DE1271695B - Verfahren zur Herstellung von 2, 2, 3, 3-Tetrachlorbutan - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 2, 2, 3, 3-Tetrachlorbutan

Info

Publication number
DE1271695B
DE1271695B DEP1271A DE1271695A DE1271695B DE 1271695 B DE1271695 B DE 1271695B DE P1271 A DEP1271 A DE P1271A DE 1271695 A DE1271695 A DE 1271695A DE 1271695 B DE1271695 B DE 1271695B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tetrachlorobutane
chlorine
trichlorobutane
chlorobutane
hydrogen chloride
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEP1271A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr Herbert Baader
Helmut Reis
Dipl-Chem Dr Kurt Sennewald
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Knapsack AG
Original Assignee
Knapsack AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Knapsack AG filed Critical Knapsack AG
Publication of DE1271695B publication Critical patent/DE1271695B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J19/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J19/08Processes employing the direct application of electric or wave energy, or particle radiation; Apparatus therefor
    • B01J19/12Processes employing the direct application of electric or wave energy, or particle radiation; Apparatus therefor employing electromagnetic waves
    • B01J19/122Incoherent waves
    • B01J19/123Ultraviolet light
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C17/00Preparation of halogenated hydrocarbons
    • C07C17/093Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
    • C07C17/10Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Electromagnetism (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
C 07c
BOIj
Deutsche Kl.: 12 ο-2/01
12 ο -19/02
12 g-1/03
Nummer: 1271695
Aktenzeichen: P 12 71 695.9-42 (K 55910)
Anmeldetag: 24. April 1965
Auslegetag: 4. Juli 1968
2,2,3,3-Tetrachlorbutan ist ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung des leicht polymerisierbaren 2,3-Dichlorbutadiens-(l,3).
Es ist bekannt, daß man 2,2,3,3-Tetrachlorbutan mit katalytisch angeregtem Wasserstoff in Gegenwart von wäßrigem Ammoniak aus 1,1,1-Trichloräthan erhält. 2,2,3,3-Tetrachlorbutan ist außerdem durch Addition von Chlor an Butin-(2) oder 2,3-Dichlorbuten-(2) herstellbar.
Der Nachteil der Herstellung von 2,2,3,3-Tetrachlorbutan aus Trichloräthan liegt in der ziemlich kostspieligen Einsetzung katalytisch aktivierten Wasserstoffs. Dazu kommt noch die Bindung des abgespaltenen Chlorwasserstoffs an Ammoniak. Der Prozeß verbraucht demnach Ammoniak und Wasserstoff und führt den abgespaltenen Chlorwasserstoff in Ammonchlorid über, woraus er nur sehr schwer wieder zurückgewonnen werden kann. Aus Butin-(2) kann 2,2,3,3-Tetrachlorbutan nur in geringer Ausbeute erhalten werden.
Die Herstellung des 2,2,3,3-Tetrachlorbutans aus 2,3-Dichlorbuten-(2) ist unwirtschaftlich, weil letzteres aus 2,2,3-Trichlorbutan durch Abspaltung von Chlorwasserstoff nur schwer zugänglich ist; die Abspaltung gelingt katalytisch mit nur geringer Ausbeute, während bei der Abspaltung mit Hilfe von Basen im Prozeß nicht mehr verwertbare Nebenprodukte entstehen.
Diese Schwierigkeiten lassen sich überraschenderweise umgehen, wenn man 2,2,3,3-Tetrachlorbutan erfindungsgemäß direkt aus 2,2,3-Trichlorbutan herstellt, indem man flüssiges 2,2,3-Trichlorbutan mit Chlor unter Bestrahlung mit ultraviolettem Licht umsetzt.
Da 2,2,3-Trichlorbutan leicht aus Buten-(2) durch Chlorierung im UV-Licht erhalten wird, ist durch das erfindungsgemäße Verfahren 2,2,3,3-Tetrachlorbutan nunmehr auch leicht aus Buten-(2) zugänglich.
Insbesondere verfährt man so, daß man Chlorgas in flüssiges 2,2,3-Trichlorbutan bei Temperaturen zwischen —13 und +1430C, vorzugsweise zwischen 30 und 5O0C, gegebenenfalls unter Rühren und Kühlung, einleitet bis keine weiteren 2,2,3,3-Tetrachlorbutankristalle mehr ausfallen und kein weiteres Chlorwasserstoffgas mehr entbunden wird, die Tetrachlorbutankristalle abtrennt und aus dem Filtrat durch Abdestillieren von 2,2,3-Trichlorbutan weiteres 2,2, 3,3-Tetrachlorbutan als Rückstand gewinnt.
Hierbei stellt -130C den Schmelzpunkt und +1430C den Siedepunkt des 2,2,3-Trichlorbutans dar. Die Aktivierung des Chlors durch Licht ist unerläßlich, weil sonst die Reaktion so langsam abläuft, daß kein Chlorumsatz beobachtet wird. Erst bei Ein-Verf ahren zur Herstellung von
2,2,3,3-Tetrachlorbutan
Anmelder:
Knapsack Aktiengesellschaft, 5033 Knapsack
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Chem. Dr. Kurt Sennewald, 5033 Knapsack; Dipl.-Chem. Dr. Herbert Baader,
5030 Hermülheim;
Helmut Reis, 5030 Hürth
strahlung von UV-Licht in eine gelbe Lösung von 2,2,3-Trichlorbutan, in die Chlor eingeleitet wurde, erfolgt nach kurzer Induktionszeit momentan Entfärbung der Lösung unter gleichzeitiger Entwicklung von Chlorwasserstoff. Auch an dem jetzt einsetzenden Temperaturanstieg merkt man, daß die Reaktion in Gang gekommen ist. Zur Abführung der Reaktionswärme wird der Chlorierungsreaktor nun ständig gekühlt. Das bei der Reaktion gebildete 2,2,3,3-Tetrachlorbutan fällt weitgehend in Form von weißen Kristallen aus, die leicht von dem nicht umgesetzten, flüssigen 2,2,3-Trichlorbutan nach bekannten Verfahren abgeschleudert oder abfiltriert werden. Das flüssige, nicht umgesetzte 2,2,3-Trichlorbutan kann nach Abdestillieren von gelöstem 2,2,3,3-Tetrachlorbutan in den Chlorierungsreaktor zurückgeleitet werden.
Der selektive Verlauf der Chlorierung überrascht, da von den möglichen Tetrachlorbutanen vorzugsweise das 2,2,3,3-Tetrachlorbutan entsteht; 1,2,2,3- und 2,2,3,4-Tetrachlorbutan bilden sich bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise nur in geringer Menge. Vor allem ist bemerkenswert, daß bei der Substitution des Wasserstoffatoms am C3 nicht gleichzeitig Nebenreaktionen in größerem Umfang stattfinden, wie z. B. die Abspaltung von Chlorwasserstoff und anschließende Anlagerung von Chlor an die so entstandenen Doppelbindungen, wobei neben den genannten Isomeren auch höherchlorierte Produkte entstehen könnten. Bei Versuchen zur Herstellung von anderen Tetrachlorbutanen, wie z. B. 1,2,3,4-Tetrachlorbutan, ist diese Reaktion stark ausgeprägt, so daß stets auch isomere Tetrachlorbutane in beträchtlicher Menge gebildet werden.
Das gleiche gilt auch für die Versuche zur Herstellung des 2,2,3,3-Tetrachlorbutans durch Chloranlagerung an Butin-(2), wobei ebenfalls starke Ab-
809 568/585

Claims (1)

  1. 3 4
    spaltung von Chlorwasserstoff beobachtet wird. Es einem Rührer, Thermometer und Chloreinleitungsrohr
    ist deshalb erstaunlich, daß bei der erfindungsgemäß sowie mit einer Chlorwasserstoff-Abgasleitung und
    durchgeführten Substitution diese Erscheinung kaum einer UV-Lampe mit einer Brennerleistung von
    zur Auswirkung kommt. Großen Einfluß auf den 70 Watt versehen.
    selektiven Verlauf der erfindungsgemäßen Chlorierung 5 Beim Einleiten des Chlors färbte sich die Lösung hat zum Teil auch die relativ schlechte Löslichkeit des gelb. Nach kurzer Zeit kam die Reaktion durch die festen 2,2,3,3-Tetrachlorbutans im flüssigen 2,2,3-Tri- Einwirkung des UV-Lichtes unter Chlorwasserstoffchlorbutan. Bereits gebildetes 2,2,3,3-Tetrachlorbutan entwicklung und Temperaturanstieg in Gang. Gleichwird durch die Ausfällung offenbar der weiteren Ein- zeitig entfärbte sich die Lösung. Durch Kühlung mit wirkung des Chlors entzogen. Dieser Effekt der io Eiswasser wurde die Temperatur im Kolben zwischen schlechten Löslichkeit des 2,2,3,3-Tetrachlorbutans 30 und 50° C gehalten.
    in der Lösung von 2,2,3-Trichlorbutan, Chlor und Innerhalb von 3 Stunden fielen 271 g 2,2,3,3-Tetra-
    Chlorwasserstoff war nicht vorauszusehen; er ist aber chlorbutan in Form weißer Kristalle (F. 1740C im
    sicher auch nicht allein maßgebend, da ein Teil des geschlossenen Rohr) aus, die abgesaugt wurden. Das
    2,2,3,3-Tetrachlorbutans in der Lösung bleibt. 15 Filtrat wurde destilliert, wobei 181 g nicht umge-
    In technischer Hinsicht ist die Synthese des 2,2, setztes 2,2,3-Trichlorbutan als Hauptfraktion zu-3,3-Tetrachlorbutans auf dem erfindungsgemäßen rückerhalten wurden, während weitere 36,5 g 2,2, Weg ein wesentlicher Vorteil gegenüber den bekann- 3,3-Tetrachlorbutan als Rückstand verblieben. Die ten Verfahren. Insbesondere wird das 2,2,3,3-Tetra- Ausbeute an 2,2,3,3-Tetrachlorbutan betrug 78%, chlorbutan nunmehr aus Buten-(2) zugänglich, welches 20 berechnet auf das zu 64,5 % umgesetzte 2,2,3-Trichlornach bekannten Verfahren direkt in das 2,2,3-Tri- butan,
    chlorbutan übergeführt werden kann. Der Chlorwasserstoff, der bei der Substitution abgespalten wird, Patentansprüche:
    fällt in ziemlich reiner Form gasförmig an und kann
    bei anderen Prozessen wieder eingesetzt werden. Nach 25 1. Verfahren zur Herstellung von 2,2,3,3-Tetra-
    Umwandlung in Chlor über bekannte Verfahrenswege chlorbutan, dadurch gekennzeichnet,
    ist auch eine Verwertung im eigenen Prozeß möglich. daß man flüssiges 2,2,3-Trichlorbutan mit Chlor
    . unter Bestrahlung mit ultraviolettem Licht umsetzt.
    Beispiel 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
    509 g (2,97 Mol) 2,2,3-Trichlorbutan wurden in 30 zeichnet, daß man die Umsetzung zwischen 30
    einem 1-1-Glaskolben vorgelegt. Der Kolben war mit und 50° C ausführt.
    809 568/585 6.68 © Bundesdiuckerei Berlin
DEP1271A 1965-04-24 1965-04-24 Verfahren zur Herstellung von 2, 2, 3, 3-Tetrachlorbutan Pending DE1271695B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK0055910 1965-04-24

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1271695B true DE1271695B (de) 1968-07-04

Family

ID=7227638

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP1271A Pending DE1271695B (de) 1965-04-24 1965-04-24 Verfahren zur Herstellung von 2, 2, 3, 3-Tetrachlorbutan

Country Status (7)

Country Link
US (1) US3413207A (de)
AT (1) AT260192B (de)
BE (1) BE679911A (de)
DE (1) DE1271695B (de)
FR (1) FR1475581A (de)
GB (1) GB1085489A (de)
NL (1) NL6604928A (de)

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2571901A (en) * 1945-12-12 1951-10-16 Niagara Alkali Company Chlorinating process
US2459767A (en) * 1946-03-19 1949-01-18 Allied Chem & Dye Corp Manufacture of chlorofluoro methanes

Also Published As

Publication number Publication date
GB1085489A (en) 1967-10-04
BE679911A (de) 1966-10-03
AT260192B (de) 1968-02-12
US3413207A (en) 1968-11-26
NL6604928A (de) 1966-10-25
FR1475581A (fr) 1967-03-31

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2127851B2 (de) Verfahren zur gewinnung von reinem hydrochinon aus dem durch spaltung von p-diisopropylbenzoldihydroperoxid erhaltenen reaktionsgemisch
DE1271695B (de) Verfahren zur Herstellung von 2, 2, 3, 3-Tetrachlorbutan
DE2116212A1 (de)
DE1247282B (de) Verfahren zur Herstellung von Perdisulfaten
DE2237750C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Brenzcatechin
DE1187233B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzolpolycarbonsaeuren
DE1256637B (de) Verfahren zur Herstellung von 2, 2, 3-Trichlorbutan
DE3201761C2 (de)
DE278778C (de)
DE1909523C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Benzoylchlorid und Benzotrichlorid
DE1175690B (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Chlor-2-methylphenol
DE1240057B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 2, 3, 4-Tetra-chlorbutan
DE965228C (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Chlor-m-xylol durch Chlorieren von m-Xylol-4, 6-disulfonsaeure
AT72455B (de) Verfahren zur Darstellung von Säurechloriden der Salizylsäurereihe.
US3340168A (en) Production of 2, 6-dichlorobenzylidene-chloride
DE1256638B (de) Verfahren zur Herstellung von 2, 2-Dichlorbutan
KR900008129B1 (ko) 벤조산 유도체의 제조방법
AT52965B (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Chlor-m-kresol (1:3:6) aus Gemischen der Isomeren.
DE874303C (de) Verfahren zur Herstellung von Chloral
DE2161995C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Benzotrifluorid oder dessen Derivaten
DE965237C (de) Verfahren zum Reinigen von Acrylsaeureestergemischen
DE2759151C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Cyan-3-pentensäuren
DE1793350C3 (de) Verfahren zur Herstellung von alkylsubstituierten Glutarsäuren
DE1768186B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Acetylchlorid
DE2349838B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid