DE1271990B - Verfahren zur Herstellung von Chloroprenpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ChloroprenpolymerisatenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08d
Deutsche Kl.: 39 c-25/05
Nummer: 1271990
Aktenzeichen: P 12 71 990.3-44 (D 47808)
Anmeldetag: 23. Juli 1965
Auslegetag: 4. Juli 1968
Die Bezeichnung »Chloroprenpolymerisat« bedeutet, daß das Polymerisat durch Polymerisieren von 2-Chlor-1,3-butadien
oder 2-Chlor-l,3-butadien und einem geringen Anteil einer oder mehrerer mischpolymerisierbarer
Monomeren hergestellt worden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Chloroprenpolymerisaten ist nun dadurch gekennzeichnet,
daß man Chloropren zu einem Latex eines vernetzten Polymerisates polymerisiert und in diesem
Latex weiteres Chloropren unter nicht vernetzenden Bedingungen in Gegenwart eines Kettenübertragungsmittels
so lange polymerisiert, bis das entstandene Chloroprenpolymerisatgemisch mindestens 10 Gewichtsprozent
und höchstens 60 Gewichtsprozent des vernetzten Polymerisates enthält.
Unter der Bezeichnung »vernetztes Polymerisat« wird hier ein Chloroprenpolymerisat verstanden, das
bei einer Temperatur von 200C in Benzol keine echte Lösung bildet, was durch Lichtstreuung bestimmt
wird; der Test ist in Journ. Am. Chem. Soc, Bd. 80, S. 5603 (1958), beschrieben.
Polymerisationsverfahren zur Herstellung von Latizes vernetzter Polymerisate sind bekannt. So kann
z. B. eine wäßrige Emulsion des Monomeren in Anwesenheit relativ hoher Konzentrationen eines PoIymerisationsinitiatois
bei relativ hohen Temperaturen, gewöhnlich zwischen 40 und 900C, schnell polymerisiert
werden. Das Monomere wird zweckmäßig kontinuierlich zugegeben, während die Polymerisation zu
einem vernetzten Polymerisat erfolgt. Die Konzentration des Polymerisationsinitiators wird vorzugsweise
so eingestellt, daß sie zum Zeitpunkt, an dem die ersten 20 °/„ des Monomeren zugegeben sind, ein Verhältnis
von Polymerisat zu Monomeren von mindestens 1,5:1 und ein Verhältnis von mindestens 4:1 am Ende
der vernetzenden Polymerisationsstufe ergibt. Es wird ferner bevorzugt, die Konzentration des Polymerisationsinitiators
durch kontinuierliche Zugabe aufrechtzuerhalten und auch das monomere Chloropren während
der Polymerisation kontinuierlich zuzufügen.
Vorzugsweise sollte so viel Chloropren im Latex des vernetzten Polymerisates unter nicht vernetzenden
Bedingungen, also in Anwesenheit eines Kettenübertragungsmittels, polymerisiert werden, daß schließlich
ein Chloroprenpolymerisat mit 30 bis 50 Gewichtsprozent an vernetzten! Polymerisat erhalten wird.
Die Bezeichnung »Kettenübertragungsmittel« bedeutet hier eine Verbindung, die bei Anwesenheit
während der Polymerisation das Molekulargewicht des gebildeten Polymerisates ohne wesentliche Herabsetzung
der Polymerisationsgeschwindigkeit verringert. Solche Kettenübertragungsmittel sind z. B. die Alkyl-Verf
ahren zur Herstellung von
Chloroprenpolymerisaten
Chloroprenpolymerisaten
Anmelder:
The Distillers Company, Limited,
Edinburgh (Großbritannien)
Vertreter:
Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
6000 Frankfurt, Große Eschenheimer Str. 39
Dipl.-Ing. G. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
6000 Frankfurt, Große Eschenheimer Str. 39
Als Erfinder benannt:
Francis Paul Gintz, Sutton, Surrey;
Richard John Strachan Mattews,
Great Bookham, Surrey;
Godfrey Malcolm Peirce,
Sketty Park, Swansea, Glamorgan, Wales
(Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 5. August 1964 (31755)
mercaptane, die Dialkylxanthogendisulfide, Jodoform,
Benzyljodid und einige heterocyclische Disulfidverbindungen. Die bevorzugten Alkylmercaptane enthalten
bis 20 Kohlenstoffatome, wie z. B. die Butyl-, n-Hexyl-, n-Dodecyl- und tert.-Dodecylmercaptane.
Ein geeignetes Dialkylxanthogendisulfid ist z. B. Diisopropylxanthogendisulfid,
und ein heterocyclisches Disulfid ist Dibenzothiazyldisulfid.
Die während der Polymerisation von Chloropren im vernetzten Polymerisatlatex anwesende Menge an
Kettenübertragungsmittel muß ausreichen, die Bildung weiterer Mengen an vernetztem Polymerisat zu verhindern.
Ist z. B. ein Alkylmercaptan, wie n-Dodecylmercaptan,
das Kettenübertragungsmittel, so liegt ein geeigneter Gewichtsanteil zwischen 0,1 und 1,0 °/0, bezogen
auf das Gewicht des Chloroprenmonomeren.
Es wird bevorzugt, die Polymerisation bei Temperaturen zwischen 0 und 75° C durchzuführen und sie
abzubrechen, bevor alles Monomere in ein Polymerisat umgewandelt ist, vorzugsweise, wenn etwa 70 Gewichtsprozent
des Monomeren polymerisiert worden ist.
809 568/539
Es wird bevorzugt, endgültige erfindungsgemäße Chloroprenpolymerisate mit einer Mooney-Viskosität
(ML 4' bei 100° C) zwischen 35 und 65 herzustellen. Dies kann erreicht werden durch Auswahl des im endgültigen
Polymerisat anwesenden Anteils an vernetztem Polymerisat und durch Einstellung der Menge an
Kettenübertragungsmittel und der prozentualen Umwandlung von Chloropren in der nicht vernetzenden
Polymerisationsreaktion.
Viele erfindungsgemäß hergestellten Chloroprenpolymerisate haben nach dem Mischen im nicht vulkanisierten
Zustand gute Behandlungs- und Verarbeitungseigenschaften, wie durch Mastizieren in einem
Brabender-Plastographen bestimmt werden kann. Besonders die nach dem bevorzugten Verfahren hergestellten
Chloroprenpolymerisate haben diese guten Behandlungseigenschaften. Die Strangpreßgeschwindigkeit
des gemischten Kautschuks ist gut, und die Oberflächenbeschaffenheit des Strangpreßmaterials ist
ausgezeichnet. Diese Polymerisate sind in diesen Eigenschaften den bekannten Chloroprenpolymerisaten
überlegen, die durch Mischen vernetzter Polymerisatlatizes mit nicht vernetzten Polymerisatlatizes hergestellt
sind.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Ein vernetzter Chloroprenpolymerisatlatex wurde aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Gewichtsteile
Chloropren 30
Destilliertes Wasser 130
Natriumhydroxyd 0,4
Kaliumsalz eines disproportionierten natürlichen Harzes 4,0
Dinatriumsalz des Kondensationsproduktes von Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäure .. 0,7
Ammoniumpersulfat 0,026 am Anfang,
dann 0,013 pro Stunde
Wasser, Natriumhydroxyd und die Emulgiermittel wurden in einem Polymerisationsgefäß auf 70° C erhitzt
und einer Stickstoffatmosphäre gerührt. Dann wurden innerhalb einer Stunde Chloropren und Ammoniumpersulfat
kontinuierlich zugefügt, das letztgenannte Material als 0,8°/0ige Lösung in einer
2,5%igen Lösung von Natriumhydroxyd. Die Polymerisation wurde fortgesetzt, bis 95% des Monomeren
unter Bildung eines Latex eines vernetzten Polymerisates polymerisiert waren. Dann wurde die
Reaktionstemperatur von 70 auf 45 0C verringert und
ίο 0,027 Teile Natriumdithionit zugefügt. Zu diesem
Latex wurden dann weitere 70 Gewichtsteile Chloropren zusammen mit 0,435 Gewichtsteilen n-Dodecylmercaptan
zugegeben. Die Mischung wurde 1 Stunde bei 45° C gerührt. Dann wurde Ammoniumpersulfat
mit einer Geschwindigkeit von 0,0015 Teilen pro Stunde als 3,6%ige wäßrige Lösung zugefügt und die
Reaktion fortgesetzt, bis 7O°/o des zugefügten Monomeren polymerisiert waren. Eine in Abwesenheit des
vernetzten Polymerisates durchgeführte Testpolymerisation zeigte, daß das unter diesen Bedingungen gebildete
Polychloropren nicht vernetzt war. Dann wurde die Polymerisation durch Zugabe von 15,5 Gewichtsteilen einer Emulsion, die 0,02 Teile tert-Butylbrenzkatechin
und 0,02 Teile Phenothiazin enthielt, unterbrochen. Das restliche Monomere wurde abdestilliert,
der pH-Wert des Latex mit 10°/0iger Essigsäure auf 6
verringert und der Kautschuk durch Frierkoagulierung isoliert. Der Kautschuk hatte eine Mooney-Viskosität
von 43 und enthielt 38% vernetztes Polymerisat.
Dieser Kautschuk wurde als Kautschuk A bezeichnet. Vergleichsweise wurde ein als Kautschuk B bezeichnetes
Chloroprenkautschukpräparat mit 40% eines vernetzten Chloroprenpolymerisates hergestellt, indem
man einen 40 Teile vernetztes Chloroprenpolymerisat enthaltenden Latex mit einem 60 Teile eines nicht vernetzten
Chloroprenpolymerisates enthaltenden Latex mischte. Der vernetzte Polymerisatlatex war hergestellt
worden, indem man das Monomere in der wie bei der Herstellung von Kautschuk A beschriebenen
Weise kontinuierlich zugab. Der nicht vernetzte Polymerisatlatex war nach üblichem absatzweisen Polymerisationsverfahren
hergestellt, wobei alle Komponenten außer dem Persulfat zusammen in das Reaktionsgefäß
gegeben wurden, bevor die Polymerisation eingeleitet wurde.
Die bei der Herstellung der vernetzten und nicht vernetzten Polymerisate verwendeten Bestandteile sind
in der folgenden Tabelle angegeben.
Bestandteile
Gewichtsteile | für vernetzten | für nicht vernetzten |
Polymerisatlatex | Polymerisatlatex | |
100 | 100 | |
130 | 130 | |
4 | 4 | |
0,4 | 0,1 | |
0,7 | 0,7 | |
0,013 Gewichtsteile | 0,0015 Gewichtsteile | |
pro Stunde | pro Stunde am Anfang | |
und dann | ||
0,027 Gewichtsteile | ||
pro Stunde | ||
— | 0,27 | |
— | 0,32 |
Chloropren
Destilliertes Wasser
Kaliumsalz eines disproportionierten natürlichenHarzes
Natriumhydroxyd
Dinatriumsalz des Kondensationsproduktes von Formaldehyd und Naphthalinsulfonsäure
Ammoniumpersulfat
Natriumdithionit ...
n-Dodecylmercaptan
n-Dodecylmercaptan
Claims (1)
- 5 6Kautschuk B hatte eine Mooney-Viskosität von 40. glatte Oberfläche. Der gemischte Kautschuk B wurdeKautschuk A und B zeigten beide gute Behandlungs- bei einer Geschwindigkeit von 16,4 cm3/Min. strang-eigenschaften, wie durch Mastizieren von 100 Teilen gepreßt und ergab eine minderwertige, rauhere Kantejedes Kautschuks in einem Brabender-Plastographen und hatte eine wesentlich weniger glatte Oberfläche,bei 60° C für die Dauer von 5 Minuten bestimmt wurde. 5 Das vulkanisierte Präparat A hatte eine Zugfestig-Es wurden 30 Teile Allzweck-Ofenruß zugefügt und keit von 148,75 kg/cm2, während das Präparat B einedas Mastizieren fortgesetzt. In beiden Fällen wurden Zugfestigkeit von 125,3 kg/cm2 ergab,
glatte Massen erhalten, die für Polymerisate mit einemniedrigen Nervwert charakteristisch sind. Patentansprüche:Beide Kautschuk wurden unter Verwendung der io 1. Verfahren zur Herstellung von Chloropren-folgenden Formulierung gemischt: polymerisaten, dadurch gekennzeich-Gewichtsteile net, daß man Chloropren zu einem Latex einesPolychloropren 100 vernetzten Polymerisates polymerisiert und inPhenyl-/3-naphthylamin 2,0 ' diesem Latex weiteres Chloropren unter nicht verStearinsäure 0 5 *5 netzenden Bedingungen in Gegenwart eines Ketten-Leicht calcinierte Magnesia 4^0 Übertragungsmittels so lange polymerisiert, bis dasAllzweck-Ofenruß 29 0 entstandene Chloroprenpolymerisatgemisch minde-Zinkoxyd 5,0 stens 10 und höchstens 60 Gewichtsprozent desÄthylenthioharnstoff 0^5 vernetzten Polymerisates enthält.20 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-Diese nicht vulkanisierten Verbindungen wurden zeichnet, daß man die Polymerisation von Chloro-mit einem mit Strangpreßkopf versehenen Brabender- pren zum Latex des vernetzten Polymerisates inPlastographen stranggepreßt. Die Umdrehungsge- wäßriger Emulsion bei einer Temperatur zwischenschwindigkeit der Schraube betrug 60 Umdr./Min. und 40 und 9O0C durchführt.die Düsentemperatur 75° C. Es wurde eine rechtwink- 25 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch lige dreieckige Düse mit Seiten von 3 und 5 mm, die gekennzeichnet, daß man als Kettenübertragungseinen Winkel von 90° ergaben, verwendet. Die Strang- mittel ein Alkylmercaptan, vorzugsweise n-Dodepreßmaterialien wurden insbesondere auf »Feder- cylmercaptan, in einem Gewichtsanteil von 0,1 bis kanten« (»feather edge«) untersucht, die sich am spitzen 1,0 °/0, bezogen auf das Chloroprenmonomere, verWinkel der dreieckigen Düse gebildet hatten. 30 wendet.Der gemischte Kautschuk A wurde mit einer Ge-schwindigkeit von 15,1 cm3/Min. stranggepreßt. Er er- In Betracht gezogene Druckschriften:gab eine glatte »Federkante« und hatte eine glänzende Deutsche Patentschrift Nr. 695 177.809 568/539 6.68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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GB31755/64A GB1035387A (en) | 1964-08-05 | 1964-08-05 | Improvements relating to polymerisation process |
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US3984609A (en) * | 1970-07-10 | 1976-10-05 | Distugil | Process for the instantaneous peptization of polychloroprene latex |
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DE695177C (de) * | 1937-05-12 | 1940-08-19 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien (1,3)-Polymerisaten |
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DE1248921B (de) * | 1962-04-17 | 1967-08-31 | E. I. Du Pont De Nemours And Company, Wilmington, Del. (V. St. A.) | Leicht verarbeitbares Elastomerengemisch auf Basis von Chloroprenpolyemrisaten |
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1965
- 1965-06-29 US US468112A patent/US3444152A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1965-12-30 BE BE674530A patent/BE674530A/xx unknown
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GB1035387A (en) | 1966-07-06 |
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