DE1278026B - Huelle fuer Kernbrennstoffelemente - Google Patents
Huelle fuer KernbrennstoffelementeInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
G21c
Deutsche Kl.: 21g-21/20
Nummer: 1278 026
Aktenzeichen: P 12 78 026.6-33 (C 30506)
Anmeldetag: 22. Juli 1963
Auslegetag: 19. September 1968
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hülle für Kernbrennstoffelemente aus einem Rohr, auf dessen
Außenseite gegeneinandergewinkelte Scharen von Rippen angeordnet sind, die gemeinsam mit dem
Rohr nach außen offene Einzelkanäle für die Zirkulation eines die Hülle umströmenden Wärmeübertragungsmediums
begrenzen.
Brennstoffelementhüllen dieser Art sind in der französischen Zusatzpatentschrift 77 374 (Zusatz zur
französischen Patentschrift 1 218 482) sowie in den französischen Patentschriften 1280088 und 1291702
beschrieben. Alle diese bekannten Hüllen bestehen aus einem Rohr, dessen innerer Hohlraum von einem
zylindrischen Brennstoffstab ausgefüllt wird und das außen von einem Kühlmedium umströmt wird, das
durch die von der Außenwand des Rohres ausgehenden Rippen in eine Vielzahl von parallelen Teilströmen
aufgeteilt wird. Dabei gibt es für die Anordnung der einzelnen Rippen die verschiedensten
Möglichkeiten. Sie können sowohl eben ausgebildet ao sein als auch schraubenlinienförmig verlaufen. Immer
aber gehen sie von der Außenwandung des Rohres aus und erstrecken sich bis zu einer gedachten Hüllfläche
in Form eines zu dem Rohr koaxialen Zylinders nach außen.
Diese bekannten Brennstoffelementhüllen haben sich im praktischen Betrieb an sich durchaus bewährt.
Es ergeben sich jedoch gewisse Schwierigkeiten bei der Erzielung besonders hoher Reaktorleistungen,
die mit der Abgabe besonders großer Wärmemengen durch die einzelnen Brennstoffelemente
verbunden sind. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei den dann erforderlichen, relativ hohen
Betriebstemperaturen für die Brennstoffelemente eine allmähliche Fließverformung des Hüllenmaterials an
der Übergangsstelle zwischen dem Rohr und den Rippen unter dem kombinierten Einfluß der Betriebstemperatur
und auf die Rippen einwirkender Biegemomente auftritt. Diese Erscheinung zwingt dazu, als Material für die Herstellung der Elementhüllen
Metalle zu verwenden, die auch bei hohen Betriebstemperaturen eine gute Formbeständigkeit
aufweisen, um einer unerwünschten Verformung der Rippen zu begegnen. Nun weisen jedoch Metalle mit
diesen mechanischen Eigenschaften meist auch ein hohes Absorptionsvermögen für Neutronen auf, was
ihren Einsatz im aktiven Teil eines Kernreaktors · unerwünscht macht, da eine gesteigerte Neutronenabsorption
den Wirkungsgrad des Kernreaktors vermindert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hülle für Kernbrennstoffelemente anzugeben,
Hülle für Kernbrennstoffelemente
Anmelder:
Commissariat ä !'Energie Atomique, Paris
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Beetz
und Dipl.-Ing. K. Lamprecht, Patentanwälte,
8000 München 22, Steinsdorfstr. 10
Als Erfinder benannt:
Jacques Pelce,
Jacques Pelce,
Fontenay-aux-Roses, Seine-et-Oise;
Paul Delpeyroux, Orsay, Seine-et-Oise
(Frankreich)
Paul Delpeyroux, Orsay, Seine-et-Oise
(Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 24. Juli 1962 (904 969)
deren Form zu einer geringeren Belastung des Rippengrundes an der Übergangsstelle zwischen dem
Hüllenrohr und den Rippen durch die kombinierte Einwirkung von Temperatur und äußeren Biegemomenten
führt.
Diese Aufgabe wird — ausgehend von einer Hülle der eingangs erwähnten Art — dadurch gelöst, daß
die zu beiden Seiten jeder Rippe liegenden Einzelkanäle unterschiedlich tief in das Rohr eingeschnitten
sind.
Das eine erfindungsgemäß ausgebildete Hülle im praktischen Einsatz im Kernreaktor umströmende
Kühlmittel wird also an der Außenseite der Hülle in Einzelkanälen geführt, die sich durch ihren Querschnitt
und insbesondere durch ihre Tiefe von den benachbarten Einzelkanälen unterscheiden. Dabei
ergeben sich für die thermische und mechanische Belastung der Übergangsstelle zwischen den Rippen
und dem Rohr der Hülle grundsätzlich andere Verhältnisse als bei den bisher bekannten Hüllen, was
insbesondere auch gegenüber solchen Hüllen gilt, bei denen, wie etwa bei den Kernbrennstoffelementen
nach der belgischen Patentschrift 558 588 oder den Wärmetauschern nach der französischen Patentschrift
1255 917 oder der britischen Patentschrift 732 468, Rippen vorhanden sind, die unterschiedlich
weit m den Strom eines an der Außenseite der
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Brennstoffelementhülle bzw. des Wärmetauschers vorbeistreichenden Mediums hineinreichen. Bei allen
diesen Hüllen bzw. Wärmetauschern gehen nämlich die verschiedenen Rippen, soweit sie unmittelbar mit
dem inneren Rohr in Verbindung stehen, jeweils von Stellen aus, die einen gleichen Abstand zur Rohrachse
aufweisen und dementsprechend gleicher thermischer Belastung unterliegen, so daß die oben
erwähnten Vorsichtsmaßregeln zur Verhütung unerwünschter Fließerscheinungen auch bei diesen
Brennstoffelementhüllen bzw. Wärmetauschern erforderlich sind. Ebensowenig steht die der französischen
Zusatzpatentschrift 54 921 zu der französischen Patentschrift 923 175 zu entnehmende Möglichkeit, auf
die Hohlanode einer Senderöhre aufgesetzte, quer zu deren Achse verlaufende Ringscheiben durch randseitig
mehr oder weniger tief in die Scheiben eingeschnittene Schlitze in ihrer Oberfläche zu vergrößern,
mit dem Grundgedanken der Erfindung, eine thermische Entlastung der Übergangsstelle zwischen
einem inneren Rohr und äußeren Kühlrippen zu erreichen, indem man unterschiedlich tief in das Rohr
eingeschnittene Kanäle vorsieht, in Verbindung, da auch bei dieser Kühlvorrichtung die Verbindung
zwischen den äußeren Ringscheiben und dem inneren Rohr stets an Stellen erfolgt, die einen gleichen Abstand
von der Rohrachse aufweisen, also ebenfalls thermisch in gleicher Weise beansprucht werden.
Das Grundprinzip der Erfindung läßt sich im übrigen in der Weise weiter ausgestalten, daß man nicht
nur die Tiefe benachbarter Einzelkanäle unterschiedlich wählt, sondern daneben auch der lichten Weite
benachbarter Einzelkanäle und gegebenenfalls der Wandstärke benachbarter Rippen unterschiedliche
Dimensionen gibt. Für die Rippen selbst empfiehlt sich dabei ein trapezförmiger Querschnitt.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung soll nunmehr unter Bezugnahme auf die Zeichnung etwas
näher auf die Temperaturverhältnisse an der Übergangsstelle zwischen dem Rohr und den damit verbundenen
Rippen einerseits bei einer Kernbrennstoffelementhülle bisheriger Bauart und andererseits bei
einer Kernbrennstoffelementhülle gemäß der Erfindung eingegangen werden. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch eine bisher übliche Hülle,
Fig. 2 und 3 entsprechende Querschnitte durch zwei Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen
Hülle und
Fig.4 eine perspektivische Gesamtansicht einer
erfindungsgemäßen Hülle.
Bei der in Fig. 1 in Form eines senkrecht zur Längsrichtung der Rippen verlaufenden Schnittes
dargestellten bekannten Hülle lassen sich die Ausbildung der Rippen und der zwischen ihnen liegenden
Einzelkanäle ebenso wie die thermischen Verhältnisse durch die Angabe einer Reihe von Parametern
charakterisieren, zu denen die Wanddicke e des Rohres 1, die Höhe A der Rippen 2, die Wandstärke^
der Rippen2, die lichte Weite« der zwisehen
den Rippen 2 liegenden Kanäle und der Durchmesser D0 des Rohres 1 gehören, der gleichzeitig den
Durchmesser des als zylindrischer Stab ausgebildeten Brennstoffelementes und damit der eigentlichen
Wärmequelle darstellt.
Die Schnittdarstellung der Fi g. 2 durch eine erfindungsgemäße
Brennstoffelementhülle zeigt die gleichen Parameter, wobei lediglich an die Stelle der
Rippenhöhe A und der Rohrdicke e jeweils zwei Größen treten, nämlich eine größte Kanaltiefe A1 und
eine kleinste Kanaltiefe A2, denen jeweils eine kleinste
Rohrdicke e und eine größte Rohrdicke e2 entsprechen.
Nun läßt sich rechnerisch zeigen und experimentell nachweisen, daß sich für jedes bekannte Hüllenprofil
entsprechend der Darstellung in F i g. 1 eine unendlich große Anzahl von äquivalenten Profilen für
erfindungsgemäße Hüllen nach F i g. 2 angeben läßt, die jeweils ein gleiches Betriebsverhalten hinsichtlich
des Wärmeaustauschkoeffizienten und des aerodynamischen Strömungsverlustfaktors zeigen. Dabei
gilt für zwei Profile mit gleicher lichter Weite α der Kanäle und gleicher Stärke β der Rippen 2 sowie
gleicher kleinster Rohrdicke e die Beziehung:
A-, + A0 2 e + Dn
2A
(e + e2) + D0
Die Voraussetzung gleicher Betriebseigenschaften zweier Profile bedeutet, daß die höchste Temperatur
der Hüllen am Punkt α ihrer inneren Rohroberfläche in beiden Fällen die gleiche ist. Durch die von außen
wirkende Kühlung der Hülle ergibt sich ein Temperaturabfall zuerst quer durch das Rohrl und dann
entlang den Rippen 2, wobei bereits im Punkt b, der bei der bekannten Hülle dem Rippengrund entspricht,
eine wesentlich niedrigere Temperatur herrscht als im Punkt α an der inneren Rohrwandung. Bei der
erfindungsgemäßen Hülle nach Fig.2 tritt an die Stelle des Punktes b als mechanisch interessierender
Punkt der Punkt c, an dem die Temperatur nicht nur erheblich niedriger liegt als am Punkt a, sondern
auch wesentlich niedriger ist als am Punkt b in Fig. 1. Liegt beispielsweise die Temperaturdifferenz
zwischen dem Kernbrennstoffelement und dem seine Hülle außen umströmenden Kühlgas in der Größenordnung
von 100° C, so beträgt der Temperaturunterschied zwischen den Punkten α und b in F i g. 1
etwa 10° C, während der Unterschied zwischen den Punkten α und c in Fig. 2 20° C übersteigt. Es
herrscht also im Fußbereich der Rippen bei der erfindungsgemäß gestalteten Hülle eine wesentlich geringere
Temperatur als bei den bekannten Hüllen, und dementsprechend wird auch die kombinierte thermische
und mechanische Belastung der Übergangsstelle zwischen Rippen und Rohr bei der erfindungsgemäß
ausgebildeten Hülle wesentlich geringer.
Zur Verdeutlichung der erfindungsgemäß erzielbaren Vorteile seien die Ergebnisse praktischer Versuche
angegeben, die mit erfindungsgemäß entsprechend Fig. 2 ausgebildeten Brennstoffelementhüllen
angestellt wurden, bei denen die größte Kanaltiefe A1 jeweils 7 mm und die kleinste Kanaltiefe A2 im einen
Fall 6,31 mm und im anderen Fall 5,65 mm betrug. Setzt man dabei den Wert der größten Beanspruchung
bei der bekannten Hülle nach F i g. 1 im Punkt b als Einheit an, so ergeben sich für die entsprechenden
Beanspruchungen im Punkt c bei den erfindungsgemäß gestalteten Hüllen im ersten Fall ein Wert
von 0,87 und im zweiten Fall ein Wert von 0,64. Setzt man weiter die Verbiegung der Rippen durch
das Fließen des Materials in der am stärksten belasteten Zone innerhalb einer vorgegebenen Zeit bei
der Hülle nach Fig. 1 wieder als Einheit an, so ergibt sich für die entsprechenden Verbiegungen bei
den erfindungsgemäß nach F i g. 2 gestalteten Hüllen
ein Wert von 0,8 bzw. von 0,5, wobei die Temperaturerniedrigung in der beanspruchten Zone noch
nicht berücksichtigt ist, die sich auf etwa 10 bzw. 20° C beläuft und ebenfalls zu einer Verringerung
der Fließverformung führt.
Diese Temperaturerniedrigung führt zu zwei Verbesserungen. Man kann nämlich einerseits die Temperatur
am heißesten Punkt der Hülle um einen etwa entsprechenden Betrag erhöhen, und zum anderen
kann man eine Vergrößerung des Wärmeaustauschkoefflzienten erreichen, indem man die Anzahl der
Rippen erhöht, wodurch sich wiederum die Temperatur des am stärksten belasteten Punktes verringert.
Bei der in F i g. 3 veranschaulichten Variante für eine erfindungsgemäß ausgebildete Hülle sind benachbarte
Rippen 2 a und 2 b abwechselnd breit und schmal ausgeführt, und außerdem unterscheiden sich
die zwischen den Rippen liegenden Kanäle 3 α und 3 b nicht nur durch ihre Tiefe, sondern auch durch
ihre lichte Weite voneinander. Daneben gibt es selbstverständlich noch weitere Variationsmöglichkeiten
für die Ausbildung sowohl der Rippen als auch der zwischen ihnen liegenden Kanäle bei einer erfindungsgemäßen
Hülle. So können beispielsweise die in F i g. 2 und 3 dargestellten rechteckigen Rippenquerschnitte
durch trapezförmige Querschnitte ersetzt werden, und ebenso kann man statt des ebenen
Grundes der Kanäle eine konkave oder eine konvexe Ausbildung wählen und beispielsweise eben
begrenzte weniger tiefe Kanäle mit konvex begrenzten tiefen Kanälen kombinieren.
Wie die perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Brennstoffelementhülle in Fig. 4
zeigt, verlaufen die Rippen 5 bzw. 6 in den einzelnen, durch parallel zur Achse des Rohres 4 gelegte Einschnitte
7 und 8 voneinander getrennten Sektoren jeweils parallel zueinander, schließen jedoch mit den
Rippen der jeweils benachbarten Sektoren einen Winkel ein. Außerdem sieht man in F i g. 4 deutlich
den trapezförmigen Querschnitt der einzelnen Rippen 5 und 6 sowie die unterschiedliche Tiefe, bis zu
der die Kanäle 10 und 11 einerseits und die diesen benachbarten Kanäle 12 und 13 andererseits in das
Rohr 4 eingeschnitten sind.
Claims (3)
1. Hülle für Kernbrennstoffelemente aus einem Rohr, auf dessen Außenseite gegeneinandergewinkelte
Scharen von Rippen angeordnet sind, die gemeinsam mit dem Rohr nach außen offene
Einzelkanäle für die Zirkulation eines die Hülle umströmenden Wärmeübertragungsmediums begrenzen,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu beiden Seiten jeder Rippe (2 a, 2 b; S, 6)
liegenden Einzelkanäle (3a, 3 b; 10, 11, 12, 13) unterschiedlich tief in das Rohr (1; 4) eingeschnitten
sind.
2. Hülle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke (ß) benachbarter
Rippen (2 a, 2 b) und/oder die lichte Weite (a) benachbarter Einzelkanäle (3 a, 3 b) unterschiedlich
ist.
3. Hülle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (2, 5, 6) trapezförmigen
Querschnitt aufweisen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 1 255 917,
280 088, 1 291702;
280 088, 1 291702;
französische Zusatzpatentschriften Nr. 54 921,
374;
374;
belgische Patentschrift Nr. 558 588;
britische Patentschrift Nr. 732 468.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 617/435 9.68 © Bundesdruckerei Berlin
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