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Photographische Kamera mit einer Verschlußeinstelleinrichtung Die
Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit einer Verschlußeinstelleinrichtung,
die aus der normalen Einstellung »Momentaufnahme«, in der eine durch Auslöserbetätigung
in die Offenstellung bewegte Lichtabsperreinrichtung des Kameraverschlusses nach
Ablauf der gewünschten vorbestimmten Belichtungszeit schließt, in die Einstellung
»Ballaufnahme« umschaltbar ist, in der die Lichtabsperreinrichtung durch eine mit
dem Kameraauslöser gekuppelte Halteeinrichtung so lange in Offenstellung gehalten
ist, wie der Auslöser betätigt wird.
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Kameras der obengenannten Art sind bekannt. Wenn die Verschlußeinstelleinrichtung
bei den bekannten Kameras einmal auf Ballaufnahme eingestellt ist, dann bleibt diese
Einstellung erhalten, so daß weiterhin Ballaufnahmen getätigt werden, sooft der
Kameraauslöser betätigt wird, d. h. daß der Kameraverschluß den Lichtweg immer so
lange freigibt, wie der Auslöser gedrückt wird. Dies kann zu Filmverlusten führen,
wenn der Kamerabediener durch ein Versehen nicht bemerkt, daß die Kamera vorher
auf Ballaufnahme eingestellt war und demgemäß keine Neueinstellung auf die gewünschte
Belichtungszeit von beispielsweise 1/25o, 1/125 oder 1/0o Sekunde vornimmt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine photographische Kamera
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der die Gefahr unbrauchbarer Aufnahme
infolge versehentlicher Einstellung des Verschlusses auf Ballaufnahme vermieden
ist.
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Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine mit
dem Auslöser gekuppelte, die Einstelleinrichtung bei Auslöserbetätigung von der
Einstellung »Ballaufnahme« auf die Einstellung »Momentaufnahme« zurückstellende
Rückstelleinrichtung vorgesehen ist. Bei der erfindungsgemäßen Kamera muß der Bediener
in vorteilhafter Weise nach einer getätigten Ballaufnahme die Kamera wieder auf
»Ballaufnahme« einstellen, falls er eine weitere Ballaufnahme zu tätigen wünscht.
Die Gefahr, daß unbrauchbare Aufnahmen dadurch getätigt werden, daß durch versehentliche
Einstellung auf »Ballaufnahme« der Lichtweg zu lange freigegeben wird, ist auf überraschend
einfache Weise wirksam vermieden.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Zeichnungen im einzelnen
erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine schematisch vereinfacht dargestellte Teilvorderansicht
eines Kameraverschlusses mit zugehörigen Einrichtungen einer Kamera gemäß einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung mit der Übersichtlichkeit halber weggelassenem
Verschlußeinstellknopf und wobei 1/25o Sekunde Belichtungszeit eingestellt ist,
F i g. 2 eine schematisch vereinfacht gezeichnete Hinteransicht des Kameraverschlusses
von F i g. 1, F i g. 3 eine der F i g. 1 ähnliche Vordereinsicht, wobei der Verschluß
auf »Ballaufnahme« eingestellt ist, F i g. 4 eine der F i g. 2 ähnliche Hinteransicht
des Verschlusses von F i g. 3, F i g. 5 eine der F i g. 3 ähnliche Ansicht, wobei
der Auslöser zum Tätigen einer »Ballaufnahme« gedrückt ist, F i g. 6 eine den F
i g. 2 und 4 ähnliche Hinteransicht des Verschlusses von F i g. 5 und F i g. 7 eine
Teilvorderansicht der Verschlußeinstelleinrichtung des Verschlusses gemäß den F
i g. 1 bis 6.
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In den Figuren ist ein Kameraauslöser 8 dargestellt, der an einer
Grundplatte 9 aus seiner normalen Ruhestellung in seine Arbeitsstellung verschiebbar
ist, wenn der Kamerabediener einen Auslöserknopf 10 manuell niederdrückt,
um eine photographische Aufnahme zu tätigen. Wenn der Auslöser 8 gegen die die Kraft
einer Feder 12 niedergedrückt wird, dann bewegt sich ein Fuß 14 des Auslösers 8
von einem
Anschlagstift 16 weg, der an einem Verzögerungssegment
18 befestigt ist. Das Verzögerungssegment 18 kann sich nunmehr unter Einwirkung
einer Federkraft im Gegenuhrzeigersinn um eine an der Grundplatte 9 befestigte Welle
20 drehen, bis ein Tastarm 22 des Verzögerungssegments 18 mit einem Zeiteinstellstift
24 in Berührung kommt, der in. einen Belichtungszeiteinstellschlitten 26 eingesteckt
ist. Der Schlitten 26 wird durch eine Feder 28 in Berührung mit einer Kurvenscheibe
30 gehalten, die auf einer in der Grundplatte 9 drehbar gelagerten Stummelwelle
32 befestigt ist. Wird der Zeiteinstellschlitten 26 entsprechend manueller Einstellung
eines Einstellknopfes 34, der auf der Welle 32 befestigt ist, längs einem Schlitz
36 nach abwärts bewegt, dann bewegt sich der Zeiteinstellstift 24 im Schlitz 36
aus seiner Stellung für kürzeste Belichtungszeit nach abwärts. Der Tastarm 22 wirkt
mit dem Zeiteinstellstift 24 zusammen, um festzulegen, wie weit sich das Verzögerungssegment
18 unter Einwirkung seiner Federkraft jeweils bewegen kann. Je tiefer die
Stellung des Einstellstiftes 24 ist, um so weitläufiger ist die Drehbewegung des
Segmentes 18 und um so mehr Zähne des Segmentes 18 laufen kämmend über die Zähne
einer Verzögerungsmasse 40. Je weiter die am unteren Teil des Segmentes 18 angeordneten
Zähne sich in F i g. 2 nach rechts bewegen, bevor die Drehung des Segmentes 18 durch
Berührung zwischen dem Tastarm 22 und dem Stift 24 angehalten wird, desto länger
ist die sich ergebende Belichtungszeit, wie unten näher erklärt werden wird.
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Wie am besten aus F i g. 2 ersichtlich ist, bewegt ein Lappen 42 des
Kameraauslösers 8, wenn dieser niedergedrückt wird, einen Hebel 44, so daß dieser
um die Welle 20 im Uhrzeigersinn geschwenkt wird. Wenn das Ende der Abwärtsbewegung
des Kameraauslösers 8 annähernd erreicht ist, berührt ein Finger 48 des Hebels 44
einen Klinkenhebel 50 und verschwenkt diesen um die Welle 20 ebenfalls im Uhrzeigersinn.
Dadurch wird ein Verschlußbetätigungsglied 52 freigegeben, das nunmehr unter Einwirkung
einer Feder 54 entgegen dem Uhrzeigersinn um ein Schwenklager 56 schwenkt. Ein Ansatz
58 des Betätigungsgliedes 52 berührt einen Lappen 60 eines Verschlußsteuerhebels
62 und schwenkt diesen um einen an der Grundplatte 9 befestigten Stift 61 gegen
die Kraft einer Feder 64, wodurch Verschlußflügel 66 auf bekannte Weise mittels
mit Nocken zusammenwirkenden Stiften in die Offenstellung bewegt werden. Nachdem
die Flügel 66 ihre Offenstellung erreicht haben, bewegt ein Arm 68 des Betätigungsgliedes
52 den Anschlagstift 16 des Verzögerungssegments 18 und bewegt dieses im Uhrzeigersinn
um die Welle 20, wie dies in F i g. 2 ersichtlich ist. Die Zähne der Verzögerungsmasse
40 kämmen mit den Zähnen des Verzögerungssegments 18, wodurch die Geschwindigkeitszunahme
desselben verzögert wird. Die gewünschte Verzögerung der Tätigkeit der Verschlußeinrichtung
wird durch die Weitläufigkeit der Bewegung bestimmt, die das Verzögerungssegment
18 ausführen muß, bevor der Arm 68 des Betätigungsgliedes 52 von dem Anschlagstift
16 abgleiten kann. Wenn der Ansatz 58 über den Lappen 60 gleitet, werden die Flügel
66 durch die Einwirkung der Feder 64 in die Schließstellung bewegt. In dieser Schließstellung
werden die Flügel 66 durch einen Arm 70 des Betätigungsgliedes 52 gehalten, der
sich gegen einen Lappen 72 des Steuerhebels 62 anlegt-Läßt man den Auslöser 8 unter
Einfluß der Feder 12 nach aufwärts in seine normale Ruhestellung zurückgleiten,
dann wird der Hebel 44, wie aus F i g. 6 ersichtlich ist, durch einen Lappen 74
des Auslösers 8 im Gegenuhrzeigersinn geschwenkt. Der Finger 48 des Hebels 44 berührt
dann den Arm 68 des Verschlußbetätigungsgliedes 52 und schwenkt dieses im Uhrzeigersinn
gegen die Kraft der Feder 54, deren Federkraft geringer ist als die der Feder 12.
Das Betätigungsglied 52 wird so weit geschwenkt, bis ein Ansatz 76 des Betätigungsgliedes
52 durch das hakenförmige Ende des Klinkenhebels 50 angehalten wird. Während dieser
Bewegung des Betätigungsgliedes 52 rutscht der Ansatz 58, der biegsam ist und ein
seitlich ausgebogenes Ende aufweist, über den Lappen 60 des Steuerhebels 62, wodurch
der Verschluß für ein neues Arbeitsspiel zurückgestellt wird.
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An der Kurvenscheibe 30 ist eine zweite Kurvenscheibe 78 befestigt,
die am Umfang Einkerbungen 80 aufweist, die mit einer Feder 82 zusammenwirken
und eine lösbare Rasteinrichtung zum Festhalten des Einstellknopfes 34 in ausgewählten
Stellungen bilden. Auf der Stummelwelle 32 ist ein Arm 84 lose gelagert. Der Arm
84 wird von einem Ansatz 86 der Kurvenscheibe 78 mitgenommen, wenn der Einstellknopf
34 in die Stellung »Ballaufnahme« gedreht wird. Hierbei wird eine Feder 88 gespannt,
die mit ihrem einen Ende am Arm 84 und mit ihrem anderen Ende am Ende eines Hebels
90 befestigt ist, der um ein Schwenklager 92 schwenkbar ist. Der Hebel 90 weist
einen Lappen 94 auf, der auf dem Umfang der Kurvenscheibe 30 gleitet. Wenn der Einstellknopf
34 im Gegenuhrzeigersinn in die Stellung »Ballaufnahme« gedreht wird, wie dies in
den F i g. 3 und 7 ersichtlich ist, dann schwenkt die Kurvenscheibe 30 den Hebel
90 im Uhrzeigersinn um das Schwenklager 92, wodurch ein Blockierhaken 96
an einem Ende des Hebels 90 in die Bewegungsbahn des Ansatzes 76 des Betätigungsgliedes
52 bewegt wird und wobei das andere Ende des Hebels 90 die Feder 88 noch stärker
spannt. Der Lappen 94 des Hebels 90 fällt außerdem in eine Kerbe 98 der Kurvenscheibe
30 ein, so daß die Kurvenscheibe 30 und der Einstellknopf 34 in der Stellung »Ballaufnahme«
lösbar gehalten sind.
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Wenn nunmehr der Auslöser 8 niedergedrückt wird, dann berührt der
Finger 48, kurz bevor der Auslöser seine unterste Stellung erreicht hat, den Klinkenhebel
50 und schwenkt diesen im Uhrzeigersinn, so daß das Betätigungsglied 52 des
Verschlusses, wie oben beschrieben, freigegeben wird. Nunmehr wird jedoch das Betätigungsglied
52 durch seine Feder 54 nur so weit im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, bis sein
Ansatz 76 vom Blockierhaken 96 angehalten wird, wodurch eine weitere Bewegung der
Verschlußglieder verhindert wird (s. F i g. 6). In dieser Stellung hat der Ansatz
58 des Betätigungsgliedes 52 den Verschlußsteuerhebel62 in eine solche Stellung
bewegt, in der sich die Flügel 66 in Offenstellung befinden. Die Flügel
66 bleiben so lange in der Offenstellung, wie der Auslöser 8 in seiner untersten
gedrückten Stellung verbleibt. Ungefähr gleichzeitig mit der beim Niederdrücken
des Auslösers 8 erfolgten Freigabe des Betätigungsgliedes 52 berührt ein am Auslöser
8 befestigter Stift 100 einen Arm 102 eines Hebels 104, so daß dieser im
Uhrzeigersinn (s. F i g. 5) gegen die Kraft einer Feder 106 gedreht wird. Dadurch
berührt ein zweiter Arm 108
des Hebels 104 einen Lappen
110 des Hebels 90 und schwenkt den Hebel 90 weiter im Uhrzeigersinn,
so daß der Lappen 94 aus der Kerbe 98 herausgezogen wird, wodurch
die Kurvenscheibe 30 freigegeben wird, so daß nunmehr die gespannte Feder
88 den Einstellknopf 34, die Kurvenscheiben 30 und 78 sowie den Arm 84 in
die anfängliche Stellung zurückstellt. Ein Lappen 112 des Armes 84 berührt die Feder
82, so daß diese einen wirksamen Anschlag bilden kann, so daß der Einstellknopf
34 festgehalten wird, wenn die anfängliche Stellung 1/zso Sekunde erreicht
ist.
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Die nach erfolgter Freigabe des Betätigungsgliedes 52 von diesem
ausgeführte Bewegung, bis die Stellung erreicht ist, in der der Blockierhaken 96
das Betätigungsglied 52 anhält, erfolgt gleichzeitig mit der Rückstellbewegung des
Einstellknopfes 34 in die anfängliche Stellung. Dies ist wünschenswert, da, wenn
die Rückstellbewegung des Einstellknopfes 34, die mit Geräusch verbunden ist, nach
der Bewegung des Betätigungsgliedes 52 erfolgen würde, der Kamerabediener
durch dieses nachfolgende Geräusch irregeführt werden könnte. Der Kamerabediener
könnte nämlich in diesem Fall zu der irrtümlichen Auffassung gelangen, daß die Aufnahme
nunmehr bereits selbsttätig abgeschlossen worden sei und er den Auslöser nunmehr
loslassen könne. Dies könnte zu einem vorzeitigen Abbruch der Belichtung führen.
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Wenn der Auslöser 8 freigegeben wird, so daß er nach aufwärts
in seine normale Ruhestellung zurückgleiten kann, dann berührt der Finger 48 den
Arm 68 des Betätigungsgliedes 52 und stellt dieses in seine Anfangsstellung
zurück, in der dieses gegen die Kraft der Feder 54 festgeklinkt ist.
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Während dieser Bewegung läßt der Ansatz 58 eine solche Bewegung
des Steuerhebels 62 zu, daß die Flügel 66 sich unter dem Einfluß der Feder 64 (s.
F i g. 1 und 2) in die Schließstellung bewegen können.