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Verkopplungseinrichtung mit Sprachsteuerung Die Erfindung betrifft
eine Verkopplungseinrichtung mit Sprachsteuerung für Sende- und Empfangseinrichtungen
in der Funktechnik.
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Es ist allgemein bekannt, daß bei sprachgesteuerten funktechnischen
Sendern und Empfängern, die auf dieselbe Wellenlänge abgestimmt sind und räumlich
dicht beieinanderliegen, die Gefahr besteht, daß bei einer Umschaltung von Senden
auf Empfang, oder umgekehrt, Schaltknacke oder ähnliche Störgeräusche entstehen,
die ein Aufschaukeln der Verstärkungseinrichtungen bewirken können. Um dies zu verhindern,
ist es bekannt, Maßnahmen in den übertragungseinrichtungen vorzusehen, wodurch die
Rückhör- bzw. Rücksendedämpfung vergrößert wird. Hierdurch wird also verhindert,
daß das empfangene Signal ausreicht, den eigenen Sender wieder zu speisen.
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Derartige Maßnahmen sind jedoch nicht geeignet, zwei Sendeeinrichtungen,
die über eine Verkopplungseinrichtung miteinander verbunden sind, davor zu schützen,
daß nicht der Abschalteimpuls des einen Empfängers den zweiten Sender anläßt, der
wiederum nach kurzer Zeit, da keine weiteren Signale folgen, abschaltet, wodurch
der zweite Empfänger eingeschaltet wird, der mit seinem Einschalteimpuls wiederum
den ersten Sender einschaltet. Dieses Problem tritt insbesondere beim Flugsicherungsbetrieb
auf, bei dem Funksprechverkehr zwischen der Bodenstation und Flugzeugen mit mehreren
Sendeempfangsfrequenzen stattfindet, wobei z. B. in der Bodenstation ein Funksende-
und -empfangsgerät im Meterwellenbereich auf einer Frequenz mit einem ähnlichen
Gerät an Bord eines Flugzeuges im niederfrequenten Vierdrahtwechselsprechbetrieb
zusammenarbeitet und ein weiteres Funksende- und -empfangsgerät z. B. im Dezimeterwellenbereich
in gleicher Weise mit einem anderen Flugzeug zusammenarbeitet. Da die beiden Flugzeuge
sich wegen der verschiedenen Funkkanäle nicht hören können, werden bei der Bodenstation
die beiden Sende- und Empfangsgeräte so verkoppelt, daß der Empfang im Meterwellenbereich
mit dem Sender im Dezimeterbereich automatisch wieder ausgestrahlt wird, und umgekehrt,
so daß die beteiligten Flugzeuge sich trotz der verschiedenen Funkkanäle gegenseitig
hören können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu vermeiden.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einer Verkopplungseinrichtung mit selbständiger
Umsteuerung der Sprachrichtung für Sende- und Empfangseinrichtungen in der Funksprechtechnik
dadurch, daß erfindungsgemäß neben der bekannten, zur Überbrückung der Sprachpausen
dienenden Umsteuerungsverzögerungseinrichtung des einen Kanals eine Zusatzverzögerungseinrichtung
in dem anderen Kanal vorgesehen ist, die diesen so lange gesperrt hält, bis die
durch die Umsteuerung bedingte Senderab- oder -einschaltung einwandfrei vollzogen
ist.
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Besonders vorteilhaft ist bei einer Verkopplungseinrichtung gemäß
der Erfindung, daß ein Aufschaukeln der Einrichtung über die beiden beteiligten
Sende- und Empfangseinrichtungen vermieden wird und daß gleichzeitig die Empfangseinrichtungen
von einer dritten Station einzeln oder gemeinsam jederzeit erreicht werden können.
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Die Erfindung wird an Hand einer Flugsicherungseinrichtung erläutert,
bei der zwei Sende- und Empfangskanäle in einer Bodenstation verkoppelt werden.
Die Erfindung selbst ist jedoch keinesfalls auf dieses Beispiel beschränkt. Die
Erfindung wird an Hand eines Blockschaltbildes in Verbindung mit diesem Beispiel
näher erläutert.
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Die Schaltung der Verkopplungseinrichtung V ist symmetrisch zu den
beiden Funkkanälen K1, K2 aufgebaut und wird bei Sprachsteuerung oder Steuerung
durch einen beliebigen Pilotton an den niederfrequenten Ein- und Ausgängen der Sender
S1, S2
und Empfänger E1, E2 angeschlossen. Bei Steuerung durch die
Hochfrequenz bzw. Zwischenfrequenz werden die Steuereinrichtungen auch an den Hochfrequenz-
bzw. Zwischenfrequenzteil der Empfänger angeschlossen. Im weiteren sei hier als
Beispiel der Einsatz im Niederfrequenzteil mit Sprachsteuerung beschrieben.
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Bei einem Empfang über den Empfänger E 1 bringt der empfangene Niederfrequenzpegel
die Steuereinheit St 1. zum Ansprechen. Die Abschalteverzögerung der
Steuereinheit St l ist zur Überbrückung der Sprachpausen zu diesem Zeitpunkt auf
»lang« (T1) geschaltet, und die Steuereinheit St 1 wird ohne zusätzliche
Verzögerung durch die Anschalteeinheit A 1 betätigt. Diese bewirkt die Durchschaltung
des Niederfrequenzpegels
vom Empfänger E 1 zum Sender S2 und die
Senderhochschaltung. Außerdem wird die Anschalteeinheit A 2 gesperrt, so daß keine
Durchschaltung vom EmpfängerE2 zum SenderS1 erfolgen kann. Gleichzeitig wird die
Zusatzverzögerung Z2 vorbereitet. Mit der Vorbereitung der Zusatzverzögerung Z2
wird auch die Abschalteverzögerung der Steuereinheit St2 auf »kurz« (T2) geschaltet.
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Nach Beendigung des Empfangs über den Empfänger E 1 wird die Anschalteeinheit
A 1 durch die Steuereinheit Stl mit der Abschalteverzögerung T1 nach einer für die
überbrückung von Sprachpausen nötigen, verhältnismäßig langen Zeit abgeschaltet.
Die AnschalteeinheitA 2 ist in diesem Fall dann nicht mehr durch A 1 gesperrt, wird
jedoch durch die nun wirksame Zusatzverzögerung Z2 so lange von der Steuereinheit
St 2 getrennt, bis der durch die Beendigung der vorhergegangenen Verkopplung
vom Empfänger E1 zum Sender S2 eventuell verursachte Hochfrequenz-Abschalteimpuls
am Empfänger E2 mit Sicherheit keinen Störimpuls mehr hervorrufen kann. Erst dann
schaltet die Zusatzverzögerungseinheit Z2 die Steuerverbindung zur Anschalteeinheit
A 2 durch. Gleichzeitig wird die Abschalteverzögerung der Steuereinheit St2 wieder
auf T1, entsprechend einer relativ langen Zeit, geschaltet.
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Die Durchschaltung vom Empfänger E2 zum Sender S1 spielt sich nach
Beendigung der Zusatzverzögerung gemäß der Zusatzverzögerungseinheit Z2 in gleicher
Weise mit vertauschten Indices ab. Unabhängig davon steht der empfangene Sprachpegel
an der Bodenstation B unbeeinflußt zur Verfügung. Wird von der Bodenstation B aus
eine Sendung über die Sender S1 oder/und S2 herausgegeben, so werden durch die Trenneinheiten
Trl oder/und Tr2 die Anschalteeinheiten A 1 und A 2 gesperrt. Eine
bestehende Verkopplung wird augenblicklich aufgetrennt, um unerwünschte Rückwirkungen
zu vermeiden. Gleichzeitig werden die Zusatzverzögerungen über die Zusatzverzögerungseinheiten
Z1 und Z2 vorbereitet, so daß bei jedem Kanal nach Beendigung einer Sendung der
Bodenstation die gleichen Bedingungen herrschen wie nach einer Sendung auf Grund
einer Verkopplung.
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Die Verzögerungseinrichtungen können selbstverständlich an jedem Punkt
des Empfangs- oder Durchschalteweges eingeschleift werden.