DE1275842B - Verfahren zur Herstellung von duennem galvanisch mit Metall ueberzogenem Blech fuer Getraenkedosen aus warmgewalztem Stahlband - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

C23b

Deutsche Kl.: 48 a - 5/60

Nummer: 1275 842

Aktenzeichen: P 12 75 842.8-45 (N 21625)

Anmeldetag: 25. Mai 1962

Auslegetag: 22. August 1968

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von dünnem galvanisch mit Metall überzogenem Blech für Getränkedosen aus warmgewalztem Stahlband.

Blechdosen für Bier oder andere Getränke hatten bisher eine Wandstärke von 0,23 bis 0,28 mm. Diese Wandstärke wurde für erforderlich gehalten, um die bei der Pasteurisierung erforderliche Festigkeit zu gewährleisten. Bei der Herstellung von galvanisch mit Metall überzogenem Blech dieser Wandstärke wurde das Stahlband kaltgewalzt, geglüht und dann mit geringem Druck oberflächlich nachgewalzt. Vor der anschließenden Galvanisierung wurde eine nochmalige Glühung für unbedingt erforderlich gehalten, um ein Einreißen der Nahtränder zu vermeiden. In dem Bestreben, das Gewicht der Dosen weiter herabzusetzen, hat man bereits galvanisch mit einem Zinnüberzug versehenes Stahlblech nachträglich auf eine geringere Stärke kalt heruntergewalzt, wobei gleichzeitig die Dicke der Zinnauflage verringert wurde. Bei diesem bekannten Verfahren ergaben sich aber viele Herstellungsschwierigkeiten. Auch waren die hinsichtlich der Lötbarkeit, der Rostbeständigkeit, der Porosität und der Festigkeit zu stellenden Anforderungen nicht mehr hinreichend erfüllt.

Die Erfindung besteht darin, daß das Stahlband von einer Dicke von etwa 1,65 bis 3,17 mm durch Kaltwalzen auf eine Dicke von etwa 0,23 bis 0,28 mm reduziert, anschließend geglüht und danach weiter durch Kaltwalzen auf eine Stärke von 0,11 bis 0,17 mm reduziert und anschließend ohne eine weitere Wärmebehandlung in an sich bekannter Weise galvanisch mit Metall überzogen wird. Wesentlich ist dabei, daß die Stufen der Kaltwalzung vor dem Galvanisieren vorgenommen werden, so daß ein dünnes galvanisiertes Band erzielt wird, ohne daß es nach dem Galvanisieren noch durch eine Kaltwalzung beeinträchtigt wird. Des weiteren ist wesentlich, daß zwischen der letzten Kaltwalzung und der Galvanisierung kein Glühen oder sonstiges Wärmebehandeln mehr stattfindet.

Gemäß der weiteren Erfindung wird das Stahlband in an sich bekannter Weise nach jeder Kaltwalzstufe gereinigt.

Um aus Gründen der Wirtschaftlichkeit das dünne Stahlband mit hoher Geschwindigkeit durch die Galvanisiervorrichtung hindurchführen zu können, wird das Stahlband in an sich bekannter Weise durch waagerechte Führung im Kontakt mit einem galvanischen Bad auf der Unterseite galvanisiert.

Ebenfalls aus Gründen der Wirtschaftlichkeit erfolgt das Glühen zwischen den beiden Kaltwalz-Verfahren zur Herstellung von dünnem
galvanisch mit Metall überzogenem Blech für
Getränkedosen aus warmgewalztem Stahlband

Anmelder:

National Steel Corporation,

Pittsburg, Pa. (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Schaefer, Patentanwalt,
2000 Hamburg 70, Ziesenißstr. 6

Als Erfinder benannt:
Edwin James Smith,
Steubenville, Ohio (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 5. Juni 1961 (115 008) --

stufen in an sich bekannter Weise kontinuierlich.

Ausgangsprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein warmgewalztes Stahlband, das zunächst durch Beizen vom Walzenzunder befreit und anschließend geölt wird, um beim Kaltwalzen die gewünschte Verringerung der Blechstärke zu erzielen.

Bei der ersten Kaltwalzung läuft das Stahlband vorteilhaft mit einer Geschwindigkeit von 600 bis 1800 m je Minute durch mehrere hintereinander angeordnete Vierwalzengerüste hindurch, wobei seine Dicke von etwa 1,65 bis 3,17 mm auf 0,23 bis 0,28 mm reduziert wird. Die zweite Kaltwalzung verringert dann die Dicke des Stahlbandes auf 0,11 bis 0,17 mm.

Nach jeder Kaltwalzstufe muß das Band gereinigt werden. Für die Entfernung des Öls werden vorteilhaft alkalische Waschlösungen verwendet. Die Reinigung kann aber auch auf elektrolytischem Wege erfolgen. Nach dem Reinigen ist ein Abspülen des Stahlbandes zur endgültigen Entfernung aller Verunreinigungen erforderlich.

Da nach der ersten Kaltwalzung das Band sehr hart ist, muß es nach dem Reinigen geglüht werden. Das Glühen kann durch Kastenglühen oder kontinuierlich erfolgen.

Um das Stahlband galvanisch mit einem Überzug, beispielsweise aus Zinn, zu versehen, wird es nach der zweiten Kaltwalzung und der anschließenden

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Reinigung vorteilhaft noch durch einen Beizbehälter geführt, wo Spuren von Zunder entfernt werden. Anschließend läuft das Stahlband durch einen Schrubber, in dem es nochmals gespült wird, und wird dann über hintereinander angeordnete Elektrolysebäder so hinweggeführt, daß die Unterseite des Bandes mit diesen in Berührung kommt. Anschließend wird das Stahlband umgelenkt und über eine weitere Reihe solcher Bäder hinweggeführt, so daß die Beschichtung der anderen Seite erfolgt. Nach anschlie-Bender Spülung kann das Stahlband wieder aufgewickelt werden.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von dünnem galvanisch mit Metall überzogenem Blech für Getränkedosen aus warmgewalztem Stahlband, d a durch gekennzeichnet, daß das Stahlband von einer Dicke von etwa 1,65 bis 3,17 mm durch Kaltwalzen auf eine Dicke von etwa 0,23 bis 0,28 mm reduziert, anschließend geglüht und da-

nach weiter durch Kaltwalzen auf eine Stärke von 0,11 bis 0,17 mm reduziert und anschließend ohne eine weitere Wärmebehandlung in an sich bekannter Weise galvanisch mit Metall überzogen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Band nach jeder Kaltwalzstufe gereinigt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlband durch waagerechte Führung in Kontakt mit einem galvanischen Bad auf der Unterseite galvanisiert wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Glühen zwischen den beiden Kaltwalzstufen kontinuierlich erfolgt.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 878 504;
Kachu, »Moderne Galvanotechnik«, 1954,
.428.

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