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Vorrichtung zum Herstellen von Wellpappe Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Wellpappe mit einer oberen und einer unteren
Wellwalze sowie einer die gewellte Bahn unmittelbar im Anschluß an die Wellwalzen
beidseitig erfassenden Führung.
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Vorrichtungen der zuvor gekennzeichneten Art sind bekannt; so ist
in der USA.-Patentschrift 2406051 eine Vorrichtung zum Herstellen von Wellpappe
beschrieben, bei der eine harzimprägnierte Papierbahn durch zwei hintereinanderliegende
Walzpaare mit berippter Mantelfläche geführt und dabei mit Querwellen versehen wird.
In die Querwellen werden über eine Zuführvorrichtung herangebrachte Stäbe mit dreieckigem
Querschnitt eingelegt, wonach die Wellen der Papierbahn um die zwischen ihnen liegenden
Stäbe herumgelegt werden. Die Versteifungsstäbe bleiben auch während des Aufklebens
der beiden Deckbahnen zwischen den Querwellen liegen und müssen nach dem Aufbringen
der Deckbahnen einzeln entfernt werden.
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Bei einer aus der deutschen Patentschrift 107 082 bekannten Wellmaschine
wird die Papierbahn durch ein Walzpaar mit berippter Mantelfläche sowie anschließend
durch ein Preßwalzenpaar und ein Transportwalzenpaar geführt. Die in Transportrichtung
hinter den Wellwalzen und im Abstand von diesen angeordneten Preßwalzen sowie die
hinter diesen angeordneten Transportwalzen können dabei mit Ringnuten versehen sein,
durch die einzelne schraubengangartig verlaufende Drähte geführt sind. Die umlaufenden
Drahtwendeln dienen dem Transport und der Abstützung der gewellten Papierbahn, wobei
diese jedoch den Abstand zwischen den Wellwalzen und dem Transportwalzenpaar ohne
Abstützung und daher mit der Gefahr einer Veränderung der Wellenform bzw. der Abstände
zwischen den Wellentälern überbrücken müssen.
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Schließlich ist nach der deutschen Patentschrift 473 855 auch eine
Vorrichtung zum Herstellen von Wellpappe bekannt, bei der hinter dem Wellwalzenpaar
eine feste Führung für die gewellte Papierbahn angeordnet ist. Diese Vorrichtung
besitzt jedoch den Nachteil, daß die gewellte Papierbahn unter dem Einfluß der im
Wellwalzenpaar entstehenden Wellen durch die Führung geschoben wird. Dabei können
sich auf Grund der Reibung zwischen den Wellenscheiteln bzw. -tälern der Papierbahn
und den Führungsflächen Störungen ergeben, die zu einer Änderung der Wellenform
und -abstände führen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, die
zwischen den Wellwalzen entstehenden Papierwellen unmittelbar bei bzw. nach ihrem
Entstehen zu erfassen und ohne Schub durch die Wellwalzen oder die nachfolgend zwischen
diesen entstehenden Papierwellen abzuführen. Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen,
bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß Führungen aus einem
oberen und einem unteren die Wellenscheitel und Wellentäler erfassenden Förderband
zu verwenden. Auf diese Weise werden die Wellenscheitel und -täler bereits im Moment
ihres Entstehens erfaßt und damit unabhängig von der Umfangsgeschwindigkeit der
Wellwalzen, d. h. ohne Schub durch die Wellwalzen abgeführt, so daß sich weder die
Wellenform noch die Wellenabstände ungewollt ändern.
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Vorzugsweise sind zwischen den Wellwalzen und den diesen in Förderrichtung
nachgeordneten Umlenkrollen Bandführungen angeordnet, wobei erfindungsgemäß mindestens
eine der Bandführungen federnd abgestützt und höhenverstellbar sein kann. Die Wellwalzen
sind dabei erfindungsgemäß mit Ringnuten versehen, in welche die Enden der Bandführungen
eingreifen, während über die Umlenkrollen und über in Förderrichtung vor diesen
angeordnete weitere Umlenkrollen beiderseits der gewellten Papierbahn verlaufende
endlose Bänder geführt sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 die
Seitenansicht der wesentlichen Teile einer Vorrichtung nach der Erfindung,
F
i g. 2 eine Draufsicht auf die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung, F i g. 3 a
bis 3 h verschiedene Wellenformen.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine Papierbahn 1 zwischen
zwei Wellwalzen 2, 3 eingeführt, die mit geraden, flache Köpfe besitzenden Zähnen
2 a, 3 a besetzt sind. Die Zähne der Wellwalzen 2, 3 stehen im Eingriff miteinander
und erteilen der Papierbahn Querwellen mit den der Zahnform entsprechenden Falzlinien
1 a bzw. Flächen -1 b und 1 c (F i g. 3b).
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Die Wellwalzen 2, 3 besitzen Umfangsnuten 2 b, 3 b durch die obere
und untere, über angetriebene Umlenkrollen 7, 8 und weitere Umlenkrollen 9,10 geführte
endlose Förderbänder 5, 6 geführt sind. Die endlosen Förderbänder 5, 6 erfassen
die Wellenscheitel bzw. -täler im Moment ihres Entstehens zwischen den Wellwalzen
2, 3 und führen sie ohne Schub durch die nachfolgenden Papierwellen bzw. die Wellwalzen
und damit ohne Änderung der Wellenform und -abstände ab. Dabei kann die Geschwindigkeit
der Förderbänder beispielsweise so eingestellt werden, daß sich die benachbarten
Falzlinien la aneinanderlegen und sich eine im Querschnitt dreieckige Wellenform
ergibt, wobei die Grundfläche der Dreiecke aneinanderliegend eine ununterbrochene
Fläche für die Deckbahn bilden. Auf diese Weise stützen sich die einzelnen Wellen
gegenseitig ab, so daß eine Wellpappe von beträchtlicher Steifigkeit entsteht.
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Bahnführungen 11, 12 dienen der weiteren Führung der gewellten Bahn,
wobei die obere Bahnführung 11 unter der Einwirkung von Federn 13 steht und beweglich
ist. Mittels Haltestangen 14 und Verstellmuttern 15 kann die obere Bahnführung
11 verriegelt werden. Die den Walzen zugekehrten Enden der Bahnführungen
11,12 greifen in deren Umfangsnuten ein.
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Die Umlenkrollen 7, 8 sind angetrieben, während die Umlenkrollen
9, 10 zur Änderung der Bandspannung in verschiebbaren Lagern 16 (F i g. 2)
gelagert sind. Die Umlenkrollen 7, 8 bestehen aus einzelnen auf Wellen 7a und 8a
im Abstand voneinander befestigten Scheiben, zwischen denen frei drehbare Scheiben
17 und 18 angeordnet sind, die der Umlenkung weiterer Förderbänder 19, 20
für die gewellte Papierbahn dienen. Durch Änderung der Geschwindigkeit der Förderbänder
19, 20 gegenüber der Geschwindigkeit der Förderbänder 5, 6 können Wellenform und
-abstände entsprechend den in F i g. 3 a bis 3 h dargestellten Wellenprofilen geändert
werden. Die Förderbänder 19, 20 sind über angetriebene Umlenkrollen geführt, von
denen nur die Umlenkrolle 21 des Förderbandes 19 in F i g. 1 dargestellt ist.
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Sobald die gewellte Papierbahn das sich aus den Förderbandgeschwindigkeiten
ergebende Profil angenommen hat, wird durch drei Klebstoffwalzen 33, 34, 35 in üblicher
Weise Klebstoff auf die Wellenscheitel aufgetragen, wozu die obere Klebstoffwalze
33 teilweise in einen Klebstoffbehälter 36 eintaucht. Die obere Deckbahn 37 wird
mit Hilfe einer Walze 38 auf die klebstoffbeschichteten Wellenscheitel aufgebracht;
in ähnlicher Weise werden die unteren Wellenscheitel mit Klebstoff beschichtet und
mit einer Deckbahn versehen.
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Das Förderband 20 wird von einem (nicht dargestellten) Motor angetrieben,
dessen Kette 25 über Kettenräder 8 c, 3 c, 7 c und 21 c zum Antrieb der Umlenkrollen
8, 3, 7, 21 läuft. Die Kette 25 ist des weiteren über Kettenräder 26, 27, 28 geführt.
Der Antriebsmotor besitzt ein Vorgelege für eine stufenlose Drehzahlregelung, während
die Änderung der Relativgeschwindigkeiten der Umlenkrollen bzw. Wellwalzen durch
Austausch der Kettenräder 8 c, 3 c, 7 c und 21 c erfolgt. Die Klebstoffwalzen 33,
34 und 35 werden von einer Kette 40 über Kettenräder 38 a, 38b, 38c angetrieben.
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In F i g. 3 a bis 3 c sind einige Wellenformen dargestellt, die durch
Geschwindigkeitsänderungen der Förderbänder 19, 20 im Verhältnis zur Geschwindigkeit
der Förderbänder 5, 6 erreicht werden können. In allen drei Fällen besitzen die
Wellenscheitel und -flanken eine bestimmte Länge von beispielsweise 3 mm bzw. 4
mm. Die Wellenformen der F i g. 3 e und 3 f lassen sich durch Änderung der Zähnezahl
und -abmessungen der Wellwalzen erreichen. Die Wellenformen der F i g. 3 g und 3
h werden durch Verwendung von Wellwalzen mit glatter Mantelfläche, spitzen oder
abgerundeten Zahnköpfen erzeugt. In diesen Fällen werden die Wellen so stark abgerundet,
daß sich eine im wesentlichen ununterbrochene obere und untere Wellenbahnfläche
ergibt. Die gewellte Bahn nach F i g. 3 g zeichnet sich durch besonders große Steifigkeit
aus, auch wenn sie unter Verwendung einer verhältnismäßig dünnen Papierbahn hergestellt
worden ist.
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Von großer Bedeutung für die Bildung der gewellten Papierbahn ist
die Geschwindigkeit der Förderbänder 5, 6 im Verhältnis zur Umfangsgeschwindigkeit
der Wellwalzen 2, 3; sie darf weder zu groß noch zu klein sein, um einen ungünstigen
Einfiuß auf die Wellenbildung, insbesondere eine unregelmäßige Wellung, Beschädigung
oder ein Zerreißen der Papierbahn zu vermeiden. Da die Förderbänder 5, 6 die Wellen
aber bereits im Moment ihres Entstehens erfassen und ohne Schub durch die Wehwalzen
bzw. die neu entstehenden Wellen abführen, ergibt sich bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine regelmäßige und kontinuierliche Wellenbildung ohne die Gefahr einer
Beschädigung der Bahn. Versuche haben gezeigt, daß es zweckmäßig ist, die gewellte
Papierbahn durch die Förderbänder 5, 6 nur so weit zu bewegen, daß Wellenscheitel
und -tal einer entstehenden Welle auf den Scheitel bzw. das Tal der voraufgehenden
Welle treffen.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
daß die Wellwalzen 2, 3 und die Walze 38 nicht beheizt zu werden brauchen und die
Papierbahn sehr dünn sein kann, ohne daß die Gefahr von Beschädigungen besteht.
Selbstverständlich können die einzelnen Bahnen auch aus Kunststoff bestehen, ohne
daß eine Walzenbeheizung erforderlich ist.