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Fortschaltvorrichtung für Filme Die Erfindung bezieht sich auf eine
Fortschaltvorrichtung für perforierte Filme mit einer periodisch eingreifenden Fortschaltklaue
und einer zusätzlichen Vorschubeinrichtung.
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Bei einer bekannten Fortschaltvorrichtung ohne zusätzliche Vorschubeinrichtung
ist der Film, um die bei dessen absatzweiser Bewegung auftretenden Trägheitskräfte
möglichst klein zu halten, in einer freien Schleife geführt, von der jeweils nur
ein Teilabschnitt periodisch durch die Fortschaltklaue bewegt wird. Obgleich derartige
trägheitsarme Klauenantriebe verhältnismäßig schnell und genau arbeiten, erfüllen
sie die an sie gestellten Anforderungen nicht mehr zur Zufriedenheit, wenn eine
über ein bestimmtes Maß hinausgehende hohe Fortschaltgeschwindigkeit erforderlich
ist. Die Verwendung einer Fortschaltklaue, um die einzelnen Bildbereiche des Filmes
absatzweise an eine genau vorbestimmte Stelle zu bewegen, liefert außerdem nur dann
ausreichende Genauigkeit, wenn die Fortschaltklaue die Fortschaltlöcher des Filmes
nicht verformt oder ausreißt. Alle Beschädigungen der Fortschaltlöcher haben ein
ungenaues Instellungbringen der einzelnen Bildbereiche des Filmes zur Folge. Bei
erhöhten Fortschaltgeschwindigkeiten wird die Beschädigung der Fortschaltlöcher
in zunehmendem Maß ein schwieriges Problem, insbesondere bei allen den Anwendungen,
bei denen es vorteilhaft ist, eine größere Filmlänge in gerader Linie zu bewegen,
ohne eine trägheitsarme Filmschleife zu bilden. Bei den üblichen Fortschalteinrichtungen
ergibt sich hierbei eine obere Grenze der möglichen Fortschaltgeschwindigkeit, bei
deren überschreitung Beschädigungen und Zerstörungen der Fortschaltlöcher eintreten.
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Es ist zwar eine Fortschaltvorrichtung der eingangs genannten Art
bekannt, bei der als zusätzliche Vorschubeinrichtung eine zweite in ihrem Bewegungsablauf
mit der ersten synchronisierte, periodisch eingreifende Fortschaltklaue vorgesehen
ist, die abwechselnd mit der ersten den Filmtransport übernimmt, um eine gleichmäßige
Bewegung des Filmes, z. B. beim Abtasten durch eine Fernsehkamera, zu erreichen.
Ein absatzweiser Fortschaltvorgang läßt sich jedoch mit dieser Vorrichtung nicht
ohne Filmbeschädigungen erzielen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fortschaltvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der der Film auf gerader Bahn mit viel
höherer Fortschaltgeschwindigkeit, als dies bisher möglich war, absatzweise bewegt
werden kann, ohne daß eine Beschädigung der Fortschaltlöcher eintritt.
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Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß als zusätzliche
Vorschubeinrichtung eine nicht in die Perforation eingreifende Einrichtung vorgesehen
ist, die dem Film eine Vorschubbewegung erteilt, bevor die Klaue an der entsprechenden
Perforationskante anstößt. Hierbei läßt sich in vorteilhafter Weise die Anordnung
so treffen, daß die Hauptantriebskraft für das Fortschalten des Filmes nicht von
der Fortschaltklaue aufgebracht wird, sondern von der zusätzlichen Vorschubeinrichtung.
Dadurch, daß erfindungsgemäß der Arbeitseingriff der Fortschaltklaue in die Fortschaltlöcher
bei sich bereits in Vorschubrichtung bewegendem Film erfolgt, dient die Fortschaltklaue
im wesentlichen lediglich dazu, den Film bei den einzelnen Fortschaltschritten in
die jeweilige Endstellung zu schieben, in der der dem betreffenden Fortschaltloch
zugeordnete Bildbereich des Filmes eine genau vorbestimmte Stellung in der Vorrichtung
einnimmt.
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Die Genauigkeit des Instellungbringens der einzelnen Bildbereiche
des Filmes bleibt hierbei auch bei viel höheren Fortschaltgeschwindigkeiten, als
dies früher möglich war, erhalten, da, weil die Hauptantriebskraft für den Film
nicht von der Klaue, sondern von der zusätzlichen Vorschubeinrichtung aufgebracht
wird, keine Beschädigung oder Zerstörung der Fortschaltlöcher bei hohen Fortschaltgeschwindigkeiten
eintritt. Das erfindungsgemäße überholen
des sich bewegenden Filmes
durch die Fortschaltklaue, so daß die Klaue bei sich bereits in Bewegung befindlichen
Film in Arbeitseingriff mit einem betreffenden Fortschaltloch kommt, um dem Film
eine restliche, für das völlige Instellungbringen eines zugeordneten Bildbereiches
erforderliche Bewegung mitzuteilen, läßt sich auf einfache Weise durch eine mittels
einer Getriebeverbindung erfolgende Kupplung des Antriebes für die Fortschaltklaue
mit der zusätzlichen Vorschubeinrichtung bewirken. Das übersetzungsverhältnis kann
in diesem Fall so gewählt werden, daß die Arbeitsgeschwindigkeit der zusätzlichen
Vorschubeinrichtung für den Film etwas geringer ist als die der Fortschaltklaue,
so daß diese bei ihrer Bewegung den durch die zusätzliche Vorschubeinrichtung bewegten
Film überholt und hierbei zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einem Fortschaltloch
in Arbeitseingriff kommt.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
sind als zusätzliche Vorschubeinrichtungen Antriebswalzen für den Film vorgesehen,
die an mindestens einer Teilbreite desselben anliegen und über eine Freilaufkupplung
antreibbar sind. Durch die Verwendung der Freilaufkupplung ergibt sich ein Leerlaufen
der Walzen, sobald die Fortschaltklaue, die sich schneller als der unter Einfluß
der Antriebswalzen sich bewegende Film bewegt, in Arbeitseingriff mit einem betreffenden
Fortschaltloch gekommen ist.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine schematisch
vereinfacht und abgebrochen dargestellte perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung und F i g. 2, 2 A und 2 B eine Diagrammdarstellung der zeitlichen
Geschwindigkeitsverhältnisse von bewegbaren Teilen des Gegenstandes des Ausführungsbeispiels
gemäß F i g. 1 mit vergrößerten Teilschnitten, die die gegenseitigen Abstände zusammenwirkender
Teile während des dargestellten Bewegungsablaufes verdeutlichen.
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In der Zeichnung ist ein Film 10 dargestellt, der durch Filmführungen
hindurch an einem in F i g. 1 mit gestrichelten Linien angedeuteten Bildfenster
12
einer Kamera oder eines Projektors absatzweise, d. h. Bildschritt für Bildschritt,
vorbeibewegt wird. Derartige Bildfenster, die den Strahlengang für die einzelnen
Bildbereiche des Filmes freigeben, sind bei Projektionsgeräten und photographischen
Projektionskopiergeräten üblich. Wenn ein Film sich im Stillstand befindet, findet
ein Lichtdurchgang durch das Bildfenster 12 statt, um ein geeignetes optisches Signal
zu erzeugen.
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Das Bildfenster 12 ist außerdem gewöhnlich relativ zu den dem Instellungbringen
des Filmes dienenden Einrichtungen bewegbar, um eine Feineinstellung der Lage des
Bildfensters bezüglich der Lage der Bildbereiche des Filmes vornehmen zu können.
Wenn das Bildfenster 12 einmal eingestellt ist, dann können eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden
Bildbereichen des Filmes ausgewertet werden, ohne daß eine weitere Einstellung erforderlich
ist. Bei einer gegenwärtig Gveitverbreiteten Filmart weist der Film 10 je ein Fort-Schaltloch
14 pro Bildbereich auf, wobei das Fort-Schaltloch 14 relativ zu dem vorderen und
hinteren Rand des Bildbereichs eine genau vorbestimmte Stellung einnimmt. Wird daher
das betreffende Fort-Schaltloch 14 genau in eine vorbestimmte Stellung gebracht,
dann kann auch der zugehörige Bildbereich genau auf das Bildfenster 12 ausgerichtet
werden. Bei Verwendung solcher Filme braucht keine zwischenzeitliche Verstellung
der Lage des Bildfensters 12 durchgeführt werden, auch wenn mehrere solcher Filme
miteinander verbunden werden, um einen zusammenhängenden Filmstreifen großer Länge
zu bilden.
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Um die Einzelheiten der vorliegenden Erfindung besser und leichter
erfassen zu können, dürfte es von Vorteil sein, zunächst auf die in dem vorliegenden
technischen Gebiet jüngst durchgeführten Entwicklungen einzugehen. Einer der bedeutendsten
technologischen Fortschritte in der Photoindustrie ist auf dem Gebiet der neueren
Kopiergeräte und insbesondere der Projektionskopiergeräte gemacht worden, die es
ermöglichen, nunmehr mit viel höherer Geschwindigkeit nacheinander einzelne Bildbereiche
zu belichten, als dies früher für möglich gehalten wurde. Bei solchen Kopiergeräten
wird durch langsam erfolgendes, absatzweises Zuführen der einzelnen Bildbereiche
des Filmes zu dem Bildfenster für das Projektionslicht ein großer und wirtschaftlich
äußerst stark ins Gewicht fallender Teil der für einen einzelnen Kopierschritt zur
Verfügung stehenden Arbeitstaktzeit verbraucht. In gewisser Weise ähnlich liegen
die Verhältnisse bei kinematographischen Projektoren, wo ein Höchstwert an Lichtdurchgangszeit
pro Bildschritt angestrebt wird, insbesondere bei mit sehr hoher Bildfrequenz arbeitender
Projektion. Es ist deshalb ganz besonders vorteilhaft, eine möglichst hohe Filmbeschleunigung
(ohne daß deshalb Zerstörungen eintreten) zwischen den einzelnen Stillstandsphasen
zu erhalten, in denen der Film optisch benutzt wird. Es ist jedoch auch bei dieser
erwünschten hohen Fortschaltgeschwindigkeit erforderlich, daß der Film zuverlässig
bei den einzelnen Bildschritten an genau vorbestimmter Stelle zur Ruhe kommt, so
daß die einzelnen Bildbereiche genau auf das Bildfenster ausgerichtet sind, ohne
daß eine Bedienungsperson in zeitraubender Weise das genaue Instellungbringen überwachen
und Nachstellungen vornehmen müßte.
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Um das genaue Instellungbringen des Filmes zu gewährleisten, ist eine
Fortschaltklaue 20 vorgesehen. Diese Klaue 20 wird für jeden einzelnen Bildschritt
durch einen für jeden Bildschritt eine einzige Umdrehung ausführenden Motor 21 angetrieben.
Die in der Zeichnung dargestellte Klauenbewegung verläuft sinusartig und wird durch
ein Rad 22 bewirkt, an dem außerzentrisch ein Kurbelzapfen 23 angeordnet ist, an
dem eine Pleuelstange 24 angelenkt ist, die wiederum an einer Tragstange 26 für
die Fortschaltklaue 20 angelenkt ist. Bei jedem Arbeitsspiel bewegt sich die Klaue
aus einer rückwärtigen Stellung in einem Fortschaltloch 14' (wie mit gestrichelten
Linien bei 20 a angegeben) im Hingang zu einer genauen vorderen Endstellung, in
der die Klaue 20 mit ausgezogenen Linien gezeichnet ist, wobei ein betreffender
Bildbereich des Filmes genau auf das Bildfenster 12 ausgerichtet wird.
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In der vorderen Endstellung berührt die Klaue 20 oder ein Teil der
Tragstange 26 derselben einen Schalter 28, um eine Filmsperre 29 einzuschalten,
um ein »Zurückprellen« des Filmes zu verhindern, wenn die Klaue 20 bei ihrer hergehenden
Bewegung in die rückwärtige Endstellung zurückläuft. Die Filmsperre 29 kann auch
dazu verwendet werden, um den Film
während der Projektion eines
Bildbereiches am Bildfenster 12 festzuhalten. Wenn die rückwärtige Endstellung erreicht
ist, wird der Motor 21 ausgeschaltet, bis ein nachfolgendes Signal für den nächsten
Bildschritt empfangen wird. Aus F i g. 1 ist ersichtlich, daß die obere Oberfläche
der Tragstange 26 als Zahnstange ausgebildet ist, die ein Zahnritzel 30 antreibt.
Das Ritzel 30 ist über eine Freilaufkupplung 34 bekannter Art mit Antriebswalzen
32 gekuppelt. Die Antriebswalzen 22 sind daher so angetrieben, daß sie den Film
10 bereits beschleunigen, bevor auf den Film eine Antriebskraft durch die Klaue
(20 a) aufgebracht wird. Das übersetzungsverhältnis zwischen Zahnstange und
Ritzel 30 ist so gewählt, daß, nachdem ein Teil der für einen Bildschritt erforderlichen
Filmbewegung stattgefunden hat, die Fortschaltklaue 20 das betreffende Fortschaltloch
14 überholt und dabei in Arbeitseingriff mit dem eine Anschlagkante für die Klaue
bildenden vorderen Rand des Fortschaltloches kommt.
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In F i g. 2 sind die Geschwindigkeiten und die gegenseitigen Abstände
einiger wesentlicher Teile des Ausführungsbeispiels in graphischer Form dargestellt.
In F i g. 2 bildet die Abszissenachse die Zeitachse und die Ordinate die Geschwindigkeitsachse.
Aus F i g. 1 ist ohne weiteres ersichtlich, daß, wenn der Motor 21 mit gleichförmiger
Drehgeschwindigkeit arbeitet, die Antriebswalzen 32 und die Fortschaltklaue 20 mit
sinusförmig veränderlicher Geschwindigkeit getrieben werden, wie dies in F i g.
2 dargestellt ist. Die Klaue 20 beginnt daher ihre Bewegung bei der Geschwindigkeit
gleich Null. Wenn sich das Rad 22 dreht, nimmt die Geschwindigkeit der Klaue
20 innerhalb von 0,2 Sekunden bis zu einem Höchstwert zu (bei einer Drehung
des Rades 22 um ungefähr 90°) und sinkt wieder auf den Wert Null ab, wenn insgesamt
ungefähr 0,4 Sekunden verstrichen sind (bei Drehung um 180°). Es ist natürlich unmöglich,
einen Motor ohne Verzögerung schlagartig in Tätigkeit zu setzen und anzuhalten.
Dadurch wird in der Praxis jedoch nur der Kurvenverlauf etwas flacher in den Extremwerten.
Die der folgenden Diskussion zugrunde liegende Theorie wird jedoch durch dieses
Phänomen nicht in ihrem Wesen verändert. Es könnte natürlich in Verbindung mit der
Erfindung auch ein pneumatischer Kolben als Antrieb Verwendung finden. In letzterem
Fall würde die Anordnung vorteilhafterweise so getroffen, daß das Anhalten der Bewegung
allmählich erfolgt (asymptotischer Verlauf der Kurven in F i g. 2), so daß die Trägheit
des Filmes 10 die Anschlagkante der Fortschaltlöcher 14 des Filmes (die dazu dienen,
den Film bei jedem Bildschritt jeweils genau in Stellung zu bringen) nicht weiter
vorwärts bewegt, als es der vorderen Endstellung der Klaue 20 entspricht.
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Bei der Zahnstange und dem Ritze130 ist das übersetzungsverhältnis
so gewählt, daß die Antriebswalzen 32 sich mit etwas geringerer Oberflächengeschwindigkeit
bewegen als die Fortschaltklaue 20. Ein geeigneter Geschwindigkeitsunterschied,
bei dem zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden, liegt in der Größenordnung
von ungefähr 10 010. Dies entspricht in etwa den in F i g. 2 dargestellten
Verhältnissen, wo die Kurven 36 und 36', die den Geschwindigkeitsverlauf der Fortschaltklaue
20 darstellen, oberhalb den Kurven 37 und 37' verlaufen, die den Geschwindigkeitsverlauf
der Antriebswalzen 32 und des von diesen angetriebenen Filmes 10 wiedergeben. Da
beide Antriebe für den Film während gleicher Zeiträume tätig sind, entsprechen die
Flächen unter den Kurven 36 und 37 den Gesamtstrecken der Bewegung. Wenn es daher
beispielsweise für je einen Bildschritt erforderlich ist, den Film 10 um 7,62 cm
in Vorschubrichtung vorwärts zu bewegen, dann drehen sich die Antriebswalzen 32
während eines einzelnen Hubs so weit, daß sie den Film 10 um eine Mindeststrecke
vorwärts bewegen, die etwas kleiner als 7,62 cm ist, beispielsweise 7,49 cm beträgt.
Die Fortschaltklaue 20, die den Film nur für den letzten Abschnitt seiner Bewegung
bei einem Bildschritt antreibt, bewegt sich in diesem Fall etwas mehr als 7,62 cm
weit, da sie bei der hergehenden Bewegung im Rücklauf bis zu einer hintersten Endstellung
zurückgelaufen ist, die bei 20 a in F i g. 1 und in F i g. 2 A dargestellt ist,
in der sich die Klaue 20 hinter der Anschlagkante des Fortschaltloches 14' befindet.
Die Gesamtbewegungsstrecke der Klaue 20 beträgt in diesem Fall beispielsweise
8,25 cm. Ein solches überlaufen ermöglicht einen Spielraum, so daß verschiedene
Filme miteinander verbunden werden können, wobei zugelassen werden kann, daß zwischen
den einzelnen Bildbereichen (und den einzelnen Fortschaltlöchern 14) auch andere
Abstände als 7,62 cm vorhanden sind, solange diese Abstände sich zwischen 7,49 und
8,25 cm bewegen. Während des Rücklaufhubes der Klaue 20 und der durch die Tragstange
26 gebildeten Zahnstange treibt das Ritzel30 die Antriebswalzen 32 nicht an, da
die Freilaufkupplung 34
hierbei gelöst ist und der Film 10 an einer Rückwärtsbewegung
durch die Filmsperre 29 gehindert wird.
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Um die Wirkungsweise der vorliegenden Erfindung besser zum Verständnis
zu bringen, sei betrachtet, was geschehen würde, wenn die Walzen 32 nicht angetrieben
würden und sonst keine anderen Veränderungen in der oben beschriebenen Fortschaltvorrichtung
vorgenommen würden. Beim Antrieb der Klaue 20 würde diese die Anschlagkante des
betreffenden Fortschaltloches 14 etwa an einem in F i g. 2 mit X bezeichneten Punkt
der Kurve und mit einer Geschwindigkeit (etwa 10,16 cm pro Sekunde) von etwa 50
% der Höchstgeschwindigkeit der Klaue 20 berühren. Dies rührt davon her, daß die
Bewegungsstrecke, die erforderlich ist, damit die Klaue 20 die Arbeitskante des
Fortschaltloches 14' berührt, bei den in F i g. 2 dargestellten Verhältnissen ungefähr
6,6 mm beträgt, wie dies durch die Fläche unter der Kurve 36 zwischen dem Nullpunkt
und dem Punkt X angegeben wird. Durch eine solche 50 % der Höchstgeschwindigkeit
betragende Relativgeschwindigkeit wird die mit der Fortschaltvorrichtung erreichbare
höchste Fortschaltgeschwindigkeit infolge des Auftauchens der Filmbeschädigungsprobleme
außerordentlich stark beschränkt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung jedoch bewegen
die Walzen 32 den Film 10 während des Großteiles der für einen Bildschritt erforderlichen
Bewegung, wobei die Klaue 20 erst beispielsweise an dem in der Kurve mit
Y bezeichneten Punkt in Arbeitseingriff mit dem Film kommt. Die Differenzgeschwindigkeit
in dem Zeitpunkt, in dem der Arbeitseingriff (s. F i g. 2 B) erfolgt, beträgt lediglich
ungefähr 5 % der Höchstgeschwindigkeit der Fortschaltklaue 20 gegenüber von ungefähr
50 % bei üblichen Fortschaltvorrichtungen. Die Gesamtstrecke, um die der Film pro
Bildschritt bewegt wird, beträgt hierbei wiederum 7,62 cm, wie
dies
durch die Gesamtfläche unterhalb der Kurve 37 angegeben wird, die die Bewegung der
Antriebswalzen 32 und des Films 10 kennzeichnet. Die Klaue
20
dreht den Film 10 jedoch lediglich während ungefähr der letzten
6,6 mm und lediglich während einer solchen Bewegungsphase, während deren die Geschwindigkeit
abnimmt. Die ganze Beschleunigung des Filmes 10 in Vorschubrichtung und der größte
Teil der Gesamtbewegung des Filmes wird von den Antriebswalzen 32 besorgt. Treibt
die Fortschaltklaue andererseits den Film ohne Verwendung der Antriebswalzen, also
ohne Verwendung einer zusätzlichen Vorschubeinrichtung, dann berührt die Klaue den
Film, während dieser in Ruhe ist, und muß diesen hierbei zunächst aus der Ruhelage
bewegen und verhältnismäßig stark beschleunigen.
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Angenommen, ein besonderer Film 10 kann als zulässige Höchstbelastung
die abrupten Geschwindigkeitsänderungen noch aushalten, wie sie beim Punkt X in
F i g. 2 eingezeichnet sind (entsprechend dem senkrechten Abstand des Punktes X
von der waagerechten Koordinatenachse). Es ist ganz offensichtlich, daß es in diesem
Fall unmöglich ist, die Fortschaltgeschwindigkeit der Vorrichtung wesentlich zu
erhöhen, ohne daß eine Beschädigung der Fortschaltlöcher 14 eintritt. Es
sei nun weiter angenommen, daß wirtschaftliche Gründe es erforderlich machen, daß
die Fortschaltgeschwindigkeit so erhöht wird, daß die Bewegungsgeschwindigkeit verdoppelt
wird und die für die Bewegung zur Verfügung stehende Zeit halbiert wird. Dies ist
in F i g. 2 mit gestrichelten und strichpunktierten Linien, Kurven 36'
und
37' eingezeichnet, wobei ein Punkt X' eine doppelt so hohe Relativgeschwindigkeit
beim Eingriff angibt, als dies beim Punkt X der Fall ist. Obgleich die Relativgeschwindigkeit
oder die Eingreifgeschwindigkeit am Punkt Y' ebenfalls doppelt so groß ist wie bei
Y (s. in F i g. 2 den Abstand zwischen den Kurven 36 und 37 bzw. 36' und 37'), so
ist doch offensichtlich diese Geschwindigkeitsdifferenz wesentlich geringer als
die bei X oder bei X'. Es ist daher ersichtlich, daß bei der erfindungsgemäßen
Fortschaltvorrichtung die Bewegungsgeschwindigkeit auf ein Mehrfaches der Geschwindigkeit
gesteigert werden kann, mit der eine Bewegung durch die Fortschaltklaue
20 allein gerade noch möglich ist.
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Wenn der gesamte Bewegungsüberschuß der Fortschaltklaue
20 (s. deren bei 20 a dargestellten längeren Rücklauf) auf einem Höchstwert
von 5 % der gesamten Filmbewegung gehalten werden kann, dann kann die Fortschaltgeschwindigkeit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf das 20fache gegenüber der mit einfachem Klauenantrieb
möglichen Geschwindigkeit gesteigert werden, gegenüber einer Steigerung auf das
10fache, die dann möglich ist, wenn die Verhältnisse so liegen, wie dies durch die
Kurven in F i g. 2 dargestellt ist. Da der Film seine Bewegung bereits verlangsamt,
wenn die Fortschaltklaue 20 mit diesem in Eingriff kommt, ist es außerdem
möglich, die Fortschaltgeschwindigkeit noch über die 10fache, i aus den Kurven der
F i g. 2 hervorgehende mögliche Geschwindigkeitserhöhung hinaus zu erhöhen. Die
Zeitdauer der Filmbewegungsphase kann daher, wie ersichtlich ist, auf einen sehr
geringen Prozentsatz der Zeit verkürzt werden, die früher nötig war, um den Film
ohne Beschädigung oder Zerstörung der Fortschaltlöcher 14 zu bewegen.
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Bei dem Film kann es sich beispielsweise entsprechend dem im Ausführungsbeispiel
gezeigten um einen für die Projektion bestimmten photographischen Film handeln,
oder es könnte jedes beliebige andere bandförmige Material Verwendung finden, das
geeignet ist, um als Aufzeichnungsträger irgendwelche Aufzeichnungen in irgendwelcher
Form in einzelnen Aufzeichnungsbereichen aufzunehmen oder von den Aufzeichnungsbereichen
wieder abzugeben, und dessen körperliche Ausbildung so ist, daß den Fortschaltlöchern
des hier betrachteten Filmes äquivalente Anschlagkanten für die Fortschaltklaue
vorhanden sind.