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Verfahren zum Abziehen eines Garnes Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zum Abziehen eines Garnes, das aus einem stauchgekräuselten Faserstrang
besteht, der zum Zweck der Behandlung, wie z. B. Färben oder Fixieren, zusammen
mit einem Stützband auf einen Spulenkörper gewikkelt ist, von der Spule, die auf
einer Spindel drehbar gehalten ist, wobei das Stützband von einer angetriebenen
Rolle abgezogen und aufgewickelt und das Garn separat aufgespult wird.
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Bei einem bekannten Verfahren dieser Art wird Garn aus einem stauchgekräuselten
Faserstrang abgezogen, der von einem schlauchförmigen Stützband umhüllt ist. Die
Trennung von Stützband und Faserstrang erfolgt an einer von der Spule bzw. dem Wikkel
entfernt liegenden Stelle, und der Abzug des Stützbandes wird durch Abtasten der
Dicke des Faserstranges etwa an der Stelle der COffnung des Stützbandes gesteuert.
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Demgegenüber ist ein Verfahren der einleitend genannten Art dadurch
gekennzeichnet, daß zur Regelung der Abzugsgeschwindigkeit des Stützbandes die Spannung
des Garnstranges im Auflösungspunkt des Wickels beim Freilegen des Garnstranges
vom Stützband ausgenutzt wird.
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Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden somit der Faserstrang
und das Stützband direkt an der Spule bzw. dem Wickel voneinander getrennt. Da der
Faserstrang zwischen dem Stützband und dem Wickel festgehalten ist, setzt er dem
Abziehen des Garnes einen Widerstand entgegen, und dieser Widerstand ändert sich
entsprechend der Stellung des Auflösungspunktes des Faserstranges mit Bezug auf
die Stelle der Berührung mit dem Stützband. Die sich durch die Widerstandsänderung
ergebende Änderung der Spannung des Garnes kann somit als ein Maß für die Stelle
des Auflösungspunktes des Faserstranges bzw. des Wickels benutzt werden, und sie
wird gemäß der Erfindung dazu benutzt, die Abzugsgeschwindigkeit des Stützbandes
zu steuern.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist besonders vorteilhaft, wenn
das Stützband kein Schlauch, sondern ein ebenes Band ist, welches aufeinanderfolgende
Faserstrangwindungen voneinander trennt. Erfolgt bei Verwendung eines solchen ebenen
Stützbandes das Trennen von Faserstrang und Stützband an einer von dem Wickel entfernt
liegenden Stelle, so kann nicht gewährleistet werden, daß beim Abziehen der von
dem Stützband gehaltene Faserstrang bis zu derjenigen Stelle tatsächlich zusammengepreßt
bleibt, an welcher die Trennung zwischen Faserstrang und Stützband erfolgt. Es ist
jedoch für die Fixierung oder Aufrechterhaltung der dem Garn zuvor erteilten Kräuselung
wichtig und vorteilhaft, das gekräuselte Garn so lange wie möglich im zusammengepreßten
Zustand zu halten.
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Weiterhin ermöglicht das Verfahren gemäß der Erfindung den Aufbau
einer kompakteren Vorrichtung. Abwickelvorrichtungen sind bekannt.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise
erläutert.
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F i g. 1 ist eine Seitenansicht einer Abwickelvorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung, wobei einige Teile weggelassen sind, um die
Ausführung deutlicher zu zeigen; F i g. 2 ist eine Schnittansicht nach Linie 11-II
der Fig. 1.
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In der Zeichnung ist ein Wickel 41 wiedergegeben, der einen Strang
zusammengepreßten Garnes bzw. Einzelfäden eines endlosen Fadenstranges und ein den
Fadenstrang stützendes Band 50 aufweist, die in aufeinanderfolgenden fortlaufenden
Windungen auf eine Trägerspule 42 aufgewickelt sind.
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In der Zeichnung ist weiterhin eine Hülle 66 wiedergegeben, die zu
Beginn der Herstellung des Wikkels 41 auf die Trägerspule 42 geschoben wird und
nach Fertigstellung des Wickels 41 um diesen herumgestülpt werden kann, so
daß er an beiden Enden und an seinem Umfang abgeschlossen werden kann. In dieser
Form kann der Wickel 41 dann üblichen
Behandlungen, beispielsweise
zum Färben, unterworfen werden.
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Zum Abwickeln wird der Wickel 41 mit der Trägerspule 42 auf
eine Spindel 70 aufgeschoben.
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Während des Abwickelns wird der Wickel 41 in an sich bekannter Weise
durch eine Reibscheibe 71 gebremst. Das Stützband 50 wird vom Wickel 41 durch
eine Sauschwanzführung 72 und dann durch eine Bremse 73 gezogen, welche es auseinanderzieht
und die nötige Spannung erzeugt, worauf es auf eine Rolle 74 aufgewickelt wird,
welche von einem Motor 75 angetrieben wird.
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Vom Wickel 41 aus wird der Garnstrang 76 durch Führungen 77 und 78
und dann durch ein Auge 79 gezogen, welches an einem Arm 80 angeordnet ist, der
sich durch einen -in einem Gehäuse 82 angeordneten Schlitz 81 erstreckt und einen
bei 85 angelenkten Hebel 84 betätigt, welcher seinerseits einen Mikroschalter 86
betätigt. Am Ende des Hebels 84 sind Gewichte 87 angebracht, welche zum Einstellen
der Spannung des Garnstranges 76 verschoben werden können. Vom Auge 79 aus läuft
der Garnstrang 76 durch eine feste Führung 88 zu einer Aufwickelvorrichtung, wie
z. B. zu einer (nicht dargestellten) mit konstanter Geschwindigkeit angetriebenen
Spindel, wo er auf Konen oder andere Spulen in üblicher Weise aufgewickelt wird.
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Der Schalter 86 steuert den Motor 75 derart, daß das Band 50 abgezogen
wird, wenn die Spannung im Garn 76 zunimmt, und daß er ihn abstellt, wenn die Spannung
im Garn 76 abnimmt. Auf diese Weise wird erreicht, daß eine praktisch konstante
Garnmenge am Auflösungspunkt A des Wickels 41, d. h. an der Stelle vorhanden ist,
an welcher der Garnstrang 76 und damit das Band 50 den Wickel 41 verläßt. Wenn der
Garnstrang 76 rascher abgewickelt wird, verschiebt sich die Stelle der Trennung
von Garnstrang 76 und Band 50 in den Wickel 41 hinein, wodurch die Spannung im Garnstrang
76 ansteigt. Dadurch wird der Schalter 86 geschlossen und somit der Motor 75 in
Gang gesetzt, wodurch das Stützband 50 vom Wickel 41 abgezogen und dieser gedreht
wird, so daß die Trennstelle von Garnstrang 76 und Stützband 50 wieder aus dem Wickelinneren
nach außen verschoben wird. Dies setzt sich bis zum vollständigen Abwickeln fort.
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Durch diese Art des Abwickelns wird erreicht, daß die in dem Wickel
41 befindliche Garnmasse so lange zusammengepreßt bleibt, bis der Garnstrang 76
aus dem Wickel 41 abgezogen wird, wodurch die Fixierung der Kräuselung verbessert
wird.