmiumsulfid in einem Temperaturgefälle von etwa 10' C/cm und bei einem gegenüber dem angelegten Vakuum durch eine Drosselanordnung erhöhten Druck auskrißtgllisiert wird und in der Zone 3 an kalten Stellen die leichtflüchtigen Verunreinigungen abgeschieden werden, während die schwerflüchtigen Verunreinigungen in der Zone 1 zurückbleiben, und wobei in Zone 1 entsprechend der eingestellten Temperatur annähernd die Sättigungsdrücke, in Zone 2 geringere PartialdrUcke. als die Sättigungsdrücke in Zone 1 und in Zone 3 ein Vakuum besser als 0,1 Torr Totaldruck aufrechterhalten werden.
  • In der Literaturstelle »Methoden der Kristallzüchtung« von K, Th, Wilke, 1963, S. 397ff., werden eine Reihe von Verfahren zur Kristallzüchtung von hexagonalem Kadmiumsulfid durch Verdampfung bzw. Sublimation beschrieben. Dieses bekannte Verfahren arbeitet jedoch entweder in einem Gasstrom bzw. mit einem stationären Gleichgewicht, bei dem eventuell nach Entgesung des Kadmiumsulfids bei niedrigeren Temperaturen die eigentliche Sublimation des Sulfids in einer Gasatmosphäre von bestimmtem Druck durchgeführt wird. J. M. S t a n 1 e y beschreibt z. B. ein Verfahren, bei dem Kadmiumsulfid in einem Stickstoffstrom sublimiert wird.
  • L. E. Hollander erhitzt reines Kadmiumsulfidpulver zunächst unter Evakuieren auf 600' C, um leicht flüchtige Bestandteile zu entfernen. Anschließend wird dann unter einem Argondruck von 70 Torr sublimiert.
  • Green und Mitarbeiter haben ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem Kadmiumsulfid zunächst durch fraktionierte Sublimation in einer Schwefelwasserstoffatmosphäre vorgereinigt wird. Anschließend wird dann das gereinigte Sulfid ebenfalls in einer Atmosphäre von Argon-Stickstoff, Wasserstoff oder Schwefelwasserstoff unter bestimmtem Druck sublimiert.
  • D. R. Boyd und Mitarbeiter züchten Kadmiumsulfid-Einkristalle in einem Ofen mit drei unabhängig voneinander heizbaren Zonen, wobei jedoch ebenfalls nach Entfernung der leichtflüchtigen Verunreinigungen unter stationären Bedingungen, d. h. in einer Gasatmosphäre von konstantem Druck, die eigentliche Sublimation durchgeführt wird. Auf Grund der Beobachtungen früherer Autoren, daß beim Sublimieren von Kadmiumsulfid infolge der Gleichgewichts-Dampfdrücke von gasförmigem Kadmium und Schwefel beim thermischen Zerfall von Kadmiumsulfid bei der Abkühlung Produkte entstehen, die nicht mehr die stöchiometrische Zusammensetzung des Kadmiumsulfids besitzen, gingen alle bisherigen Verfahren davon aus, daß bei der Sublimation durch Aufrechterhaltung eines bestimmten Gasdruckes die GleichgewichtseinstelIung bei der Sublimation im günstigen Sinne beeinflußt werden muß.
  • Die Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßenVerfahrens besteht aus einem evakuierbaren Gefäß aus temperaturbeständigem, chemisch inertem Material mit glatter Oberfläche zur Aufnahme des Rohproduktes, zum Auffangen des aus der Dampfphase auskristallisierenden Kadmiumsulfids und zur Abscheidung der leicht flüchtigen Verunreinigungen sowie aus einer regelbaren Heizanordnung und einer Vakuumpumpanlage.
  • Eine geeignete Ausführungsform einer Anordnung für die Durchführung des Verfahrens ist in der Ab- bildung im Querschnitt -veranschaulicht.
  • Das Ausgangsmaterial liegt in einem horizontal oder geneigt angeordneten Rohr 1 aus temperaturbeständigem, das CdS bei hohen Temperaturen nicht verunreinigendem Material, z. B. Quarzglas oder reinem Aluminiumoxyd. Das Rohr 1 ist an beiden Enden durch lose eingelegte Stücke 2 aus gleichem oder ähnlichem Material teilweise verschlossen und liegt mit geringem Spiel ganz in einem längeren, z. B. doppelt so langen Rohr 3 aus gleichem oder ähnlichem Material. Im Rohr 3 liegen dicht an Rohr 1 auf beiden Seiten angelegt zwei kurze Rohre 4 geeigneter Länge aus gleichem oder ähnlichem Material mit glatter Innenoberfläche. Die Rohre 4 werden an ihren in der Anordnung nach Ab b. 1 äußeren Enden durch je eine dicht angestellte, auf der Innenseite glatte Platte 6 aus gleichem oder ähnlichem Material abgeschlossen. Hinter diesen Platten 6 und ebenfalls an den Enden des Rohres 3 ist je eine Drosselanordnung angebracht, die beispielsweise aus einem am Rohr 3 gut anliegenden Pfropfen aus Quarzwolle 5 bestehen kann. Das Rohr 3 mit Inhalt liegt in einem einseitig verschlossenen vakuumdichten, thermisch beständigen und möglichst wenig gasenden Rohr 7, z. B. aus einer vakuumdichten Keramikmasse, das durch das offene Ende evakuiert wird und in ein geeignetes Temperaturfeld gebracht wird, wobei über fast die gesamte Länge des Rohres 1 gleiche Maximaltemperatur herrscht, die nach beiden Seiten abfällt, und zwar so, daß in den Rohren 4 ein Temperaturgefälle von etwa 101 C/em herrscht. Das Temperaturfeld wird zweckmäßigerweise durch einen elektrisch ge- heizten Röhrenofen mit entsprechend konstruierter Heizwicklung hervorgerufen. Die Maximaltemperatur kann z. B. gut durch ein Thermoelement, das im Rohr 7 an einer Stelle mit Maximaltemperatur angebracht ist, elektrisch überwacht und über einen selbsttätigen Regler auf den Sollwert gebracht und dort gehalten werden. Der Sollwert liegt zwischen etwa 750 und 1000' C, vorzugsweise zwischen 850 und 950' C und herrscht je nach Maximaltemperatur etwa 1 bis 10 Stunden lang im Bereich des Ausgangsmaterials vor.
  • Das Rohr 7 wird an seinem offenen Ende, das sich außerhalb der geheizten Zonen befindet, über ein mittels Rundgummidichtung angeflanschtes Verteilerstück aus einem geeigneten Metall senkrecht zur Rohrachse an einem Vakuumpumpstand angeflanscht. Der Purapstand besteht beispielsweise aus einer 2stufigen rotierenden Öl-Drehschieberpumpe oder aus einer solchen Drehschieberpumpe mit in Reihe geschalteter mehrstufiger öl-Diffusionspumpp, je nachdem, ob man im Vakuumbereich bis zu etwa 10-2 bis 10-3 Torr oder bis zu etwa 10-5 Torr arbeiten soll. Die Deschickung des Rohres 7 erfolgt über ein leicht abnehmbares Schauglas, das auf das Verteilerstück aufgeflanscht wird und den Blick in Rohrachsenrichtung erlaubt.
  • Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren kann ein beliebiges, auch stark verunreinigtes, technisches Kadmiumsulfid verwendet werden. Bei Beginn des Verfahrens wird der Röhrenofen langsam aufgeheizt, etwa 2 bis 3 Stunden lang von Zimmertemperatur bis Maximaltemperatur. Gleichzeitig wird evakuiert; entweder nur mit dauernd laufender Rotationspumpe (Feinvakuum) oder mit zu- sätzlich dauernd laufender Diffusionspumpe (Hochvakaum). In der Zonel wird dabei während des ganzen Prozesses ein Vakuum besser als 0,1 Torr Luftdruck aufrechterhalten, wohingegen die Partialdrücke des CdS und der Verunreinigungen bis zu den Sättigungsdampfdrücken, die der jeweiligen Temperatur entsprechen, ansteigen. In der Zonen1 ist das Vakuum stets besser als 0,1 Torr Totaldruck, im allgemeinen sogar wesentlich besser.
  • Während des Aufheizvorganges werden leichtflüchtige Verunreinigungen des Ausgangsmaterials infolge des Temperatur- und des durch die Pumpe(n) aufrechterhaltenen Partialdruckgefälles aus der Zone 1 in die ZoneIff befördert bzw. durch die Pumpe(n) abgesaugt. Die Verunreinigungen scheiden sich größtenteils an ganz definierten Stellen des Rohres3 zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Drosselanordnungen ab. Man erkennt nachher scharf abgegrenzte farbige Ringe an der Innenwand des Rohres 3, die von verschiedenen Verunreinigungen herrühren. Ein anderer, aber geringer Teil von Verunreinigungen scheidet sich im Rohr7 ab oder in einer wassergekühlten Falle vor dem Eintritt in die Pumpanlage. Die nicht kondensierten Verunreinigungen werden von der Pumpanlage abgesaugt und an die Außenluft befördert.
  • Oberhalb von etwa 6001 C beginnt eine merkliche Verdampfung von Kadmiumsulfid, und zwar handelt es sich dabei teilweise um echte Sublimation und teilweise um eine thermische Dissoziation des Kadmiumsulfids in Kadmium und Schwefel. Diese Dämpfe wandern im Temperatur- und Partialdruckgefälle aus der Zone I heraus. Die Bedingungen sind so gewählt, daß durch das spezielle Temperatur- und Partialdruckgefälle in der Zone II eine bevorzugte Kristallisation des CdS aus der Dampfphase stattfindet. Durch die Anbringung der beiden inneren Drosselanordnungen mit hohem Strömungswiderstand wird bewirkt, daß eine hinreichend hohe Wahrscheinlichkeit dafür besteht, daß bei den tieferen Temperaturen Kadmium und Schwefel wieder zu CdS reagieren. Hexagonales, hochreines CdS kristallisiert bevorzugt hi polykristallinen Schichten, aber auch in Form von Einkristallen, an den Innenwänden der Rohre 4 und der Platten 6. Kadmium- und Schwefeldämpfe, die nicht in der Zone 11 zu CdS reagieren können, wandem als Verunreinigungen in die Zone HI, wo sie dann kondensieren. Hierdurch wird erreicht, daß das in der Zone II auskristallisierte CdS in stöchiometrischer Form vorliegt.
  • Die schwerflüchtigen Verunreinigungen bleiben in der Zone 1 zurück und reichern sich im Rückstand an. Die Ausbeute an kristallinem CdS in der Zone 11 kann, bezogen auf die Menge des Ausgangsmaterials, bis über 9011/9 betragen. Jedoch ist es nicht empfehlenswert, die Ausbeute so hoch zu treiben, da dies auf Kosten der Reinheit geht. Das liegt daran, daß die schwerflüchtigen Verunreinigungen bei den angewandten Temperaturen zwar einen niedrigen, aber doch endlichen Dampfdruck besitzen. Infolge der Anreicherung der Verunreinigungen im Rückstand besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, daß bei der Erzielung sehr hoher Ausbeuten die Reinheit des kristallinen CdS in der Zone II durch die schwerflüchtigen Verunreinigungen verschlechtert wird. Bis zu Ausbeuten von etwa 65% ist die Reinheit des CdS optimal.
  • Die Reinheit hängt auch von der Temperatur in den Zonen 1 und 11 ab. Je höher die Temperatur in der Zone I ist, um so schneller verläuft zwar der CdS-Transport, aber die Reinheit des in der Zone II kristallisierenden CdS läßt nach. Bei Temperaturen zwischen 850 und 9501 C ist der CdS-Transport in die Zone II schon beträchtlich, und die Reinheit wird bis zu etwa 950' C praktisch weder durch 1. Verdampfung schwerflüchtiger Verunreinigungen aus dem Ausgangsmaterial noch 2. durch chemische Reaktionen des Wandmaterials mit dem Ausgangsmaterial, wobei Bestandteile des Wandmaterials abdampfen können, beeinträchtigt.
  • Als Beispiel sei der chemische Angriff von Quarz als Wandmaterial durch alkalische Verunreinigungen des Ausgangsmaterials genannt, wobei Si abdampfen kann.
  • Der CdS-Transport und damit die Ausbeute hängen auch von der Stärke des Partialdruckgefälles ab. Wird z. B. durch Anwendung einer Hochvakuumpumpe, z. B. einer öl-Diffusionspumpe, der Totaldruck in der Zone 111 um einige Zehnerpotenzen erniedrigt, dann nimmt die Ausbeute unter sonst gleichen Bedingungen gegenüber dem Fall, daß nur mit einer Feinvakuumpumpe, z. B. einer Rotationspumpe gearbeitet wird, um etwa 10 bis 2011/o zu. Die Reinheit wird, bezogen auf gleiche Ausbeute, durch die Anwendung von Hochvakuum nur unwesentlich besser.
  • An den glatten Wänden innerhalb der Zone 11 wachsen polykristalline Beläge und Einkristalle in Form von hexagonalen Nadeln und Säulen oder von Whiskern oder von transparenten gelben Blättchen. Es kommt vor, daß die polykristallinen Schichten ziemlich fest an den Wänden haften und die Gefahr besteht, daß beim Lösen das Gefäß zerbricht oder das CdS verunreinigt wird. Zur Verringerung der Haftfestigkeit des CdS an den Wänden kann man diese vorher mit einer noch fast vollständig transparenten Kohlenstoffschicht bedampfen. Diese Schicht bringt keine Verunreinigungen in das CdS. Die HersteRung einer solchen transparenten Kohlenstoffschicht kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß man die betreffenden Teile kurzzeitig über eine Flamme eines leicht siedenden Kohlenwasserstoffs, z. B. über die Flamme von brennendem reinem Aceton hält. Einen weiteren Vorteil beim Entfernen der CdS-Beläge gewinnt man dadurch, daß man in die Rohre 4 Stäbe aus glattem, thermisch beständigem und das CdS nicht verunreinigendem Material legt, die man nachher leicht herausheben kann, wobei die CdS-Beläge sich sofort lösen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von reinem kristallinem CdS kann auch zur Herstellung von CdS-Vakuum-Aufdampfschichten großer Dicke, z. B. bis zu etwa 1 bis 2 cm Dicke, dienen. Hierzu kann man die in Ab b. 1 skizzierte Anordnung leicht modifizieren, indem man die Rohre 4 durch ganz kurze Rohrstücke ersetzt, so daß die kristallinen CdS-Schichten vorwiegend auf den Platten 6 wachsen. Diese dicken CdS-Schichten lassen sich mechanisch nachbehandeln, z. B. polieren und als Ganzes von den Trägerplatten 6 lösen.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von reinem Kadmiumsulfid gegenüber den bisher bekannten Verfahren liegen darin, daß man keine reinen Ausgangsprodukte benötigt, sondern, ausgehend von einem billigen, auch stark verunreinigten technischen Kadmiumsulfid, in wenigen Stunden in einem einzigen Verfahrensschritt ein kristallines, hexagonales Kadmiumsulfid besonders hoher Reinheit erhält. Die Gesamt-Fremdstoffkonzentration des reinen Produktes liegt unter 0,0005"/o und ist weitgehend unabhängig vom Verunreinigungsgrad des Ausgangsproduktes. Da das erhaltene CdS bereits hexagonal ist, entfällt eine Temperaturbehandlung, die bei der Verwendung für Fotohalbleiterzwecke bei allen Produkten erforderlich ist, die auf dem Fällungsweg hergestellt worden sind. Durch das angewandte Vakuumverfahren erhält man ein weitgehend entgastes, kompaktes CdS, dessen Dichte, bezogen auf Wasser von 41 C, 4,83 g/cm3 beträgt. Das CdS ist stöchiometrisch zusammengesetzt, was bei den bisher bekannten Hochtemperatur-Herstellungsverfahren nur schwer zu erreichen ist.
  • Beispiel Als Ausgangsmaterial wird ein billiges, technisches Kadmiumsulfid verwendet, dessen Gehalt an Verunreinigungen durch UV-spektroskopische Analyse bestimmt wurde (s. Tabelle).
    UV-spektroskopische Analyse von technischem Kadmiumsulfid
    Element O/o Gehalt Element Gehalt
    Ba, Zn .................... 1 bis 5 AI ........................ 0,01 bis 0,05
    Na, Si .................... 0,5 bis 1 Si ........................ 0,005 bis 0,01
    Ca ................. ...... 0,1 bis 0,5 Mg, B, Cr ................. 0,001 bis 0,005
    Cu, Fe .................... 0,05 bis 0,1 Sr ........................ 0,0005 bis 0,001
    zr ........................ < 0,0005
    Das Rohprodukt - 500 g - wird in einer Vorrichtung, deren vorteilhafte Anordnung in Ab b. 1 wiedergegeben ist, mit einer Aufheizzeit von etwa 21/2 Stunden von Zimmertempertaur auf 900' C erhitzt. Die Temperatur wird 3 Stunden aufrechterhalten. Während des ganzen Versuchs wird mit einer zweistufigen rotierenden Ölpumpe evakuiert. Die Ausbeute beträgt 310 g kristallisiertes reines Kadmiumsulfid - 62% - mit nachstehenden Analysenergebnissen: UV-spektroskopisch wird lediglich Si als Verunreinigung in einer Menge < 0,0005#l/o gefunden. Röntgenspektroskopisch können keine Verunreinigungen nachgewiesen werden. Kolorimetrisch werden bestimmt: etwa 0,0000211/o Cu, weniger als 0,00003% Fe und weniger als 0,000020h, Cr. Mit einem Festkörpermassenspektrometer mit Funkenionenquelle werden 0,0001 % Ba und Si, 0,00005 1/o Ca, P und CI gefunden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von reinem hexagonalem Kadmiumsulfid durch fraktionierte Sublimation, dadurch gekennzeichnet, daß Verdampfung des technischen Kadmiumsulfids, Krastallisation des reinen Kadmiumsulfids und Abscheidung von Verunreinigungen im Vakuum in drei Zonen durchgeführt werden, wobei in der Zone 1 das technische Kadmiumsulfid in einem Vakuum besser als 0,1 Torr Luftdruck langsam auf eine Temperatur zwischen 750 und 1000' C aufgeheizt, in der Zone 2 hochreines Kadmiumsulfid in einem Temperaturgefälle von etwa 10' C/em und bei einem gegenüber dem angelegten Vakuum durch eine Drosselanordnung erhöhten Druck auskristallisiert wird und in der Zone 3 an kalten Stellen die leichtflüchtigen Verunreinigungen abgeschieden werden, während die schwerflüchtigen Verunreinigungen in der Zone 1 zurückbleiben, und wobei in Zone 1 entsprechend der eingestellten Temperatur annähernd die Sättigungsdrücke, in Zone 2 geringere Partialdrücke als die Sättigungsdrücke in Zone 1 und in Zone 3 ein Vakuum besser als 0,1 Torr Totaldruck aufrechterhalten werden. Iii Betracht gezogene Druckschriften: K. Th. W i 1 k e's Methoden der Kristallzüchtung, 1. Auflage, Frankfurt/Main, 1963, S. 397/398.
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