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Abtastvorrichtung für Lochkarten Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Ab,
tasten von Lochkarten aus einer festen Platte mit federnden, in Zeilen
und Spalten angeordneten Kontaktzapfen und einer hiergegen verschiebbaren Halteplatte
für die abzutastenden Lochkarten sowie eine Einrichtung zum Heranführen der Lochkartenhalteplatte
an die Kontaktplatte.
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Derartige Abtastvorrichtungen sind beispielsweise aus der deutschen
Patentschrift 544 645 und aus der USA.-Patentschrift 2 887 552 bekannt, wobei
jedoch bei einem Arbeitsvorgang nur jeweils eine Lochkarte abgetastet werden kann.
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Zweck der Erfindung ist die Verbesserung, insbesondere Erweiterung
des Anwendungsbereiches derartiger Abtastvorrichtungen durch Schaffung einer Möglichkeit,
mehrere Lochkarten zu gleicher Zeit abzutasten, wobei durch überlagerung der verschiedenen
Kartenfelder durch einen einzigen Tastvorgang eine Information erhalten wird, welche
der Gesamtheit der Einzelangaben entspricht.
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Hierzu ist eine Abtastvorrichtung des eingangs beschriebenen Typs
erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine Lochkartenhalteplatte mit beiderseitigen
Magazinen zur Aufnahme von Lochkarten, auf deren Rückseite den Kontaktzapfen entsprechende,
in Richtung der Zeilen angeordnete und mit je einem Anschluß versehene Kontaktschienen
verlaufen, und durch eine zweite, bewegliche Kontaktplatte, welche mittels einer
Schiebeeinrichtung gegen die Halteplatte und zusammen mit dieser gegen die feste
Kontaktplatte verschiebbar ist, wobei an den Lochungen der abzutastenden Karte bzw.
Karten ein elektrischer Kontakt zwischen den Zapfen der Kontaktplatten und den entsprechenden
Kontaktschienen entsteht, sowie durch eine Kontrolleinrichtung für die eingeführten
Lochkarten, bestehend aus einer zusätzlichen Lochzeile auf den Karten und auf entsprechende
Kontakte einwirkenden Zapfen auf den Platten.
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Die erwähnte Kontrolleinrichtung stellt sicher, daß die verschiedenen
Karten in der richtigen Lage in das entsprechende Magazin eingesetzt und abgetastet
werden.
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Gegenüber den bekannten Vorrichtungen besteht bei der erfindungsgemäßen
Ausführung ferner die Möglichkeit, die Anzahl der Lochkartenhalteplatten erforderlichenfalls
in einfacher Weise zu vergrößern, beispielsweise mehr als zwei Aufnahmemagazine
für die Lochkarten und mehr als zwei Platten zu einem Block zu kombinieren, wobei
lediglich die Führungsbolzen für die verschiebbaren Platten entsprechend länger
zu wählen sind, ohne daß ein wesentlich größerer Platzbedarf hierfür notwendig wird.
Der Anwendungsbereich einer derartigen Vorrichtung ergibt sich beispielsweise in
einer Buchhaltung, wo auf einer einzigen Lochkarte mehrere einem bestimmten Vorgang
entsprechende Grundinformationen aufgebracht werden müssen, welche einzeln für sich
auf sogenannten »Grundkarten« aufgebracht sind.
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Der Benutzer wählt hierzu aus den ihm zur Verfügung stehenden Grundkarten
die für eine bestimmte Information in Betracht kommenden Karten aus und fertigt
hieraus eine einzelne Individualkarte an. Bei den bisher verwendeten Abtastvorrichtungen
für Lochkarten werden diese Grundkarten nacheinander abgetastet, nachdem diese einzeln
vor die Abtasteinrichtung gebracht sind.
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Im Gegensatz zu der Arbeitsweise dieser bekannten Vorrichtungen wird
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht jede Lochkarte einzeln abgetastet, sondern
man erhält hiermit eine Information, die eine Summe der Einzelinformationen aus
jeder Karte darstellt, die zusammen eingeführt und gleichzeitig abgetastet werden.
Durch die Kombination dieser verschieden gelochten Karten erhält man demnach durch
überlagerung der verschiedenen Kartenfelder eine Information, welche die Gesamtheit
der Einzelangaben darstellt.
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Die für die erfindungsgemäßen Abtastvorrichtung zu verwendeten Lochkarten
haben in an sich bekannter Weise eine beliebige Anzahl von Spalten und Zeilen, worauf
die entsprechenden Lochungen in verschiedenen Formen angebracht sind, beispielsweise
rund,
rechteckig oder quadratisch. Diese Karten können aus beliebigem Material hergestellt
sein, beispielsweise aus Karton, Kunststoffmaterial od. dgl. Hierbei werden die
Grundkarten in mehrere Kategorien eingeteilt, von denen jede einer bestimmten Angabe
entspricht. Diese Angaben werden einem bestimmten Feld der Karte zugeordnet, beispielsweise
einer bestimmten Anzahl von Zeilen, die dann später zusätzliche Informationen erhalten.
Alle anderen Zeilen der Karte können dann nach einem bestimmten System gelocht werden.
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In den Zeichnungen ist eine beispielsweise und vorteilhafte Ausführungsform.
der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt, darin zeigt F i g. 1 eine
Draufsicht, F i g. 2 eine Seitenansicht im Schnitt, wobei der obere Teil
der Linie H-II und der untere Teil der Linie Il'-II' nach F i g. 1 entsprechen,
F i g. 3 eine der Platten der Vorrichtung, F i g. 4 eine mit der Platte
nach F i g. 3 zusammenarbeitende Platte, Fig. 5 einen Schnitt durch
einen Unterbrechungskontakt entlang der Linie V-V nach F i g. 4 und F i
g. 6 einen Schnitt durch den gleichen Kontakt entlang der Linie VI-VI nach
F i g. 5.
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Hiernach wird bei der dargestellten Abtastvorrichtung auf einem Sockel
1 mittels Bolzen 2" ein Träger 2 gehalten, auf dessen Vorderseite
3 eine Platte 5 befestigt ist. Diese Platte 5 ist mit einer
Mehrzahl von Löchern 6 versehen, die in zwanzig Spalten und zehn Zeilen angeordnet
sind, wie es in den F i g. 1, 2 und 3
dargestellt ist.
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Es ist ferner eine elfte Zeile vorgesehen, deren Aufgabe und Wirkung
nachstehend noch beschrieben wird.
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In jedem dieser Löcher 6 sitzt eine Hülse 7, in deren
Innern ein Zapfen 9 entgegen einer Feder 8
verschiebbar ist. Eine Isolierschicht
10 trennt den Träger 2 von den Hülsen 7. Die Hülsen einer gleichen
Spalte sind untereinander mittels eines Metallstreifens 11 elektrisch verbunden,
welcher zusammen mit den Hülsen 7 auf der Platte 5 angeordnet ist,
wie es in Fig. 3 dargestellt ist. An jeder dieser Spalten sitzt ein isolierter
Leitungsdraht, welcher durch den Zwischenrauml` zwischen dem Sockell und dem Träger
2 geht und mit einem nicht dargestellten Anschlußstöpsel versehen ist.
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Vier Führungsbolzen 4 sitzen an den vier Ecken der Vorderseite
3 des Trägers 2 außerhalb der Platte 5. Auf diesen Führungsbolzen
4 ist eine Platte 12 verschiebbar, die auf ihrem vorderen Teil gegenüber den zehn
Zeilen der Platte 5 in gleicher Weise zehn Leitungszeilen aufweist, die aus
zehn Kontaktschienen 13 mit rechtwinkligem Querschnitt bestehen und an entsprechenden
Auflagen an dieser Platte angeordnet sind. Ferner ist eine elfte Leitungszeile vorgesehen,
die jedoch in anderer Weise als die vorerwähnten zehn Kontaktschienen ausgebildet
ist und deren Aufgabe nachstehend noch beschrieben wird.
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Der rückwärtige Teil der Platte 12 ist in ähnlicher, jedoch nicht
symmetrischer Weise ausgebildet, mit Ausnahme der zusätzlichen elften Leitungszeile.
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Der obere Teil der Platte 12 ist an seinen beiden Enden mit zwei Führungen
15 versehen, die das Einführen der abzutastenden Lochkarten in das Aufnahmemagazin
erleichtern soffen. Die in der dargestellten Ausführungsform vorhandenen beiden
Aufnahmemagazine bestehen aus U-förmigen Führungsschienen 14 und 14', zwischen denen
die Lochkarten eingeführt und von außen gegen die Platte 12 gehalten werden. Der
Boden 16 des Magazins ist an den unteren Teil der Platte 12 angeschraubt,
wie es in F i g. 4 dargestellt ist.
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Eine Schiebeplatte 17 ist ebenfalls auf den vier Führungsbolzen
4 verschiebbar und trägt eine weitere Platte 5', welche bis auf die zusätzliche
Leitungszeile 11 in gleicher Weise wie die Platte 5 ausgebildet ist
und daher nicht näher beschrieben zu werden braucht.
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Die Einrichtung zum Schließen der erfindungsgemäßen Abtastvorrichtung
besteht aus einer Gabel 18, die mittels zweier Bolzen 18' auf dem
Sockel 1
befestigt ist. Um eine Achse 19 dieser Gabel ist ein Hebel
20 schwenkbar, der an seinem einen Ende 22 mit einer Rolle 21 versehen ist. Durch
Betätigung dieses Hebels 20 kann die Schiebeplatte 17 auf dem Führungsbolzen
4 verschoben werden. Wenn die abzutastenden Lochkarten in das Magazin 14 der Platte
12 eingeführt sind, befinden sich die Zapfen 9 unmittelbar vor diesen Karten.
Durch Verschiebung der Schiebeplatte 17 auf dem Führungsbolzen 4 wird die
Platte 12 ebenfalls so weit verschoben, bis die in dem Magazin enthaltenden Lochkarten
die entsprechenden Zapfen der Platte 5 eindrücken. Der Hebelarm 20 ist so
bemessen, daß er sich in horizontaler Stellung befindet, wenn die Zapfen, vor denen
keine Lochung angebracht ist, vollständig eingedrückt sind.
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Die erfindungsgemäße Abtastvorrichtung enthält ferner eine Kontrolleinrichtung,
welche einen etwaigen Fehler bei der Einführung der abzutastenden Lochkarten anzeigt,
beispielsweise bei Fehlen einer oder mehrerer dieser Karten oder bei der Einführung
mehrerer Exemplare der gleichen Karte.
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Hierzu ist eine elfte Lochzeile vorgesehen, die im oberen Teil der
Karten angebracht ist.
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Wie bereits eingangs erwähnt, ist die erfindungsgemäße Abtastvorrichtung
dazu geeignet, die Information mehrerer, beispielsweise dreier Grundkarten, von
denen jede einer bestimmten Kategorie zugeordnet ist, gleichzeitig abzutasten.
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Die Möglichkeit, daß Karten gleichzeitig abgetastet werden können,
ist dadurch gegeben, daß jede dieser Karten auf der erwähnten elften Zeile über
den Spalten 1, 3 und 12 gelocht ist.
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Darüber hinaus können beispielsweise Karten, die drei verschiedenen
Kategorien angehören, derart gekennzeichnet sein, daß Karten der ersten Kategorie
auf der erwähnten elften Zeile Lochungen oberhalb der siebzehnten und neunzehnten
Spalte aufweisen, während Karten der zweiten Kategorie auf dieser elften Zeile über
der fünfzehnten und neunzehnten Spalte gelocht sind und die Karten der letzten Kategorie
zusätzliche Lochungen oberhalb der fünfzehnten und siebzehnten Spalte aufweisen.
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Die in der F i g. 3 des Ausführungsbeispiels dargestellte Platte
5 weist auf einer elften Zeile die Zapfen 9 a,
9 b, 9 c, 9 d, 9 e und 9 f auf, die über den Spalten
1,
3, 12, 15, 17 und 19 angeordnet sind und wobei ein
Leitungsdraht 91 an den Zapfen 9 a angeschlossen ist.
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Die Zapfen 9 b und 9 c sind untereinander durch
einen Metallstreifen 90 elektrisch verbunden. Die andere Platte
5" weist ihrerseits ebenfalls eine elfte Zeile mit Zapfen auf, deren Anordnung
jedoch gegenüber den Zapfen der elften Zeile der Platte 5 verschieden ist.
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Wie in den F i g. 4, 5 und 6 dargestellt ist,
hat der vordere Teil der Platte 12 ebenfalls eine elfte Zeile,
auf
welcher entsprechend der Anordnung auf der Platte 5 folgende Elemente angeordnet
sind: Eine erste, mit der Platte vernietete Leitungslamelle 12 a. 12
b, eine zweite Leitungslamelle 12 c, 12 d sowie drei Unterbrecherkontakte
12 d, 12 e, 12 f.
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Jeder dieser Unterbrecherkontakte besteht nach den F i g. 5
und 6 aus einem Bolzen 122 auf einer Feder 123, welche in einer Bohrung
124 der Platte angeordnet sind. Dieser Bolzen steht normalerweise durch den Druck
der Feder 123 in elektrischer Verbindung mit einer metallischen Zunge
125, welche auf die Platte genietet ist und verbindet diese Zunge mit einer
folgenden 126, solange dieser Bolzen nicht in die Bohrung eingedrückt ist.
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Am Ausgang des Unterbrecherkontaktes 12f ist ein Leitungsdraht
130 vorgesehen.
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Der rückwärtige Teil der Platte 12 ist gegenüber den Zapfen auf der
elften Zeile der Platte 5' mit ähnlichen Elementen ausgestattet.
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Die drei beispielsweise ausgewählten Lochkarten tragen alle drei auf
ihrer elften Zeile Lochungen über den Spalten 1, 3 und 12, wodurch der elektrische
Leiter 91 der Platte 5 mit der Zunge 121 der Platte 12 verbunden wird.
Keine dieser drei Karten ist aber an den drei Stellen oberhalb der Spalten
15, 17 und 19 gelocht. Diese drei Stellen werden durch je eine
Karte verschlossen, so daß die Unterbrecherkontakte 12d 12e, 12f geschlossen
bleiben und hierdurch die Zunge 121 mit dem Leiter 130 elektrisch verbunden
ist, welcher damit mit dem Leiter 91 in Verbindung steht.
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Ein Irrtum bei der Einführung wird dadurch angezeigt, daß die Verbindung
zwischen dem Leiter 130
und dem Leiter 19 unterbrochen wird. Eine solche
Anzeige kann beispielsweise eintreten, wenn unter den drei eingeführten Karten zwei
Exemplare der gleichen Kategorie vorliegen. Hierbei würden dann mindestens zwei
der Karten eine gleiche Lochung aufweisen, durch welche dann einer der drei Zapfen
9d, 9e oder 9f treten kann und den entsprechenden Unterbrecherkontakt
öffnet. Eine Anzeige über ein falsches Einlegen der Karten kann ferner auftreten,
wenn eine der Karten beispielsweise seitenverkehrt eingeführt ist, da hierbei keine
der Stellen 15, 17
und 19, von denen zwei gelocht sind, bei umgedrehter
Karte vor den Zapfen 9 a und 9 b zur Anlage kommt, wodurch
diese beiden Kontakt mit der Lamelle 120 haben und den Stromkreis unterbrechen.
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Die Anordnung auf der elften Zeile zur Kontrolle der eingeführten
Karten ist auf der Platte 5 und dem vorderen Teil der Platte 12 einerseits
und auf der Platte 5' und dem rückwärtigen Teil der Platte 12 andererseits
verschieden gewählt, so daß zwei getrennte Abtastmöglichkeiten geschaffen werden,
wobei beispielsweise eine Karte für eine Abtastung zwischen der Platte
5 und dem vorderen Teil der Platte 12 nicht in die andere Abtastmöglichkeit
zwischen der Platte 5' und dem rückwärtigen Teil der Platte 12 eingeführt
werden kann.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung werden die Kontakte durch die
Einführung der Karten hergestellt, bevor die Zuleitung des Stromes zum Abtasten
dieser Karten zugeführt wird, und dieser Strom ist unterbrochen, bevor die Karten
aus der Vorrichtung entnommen werden, so daß keine Zerstörungen der Kontakte durch
Auftreten von öffnungs- oder Schließungsströme zu befürchten ist.
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Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Abtastvorrichtung für
Lochkarten, von welcher vorstehend eine besonders vorteilhafte Ausführungsform mit
zwei Abtastmöglichkeiten beschrieben ist, in gleicher Weise auch mit mehr als zwei
Abtastungen ausgebildet sein, wobei die dieser Vorrichtung entnommenen Informationen
entweder einzeln oder komplex erhalten werden können, beispielsweise in Form eines
Bereiches bestimmter Reihen, die jeder der erhaltenen Informationen entsprechen.
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Es ist ferner auch möglich, die vorstehend mit zehn Zeilen und zwanzig
Spalten beispielsweise beschriebene Ausführungsform mit einer beliebigen anderen
Anzahl von Zeilen und Spalten zu versehen.