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Verfahren und Einrichtung zum Erstellen eines mehrstöckigen Bauwerks
durch Heben mehrerer an der Baustelle übereinanderliegend auf einer Unterlage fabrizierter
Deckenplatten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen eines mehrstöckigen
Bauwerks durch Heben mehrerer an der Baustelle übereinanderliegend auf einer Unterlage
fabrizierter Deckenplatten in vorbestimmte Stockwerklagen mit Hilfe von durch untenliegende
Pressen betätigbaren Hubrohren und von ortsfest bleibenden, nur durch die Deckenelemente
selbst geführten Abstützrohren und durch Fixieren der in die zugeordnete Stockwerklage
gehobenen Deckenplatten an vertikalen Stützen, wobei an den Hubstellen miteinander
in Flucht befindliche Tragkragen mit Öffnungen für den Durchtritt einer Stütze,
eines Hubrohres und eines Abstützrohres in die gestapelten Deckenplatten eingebaut
werden, sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Es sind Verfahren bekannt, wonach vorfabrizierte Deckenplatten mittels
zweier Hubstangen pro Stütze gehoben werden und zum Teil bis zu ihrer endgültigen
Festlegung mehrmals vorübergehend an vertikalen Stützen mittels Bolzen befestigt
werden, so daß eine Knickaussteifung der Stützen erreicht wird. Es erweist sich
dabei jedoch als nachteilig, daß die einzelnen Deckenplattenstapel auf eine Höhe
angehoben und vorübergehend befestigt werden, die zumindest bei der ersten Hubbewegung
nicht mit der endgültigen Höhenlage einer im Deckenstapel befindlichen Deckenplatte
übereinstimmt. Es müssen daher eine große Anzahl von Hubbewegungen durchgeführt
werden. Außerdem greifen die Hubmittel am obersten Ende der jeweiligen Stützenabschnitte
an, so daß die Beanspruchung der Stützen ungünstig ist.
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Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Decken von Bauwerken abwechselnd
durch Hubrohre stufenweise anzuheben und vorübergehend an eigenen Abstützrohren
zu fixieren, bei diesem Verfahren fehlen jedoch Bauwerksstützen und es werden auch
keine Deckenstapel angehoben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der
eingangs beschriebenen Art so vorzugehen, daß zuerst beim unteren Deckenstapel und
dann beim oberen Deckenstapel bei jedem Hubvorgang die jeweils unterste Deckenplatte
des Dekkenstapels in ihre endgültige Lage gebracht wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Erstellen eines
mehrstöckigen Bauwerks durch Heben mehrerer an der Baustelle übereinanderliegend
auf einer Unterlage fabrizierter Deckenplatten dadurch erreicht, daß nach Zweiteilung
des Deckenplattenstapels abwechselnd zuerst ein mehgere Platten umfassender oberer
Stapelteil in eine über der Stockwerklage der untersten zu hebenden Deckenplatte
des Stapels liegende Stockwerklage gehoben und vorübergehend an den Stützen fixiert
und dann der restliche untere, zu Beginn ebenfalls mehrere Deckenplatten umfassende
Stapelteil auf Stockwerkhöhe der untersten zu hebenden Platte gehoben und letztere
dort an den Stützen bleibend fixiert wird, wobei dieses abwechselnde Heben der Stapelteile
so lange fortgeführt wird, bis alle Platten des unteren Stapelteils in ihre Stockwerklage
gehoben und dort an den Stützen fixiert sind, worauf die Deckenplatten des oberen
Stapelteils in analoger Weise in ihre Stockwerklage gehoben und dort an den Stützen
fixiert werden.
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Die Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weist zweckmäßigerweise
eine Klinkenvorrichtung in einem von den Abstütz- bzw. Hubrohren abnehmbaren Gehäuse
für die schwenkbare Lagerung der Klinken auf, an welchem Anker für das vorübergehende
Aufhängen eines zu hebenden Teils der Deckenplatten an den Klinkenvorrichtungen
vorgesehen sind, wobei jedem Hubrohr eine Presse zugeordnet ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und der Einrichtung
zum Erstellen eines mehrstöckigen Bauwerks sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
An
Hand der beiliegenden Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens und
der Hubeinrichtung zur Durchführung des Verfahrens näher erläutert. Es zeigt F i
g. 1 die Draufsicht auf das Bauwerk nach dem Betonieren des Kellerbodens und Einsetzen
der Stützen, F i g. 2 einen Vertikalschnitt nach der Linie II-1l in F i g. 1, F
i g. 3 einen Querschnitt durch zwei überemanderliegend betonierte Deckenplatten
im Detail, F i g. 4 bis 9 im Vertikalschnitt analog F i g. 2 verschiedene Arbeitsphasen
des Bauverfahrens, F i g. 10 in schematischer Darstellung alle an einer Hubstelle
aufeinanderfolgend vorkommenden Arbeitsphasen beim Heben der Decken eines Bauwerks
mit 6 Decken, F i g. 11 einen Vertikalschnitt durch die Abstützstelle einer Deckenplatte
an einer Stütze in größerer Darstellung, F i g. 12 und 13 in größerer Darstellung
einen Vertikalschnitt analog F i g. 5 bzw. 9, F i g.14 im Vertikalschnitt eine Variante
der in den F i g. 12 und 13 gezeigten Pressenanordnung im Detail, F i g. 15 einen
Vertikalschnitt einer an einem Rohr abgestützten Klinkenvorrichtung mit daran aufgehängter
Decke, F i g.16 einen Querschnitt der Klinkenvorrichtung nach der Linie XVI-XVI
in F i g. 15 und F i g. 17 die ersten Arbeitsphasen einer Variante des in F i g.
10 veranschaulichten Hebeverfahrens. Bei der Erstellung eines 6 Decken aufweisenden
Bauwerks wird gemäß Zeichnung wie folgt vorgegangen: Nach Vorbereitung des Baugrundes
werden in den gewünschten Stützabständen die Fundamente 1 für die durch I-Träger
gebildeten Stützen 2 betoniert. In den Fundamenten 1 sind Ausnehmungen 1 a angeordnet,
die größer gehalten sind, als dies für das Einsetzen der Stützen 2 erforderlich
wäre. über den Fundamenten 1 wird anschließend der Kellerboden 3 betoniert, wobei
im Bereich der Stützen 2 eine Aussparung 3 a im Kellerboden 3 belassen wird (F i
g.1, 2). Anschließend werden unter Zwischenlage von geeigneten Trennschichten
4 (F i g. 3) z. B. aus Kunststoff, Papier od. dgl. die sechs Betondecken
5 a, 5 b,
5 c, 5 d, 5 e und 5 f hergestellt, wobei zugleich
an den durch die Stützen 2 festgelegten Hubstellen miteinander in Flucht befindliche
Tragkragen 6 in die Decken einbetoniert . werden. Diese Tragkragen 6 weisen je eine
zentral angeordnete Öffnung 7 für den Durchtritt der Stütze 2 und beiderseits dieser
öffnung 7 eine weitere Öffnung 8 für den Durchtritt eines Abstütz- bzw. Hubrohres
9 bzw. 10 (F i g. 11, 12 und 15) auf. Die Hub- und Abstützrohre 10 und 9 sind beim
Ausführungsbeispiel aus je drei Rohrabschnitten zusammengesetzt, was ihre Handhabung
erleichtert. Außerdem sind diese Rohre mit zwei einander diametral gegenüberliegenden
Reihen von in gleichen Abständen übereinanderliegenden zapfenartigen Nocken 11 versehen.
Zum Zusammenwirken mit diesen Nocken 11 sind dem Abstützrohr 9 und dem Hubrohr 10
je eine Klinkenvorrichtung 12 zugeordnet. Jede Klinkenvorrichtung 12 hat ein Gehäuse
13, in welchem mittels Querzapfen 14 zwei Gruppen von je drei übereinanderliegenden
Klinken 15 schwenkbar gelagert sind. Jede Klinke 15 weist einen aus dem Gehäuse
13 herausragenden, mit einem Gewicht versehenen Hebel 16 auf, der die Klinke 15
gegen das Hub- bzw. Abstützrohr drückt und sie in Eingriffslage mit den Nocken 11
des zugeordneten Rohres 9 bzw. 10 zu schwenken sucht. Das Gehäuse 13 kann
bei außer Eingriff gehaltenen Klinken 15 axial vom jeweiligen Rohr abgezogen werden.
Wie aus F i g. 15 ersichtlich ist, sind die gegenseitigen Abstände der drei übereinanderliegenden
Klinken 15 kleiner als der gegenseitige Abstand der Nocken 11.
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Die zu hebenden Decken 5 a bis 5 f können sowohl direkt
auf den Klinkenvorrichtungen 12 abgestützt oder an diesen Klinkenvorrichtungen aufgehängt
werden. Zum letztgenannten Zweck (F i g. 15) ist jedes Gehäuse 13 der Klinkenvorrichtung
mit vier vertikal durchgehenden öffnungen versehen, durch welche je ein als Hammerkopfschraube
ausgebildeter Anker 17 greift. Diese Hammerkopfschrauben sind außerdem durch entsprechende
Öffnungen im Tragkragen 6 der jeweils aufzuhängenden Decken (in F i g. 15 nur die
Decke 5 f) hindurchgeführt. Der oben aus dem Gehäuse 13 herausragende Gewindeteil
der Hammerkopfschraube ist (bei Bedarf unter Zwischenlage einer Distanzhülse 18
wie in F i g. 15 gezeigt) mittels Muttern 19 am Gehäuse 13 abgestützt. Die Öffnungen
im Tragkragen 6 besitzen einen dem Kopf der Hammerkopfschrauben angepaßten recht
eckförmigen Querschnitt, so daß der Schraubenkopf in einer bestimmten Drehlage durch
diese Öffnungen durchtreten, nach erfolgtem Verdrehen der Hammerkopfschraube dagegen
nicht mehr nach oben aus der Tragkragenöffnung herausgezogen werden kann, wobei
jeweils die unterste Decke des aufzuhängenden Deckenstapels angeschlossen wird.
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Während die durch die Tragkragen 6 der Decken gesteckten Abstützrohre
9 direkt auf den Fundamenten 1 stehen, werden die Hubrohre 10 auf hydraulischen
Pressen 20 abgestützt, die in die entsprechend erweiterten Ausnehmungen 1 a der
Fundamente eingesetzt werden. Bei der in F i g. 12 und 13 gezeigten Ausführung werden
die Pressen 20 mit oberliegendem Stempel angeordnet, so daß die Hubrohre 10 direkt
auf diesen Stempel zu stehen kommen. Für die Druckölzufuhr zu den Pressen 20 sind
diese mit einem vertikal angeordneten Anschlußrohr 21 versehen, das aus mehreren
Teilrohren zusammengesetzt ist und das innerhalb einer Ausnehmung der Stütze 2 nach
oben führt und mit einem oberen (F i g.12) und einem unteren (F i g.13) Anschluß
für einen Druckölschlauch 22 versehen ist. Die Druckölschläuche der hydraulischen
Pressen 20 führen zweckmäßig zu einer gemeinsamen, motorgetriebenen Pumpe (nicht
gezeichnet), die mittels eines geeigneten außerhalb des Baugrundrisses angeordneten
Steuergerätes reguliert werden kann. Mittels des als Griff dienenden Anschlußrohres
21 kann die Presse 20 nach dem Betonieren der Decken in der Ausnehmung 1 a des Fundaments
nach unten geführt und dort in ihre Arbeitslage geschwenkt werden. Wie F i g. 14
zeigt, ist es auch möglich, die Presse 20 mit unterliegendem Stempel zu verwenden.
Die Presse ist in diesem Fall in ein in das Fundament 1 einbetoniertes Schutzrohr
23 eingesetzt und ragt mit ihrem oberen Teil über dieses hinaus. Ein Druckölschlauch
24 ist hier in der Arbeitsphase nach F i g.12 durch das sich auf dem Pressenkörper
abstützende Hubrohr 10 hindurch nach oben geführt, während er in der Arbeitsphase
nach F i g.13 seitlich am Pressenkörper
angeschlossen werden kann,
wie dies mit gestrichelten Linien in F i g. 14 angedeutet ist.
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Das Heben der sechs übereinanderliegend betohierten Decken
5 a bis 5 f (F i g. 4) geht wie folgt vor sich: Nach dem Einsetzen
der Pressen 20 und der Abstütz- und Hubrohre 9 bzw. 10 werden auf diese Rohre von
oben her die Klinkenvorrichtungen 12
aufgesetzt. Mittels der Anker 17 werden
dann die drei oberen Deckenplatten 5 f, 5 e und 5 d an die Klinkenvorrichtungen
12 angehängt. Während der nun folgenden ersten Hubschritte wird die der Speisung
der Pressen 20 dienende Pumpe außerhalb des Gebäudegrundrisses angeordnet.
Nun wird der obere, an den Klinkenvorrichtungen 12 hängende Decken-9tapel
5 f, 5 e und 5 d auf die Höhe der zweiten Geschoßdecke gehoben. Dabei wird
so vorgegangen, daß die Stempel der Pressen 20 um ihren vorbestimmten, nur wenige
Zentimeter betragenden Hub gehoben werden. Dadurch werden die Hubrohre 10 und mit
ihnen die an diesen Hubrohren eingeklinkten, den genannten Deckenstapel tragenden
Klinkenvorrichtungen 12 um den Betrag des Stempelhubes hochgedrückt. Dann werden
die Pressenstempel wieder in die Ausgangslage abgesenkt. Durch ihr Eigengewicht
werden die Hubrohre 10 gleichzeitig in ihre Ausgangslage abgesenkt. Wie aus F i
g. 15 ersichtlich" gestatten die Klinkenvon-ichtungen 12 ohne weiteres ein solches
Absenken der Hubrohre 10, da die Klinken 15 nur bei sich aufwärtsbewegendem
Hubrohr bzw. bei abwärts belasteter Klinkenvorrichtung und ortsfest bleibendem Hubrohr
zur Wirkung kommen können. Die sich nach unten bewegenden Hubrohre 10 geben
demzufolge die Klinkenvorrichtungen 12 frei. Die ortsfest bleibenden Abstützrohre
9 mit ihren Nocken 11 verhindern dabei ein Absinken der mit dem Deckenstapel
5 f, 5 e und 5 d
belasteten Klinkenvorrichtungen 12, indem die den
kleinsten Abstand von den nächst unteren Nocken 11 aufweisenden Klinken 15 mit diesen
Nocken in Lingriff kommen und so den ganzen gehobenen Deckenstapel vorübergehend
an den Abstützrohren 9 abstützen. Anschließend werden die Hubrohre 10
mittels
der Pressen 20 erneut um den Hub der letzteren gehoben. Dabei kommen wiederum die
den geringsten Abstand über den nächstunteren Nocken 11 der Hubrohre besitzenden
Klinken 15 der Klinkenvorrichtungen 12 mit diesen Nocken in Eingriff, so
daß die Deckenplatten 5 f, 5 e und 5 d zusammen mit den Klinkenvorrichtungen
12 und den Hubrohren 10 um den Pressenhub gehoben werden. Dieses abwechselnde Heben
des Deckenstapels aus den Deckenplatten 5 f, 5 e und 5 d, Absenken
der Hubrohre bei vorübergehendem Abstützen des Stapels an den Abstützrohren und
erneutes Heben des Stapels wird so lange fortgeführt, bis die Deckenplatten
5 f, 5 e und 5 d die der Endhöhe der zweiten Stock-Werksdecke entsprechende
Lage (F i g. 6) einnehmen. lx dieser Lage wird der gehobene Deckenstapel vorübergehend
an den Stützen 2 abgestützt, indem unter der untersten Deckenplatte 5 d dieses
Stapels Laschen 25 mittels Bolzen 26 an den Stützen 2 vorübergehend befestigt werden
(F i g. 11). Nach dem anschließenden Absenken der Hubrohre 10 ruhen die Deckenplatten
5 f, 5 e und 5 d ausschließlich auf den Laschen 25. Nun werden
die Klinkenvorrichtungen 12 nach Lösen der Muttern 19 und der Hammerkopfschrauben
von dem angehobenen Deckenstapel gelöst und nach oben von den Hub- und Abstützrohren
abgenommen. Dabei müssen die Klinken 15 durch Nachobendrücken der Hebel
16 außer Eingriff mit den Nocken 11 gehalten werden. Dann werden die
beiden oberen Abschnitte der Hub- und Abstützrohre so weit von den unteren Rohrabschnitten
abgehoben, daß die Klinkenvorrichtungen 12 zwischen den beiden Deckenstapeln wieder
auf die zugeordneten Rohre aufgesetzt werden können, worauf die Rohrabschnitte wieder
zusammengesteckt werden. Anschließend werden die Klinkenvorrichtungen 12 in der
vorangehend beschriebenen Weise mittels der Anker 17 mit den Deckenplatten
5 a, 5 b und 5 c des auf dem Kellerboden 3 verbliebenen Stapels verbunden
(F i g. 7), worauf dieser Stapel durch schrittweises Heben der Hubrohre 10, vorübergehendes
Abstützen des Deckenstapels an den Abstützrohren bei gleichzeitigem Absenken der
Hubrohre und erneutes Heben der Hubrohre auf die Endhöhe der ersten Stockwerksdecke
gehoben wird (F i g. 8). Dann wird dieser untere Deckenstapel mittels der in F i
g. 11 gezeichneten Laschen 25 und Bolzen 26 an den Stützen 2 abgestützt. Da die
unterste Deckenplatte 5 a sich nun in ihrer Endlage befindet und somit die Abstützung
dieser Decke an den Stützen 2 endgültig erfolgen kann, werden die Laschen
25 an den Tragkragen 6 der Deckenplatte 5 a angeschweißt. Nun werden die
Druckölschläuche 22 von den oberen Anschlußstellen der Anschlußrohre 21 abgenommen
und am untersten Teil derselben wieder angeschlossen. Die überstehenden Teile der
Anschlußrohre 21 können entfernt werden (F i g. 13). Pumpe und Steuergerät bleiben
aus Sicherheitsgründen zweckmäßig außerhalb des Gebäudegrundrisses. Nun werden die
Klinkenvorrichtungen 12 vom unteren Dekkenstapel gelöst und auf den Abstütz-
und Hubrohren 9 bzw. 10 bis zum Anschlag am oberen Deckenstapel hochgeschoben
(F i g. 9). Um die Decken weiter heben zu können, müssen nun, wie aus F i g. 9 ersichtlich
ist, die Abstütz- und Hubrohre verlängert werden. Zu diesem Zweck werden diese Rohre
z. B. um eine Rohrabschnittlänge gehoben, wonach unten Hilfsrohrabschnitte 9 a und
10a eingesetzt werden. Diese Hilfsrohrabschnitte sind glattwandig und besitzen keine
Nocken. Die Anschlußstellen der Rohrabschnitte sind zur Erhöhung der Knickfestigkeit
vorteilhaft mit geeigneten Führungen versehen, die jedoch bei genügend starken Rohren
weggelassen sein können. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, sämtliche Rohrabschnitte
(auch jene der Abstütz- und Hubrohre 9 und 10) in einer Länge von
etwa 2 bis 2,5 m vorzusehen.
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Aus der genannten Stellung der Deckenstapel (e in F i g. 10) wird
nun der obere Stapel, bestehend aus den Deckenplatten 5 f, 5 e und
5 d, wie vorangehend beschrieben, um eine weitere Stockwerkshöhe stufenweise
in die in F i g. 10 bei f gezeigte Lage gehoben und vorübergehend mittels Laschen
25 und Bolzen 26 an den Stützen 2 abgestützt. Anschließend werden die Klinkenvorrichtungen
12 ausgeklinkt und auf ihren Rohren nach unten auf den unteren Stapel geschoben
und dort mittels der Hammerkopfschrauben mit den beiden oberen Decken
5 c und 5 b verbunden (Stellung g in F i g. 10). Dann werden diese
beiden Decken 5 c und 5 b in der beschriebenen Art schrittweise auf
die Endhöhe der zweiten Stockwerksdecke 5 b gehoben (Stellung h in
F i g. 10), und dort mittels Laschen 25 und Bolzen 26 an den Stützen
2
befestigt. Die Laschen 25 werden dabei an den Tragkragen 6 der sich in ihrer Endlage
befindlichen Decke 5 b festgeschweißt. Nun werden die Klinkenvorrichtungen
12 wieder ausgeklinkt und auf ihren Rohren nach oben bis zum Anschlag am oberen
Deckenstapel geschoben (Stellung i in F i g. 10) und wieder eingeklinkt. Andererseits
werden die Abstütz-und Hubrohre 9 und 10 um die Höhe eines Rohrabschnittes gehoben,
während unten weitere Hilfsrohrabschnitte 9 a und 10 a eingesetzt
werden. Dann wird der obere Deckenstapel in der beschriebenen Art schrittweise um
eine weitere Stockwerkshöhe gehoben (Stellung k in F i g. 10), und mittels Laschen
25 und Bolzen 26 an den Stützen 2 abgestützt. Die Laschen 25
werden dabei an den Tragkragen 6 der Deckenplatte 5 d festgeschweißt. Anschließend
werden die Klinkenvorrichtungen 12 wieder ausgeklinkt und auf ihren Rohren nach
unten auf den auf zweiter Stockwerkshöhe verbliebenen Deckenstapel (Dekkenplatten
5 b und 5 c) aufgesetzt. Die Klinkenvorrichtungen 12 werden mittels der Hammerkopfschrauben
mit der oberen Deckenplatte 5 c dieses Reststapels verbunden (Stellung l in F i
g. 10). Dann wird diese Deckenplatte 5 c in der beschriebenen Art schrittweise auf
ihre Endhöhe (Stellung m in F i g.10) gebracht und mittels Laschen 25 und Bolzen
26 an den Stützen 2 endgültig befestigt. Anschließend werden die Abstütz- und Hubrohre
9 und 10 um eine weitere Rohrabschnittlänge gehoben, während unten ein weiterer
Satz Hilfsrohrabschnitte 9 a bzw. 10 a eingesetzt wird. Andererseits werden die
Klinkenvorrichtungen 12 durch vorübergehendes Auseinanderschieben zweier Rohrabschnitte
in der vorangehend beschriebenen Weise von den Rohren abgenommen und über dem oberen
Deckenstapel wieder auf die Hub- und Abstützrohre aufgesetzt (Stellung n in F i
g. 10). Nun werden die beiden oberen Deckenplatten 5 f und 5 e mittels der Hammerkopfschrauben
in der beschriebenen Weise an den Klinkenvorrichtungen 12 befestigt und anschließend
schrittweise um eine weitere Stockwerkshöhe gehoben (Stellung o in F i g. 10). Die
beiden Decken 5 e und 5 f werden dort mittels Laschen 25 und Bolzen
26 an den Stützen 2 abgestützt, wobei diese Laschen 25 zur endgültigen Verankerung
der Dekkenplatte 5 e an den Tragkragen 6 der letzteren festgeschweißt werden. Dann
werden die Hammerkopfschrauben der Klinkenvorrichtungen 12 aus den Tragkragen 6
der Deckenplatte 5 e gelöst und unter Verbindung der Klinkenvorrichtungen 12 mit
der obersten Deckenplatte 5 f an den Tragkragen 6 der letzteren wieder verankert.
Anschließend wird diese oberste Deckenplatte 5 f in der vorangehend beschriebenen
Art schrittweise in ihre Endlage gehoben (Stellung p in F i g. 10), womit der Hebevorgang
beendet ist. Nach dem endgültigen Verankern dieser Deckenplatte 5 f an den Stützen
2 durch Anschweißen von Laschen 25 an den Tragkragen 6 dieser Decke werden die Klinkenvorrichtungen
12 abgenommen und sämtliche Abstütz- und Hubrohre sowie die Hilfsrohrabschnitte
entfernt. Nun können auch die Pressen 20 aus ihren Fundamentvertiefungen herausgenommen
werden und das Bauwerk ist zum Einbau der übrigen Elemente wie Fassade, Zwischenwände
u. dgl. bereit.
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Der vorangehend beschriebene Hebevorgang kann auch mit weniger oder
mit mehr als sechs Decken durchgeführt werden. Durch die Unterteilung der zum schrittweisen
Heben und vorübergehenden Abstützung der Decken erforderlichen Rohre in eine Mehrzahl
von Abschnitten gleicher Länge ist nicht nur die Handhabung dieser Rohre einfach,
sondern auch der Wechsel der Klinkenvorrichtungen, wie er beim beschriebenen Beispiel
zwischen den in F i g. 10 dargestellten Stellungen b und c bzw.
m und n erforderlich ist, kann mit wenig Aufwand rasch und einfach durchgeführt
werden. Das jeweils notwendige Heben der oberen Rohrabschnitte (zum Wechseln der
Klinkenvorrichtungen 12 und zum Einsetzen der Hilfsrohrabschnitte 9 a und
10 a) erfolgt zweckmäßig mittels Flaschenzügen.
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Im Gegensatz zum vorangehend beschriebenen Beispiel müssen bei der
in F i g.17 gezeigten Variante die Klinkenvorrichtungen 12 nicht von der Oberseite
nach der Unterseite der Deckenstapelteile hin (und umgekehrt) gewechselt werden,
sondern können dauernd über dem oberen Deckenstapel auf den Abstütz- und Hubrohren
9 und 10 verbleiben. Es sind in diesem Fall als Hammerkopfschrauben ausgebildete
Anker 17 a von geeigneter Länge mit entsprechenden der Führung dienenden (aufsetz-
und wegnehmbaren) Verlängerungen vorgesehen. Um die meist weit über die Klinkenvorrichtungen
12 hinaus nach oben ragenden Anker 17 a seitlich zu führen, ist ein vorübergehend
in geeigneter Höhe an den Stützen 2 fixierbarer Rahmen 27 vorgesehen. Die Anordnung
der Pressen 20 bzw. der Drucköl-Schlauchanschlüsse entspricht bei diesem Beispiel
jener nach F i g. 14. Beim Heben der Deckenplatten 5 a bis 5 f
aus
ihrer Ausgangslage (F i g. 17 a) werden die Hammerkopfschrauben (analog dem Schritt
nach F i g. 10 a) am Tragkragen 6 der Deckenplatte 5 d eingehängt, wonach der obere
Deckenstapel, bestehend aus den Deckenplatten 5 d, 5 e und 5 f etwas
über die erste Stockwerkslage (F i g. 17 b) gehoben und dort vorübergehend an den
Stützen 2 abgestützt wird. Dann werden die Anker 17 a von den Klinkenvorrichtungen
12 gelöst (Lösen der Muttern 19 und Entfernen der Distanzhülsen 18 gemäß F i g.
15) und so weit abgesenkt, daß sie am Tragkragen 6 der untersten Deckenplatte 5
a wieder eingehängt werden können (F i g. 17 c). Anschließend wird der untere Deckenstapel
(Deckenplatten 5 a, 5 b und 5 c) auf die Höhe des ersten Stockwerks
gehoben und die unterste Deckenplatte 5 a dort endgültig an den Stützen 2 befestigt
(F i g. 17 d). Nach erneutem Lösen der Hammerkopfschrauben und Einhängen derselben
an der untersten Deckenplatte 5 d des oberen Dekkenstapels (F i g. 17 e) wird der
letztere über die Höhe des zweiten Stockwerks gehoben (F i g. 17 f) und dort vorübergehend
an den Stützen 2 abgestützt. Die Druckölzufuhr erfolgt dabei über den unteren, seitlich
an der Presse vorgesehenen Anschluß. Das weitere Heben der Decken bis in ihre endgültige
Lage erfolgt analog, wobei ohne weiteres ersichtlich ist, daß zufolge der langen
Anker 17 a ein Wechsel der Klinkenvorrichtungen 12 von der Oberseite nach der Unterseite
der Deckenstapel und umgekehrt nicht mehr erforderlich ist. Die Klinkenvorrichtungen
12 wirken bei dieser Variante in günstiger Weise stets als Zuganker.