DE1278186B

DE1278186B - Vorrichtung zum Anpressen der Gegendruckwalze an die Aufwickelrolle laengsgeschnittener Material-, insbesondere Papierbahnen

Info

Publication number: DE1278186B
Application number: DE1963V0025029
Authority: DE
Inventors: Gerhard Kloeber; Heino Richter
Original assignee: Planeta Druckmaschinenwerk AG
Current assignee: Planeta Druckmaschinenwerk AG
Priority date: 1963-12-13
Filing date: 1963-12-13
Publication date: 1968-09-19

Description

Vorrichtung zum Anpressen der Gegendruckwalze an die Aufwickelrolle längsgeschnittener Material-, insbesondere Papierbahnen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anpressen der Gegendruckwalze an die Aufwickelrolle längsgeschnittener Material-, insbesondere Papierbahnen, vorzugsweise an Rollenschneid- und Umwickelmaschinen, mit einem beweglichen Führungsschlitten, auf dem die Gegendruckwalze angeordnet ist, wobei die Aufwickelwelle freitragend gelagert und angetrieben ist und der Anpreßdruck auf beiden Seiten der Wickelrolle entsprechend ihrem unterschiedlichen Durchmesser sich selbsttätig gleichmäßig einstellt.
Die an Rollenschneid- und Umwickelmaschinen angeordneten Gegendruckwalzen haben den Zweck, durch ihren Druck gegen die sich aufwickelnde Rolle die Wickelhärte zu beeinflussen. Infolge des sich bei der Aufwicklung ständig vergrößernden Durchmessers der Aufwickelrolle muß der Mittenabstand zwischen der Gegendruckwalze und der Aufwickelrolle entsprechend zunehmen. Verschiedene Materialien sind aber seitenunterschiedlich in bezug auf Dicke, so daß eine gleichmäßige Wickelhärte, über die ganze Breite der Aufwickelrolle gehend, unterschiedliche Durchmesser, also ein Konischwerden zur Folge hat. Diese Tatsache erfordert es, daß die Aufwickelrolle oder die Gegendruckwalze oft aus ihrer an sich wünschenswerten achsparallelen Lage zueinander und unter Beibehaltung des entsprechenden Drucks abweichen muß.
Bekannt sind Vorrichtungen zum Anpressen der Gegendruckwalze für Tragwalzenrollen, bei denen zwischen die Lager der Gegendruckwalze und die freien Enden der die Gegendruckwalze entlastenden Zügen Federn geschaltet sind.
Weiterhin sind Vorrichtungen bekannt, bei denen die Gegendruckwalze um eine parallel zur Aufwickelachse verlaufende Achse schwenkbar, gegen die sich aufwickelnde Bahn federnd andrückbar und um eine zur Andrückkörperachse senkrechte Achse pendelbar angeordnet ist.
Bekannt sind auch Vorrichtungen, bei denen gegen eine feststehende Gegendruckwalze die auf Gleitlagern befindliche Aufwickelwalze gedrückt wird.
Einfache Zwischenschaltung von Federn ist bei den bekannten Vorrichtungen nur bei Tragwalzenrollern möglich. Dieses Prinzip ist nicht ohne weiteres auf das Prinzip der Achswickler übertragbar, da empfindliche Materialien nicht nach diesem Prinzip gewickelt werden können.
Vorrichtungen, bei denen die auf Gleitlagern befindliche Aufwickelwalze gegen die feststehende Gegendruckwalze gedrückt wird, haben den Nachteil, daß erstens große Massen bewegt werden müssen und zweitens auf Grund der Lageranordnung eine seitliche Korrektur nicht möglich ist.
Die anderen bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß es nicht möglich ist, mit einer Vorrichtung sowohl die Wickelhärte insgesamt zu beeinflussen, als auch eine gleichmäßige Wickelhärte über die gesamte Bahnbreite zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu finden, die es mit einfachen Mitteln ermöglicht, bei Achswicklern sowohl die Wickelhärte regulieren zu können als auch eine konstante Bahnspannung über die gesamte Materialbahnbreite auch bei verschiedenem Durchmesser zu erreichen.
Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Gegendruckwalze, über die die Materialbahn der Aufwickelrolle zugeführt wird, an einem Ende in einer Lagerwand pendelnd und am anderen Ende mit einem Einstellager verschiebbar in einer anderen Lagerwand des Führungsschlittens gelagert ist.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht nun darin, daß es dadurch, daß die Materialbahn über die Gegendruckwalze geführt und mit ihr gegen die Wickelwalze gepreßt wird, möglich ist, in der Materialbahn eine Spannung in Abhängigkeit von der Anpreßkraft der Gegendruckwalze an die Wickelwalze zu erzeugen und zugleich einen Ausgleich des über die Breite der Wickelrolle veränderten Durchmessers in bezug auf die Anpreßkraft und damit eine gleichbleibende regulierbare Wickelhärte über die gesamte Breite zu erreichen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit der Aufwickelrolle, F i g. 2 die Draufsicht auf die F i g. 1, jedoch ohne Messerwellen, F i g. 3 eine Draufsicht auf den Gelenkbügel in größerem Maßstab, F i g. 4 eine Seitenansicht von F i g. 3 auf das Einstellager und auf den Drehpunkt B in Richtung D.
Die Papier- bzw. Materialbahn 12 läuft über die Gegendruckwalze 1 und wird auf der Wickelrolle 13 aufgewickelt. Dabei drückt die Gegendruckwalze 1 ständig gegen die Wickelrollel3, wird jedoch entsprechend dem größer werdenden Durchmesser der Wickelrolle 13 gemeinsam mit der Schneideinrichtung 3,4 in den Lagerwänden 2, in fortbewegt. Von einem Hydraulik- oder Pneumatikkolben 5, der im Drehpunkt C der Traverse 6 angreift, wird der Druck über den Gelenkbügel, vorzugsweise bestehend aus der Lagerwand 2, der Traverse 6 mit den Drehpunkten A, B, C und dem Einstellager7, auf die Gegendruckwalze 1 übertragen. Am Drehpunkt B besitzt die Traverse 6 ein Langloch; bei größeren Druckkräften kann eine Gleiteinrichtung vorteilhafter sein, um die um den Drehpunkt auftretende, sehr geringfügige Schwenkbewegung der Traverse 6 auszugleichen. In der Lagerwand 2 ist die Gegendruckwalze 1 in unveränderlichem Abstand jedoch im Pendellagerl4 pendelnd gelagert, während an der Lagerwand 11 ein Einstellager 7 angeordnet ist, welches auf dem Lagerunterteil 15 und in den beiden Führungen 16 hin und her pendeln kann. Der Pendelbereich des Einstellagers 7 und die Lage des Pendelbereiches können mit den Stellschrauben 9 und 10 eingestellt werden.
Wird der Gegendruck für eine neue Wickelrolle 13 eingestellt, so drückt der Anschlag 8 zunächst gegen die Stellschraube 9, und dadurch kommt die an der Lagerwand 11 liegende Seite der Gegendruckwalze 1 zum Anliegen an die Wickelrolle 13. Durch weitere Fortbewegung des Hydraulik- oder Pneumatikkolbens 5 gegen die Traverse 6 werden die Lagerwände 2,11, die beliebig geführt sein können, nachgedrückt, wobei sich die Gegendruckwalze 1 im Einstellager 7 zurückbewegt, bis sie sich auf der gesamten Breite der Wickelrolle 13 gleichmäßig anlegt. Bei weiterem, gegebenenfalls auch veränderlichem Druck, wirkt sich dieser stets gleichmäßig auf die Wickel- rolle 13 aus, weil bei unterschiedlich werdendem Durchmesser auf beiden Seiten der Wickelrolle 13 die Gegendruckwalze 1 im Einstellbereich des Einstellagers 7 durch die Drehpunkte A, B und C zwischen den Stellschrauben 9 und 10 pendeln kann.
Der Druckausgleich erfolgt dann völlig selbsttätig.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Anpressen der Gegendruckwalze an die Aufwickelrolle längsgeschnittener Material-, insbesondere Papierbahnen, vorzugsweise an Rollenschneid- und Umwickelmaschinen, mit einem beweglichen Führungsschlitten, auf dem die Gegendruckwalze angeordnet ist, wobei die Aufwickelwelle frei tragend gelagert und angetrieben ist und der Anpreßdruck auf beiden Seiten der Wickelrolle entsprechend ihrem unterschiedlichen Durchmesser sich selbsttätig gleichmäßig einstellt, d a d u r c h g ekennzeichnet, daß die Gegendruckwalze (1), über die die Materialbahn der Aufwickelrolle zugeführt wird, an einem Ende in einer Lagerwand (2) pendelnd und am anderen Ende mit einem Einstellager (7) verschiebbar in einer anderen Lagerwand (11) des Führungsschlittens gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Angleichung der Winkellage der Gegendruckwalze (1) an den Aufbau der Wicklung durch Verschiebung des Einstellagers (7) ein in der Lagerwand (2) schwenkbar gelagerter, durch einen an sich bekannten Hydraulik- oder Pneumatikkolben (5) verstellbarer Hebel (6) mit dem Einstellager (7) gelenkig verbunden ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der maximale Pendelwinkel der Gegendruckwalze (1) durch eine oder zwei in der Nähe des Einstellagers (7) befindliche Stellschrauben (9, 10) einstellbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 136 180, 1 123 552 ; USA.-Patentschriften Nr. 2703 683, 2837293.