DE127493C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

(V

Der Apparat hat den Zweck, Zucker-, Salzoder dergl. Lösungen in einem Arbeitsgange so vollkommen wie möglich auszukristallisiren, wobei die erzielten Kristalle in Ruhe dem Wachsthum überlassen bleiben und die Heizflächen nicht inkrustiren können.

Erzielt soll dies werden durch Ablassen der bis zum Sättigungsgrade eingedickten Lösung in einen besonderen Apparat, in welchem durch momentane Abkühlung die Kristallisation hervorgerufen wird. Während alsdann die Kristalle im Apparat selbst verbleiben, wird die Mutterlauge unter einem permanenten Kreislauf aus dem Körper herausgezogen, in besonderen Vacuen vom frei gewordenen Wasser befreit und wieder in den Apparat eingelassen, bis die vollkommene Erschöpfung der Mutterlauge erreicht ist.

Der erforderliche Apparat ist auf beiliegender Zeichnung in einer Figur dargestellt. Der Hauptapparat α dient als Kristallisationsraum. In denselben tritt die übersättigte Lösung durch das Rohr b ein und gelangt auf den Konus c, durch welchen sie zu einer dünnen Schicht ausgebreitet wird.

Der Konus c besteht aus einem doppelwandigen Gefäfs, dessen oberer Theil d nöthigenfalls mittelst Dampf erwärmt werden kann, während der untere Kranz e zum Kühlen dient. In diesen Kühlkranz e gelangt das Kühlwasser durch Rohr/"und tritt angewärmt durch Rohr g aus.

Durch die bei e stattfindende plötzliche Abkühlung der dünnen, auf dem Konus ausgebreiteten Schicht kristallisirt die Masse aus und gelangt in den unteren Theil des Apparates α, welcher bei h an passender Stelle ein rundum laufendes Sieb trägt, durch das die Kristalle im Apparat zurückgehalten werden, sobald die Mutterlauge, um wieder auf den Sättigungsgrad eingedickt zu werden, aus dem Apparat a abgezogen wird.

Die auf Sättigungsgrad eingekochte Masse wird derart in den Apparat α abgelassen, dafs sie auf den Konus c gelangt, bei dem die Wasser- öder Gaskühlung schon vorher angestellt war. Die Masse rieselt nun in dünner Schicht an den Kühlflächen herab und wird momentan abgekühlt, wodurch eine intensive Kristallisation stattfindet.

Die so erzielten Kristalle zeichnen sich besonders durch ihre scharfen Kanten aus, wodurch sie sich leicht in der Mutterlauge vergröfsern.

Nachdem der Apparat α kurze Zeit der Ruhe überlassen worden ist, beginnt man die Mutterlauge durch die Stutzen i nach dem Apparat k abzuziehen.

Ist dieser bis zur erforderlichen Höhe gefüllt, so kocht man die Masse wieder bis zum Sättigungsgrade ein und läfst sie durch Rohr / nach dem unteren Theil des Apparates α fliefsen. Dieselbe durchwandert die in diesem Apparat befindliche Kristallmasse von unten nach oben und wird, nachdem sie einen Theil ihres Gehaltes an die Kristalle abgegeben hat, durch Stutzen m nach dem Apparat η gesaugt, hier von Neuem eingedickt und durch Rohr 0

wieder in den unteren Theil des Apparates a gelassen und so fort, bis der Chemiker durch eine Probe festgestellt hat, dafs die Mutterlauge so weit wie möglich erschöpft ist.

Es wird dann der Koch- und Mischprocefs unterbrochen und die fertige Kristallmasse aus dem Apparat α durch die untere Ausfiufsöffnung ρ nach den Centrifugen oder sonstigen Apparaten abgelassen, die zur Trennung der letzten Mutterlauge dienen.

Da die fertigen Kristalle bei diesem Apparat nicht an einander vorbeibewegt werden, dabei aber doch unausgesetzt mit frischer, gesättigter Mutterlauge in Berührung kommen, so werden sie im Wachsthum sehr gefördert.

Die Apparate a, k und η sind mit der Luftpumpe verbunden, können aber jeder einzeln ausgeschaltet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Apparatkombination zum vollständigen Auskristallisiren von Lösungen in einem Arbeitsgange, gekennzeichnet durch einen die Kristallisation im Kristallisationsraum (a) erregenden doppelwandigen Kühlkonus fcj, ein oder mehrere, die gebildeten Kristalle zurückhaltende ringförmige Siebe (h) und der Siebzahl entsprechende, durch diese abgetrennte Abzugsräume für die in Nebenapparaten einzudickende und unten in den Kristallisationsraum wieder einzuziehende Mutterlauge.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.