DE1911083C3 - Dienstkanal-Reserveschaltung - Google Patents

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einer Dienstkanal-Reserveschaltung für eine Richtfunk-Relaisstelle mit einer Betriebslinie und einer Reservelinie, wobei der für den Dienstkanal vorgesehene Frequenzbereich empfangsseilig demoduliert und einem den beiden Linien gemeinsamen Dienstkanal-Empfänger zugeführt wird mit einem gesteuerten Schalter.

Da bei Richtfunksystemen in zunehmendem Maße gleichzeitig Dienstgespräche und Fernüberwachungsmeldungen übertragen werden, spielt die Reserveschaltung derartiger Dienstkanäle eine besondere Rolle. Der für den Dienstkanal vorgesehene Frequenzbereich liegt bei TF-Übertragung im freien Basisband zwischen 0,3 und 3,4 kHz. Diese Frequenzlage gestattet auf jeder Relaisstelle, auf der nur die ZF durchgeschaltet wird, das einfache Ein- und Ausschleusen für weitere an den Dienstkanal angeschaltete Teilnehmer.

Die Betriebssicherheit derartiger Richtfunkverbindungen wird im allgemeinen dadurch gewährleistet, daß man das Programm über zwei sendeseitig parallel angesteuerte Wege überträgt. Man spricht dann von 100%iger Reserveschaltung. Bei dieser Technik muß ein auf einer Relaisstelle benutzbarer Dienstkanal empfangsseitig automatisch auf die gerade in Betrieb befindliche sogenannte Betriebslinie geschaltet werden. In der F i g. 1 ist dargestellt, wie dies bisher verwirklicht wurde. Die Betriebslinie ist mit BL und die Reservelinie mit RL bezeichnet. Von jeder der beiden Linien wird der für den Dienstkanal benötigte Frequenzbereich mittels eines separaten Demodulators D 1 bzw. Dl umgesetzt und über einen Umschalter 5 dem den beiden Linien gemeinsamen Dienstkanalempfänger £3 zugeführt. Am mit DK bezeichneten Ausgang dieses Empfängers kann dann das über diesen Dienstkanal ankommende Gespräch abgehört werden. Dieser Empfänger £3 ist normalerweise so ausgebildet, daß er gleichzeitig ein abgehendes Gespräch in geeigneter Weise verstärkt, so daß dieses durch direkte Modulation der QuarzosziUatorstufen in den Betriebs- bzw. Reservelinien in Senderichtung Sd aufmoduliert werden kann. Der Umschalter 5 wird in Abhängigkeit des Betriebszustan- des so gesteuert, daß der Empfänger £3 immer mit der jeweils im Betrieb befindlichen linie verbunden ist. Die hierfür erforderlichen Schaltkriterien werden in je einem den Piloten und das Rauschen auswertenden Empfänger £1 bzw. El gebildet, die ihre Bngangs signale von den, den beiden Linien zugeordneten Modulationsstufen D1 und DI empfangen. Mit Hilfe einer den Auswerteempfängern Et unti El nachgeschalteten Steuerschaltung der sogenannten Logik L wird dann der eingangs erwähnte Schalter Sgesteuen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Reserveschaltung ohne Beeinflussung der elektrischen Eigenschaften so zu verbessern, daß man eine Demodulationsstufe und einen Empfänger zur Rauschund zur Pilotauswertung einspart.

Ausgehend von der eingangs beschriebenen Schutzkanal-Reserveschaltung wird hierfür crfindungsgemäß vorgeschlagen, daß für die Demodulation den beiden Linien gemeinsamer Demodulator dient, der eingangsseitig mit der gerade in Betrieb befindlichen Betriebsli- nie über einen gesteuerten Schalter verbunden wird und dessen Ausgang dauernd mit dem Dienstkanai-Empfänger verbunden ist, daß ein weiterer Ausgang des Demodulatcrs zu einem Piloten und das Rauschen auswertenden Empfänger führt, der in Abhängigkeit des Betriebszustandes der Linien über eine nachgeschaltete Steuerschaltung die Steuerung des Umschalters bewirkt.

In der DEAS 1121664 ist zwar bereits ein Mehrkanal-Nachrichtenübertragungssystem mit Überwachungseinrichtung aufgezeigt. Dabei handelt es sich jedoch um eine Sperrung der Übertragung über gesonderte Rückmeldungen. Bei der erfindungsgemäßen Schaltung ist eine automatische Rückschaltung nur möglich, wenn beide Empfangswege gestört sind.

In der Zeitschrift BSTJ Dez. 1965, S. 2295 ff ist ferner bereits eine Reserve-Schaltung für ein Richtfunk-System beschrieben worden. Diese schaltet jedoch nicht vor der Demodulationsstufe in der ZF-Ebene um und sie weist auch keinen Pilot und keine am Ausgang der Demodulationsstufe angeordnete Geräuschauswertung auf, die über eine Logik den davor liegenden ZF-Schalter ansteuern.

In der F i g. 2 ist dargestellt, wie die Schaltung gemäß der Erfindung aufgebaut werden kann. Wie bei den bisher üblichen Schaltungen ist ein der Betriebslinie BL und der Reservelinie RL gemeinsamer Dienstkanalempfänger £3 vorhanden. Er erhält seine Eingangssignale von einer mit D bezeichneten Demodulationsstufe, die ihrerseits über einen gesteuerten Schalter 5 an die jeweils im Betrieb befindliche Linie angeschaltet ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies die mit BL bezeichnete Betriebslinie. Die Steuerung dieses Schalters 5 erfolgt ebenfalls wieder über Schaltkrite rien, die ein entsprechender, den Piloten und das Rauschen auswertender Empfänger £ bildet, dessen Eingang mit der Demodulationsstufe D verbunden ist. Der Ausgang dieses Empfängers £ führt zu einer Steuerschaltung L, welche die Umschaltung der beiden Linien gemeinsamen Demodulationsstufe D mittels des Schalters 5 auf die jeweilig im Betrieb befindliche Linie bewirkt.

Für den Fall, daß beide Linien BL und RL gestört sind, kann man in Weiterbildung der Erfindung die Schaltung

so ausfuhren, daß mit Hilfe eines stabilen Multivibrators der Schalter S derart gesteuert wird, daß er kontinuierlich zwischen den beiden Linien so lange umschaltet, bis eine Linie wieder einsatzfähig ist. Hierbei ist es zweckmäßig, eine einstellbare Verweilzeit für die beiden Schaltlagen vorzusehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

19 11 0S3 Patentansprüche:

1. Dienstkanal-Reserveschaltung für eine Richtfunk-Relaisstelle mit einer Betriebslinie und einer Reservelinie, wobei der für den Dienstkanal vorgesehene Frequenzbereich empfangsseiüg demoduliert und einem den beiden Linien gemeinsamen Dienstkanal-Empfänger zugeführt wird mit einem gesteuerten Schalter, dadurch gekennzeichne ι, daß für die Demodulation ein beiden Linien (BL, RL) gemeinsamer Demodulator (D) dient, der eingangsseitig mit der gerade in Betrieb befindlichen Betriebslinie (BL) über einen gesteuerten Schalter (S) verbunden wird und dessen Ausgang dauernd mit dem Dienstkanal-Empfänger (E 3) verbunden ist, daß ein weiterer Ausgang des Demodulators (D) zu einem Piloten und das Rauschen auswertenden Empfänger (E) führt, der in Abhängigkeit des Betriebszuslandes der Linien (BL, RL) über eine nachgeschaltete Steuerschaltung (L) die Steuerung des Umschalters (S) bewirkt.

2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausfall der Betriebs- und der Reservelinie ein astabiler Multivibrator den Schalter (S) zwischen den Linien (BL RL) mit einer vorzugsweise einstellbaren Verweilzeit so lange umschaltet, bis eine Linie wieder einsatzfähig ist.