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Vorrichtung zum pneumatischen Verteilen von Schüttgütern Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum pneumatischen Verteilen von Schüttgütern, insbesondere
von Schnitzeln aus synthetischen Hochpolymeren, in mehrere kurz hintereinander liegende
Verbraucherstellen von einem gemeinsamen Bunker aus über ein Förderrohr mit den
Verbraucherstellen zugeordneten Verteileinrichtungen.
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Das Beschicken von Schnitzelbehältern der Rostspinnmaschinen erfolgt
manuell mittels Spezialbehälter. Es ist auch bekannt, die Verteilung mittels Vibrationsrohre
vorzunehmen. In jedem Falle muß gewährleistet sein, daß die Schnitzel keine Feuchtigkeit
anziehen und nicht mit Luftsauerstoff in Berührung kommen.
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Bekannt sind Einrichtungen zum pneumatischen Verteilen von feinem
Material, wobei dieses von einem Vorratsbehälter durch Luftdruck in Rohren von rundem
Querschnitt befördert wird. Über den Verbraucherstellen sind Verteilorgane angeordnet,
wie z. B. Ventilklappen, Drehschieber, Zellenzuteiler, oder andere bewegliche Elemente,
teilweise mit Obere laufbehältem, die zuviel eingetragenes Material an den Kreislauf
abgeben. Diese Einrichtungen mit beweglichen Elementen sind außerordentlich störanfällig
und neigen leicht zu Verstopfungen sowie auch zu Gutzerkleinerungen.
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Es ist weiterhin eine Vorrichtung zum pneumatischen Beschicken von
Behältern mit staubförmigem oder feinkörnigem Gut bekannt. Es handelt sich dabei
auch um ein Förderrohr mit rundem Querschnitt, an das die einzelnen Vorratsbehälter
durch zwei Zweigleitungen angeschlossen sind. Das Gut-Luft-Gemisch gelangt durch
eine Zweigleitung in den Vorratsbehälter. Während das Gut im Behälter abgeschieden
wird, verläßt das Trägermedium - beispielsweise Luft - durch die zweite Zweigleitung
den Behälter und gelangt in das Förderrohr zurück.
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Eine Gutverteilung mit Spezialbehältern ist sehr arbeitskräfteintensiv
und außerdem für bestimmte Verfahren ungeeignet, da das Fördergut öfter mit der
Atmosphäre in Berührung kommt. Vibrationsanlagen sind sehr störanfällig. Außerdem
muß das Förderrohr aus mehreren Segmenten bestehen, die durch Gummimanschetten verbunden
werden. Da die Manschetten erfahrungsgemäß nach kurzer Betriebszeit bereits undicht
werden, besteht wiederum die Gefahr des Zutrittes von Luftsauerstoff.
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Die bekannten pneumatischen Förderanlagen sind nur für bestimmte
Gutsorten geeignet. Die Grenzen dieses Prinzips der Gutverteilung sind durch Korngröße
und spezifisches Gewicht des Fördergutes und durch die kinematische Zähigkeit und
das spezifische
Gewicht des Trägermediums gekennzeichnet. Diese genannten Faktoren
sind die Einflußgrößen fur die Schwebegeschwindigkeit eines Fördergutes. Die Funktionsfähigkeit
einer derartigen Anlage ist nur für Güter mit kleiner Schwebegeschwindigkeit gegeben.
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Ein weiterer Nachteil der bisher bekannten Förderanlagen ist darin
zu sehen, daß Rohre von rundem Querschnitt verwendet werden. Die zu befördernden
Teilchen haben stets das Bestreben, von der seitlich gekrümmten Wandung sich nach
der tiefsten Stelle zu bewegen, so daß infolge der Anhäufung ein höherer pneumatischer
Druck erforderlich ist.
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Für Schüttgüter mit relativ großer Schwebegeschwindigkeit, beispielsweise
für Granulate der Hochpolymeren, ist diese Anlage nicht geeignet. Derartiges Fördergut
fliegt, bedingt durch die größere Fördergeschwindigkeit, die ihrerseits von der
Schwebegeschwindigkeit abhängig ist, über die Zweigleitungen des Förderrohres hinweg.
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Der Zweck und die Aufgabe der Erfindung bestehen nun darin, eine
Vorrichtung für eine pneumatische Verteilung von Schüttgütern, beispielsweise von
Schnitzeln zu entwickeln, mit der mehrere kurz hintereinander liegende Verbraucherstellen
beschickt werden können. Unter Vermeidung der bisherigen Mängel soll die Förderung
des Materials auf einer breiteren Basis erfolgen, nämlich auf einer Bahn von horizontalem
oder nur leicht gekrümmtem Querschnitt, wodurch mit Sicherheit Verstopfungen vermieden
werden und die Schnitzel sich beim Transport nicht gegenseitig behindern, wie es
bei Transportleitungen mit rundem Querschnitt möglich ist. Es soll dabei eine Anlage
ohne großen apparativen Aufwand geschaffen werden, mit der das Fördergut sicher
unter einem Schutzgas transportiert werden kann.
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Hierfür ist die erfindungsgemäße Ausbildung darin zu sehen, daß das
Förderrohr von einem flachen Verteilerkanal gebildet wird, der einen rechteckigen
oder
elliptischen Querschnitt aufweist und dessen lichte Höhe im
Verhältnis zur lichten Breite relativ klein ist und daß die Verbraucherstellen über
einen Trichter an den Verteilerkanal angeschlossen sind. In der Öffnung des Verteilerkanals
zum Abgangstrichter ist jeweils ein Ablenkblech angeordnet. Mit dieser erfindungsgemäßen,
einfachen apparativen Vorrichtung können Schüttgüter mit relativ großer Schwebegeschwindigkeit,
beispielsweise Schnitzel, sicher in mehrere Verbraucherstellen verteilt werden.
Störglieder, wie z. B. Weichen oder Vibratoren, sind nicht notwendig.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Ausbildung gemäß
der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den geschlossenen Kreislauf der pneumatischen
Verteileranlage in schematischer Darstellung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den
Verteilerkanal im Bereich einer Verbraucherstelle, F i g. 3 einen Querschnitt durch
den Verteilerkanal.
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Im Bunker 1 befindet sich das Gut, das pneumatisch auf die einzelnen
Verbrauch erstellen 8 verteilt werden soll. Die Geschwindigkeit des Trägermediums
(Luft bzw. Schutzgas) für den Fördervorgang wird von einem Gebläse 2 erzeugt. Das
Gut wird durch eine Aufgabevorrichtung 3 in die Förderleitung gebracht und dem Verteilerkanal
4 zugeführt. Im Bereich der Abgänge sind im Bodenblech des Verteilerkanals 4 Öffnungen
5 vorgesehen, in denen Ablenkbleche 6 unter einem geeigneten Anstellwinkel angeordnet
sind. Die im unteren Teil des Kanals 4 sich bewegenden Gutteilchen ändern nach dem
Auftreffen auf das Ablenkblech 6 ihre Flugrichtung und fallen in den Abgangstrichter
7 und von da zur Verbraucherstelle 8. Der Abgangstrichter 7 wirkt bei normaler Beschickung
als Verteiler und dient bei unvorhergesehenem größerem Anfall oder bei zeitweiser
Abschaltung einer Verbraucherstelle 8 als Aufnahme.
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Die Luft, die infolge des Ablenkbleches 6 ebenfalls ihre Strömungsrichtung
geändert hat, verläßt durch
den Teil der Öffnung des Bodenbleches 5, der hinter dem
Ablenkblech 6 liegt, den Abgangstrichter 7 und vereinigt sich im Verteilerkanal
4 wieder mit der Förderluft. Diejenigen Gutteilchen, die den Kanal 4 durchströmen,
ohne daß sie abgeschieden werden, werden vom Trägermedium über die Rückförderleitung
9 zum Materialabscheider 10 gebracht und gelangen so in den Bunker 1 zurück.
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Der Verteilerkanal 4 ist - wie in der F i g. 3 dargestellt - rechteckig
ausgebildet, wobei die lichte Höhe des Kanals im Verhältnis zu seiner lichten Breite
aus Gründen der Abscheideleistung relativ klein ist.