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Verfahren zur Herstellung metallischer Schutzüberzüge auf Drähten.
Drähte aus Eisen und Stahl werden bekanntlich vielfach durch Eintauchen in flüssiges Metall, auf galvanischem Wege oder auch nach Sonderverfahren mit einem Schutzüberzug aus andern Metallen versehen. Allgemein gilt dabei nach dem Stande der Technik der Satz, dass die Oberfläche des zu über. ziehenden Teiles metallisch rein sein soll. Zur Erzielung dieser reinen Oberfläche wird z. B. beim Feuerverzinken das zu verzinkende Werkstück zunächst in Salzsäure gebeizt, darauf mit Flussmitteln behandelt und dann in das Zinkbad getaucht. Es besteht also eine weitgehende Abhängigkeit der Güte des Überzuges von der Oberflächenbeschaffenheit des zu überziehenden Werkstückes. Diese Abhängigkeit spielt gerade bei Zink eine sehr deutliche Rolle.
Es sei daher im folgenden als Beispiel die Herstellung von Zinküberzügen genauer behandelt.
Der Zinküberzug soll, um möglichst weitgehend Schutz gegen korrodierenden Einfluss zu bieten, sehr dicht und weiterhin gut verformbar sein, damit er bei geringen Biegungsbeanspruchungen nicht gleich rissig wird oder abblättert. Die Erzielung einer gewissen Auflagedicke ist im allgemeinen möglich durch entsprechende Änderung der Durchlaufgeschwindigkeit. Aber selbst bei normaler Zinkstärke tritt häufig bereits nach geringer Verformung ein Abblättern der Zinkschicht ein. Gerade der Widerstand gegen Verformung, d. h. die Haftfähigkeit zwischen Zinkschicht und Grundmaterial bzw. die Dehnbarkeit der Zinkschicht, ist sehr stark abhängig von dem Reinheitsgrad der Oberfläche des zu verzinkenden Werkstoffes. Daher ist das Ziel bekannter Verfahren-z.
B. durch Eintauchen in Cyanidbäder oder elektrolytische Beizung. die Drahtoberfläche weitgehend zu reinigen. In der Tat ergab sich bei diesen Verfahren meist eine deutliche Verbesserung der Haftfähigkeit der Zinkauflage bzw. der Verformungsfähigkeit. Diese Verfahren sind aber meist umständlich und wegen der kostspieligen Anlage teuer. Es ist ferner bekannt, z. B. zu verzinkende Bleche mittels Sandstrahles zu reinigen und dann mittels Säure in üblicher Weise zu beizen, worauf sich dann das Verzinken unmittelbar anschliesst. Alle diese Verfahren haben aber den Nachteil, dass erhebliche Mengen von Eisensalzen trotz des Abspülens in Wasser mit in das Zinkbad gefördert werden. Hiedurch wird einerseits die Menge des Hartzinks im Bad erheblich vergrössert-man nimmt z.
B. an, dass 70% des Hartzinks im Zinkbad auf die mit in das Zinkbad eingebrachten Eisensalze des Beizgutes zurückzuführen sind-, anderseits wird aber die Verbindung der Zinkschicht mit dem Draht noch immer schlecht sein, da diese Salze natürlich das Bestreben zur Bildung einer spröden Eisenzinkschicht auf dem Draht vergrössern.
Es wurde nun gefunden, dass Drähte aus Eisen und Stahl in ausserordentlich einfacher und billiger Weise auf schmelzflüssigem Wege mit festhaftender Zinkschicht versehen werden können, wenn der Draht unmittelbar nach dem Beizbad durch einen Scheuerkasten mit Sand läuft. Hiedurch gelingt es, bei geeigneter Wahl des Sandes, die durch das Beizen auf der Drahtoberfläehe entstehenden Eisensalze restlos zu entfernen. Es ist dann lediglich erforderlich, den Draht in Wasser abzuspülen und durch Lötwasser zu führen, bevor er in das Zinkbad gezogen wird. Eine weitere Verbesserung ist dadurch möglich, dass vor dem Beizbad bereits ein erstes Sandbad eingeschaltet wird, das die Aufgabe hat, den Draht weitgehend, z. B. bei geglühtem Draht von Glühzunder, vorzureinigen.
In der Zeichnung ist als Beispiel schematisch die Einrichtung einer derartigen Anlage für Verzinkung von Eisendraht wiedergegeben.
Der aus dem Glühofen a kommende Draht durchläuft in der Pfeilrichtung zunächst den mit Sand gefüllten Scheuerkasten b, darauf das Beizbad c, dann den gleich dahinter befindlichen, ebenfalls mit Sand
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gefüllten Scheuerkasten d, gelangt darauf durch das Wasserbad e und den Lötwasserbehälter f in das Zinkbad g und von da zum Haspel.
Mit Hilfe dieser Behandlungsart war es z. B. möglich, Eisendrähte von 2'5 mm Dicke mit einem Zinküberzug von über 200 gjm2 Oberfläche zu versehen, ohne dass der Überzug beim Wickeln um einen Dorn mit dem Durchmesser des Drahtes riss. Im Gegensatz hiezu können nach normalen Verfahren hergestellte Zinküberzüge nur bei einer Auflagestärke bis zu etwa 100 ganz Oberfläche das Wickeln um einen Dorn vom Durchmesser des Drahtes aushalten. Auch in wirtschaftlicher Beziehung ergeben sich durch das vorgeschlagene Verfahren Vorteile. Durch die vor und hinter dem Beizbad eingeschaltete Sandscheuerung wird eine schnelle Reinigung der Oberfläche erzielt, wobei gleichzeitig die Durchlaufgeschwindigkeit durch das Säurebad bzw. die Scheuerkasten erheblich vergrössert werden kann.
Weiterhin wurde überraschenderweise festgestellt, dass derartig vorgereinigter Draht ausserordentlich hohe Durchlaufgeschwindigkeiten im Zinkbad zulässt. Das Verfahren bedeutet daher, sowohl bezüglich der Güte als auch bezüglich der Wirtschaftlichkeit, eine bedeutende Verbesserung und Verbilligung der bisherigen Verzinkungsverfahren.
Naturgemäss gilt das für das Überziehen mit Zink beschriebene Verfahren in sinngemäss gleicher Weise auch für andere Metalle, z. B. Blei, Zinn, Aluminium usw., die auf schmelzflüssigem Wege aufgetragen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung metallischer Schutzüberzüge, insbesondere von Zink, auf schmelzflüssigem Wege auf Drähten aus Eisen und Stahl, wobei die Drahtoberfläche vor dem Aufbringen des Schutzüberzuges gereinigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht gleich hinter dem Beizbad durch einen Scheuerkasten mit einem Reinigungsmittel, vorzugsweise mit Sand, laufen gelassen, hierauf in Wasser abgespült, in Lötwasser eingetaucht und dann mit dem Schutzmetall überzogen wird.